Ich habe die "Wunderfrauen" nun auch gelesen und mir hat es nicht so gut gefallen.
Ich fand den Aufbau der Geschichte etwas merkwürdig.
Der Roman beginnt im Herbst 1953 als Prolog, dann gibt es einen ersten Teil, der einige Monate zurück führt und der 2. Teil schließt dann direkt an den Prolog an.
Warum? Ich habe keinen sinnvollen Grund entdecken können, mit der Mitte der Erzählung zu beginnen.
Mit den vier Frauen bin ich nicht wirklich warm geworden.
Am besten hat mir noch Marie gefallen, die auf dem Hof von Martin und seinem Bruder Manni eine neue Heimat findet.
Martin und Manni waren für mich die heimlichen Stars des Romans.
Luise ist sehr einfallsreich und zupackend, aber ihr Verhältnis zu ihrem Mann ist irgendwie komisch. Und ihr Mann selbst entpuppt sich als echter A****
Dabei hat mir eigentlich gut gefallen wie er sie bei der Ladeneröffnung unterstützt hat.
Gut gefallen haben mir aber die Einblicke in das Rezeptheft ihrer Mutter und in Luises Laden-Kunde.
Helga ist am ehestens ein typisches Mädchen der 50er Jahre, lebenslustig, hübsch und aufmüpfig.
Was sich die Autorin bei ihrer Liebesgeschichte gedacht hat, hat sich mir aber leider nicht erschlossen. Mir kam es so vor, als hätte sie sich zwischendurch eine dramatische Wendung überlegt, die dann leider nicht so ganz zur Vorgeschichte passte.
Oder stand bevor David geboren wurde irgendwo, dass Jack ein farbiger GI ist? Er wurde immer nur als gut aussehend beschrieben. Mit der Geburt des Babys ist er auf einmal farbig. Wenn sie damit Spannung aufbauen wollte, indem sie das vorher nicht erwähnt hat, so finde ich das misslungen. Luise und ihr Mann haben Helga ja auch mit Jack zusammen gesehen. Dass sie Helga nicht darauf angesprochen hat, dass das Baby farbig sein könnte, glaube ich nicht. Und Annabel hätte sich ihre Intrige und ihre Eifersucht komplett sparen können. Und überhaupt die Geburt . Die Hebamme lässt Helga mit dem feststeckenden Baby allein?Ganz schlimm aber ist Annabel, fürchterliche Frau. Sie ist arrogant und überheblich und selbstgefällig.
Ich habe nie verstanden, was sie will und worauf sie sich was einbildet. Die Geschichte um Friedrichs Badeunfall ist irgendwie völlig unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen, vor allem der rettende Schlüssel der kleinen Magdalena. Das ist dermaßen konstruiert. Wenn man Annabells Verhältnis zur Schwiegermutter verbessern wollte, hätte es andere Wege gegeben.
Erst recht unverständlich ist mir ihre Rolle bei Mannis Geburt. Warum sollte sie das gemacht haben? Das passt überhaupt nicht zu ihrem sonstigen Verhalten, im Gegenteil, sie denunziert selbst in der Zeit nach dem Krieg noch ständig andere.Am Ende bleibt ja so einiges offen, aber große Lust auf den 2.Teil habe ich nicht.
Für mich war das leider kein Lesehighlight.