Im Pyjama um halb 4Gabriella Engelmann und Jakob M. Leonhardt
Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet ... einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.Ein schöner Jugendroman über ein zufälliges Finden in den unendlichen Tiefen des World Wide Web. Lulu und Ben schreiben sich eifrig PNs und lernen sich darüber kennen. Aufgelockert wird das ganze durch Nachrichten, die auf den Seiten von Ben oder Lulu gepostet werden und die genauso sinnig (oder unsinnig) sind, wie Posts in Social Webs manchmal so sein können.
An manchen Stellen musste ich echt schmunzeln. Vor allen Dingen, wenn es darum geht, was der Freundeskreis (oder bei Lulu und Ben auch die Eltern) so für Meinungen zu dem Thema haben, dass man übers Internet unmöglich jemand kennenlernen kann, dem man tatsächlich intime Geheimnisse anvertraut! Dank unseres Forums bin ich von diesem Vorurteil schon vor Jahren befreit worden! Ich konnte mich deshalb sowohl in Lulu als auch in Ben hinzeinversetzen, die so absolut fasziniert davon sind, dass man übers Internet tatsächlich sich so schreiben kann, dass man es nicht mehr missen möchte und dass die Person real ist - auch wenn man sie noch nicht gesehen hat.
Nach dem 1. "Nicht"-Treffen von Lulu und Ben dachte ich ja schon, na super, kommt jetzt etwas à la Gut gegen Nordwind?! Aber zum Glück hat es sich doch anders entwickelt - auch wenn es anders war als ich erwartet hätte. Einen Verdacht, dass mit Ben doch etwas nicht so ist, wie er schreibt, hatte ich erst, als er nicht so begeistert war, dass Lulu nun nach München kommt - was vermutlich auch so beabsichtigt war .
Über eine Sache bin ich allerdings gestolpert. Sowohl Ben als auch Lulu haben Nerdinator auf ihrer Freundeliste (sonst könnte er doch nicht bei beiden posten - oder) und keiner der beiden wundert sich darüber?Ah, noch etwas. Den Begriff "Real Life" finde ich zum Abgewöhnen! Benutzen dass die Teens von heute wirklich, wenn sie vom echten Leben (im Gegensatz zum Leben im Social Web) reden???