Christin-Marie Below ist die Tochter von Andrea Russo und das wird auch ganz heftig so beworben.
Ich finde das unmöglich - entweder ich kann schreiben oder ich kann es nicht, ich muss dazu nicht Tochter von sein. So etwas macht mich immer rasend. Egal ob als Autor/Autorin oder in jedem anderen Beruf. Meinen Weg muss ich allein gehen. Es mag ja sein, dass man durch Tochter/Sohn von einen Türöffner hat, doch mehr sollte es nicht sein, den Weg durch die Tür sollte jedes Kind allein gehen und sich nicht mit Tochter von bewerben lassen.
Das erst mal vorab
und gleich hinterher: Christin-Marie Below hat diese Art von Werbung nicht nötig! Sie hätte auch ohne den Titel Tochter von ihr Buch veröffentlichen können.
Pension HerzschmerzEin gebrochener Fuß, zwei gebrochene Herzen, drei Freundinnen – und der Plan, eine Inselpension zu eröffnen
Der Alltag ist grau, und das Leben ist kurz. Louise muss einfach mal raus. Zusammen mit ihrer besten Freundin Anna bricht sie auf nach Norderney zu ihrer Freundin Kim, die sich gerade den Fuß gebrochen hat und Beistand braucht. Gleich am ersten Abend auf der Insel hat Louise bei viel Sekt und Pralinen einen Geistesblitz: Sie tauft die gemütliche Gartenlaube, in der die drei übernachten, »Pension Herzschmerz«, denn gerade leiden mindestens zwei von ihnen an Liebeskummer. Und daraus entsteht der perfekte Plan. Eine Pension für alle mit gebrochenen Herzen – darauf hat Norderney gewartetDie drei Freundinnen Louise, Anne und Kim sind ein eingespieltes Team. Sie kennen ihre Schwächen und Stärken und helfen und unterstützen sich gegenseitig. Zuerst aus einer Laune heraus, beschließen die drei, dass sie gern auf Norderney eine Pension eröffnen würden und als sich tatsächlich eine Möglichkeit auftut, setzen sich sich zusammen und gehen den Plan richtig an und überzeugen auch ihr Umfeld.
Wer den Titel und den Kladdentext liest erwartet eigentlich erstmal eine Lovestory, doch dies ist nicht so. Es geht um Freundschaft - um neue Ideen und um Neues wagen.
Die Hauptprotagonisten dieses Romans ist Lou. Sie kommt am Anfang sehr spröde und abegeklärt rüber. Die Trennung von ihrem Freund scheint sie kalt zu lassen und im Laufe des Buches erfährt man dann auch, warum das so ist und kann ihr Verhalten besser verstehen und einordnen und hofft am Ende des Buches auch mit ihr, dass ihr persönliches Happy End beständig sein wird.
Ein schönes Wohlfühlbuch für einen verregneten Sonntag - und ich hoffe, dass wir - nach Lous Geschichte - auch noch die von Kim und Anne lesen dürfen - und natürlich von der Pension Herzschmerz und den ganzen anderen liebevollen Einwohnern Norderneys.