„Es geschah im Hochgebirge...“ Der nächste norwegische Film handelt von Liebe und Slalom. Eine gute Idee – die sich gut für den Export eignet.
„Jetzt müssen Sie nach Oslo kommen, dass es nur so qualmt!“ Es war ein kurzer und klarer Bescheid, sagt Annik Saxegaard, die zusammen mit dem Dramatiker Magne Soone das Manuskript für den nächsten norwegischen Film geschrieben hat – mit dem Willoughby im Januar anfangen will. Also fuhr ich – und zunächst wurde mir klar, was sich entwickelt hatte. Es ist so, dass ich vor vielen Jahren, 1938 oder 1939, mit einem Freund von mir in Bergen eine Filmhandlung entwickelt hatte. Wir hatten eine gute Idee und darauf bauten wir einen Film auf, in den wir einen Lobgesang auf unser herrliches Gebirge einflochten. Ja, denn wenn ich erstmals etwas für den norwegischen Film machen sollte, dann musste das norwegische Hochgebirge dabei sein. Ich liebe das Gebirge – bin völlig gebirgssüchtig. Mit anderen Worten – alles, was das norwegische Hochgebirge bieten kann, ist mit in dem Film. Die Handlung ist ja vor dem Krieg entwickelt worden, und es war gedacht, dass der Film gleichzeitig Werbung für unseren Tourismus sein sollte. Ausländische Filmgesellschaften haben in all den Jahren ähnliche Kombinationen gemacht – also warum nicht auch hier daheim in den Bergen. Jetzt sind zwar die Verhältnisse etwas anders, aber der Film eignet sich gleichwohl ausgezeichnet für den Export. „Aber das mit: „Oslo, dass es qualmt“.“ Ja, Willoughby hatte also meinen alten Entwurf gefunden und jetzt sollte in aller Eile ein Manuskript her. Vierzehn Tage lang saß ich daran. Vierzehn Tage zusammen mit Magne Soone – ein wirklich tüchtiger und sympathischer Mitarbeiter – er arbeitete außerdem so unermüdlich und intensiv, dass er schnell den Beinamen „der heiße Soone“ bekam. Und wir schrieben das endgültige Manuskript, mit Dialogen und allem. Und jetzt sind Soone und Willoughby in Vikersund, um die technischen Details im Manuskript zu machen. Apropos Vikersund, es scheint, als ob das jetzt die Heimat für alle unsere Filmverfasser geworden ist. Anniks Saxegaard, die wir so gut von allen Kinder- und Jugendbüchern kennen, hat selber den Titel für den Film überlegt. „Det hendte på høifjellet“ (Es geschah im Hochgebirge) hat sie ihn genannt. Aber er könnte genauso gut „Liebe und Slalom“ oder etwas Vergleichbares heißen. „Ich rechne damit, dass sich alles während der Einspielung ändern wird“, sagt sie. „Vom Titel bis zur Pointe!“ „Det hendte på høifjellet“ baut auf einer guten Idee auf. Ein großes, modernes Hochgebirgshotel – so modern und luxuriös im übrigen, dass es kaum ein Vergleichbares in Norwegen gibt – droht schon vor der Eröffnung in Konkurs zu gehen. Es gilt, etwas zu finden, das ein großes und zahlkräftiges Publikum anzieht, und der Direktor kommt auf die Idee, dem Hotel einen berühmten Gast zu verschaffen. Das Schicksal will es, dass die Aufgabe dem weiblichen Portier des Hotels zufällt – und als die Gäste ins Hotel stürmen, geschieht es, um einen großen, internationalen Revuestar zu treffen, jemanden a la Mistinguett. „Und wer soll die Hauptrolle spielen?“ „Ich habe keine Ahnung. Als ich den Entwurf schrieb, habe ich die ganze Zeit an Karen Marie Flagstad gedacht. Aber daraus wird nichts. Wenche Fosa ist genannt worden. Die Sache ist die, dass die weibliche Hauptrolle von einer sehr vielseitigen Künstlerin gespielt werden muss – sie muss jung, hübsch und charmant sein, sie muss tanzen, singen, Rentiere fahren können, Slalom- kurz gesagt, alles mögliche.“ „Und andere Rollen?“ „Nein, es ist nichts festgelegt, und ich weiß nicht, wie es vorangeht. Eine der Rollen ist wie für Per Aabel geschrieben. Aber es ist gut möglich, dass Arne Bang Hansen sie bekommt – sie passt im Grunde für beide. Als ich den Entwurf schrieb, habe ich die Rolle nur Per genannt, aber nachdem ich Bang Hansen als Slabbedasken gesehen habe, kann er sie auch gut spielen. Aber ehrlich gesagt, ich weiß nichts über die Rollenbesetzung.“ Und jetzt will sie auch überhaupt nicht mehr wissen. Jetzt möchte sie lieber über andere Sachen reden – und bald ist der Hochgebirgsfilm vergessen. Bis er wieder auftaucht mit der Frage, ob sie selber mitspielen soll? „Nein! Davon bleiben Sie verschont. Ich habe einmal in meinem Leben gefilmt. Das war „Brudefærde i Hardanger“, wo ich Eli gespielt habe. Mit Zöpfen und Seitenscheitel! Nie wieder vor der Kamera! Niemals!“
„Det hendte på høifjellet“ soll teils in Jar, teils in einem unserer Hochgebirgshotels eingespielt werden. Es wird viel Gewicht darauf gelegt, einen großen Teil der norwegischen Natur im Winterkleid mitzubekommen, und einige unserer bekanntesten Slalomläufer sollen dabei sein. Ein Hundeschlitten tritt in Aktion und ansonsten soll besonders die verlockende Melodie des Hochgebirges durch diesen ganzen Lobgesang an das herrliche Gebirge erklingen.
_________________ LG HeikeH
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