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 Betreff des Beitrags: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 29.05.2008, 08:01 
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gesprächiges Gnu
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Beim Leben meiner Schwester

Die Entscheidung ist ihr schwergefallen, unendlich schwer. Die allerwenigsten Menschen müssen sie jemals treffen. Doch als Anna Fitzgerald dreizehn Jahre alt ist, kann sie es nicht mehr ertragen. Längst weiß sie nicht mehr, wie viele Operationen sie über sich hat ergehen lassen müssen. Anna, so scheint es ihr selbst, ist nur zu einem Zweck geboren worden – ihrer leukämiekranken Schwester Kate das Leben zu retten. Immer wieder. Nie hat sie diese Rolle angezweifelt, bis heute: Wie jeder Teenager aber beginnt Anna sich nun zu fragen, wer sie eigentlich ist. Ob sie ohne Kate eine eigene Persönlichkeit wäre? Ob Sara und Brian, ihre Eltern, jemals einen eigenständigen Menschen in ihr gesehen haben? Anna weiß es nicht. Und sie beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen – ein Anwalt soll dafür sorgen, daß sie ihren Körper nie mehr für Kate zur Verfügung stellen muß.

Dieser Roman ist wirklich unglaublich bewegend und lässt einen keine Sekunde los - auch nach dem Lesen.
Die Thematik - moderne Medizin und die ethischen Fragen, die sich daraus ergeben - interessiert mich schon seit langem; und darüber hinaus ist das Buch ein überzeugendes Portrait einer Familie, die mit schier unglaublichen Belastungen fertig werden muss.
Es ist wunderbar geschrieben und durch die ständigen Perspektivenwechsel zwischen 6 (eigentlich 7) Personen wird es dem Leser nie leicht gemacht, sich für eine Seite zu entscheiden.
An dem furchtbar dramatischen Ende habe ich immer noch zu knabbern - trotzdem kann ich das Buch nur empfehlen (und würde mich sehr freuen, mich darüber austauschen zu können).

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Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling! Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen... Lao Tse

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Anna
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Zuletzt geändert von Anna am 24.09.2009, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 29.05.2008, 08:33 
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geniale Giraffe
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Ich lese gerade: **
ich bin gerade im letzten drittel des Buches und kann es wie Anna nur empfehlen :super durch die verschiedenen Perspektiven eine Interessante Geschichte die nachdenklich macht.

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BeitragVerfasst: 29.05.2008, 13:40 
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Ich lese gerade: Die Tochter der Wanderhure
Jesus liebt mich
Tagebuch eines Vampirs
Ich habe das Buch auch schon gelesen und konnte gar nicht aufhören. Kaum zu glauben, dass es "nur" ein Roman und keine Realitätsgeschichte ist. Denn diese Frage: Muss ein Geschwisterkind alles von sich geben, um das andere Kind zu retten? ist extrem schwer zu beantworten. Ich wüßte nicht was und wieviel ich vom gesunden Kind erwarten würde. (Hoffentlich muss ich es auch nie wissen und auch kein anderer von uns!)

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Liebe Grüße, Alexandra


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BeitragVerfasst: 29.05.2008, 19:50 
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Ich habe von Jodi Picoult ein/zwei Bücher gelesen, aber mich bewußt gegen dieses Buch entschieden.

SPOILER hat geschrieben:
Ich habe, glaube ich, mitgekriegt, wie es ausgeht und das hat mich schon im voraus so ergrimmt, daß ich befürchte, ich würde das Buch vor Zorn an die Wand werfen. Die Thematik ist ja schon an sich furchtbar, aber ich glaube, das Ende ist verschenkt. Und das dürfte bei dem Thema nicht sein.


PMt es mir bitte, falls ich mich da irre, vielleicht lese ich es ja doch noch?

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Claudia


Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Menschen sich für Ruhe und weniger Arbeit entscheiden und sich wirklich fragen: Wofür ist das Leben da?
Und da kommen viele darauf, dass die Arbeit einen nicht zurückliebt und es an der Zeit ist, das Leben auf das auszurichten, was wir wirklich lohnend finden. - Devon Price


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BeitragVerfasst: 30.05.2008, 09:22 
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gesprächiges Gnu
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Claudia, pm mir doch einfach, was du meinst, dann sag ich dir, ob das so stimmt! :)

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BeitragVerfasst: 31.07.2008, 07:09 
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Ich lese gerade: Olivia Ford "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn"
Ich bin jetzt auch dabei, ich habe das Buch heute Nacht ausgelesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.03.2009, 21:46 
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gesprächiges Gnu
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Ich habe mittlerweile gesehen, dass das Buch noch gar nicht in Deutschland erschienen ist, aber ich stelle es euch trotzdem mal vor.

Change of Heart

Auch dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt und ich kann es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte baut auf einer ziemlich abstrusen Prämisse auf, Picoult gelingt es aber wieder eine äußerst spannende Geschichte daraus zu machen.

June musste in ihrem Leben schon furchtbare Schicksalsschläge hinnehmen: ihr erster Ehemann kam bei einem Autounfall ums Leben, fünf Jahre später wurden ihr zweiter Ehemann und ihre siebenjährige Tochter ermordet. Das Einzige, was ihr Kraft zum Weiterleben gibt, ist die Tatsache, dass sie schwanger ist.

Zwölf Jahre später muss sie auch noch um ihre zweite Tochter Claire bangen: sie hat einen schweren Herzfehler und ist dringend auf eine Organspende angewiesen.

Shay Borne, der Mörder ihres Mannes und ihrer anderen Tochter, wurde damals zum Tode verurteilt und wartet seit 11 Jahren auf die Vollstreckung der Todesstrafe. Als er durch die Medien von Claire erfährt, möchte er ihr sein Herz spenden. Dies stürzt June in einen kaum vorstellbaren Konflikt...

Gleichzeitig geschehen im Gefängnis seltsame Dinge: aus Wasser wird offenbar Wein, ein toter Vogel wird wieder zum Leben erweckt und ein Aidskranker geheilt - für viele Menschen steht fest: Shay Bourne ist der Messias!

Auch dieser Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt:

- June

- Michael: ein katholischer Priester, der (damals Mathematikstudent) zur Jury gehörte, die Shay Bourne zum Tode verurteilt hat

- Meggie: eine Anwältin für Bürger- und Menschenrechte (und atheistische Tochter eines Rabbis), die Shay helfen möchte, seine Todesart von der tödlichen Injektion zum Erhängen zu verändern, damit seine Organe gespendet werden können

- Lucius: ein Mithäftling Shays

Im Roman werden viele spannende Fragen nach Schuld und Vergebung, Religion und Todesstrafe angeschnitten. Äußerst interessant finde ich auch die Einblicke in den Gefängnisalltag. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.03.2009, 22:19 
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Irgendwie hat es mich gerade etwas gegruselt, als ich die Zusammenfassung gelesen habe.
Das ist wirklich eine sehr abruse Geschichte.

Ich habe noch "Die Wahrheit meines Vater" hier auf meinem Urlaubsstapel liegen.
Hast du das schon gelesen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.03.2009, 22:21 
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gesprächiges Gnu
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Das ging mit zunächst auch so, Ulrike! Ich dachte zunächst, das kann doch nicht ihr Ernst sein und trotzdem schafft es Jodi Picoult, dass man die Geschichte so hinnimmt und stimmig findet.

Die Wahrheit meines Vaters habe ich noch nicht gelesen, aber ich finde, es hört sich auch sehr spannend an! Erzählst du dann, wenn du es gelesen hast?

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.03.2009, 22:23 
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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 13.03.2009, 18:02 
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Ich habe gestern noch bis in die Nacht gelesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie Change of Heart ausgeht und ich muss sagen, das Ende und der Weg dorthin, der noch einige überraschende Wendungen zu bieten hatte, haben mich sehr bewegt.

Ich finde es immer wieder erschütternd, mir bewusst zu machen, dass in den USA, einer westlichen Demokratie, tatsächlich Leute vom Staat hingerichtet werden. Auch die religiösen Fragen, die aufgeworfen wurden, fand ich sehr spannend.

Denjenigen, die im Englischen fit sind, kann ich übrigens nur Picoults Website ans Herz lesen, . Dort kann man sich sehr interessante Podcasts über ihre Arbeit anhören, unter anderem auch über die Recherche an diesem Buch und ihre Besuche bei Todeskandidaten in Arizona.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 19.04.2009, 18:38 
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Was geschieht, wenn du plötzlich nicht mehr der bist, für den du dich gehalten hast? – Mitreißend erzählt Jodi Picoult die zutiefst berührende Geschichte einer Frau, die gezwungen ist, über den Wert ihrer Erinnerung und ihrer Liebe neu nachzudenken.

Eine harmlose kleine Erinnerung lässt Delia Hopkins keine Ruhe: Es ist ein Zitronenbäumchen, das sie nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt. Delia steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Eric, liebt das Leben mit ihrer kleinen Tochter Sophie und kann trotz des frühen Todes ihrer Mutter auf eine unbeschwerte Kindheit zurückblicken. Seit sie jedoch die vergilbten Hochzeitsbilder ihrer Eltern gesehen hat, spuken Erinnerungen durch ihr Hirn, mit denen sie nichts anzufangen weiß. Bevor sie mit ihrem Vater Andrew, dem angesehenen Leiter eines Altenheims, darüber sprechen kann, steht die Polizei vor der Tür und offenbart ein schreckliches Geheimnis über ihn. Delias Welt zerfällt vor ihren Augen, denn offenbar ist sie nicht die, für die sie sich 32 Jahre lang gehalten hat …



Dieses Buch habe ich jetzt im Osterurlaub gelesen.
Es ist auch wieder sehr spannend geschrieben und ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Die Geschichte an sich ist allerdings nicht so abstrus wie bei den beiden anderen Büchern, die hier bereits vorgestellt wurden, sondern diesmal ist es ein Thema, in das sich jeder mühelos reinversetzen kann, vor allem, wenn man Kinder hat.

Worum es geht, wird schon im ersten Kapitel klar, deshalb denke ich, kann ich das hier auch erwähnen, ohne die Spannung zu nehmen.

Delia ist Anfang 30 und lebt mit ihrer kleinen Tochter Sophie bei ihrem Vater, Leiter eines Altenzentrums und Mitglied des Stadtrates.
Sie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrer Jugendliebe Eric, Sophies Vater.
Doch die Verhaftung ihres Vaters bringst ihre Welt kräftig ins Wanken. Offenbar ist ihre Mutter nicht, wie ihr Vater Delia glauben machte, bei einem Autounfall gestorben, sondern ihr Vater hat sie von einem Besuchswochenende nicht wie vereinbart wieder bei der Mutter abgeliefert, sondern entführt. Fast 30 jahre lang führen sie ein unauffälliges Leben in Maine, angesehene Mitglieder der Kleinstadtgesellschaft.

Auch hier wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Da ist Delia, die nicht die ist, die sie zu sein glaubte,
ihr Vater Andrew, der sich nun nach vielen Jahren endlich der Verantwortung stellt und und seine Handlungsweise zu erklären versucht,
Delias Verlobter Eric, Andrews Verteidiger, der bei diesem Fall von seiner eigenen Geschichte eingeholt wird und
Fitz, Delias anderer Jugendfreund und treuer Gefährte, der für seine Zeitung über den Fall berichten soll.

Auch hier geht es um Schuld und Vergebung, um richtig oder falsch, aber das Buch macht es einem leichter als z.B. "Das Leben meiner Schwester". Es ist etwas leichter verdaulich.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass man sich in dieses Thema leichter hineinversetzen kann, auch wenn man selbst niemals eine solche Situation erleben möchte. Es führt einen nicht so sehr an die Grenze des moralisch und ethisch gerade noch Vertretbaren, sondern erzählt einen Kriminalfall.

Mir hat es sehr gut gefallen.
Jodi Picoult hat offensichtlich eine Vorliebe für die vielen verschiedenen Erzählperspektiven.
Das finde ich einerseits sehr abwechslungsreich, weil jede Person ihre eigene Sicht auf die Dinge hat, aber es führt auch zu Längen in der Erzählung, weil sich einfach manches wiederholt.

Aber ob man diesen Erzählstil in jedem Buch anwenden muss, finde ich dann doch etwas fraglich.
Spannend war es auf jeden Fall und wenn man nicht gleich drei Bücher von ihr hintereinander liest, dann nervt wahrscheinlich auch nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 19.04.2009, 19:25 
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gesprächiges Gnu
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:danke Ulrike für die Vorstellung! Das Buch werde ich wohl auf meine Liste setzen.

Ich habe zwischenzeitlich noch zwei andere Romane von ihr gelesen, ich werde sie nachher auch noch vorstellen. Soviel sei schon mal verraten, sie sind auch beide aus verschiedenen Perspektiven geschildert :fg. Das scheint wirklich Picoults bevorzugte Erzählweise zu sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 20.04.2009, 20:49 
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tiefsinniger Tiger
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Ich habe eben gerade gesehen, dass "Beim Leben meiner Schwester" gerade mit Cameron Diaz verfilmt wird.

Da ich das Buch hier noch ungelesen, hab ich den Artikel nicht ganz gelesen.
Aber wenn's interessiert und wer mehr darüber lesen möchte, guckt

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LG Tanja


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 21.04.2009, 16:09 
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geniale Giraffe
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bei youtube gibt es schon den Englischen Trailer dazu:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 21.04.2009, 18:39 
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gesprächiges Gnu
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Danke euch beiden für die Links! Der Trailer sieht ja schon nach Tränen aus... Aber ich kann mich irgendwie nach wie vor nicht mit Cameron Diaz anfreunden. :ka

Ich habe in den letzten Wochen noch diese beiden Bücher gelesen:

Die Hexenjagd von Salem Falls

Nichts erinnert mehr in Salem Falls an die berüchtigten Hexenjagden, die dort einst Angst und Schrecken verbreiteten. Als es Jack St. Bride in dieses neuenglische Provinzstädtchen verschlägt, möchte er nur eines – seine eigene Vergangenheit für immer begraben. Im Café von Addie Peabody findet er Arbeit, und schon bald wird Jack unentbehrlich in Addies Laden – eine ungewöhnliche Liebesgeschichte beginnt. Doch dann erscheint die junge Gillian, der übersinnliche Kräfte nachgesagt werden. Mit ihr kehren die dunklen Schatten aus Jacks früherem Leben zurück, und in Jodi Picoults packendem Psychothriller setzt eine moderne Hexenjagd ein …

Dieses Buch ist zwar ebenfalls sehr spannend und gut konstruiert, aber es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Ich bin mit den Figuren einfach nicht warm geworden, wenngleich es zum Ende hin besser wurde.

Es hat mich trotzdem bewegt, wie auch in einer (scheinbar) so aufgeklärten Gesellschaft Menschen vor-verurteilt und abgestempelt werden und sich eine wahre Hexenjagd entwickeln kann.

Der Roman stellt eine moderne Variante von Arthur Millers Hexenjagd dar, einem Drama, in dem die historischen Hexenprozesse der neuenglischen Stadt Salem im 17. Jahrhundert aufgearbeitet werden.
ack beginnt ein neues Leben und verliebt sich in Addie, die den Tod ihrer Tochter nur schwer verkraften kann. Das Glück scheint perfekt, doch dann tritt eine Gruppe junger Mädchen, die den Wicca-Kult praktizieren (eine moderne Form der Hexerei) in Erscheinung und es wird bekannt, dass Jack eine Gefängnisstrafe abgesessen hat. Schon bald steht für die Bewohner von Salem Falls fest, dass man Jack nicht trauen kann...

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 21.04.2009, 18:49 
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gesprächiges Gnu
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Die einzige Wahrheit

Tiefe Verzweiflung erfasst die junge Katie. Doch in der kleinen Amisch-Gemeinde von Lancaster County kann sie niemandem ihr Geheimnis anvertrauen. Deshalb betet sie zu Gott, dass das hilflose Bündel vor ihr im Stroh für immer aus ihrem Leben verschwinden möge – und steht wenig später unter Mordverdacht. Vor dem faszinierenden Hintergrund der Lebenswelt einer Amisch-Gemeinde erzählt Jodi Picoult von Liebe und Tod, Verrat und bewegender Treue: ein meisterhafter psychologischer Thriller und die Geschichte einer mitreißenden Freundschaft zweier ungewöhnlicher Frauen.

Die einzige Wahrheit fand ich schon wegen des ungewöhnlichen Settings, nämlich einer Amish-Farm, sehr lesenswert. :spitze

Auch dieses Buch wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, es geht jedoch größtenteils um Ellie Hathaway. Sie ist eine höchst erfolgreiche Strafverteidigerin in Philadelphia, die ohne mit der Wimper zu zucken Pädophile und andere Verbrecher vor dem Gefängnis bewahrt und irgendwann in eine Sinnkrise gerät: sie träumt nachts von den Opfern, die Beziehung mit ihrem Yuppie-Freund ist auch nicht mehr das Wahre und tief in ihrem Inneren wünscht sie sich ein Kind. In dieser Situation erfährt sie, dass eine Verwandte von ihr, die 19-jährige Amische Katie angeklagt wird, ihre Schwangerschaft verborgen zu haben und ihr Baby nach der Geburt getötet zu haben.

Katie wird gegen Kaution freigelassen und unter Hausarrest gestellt und Ellie zieht vorübergehend mit auf die Farm und beginnt ihre Verteidigung vorzubereiten. Neben profanen technischen Schwierigkeiten - wie bekommt man z.B. einen Laptop ohne Strom zum laufen? - muss sie lernen, sich auf eine völlig neue Lebensweise und ein anderes Wertesystem einzulassen, um an Katie heranzukommen und sich Stück für Stück an die Wahrheit heranzutasten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 03.05.2009, 17:10 
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Ich habe "Die Wahrheit meines Vaters" gelesen und finde das Buch sehr gut und realistischer als "Beim Leben meiner Schwester".

Die Erzählung aus den verschiedenen Sichtweisen hat mir wieder sehr gut gefallen.
Dadurch konnte man sich in die einzelnen Charaktere wieder gut reinversetzen.

Delias Leben, dass vom Finden von verlorenen Personen, zum Suchen der eigenen Person und schließlich zum Finden von sich selbst geht, ist gut dargestellt und nachvollziehbar.
Ihre Ängste und Gefühle sind gut beschrieben und haben mich mitfiebern lassen.
Besonders was auch das Thema "Loslassen" angeht und dass es Gründe gibt, warum man manchmal nicht gefunden werden will.

Was mich ziemlich geschockt hat, waren die Zustände im Gefängnis von Arizona. Also, der Umgang der Häftlinge untereinander. Der Hass und die Gewalt. Einfach schrecklich!

@Anna: Wurde das bei Change of Heart auch so dargestellt? Da spielt ja das Gefängnis eine noch viel tragendere Rolle.

Was mich generell am amerikanischen Recht fasziniert, ist, dass Geschworene darüber entscheiden, ob ein Mensch schuldig ist oder nicht.
Dass diese Geschworenen zwar manche Sachen hören, diese aber nicht für ihre Meinung benutzen dürfen.
(Wie kann das eigentlich funktionieren? Kann ein Mensch tatsächlich bestimmte Informationen zur Urteilsfindung außer acht lassen?).


Achtung Spoiler hat geschrieben:
Übrigens, ich hätte als Geschworene auch auf "nicht schuldig" plädiert. Denn trotz allem, war Andrew für mich nie ein Verbrecher, sondern einfach ein Vater, der seiner Tochter eine wunderschöne Vergangenheit verschaffen hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 03.05.2009, 17:56 
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Den Gefängnisalltag fand ich auch furchtbar.
Das war so beängstigend, dass ich mich nun fast davor fürchte Change of heart zu lesen.

Delia hat mir als Person runherum gefallen.
Ihren Beruf, vermisste Personen mit Hilfe ihres Hundes zu finden, fand ich so interessant, vor allem als dann klar wurde, dass sie auch eine vermisste Person ist und es jemanden gibt, den sie verloren hat.

Was mich auch sehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass das Verhältnis zu ihrem Vater in der ganzen Zeit des Prozesses nie gelitten hat. Er hatte immer ihr volles Vertrauen.

Und was da Ende angeht, Rabea, da bin ich mit dir einer Meinung. :yes

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 03.05.2009, 21:39 
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Rabea hat geschrieben:
Was mich ziemlich geschockt hat, waren die Zustände im Gefängnis von Arizona. Also, der Umgang der Häftlinge untereinander. Der Hass und die Gewalt. Einfach schrecklich!

@Anna: Wurde das bei Change of Heart auch so dargestellt? Da spielt ja das Gefängnis eine noch viel tragendere Rolle.


Ja, der Gefängnisalltag wird sowohl in Change of Heart als auch in Salem Falls ziemlich ausführlich dargestellt. Change of Heart habe ich allerdings ganz gut verkraftet, da hat mich eher die ganze Todesstrafenthematik mitgenommen. Gewalt wurde zwar auch thematisiert, eher aber noch die ganzen kleinen Tricks mit denen sich die Häftlinge das Leben einigermaßen erträglich gestalten.
Bei Salem Falls gab es allerdings eine richtig scheußliche Gefängnisszene. :kopfschuettel

Habe mir übrigens neulich als Belohnung fürs Lernen Nineteen Minutes gekauft (Neunzehn Minuten), bin gerade echt ziemlich süchtig. Auch wieder eine sehr traurige Thematik, es geht um einen Amoklauf in einer Schule.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 04.05.2009, 07:06 
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mit "19 Minuten" bin ich gerade gestern Abend fertig geworden. Sehr trauriges Thema aber von Jodie Picoult sehr gut angegangen :yes. Mich konnte die Geschichte nicht ganz so fesseln wie "Beim Leben meiner Schwester" und ich muß sagen die Wendung am Ende war für mich wenig überraschend, ich dachte mir schon nach der Hälfte des Buches das sowas passiert. Auf jeden Fall aber ein Lesenswertes Buch :super

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 04.05.2009, 12:34 
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Danke Anna!
Dann bin ich wenigstens gewappnet, denn "Die Hexenjagd von Salem Falls" möchte ich auf alle Fälle noch lesen. Bei dem anderen Buch ("Change of Heart") bin ich mir noch nicht schlüssig (außerdem gibt es das ja auch noch nicht auf Deutsch).

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 08.06.2009, 17:45 
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Im August kommt die Verfilmung von "Beim Leben meiner Schwester" ins Kino. Cameron Diaz spielt die Mutter, Alec Baldwin Annas Anwalt.

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- In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden. -
William Somerset Maugham


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
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am 11. September erscheint der neue Roman von Jodi Picoult

Das Herz ihrer Tochter

June Nealon steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Elf Jahre zuvor wurden ihr Mann Kurt und ihre Tochter Elizabeth erschossen. Am helllichten Tag, im beschaulichen Staat New Hampshire. Der Täter war bald gefunden. Doch mit ihrem Schmerz blieb June allein. Wer konnte schon nachvollziehen, was sie verloren hatte? Wie bedrückend es war, Kurts und Elizabeths Stimmen auf dem Anrufbeantworter zu hören, lange nachdem sie tot waren? Wie es sich für June anfühlte, Kurts ersten Liebesbrief an sie zu lesen oder die Mütze in der Hand zu halten, die Elizabeth als Neugeborenes getragen hatte? Und nun, elf Jahre nach ihrem schrecklichen Verlust, bietet sich ausgerechnet der Mann, der für den Mord an Kurt und Elizabeth hinter Gittern sitzt, als Herzspender für ihre schwerkranke zweite Tochter Claire an. Kann Junes größter Feind zum Lebensretter ihrer einzigen Tochter werden?

ab 17.08.2009 gibt es eine Leseprobe bei

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 05.08.2009, 11:41 
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gesprächiges Gnu
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Ah, das ist dann die deutsche Übersetzung von Change of heart.

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Anna
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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 16:26 
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tiefsinniger Tiger
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Gerade habe ich erfahren, dass Kate in der Verfilmung von "Beim Leben meiner Schwester" von Sofia Vassilieva gespielt wird. Vielleicht kennen ein paar von Euch sie als Ariel DuBois (Allisons älteste Tochter) in der Serie "Medium". Sofia Vassilieva hat für ihre Rolle als Kate tatsächlich ihre Haare und Augenbrauen abrasiert.

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Grüße aus NRW, Kristina.

"The public library is the most dangerous place in town". (John Ciardi)


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 19:48 
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gebildeter Gepard
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Ich habe irgendwo gelesen, daß erst Dakota Fanning für die Rolle vorgesehen war, die sich aber geweigert hat, mit Glatze aufzutreten. :ouh

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Liebe Grüße
Claudia


Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Menschen sich für Ruhe und weniger Arbeit entscheiden und sich wirklich fragen: Wofür ist das Leben da?
Und da kommen viele darauf, dass die Arbeit einen nicht zurückliebt und es an der Zeit ist, das Leben auf das auszurichten, was wir wirklich lohnend finden. - Devon Price


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 16.09.2009, 18:58 
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geniale Giraffe
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Ich lese gerade: **
Ich bin jetzt auch fertig mit "Das Herz Ihrer Tochter"

Vorab muss ich sagen der Klappentext des Buches verspricht eigentlich eine andere Geschichte. Es geht weniger um June Nelson und die Beziehung zu Ihrer Tochter als vielmehr um den Täter Shay Bourne, den Alltag in einem Hochsicherheitsgefängnis und um Religion und Glauben. Anfangs hat mir das nicht gefallen da ich mir, vom Klappentext her, etwas anderes vorgestellt hatte. Anna hatte ja schon geschrieben das es um den Gefängnisalltag und auch Religion geht aber das hatte ich nicht mehr im Hinterkopf :fg

Nach einer Weile hat mich die Geschichte um Shay, June Nealon, Maggie, Lucius und Father Michael doch überzeugt. Die Unterteilung in verschiedene Sichtweisen und das aufgreifen von kontroversen Themen, wie hier Organspende und das Pro und Contra der Todesstrafe, machen die Bücher von Jodie Picoult immer wieder zu einem Highlight. Auch wenn „Das Herz Ihrer Tochter“ für mich nicht ganz an „Beim Leben meiner Schwester“ heranreichen kann.

Wie immer gab es gegen Ende der Geschichte nochmal eine Wendung die mich allerdings diesmal nicht überrascht aber trotzdem Irgendwie schockiert hat, die aber im Endeffekt doch etwas zu lapidar abgehandelt wurde.

Mein Fazit: Das Buch hat mir nach einigen Anfangsschwierigkeiten gut gefallen, wenn mir auch das Thema Religion für meinen Geschmack einen zu großen Teil des Buches eigenommen hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 14.12.2009, 21:55 
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gesprächiges Gnu
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Nineteen Minutes (Neunzehn Minuten)

19 Minuten, in denen ein blutiges Schulmassaker Familien und Freunde traumatisiert – auch in ihrem neuen Roman greift Jodi Picoult ein brisantes Thema auf. Sorgfältig recherchiert, sensibel erzählt, handelt »Neunzehn Minuten« von großer Schuld und der verzweifelten Suche nach Gerechtigkeit.

In 19 Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. 19 Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In 19 Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. 19 Minuten kostet es, Rache zu nehmen. Das hat der 17-jährige Peter Houghton getan. Noch weiß niemand in Sterling, wofür, doch mit diesem unaussprechlichen Akt der Gewalt ist die Welt des kleinen Ortes für immer aus den Angeln gehoben. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker an der Schule überlebt. Sie wäre die beste Zeugin. Aber sie kann sich nicht erinnern, was geschehen ist.


In diesem Buch beweist Jodi Picoult mal wieder, dass sie keine Angst vor schwierigen Themen hat - in diesem Fall ein Amoklauf an einer Schule in der idyllischen Kleinstadt Sterling, der 10 Menschen das Leben gekostet hat. Die Sterling High School ist der Dreh- und Angelpunkt der Welt von Peter und Josie, in die uns Jodi Picoult eintauchen lässt.

Der sensible, sanfte Peter wird bereits an seinem ersten Kindergartentag zum Mobbingopfer und wird dieses Etikett nie wieder los. Jeder einzelne Schultag wird ihm zur Hölle und seinen durchaus liebevollen, aber ahnungslosen Eltern Lacy und Lewis entgeht völlig, was in ihrem Sohn (bzw. ihren Söhnen) vorgeht - bis Peter an seiner Schule ein Blutbad anrichtet.
Josie, Tochter der alleinerziehenden Richterin Alex, hingegen ist das glatte Gegenteil: hübsch, intelligent und extrem beliebt, die Freundin eines umschwärmten Sportasses und Mitglied der In-Clique - auf den ersten Blick ein absolutes Glückskind.
Kaum jemand weiß noch, dass die beiden einmal beste Freunde waren und das eben nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Jodi Picoult muss in diesem Buch einen Balanceakt bewältigen, nämlich Verständnis und Sympathie für den Täter zu wecken ohne das Leid der Opfer zu schmälern. Meiner Meinung nach gelingt es ihr sehr gut: so wenig man als Leser Peters Tat entschuldigen kann und will, so kann man doch verstehen, was ihn dazu getrieben hat. Besonders beeindruckt haben mich die Stellen, die aus der Sicht Lacys, Peters Mutter, geschrieben sind. Eine Kritik einer amerikanischen Zeitschrift bringt es für mich auf den Punkt: Picoult erinnert den Leser an die unbequeme Wahrheit, dass auch der Täter von jemandem geliebt wurde.

Ich habe mich gefreut, in diesem Buch alte Bekannte wiederzutreffen: den Strafverteidiger Jordan McAfee samt seiner Frau Selena, die uns schon in Salem Falls begegnen, sowie den Kriminalbeamten Patrick Ducharme, der in Perfect Match (Die Macht des Zweifels) ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Noch ein Hinweis: Irina hat weiter oben schon etwas zu diesem Buch geschrieben!

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 14.12.2009, 22:10 
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gesprächiges Gnu
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Perfect Match (Die Macht des Zweifels)

Die erfolgreiche Staatsanwältin Nina Frost hat über 200 Fälle von Kindesmissbrauch verhandelt. Dennoch gerät sie völlig aus der Fassung, als sie erfährt, dass ihr eigener Sohn, Nathaniel, missbraucht worden ist. Als es zum Prozess kommt, geschieht ein tödliches Unglück – und das bisherige Leben von Nina Frost und ihrer Familie droht für immer vorüber zu sein

Diese Inhaltsangabe vom Verlag finde ich absolut unpassend, aber der Vollständigkeit halber sei sie hier dennoch abgetippt. Vor allem dieses Wörtchen "dennoch" - nur weil man beruflich mit solchen Dingen zu tun hat, ist es doch nicht verwunderlich, dass man aus der Fassung gerät, wenn es um das eigene Kind geht!

Nina Frost muss den Albtraum aller Eltern durchleben, als ihr kleiner Sohn Nathaniel auf einmal aufhört zu sprechen und sich herausstellt, dass er sexuell missbraucht wurde. Als Staatsanwältin kennt sie das US-Rechtssystem in und auswendig und weiß genau, dass die Täter in den meisten Fällen nicht zur Rechenschaft gezogen werden und die Prozesse in den kindlichen Opfern furchtbare Wunden wieder aufreißen. In dieser Situation beschließt sie, das Gesetz in ihre eigenen Hände zu nehmen - mit dem Resultat, dass sie beinahe ihre Familie verliert, die sie doch eigentlich beschützen will.
Auch dieses Buch hat mich sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand lesen, weil es so spannend war. Allerdings hatte ich große Probleme mich beim Lesen mit Nina zu identifizieren, obwohl ich die Schilderung einer verzweifelten Mutter sehr berührend fand. Dennoch hat mich ihr Verhalten immer wieder schockiert. Ich frage mich, ob ich das wohl anders sehen würde, wenn ich selber schon Kinder hätte.
Auch mit dem Ende habe ich mich etwas schwer getan. Alles in allem nicht das beste Buch von Jodi Picoult, aber dennoch durchaus lesenswert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 04.07.2010, 11:40 
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Die einzige Wahrheit

Hier nochmal der Klappentext (irgendwie schreiben wir in diesem Thread ziemlich durcheinander).

Tiefe Verzweiflung erfaßt die junge Katie. Doch niemandem in der kleinen Amisch-Gemeinde von Lancaster County kann sie ihr Geheimnis anvertrauen. Deshalb betet sie zu Gott, daß das hilflose Bündel vor ihr im Stroh für immer aus ihrem Leben verschwinden möge – und steht wenig später unter Mordverdacht. Vor dem faszinierenden Hintergrund einer Amisch-Gemeinde erzählt Jodi Picoult von Liebe und Tod, Verrat und bewegender Treue: ein meisterhafter psychologischer Thriller und die Geschichte einer mitreißenden Freundschaft zweier ungewöhnlicher Frauen.

Ein meisterhafter psychologischer Thriller ist das Buch defintiv nicht!
Es ist die Geschichte von Katie und ihrem Leben als Amische und dem damit verbundenen Glauben an Gott und der bedingungslosen Annahme des Glaubens.

Anna hat geschrieben:
Die einzige Wahrheit fand ich schon wegen des ungewöhnlichen Settings, nämlich einer Amish-Farm, sehr lesenswert. :spitze


Das hat mich auch fasziniert, Anna.
Ich kann mir solch ein Leben kaum vorstellen. Dieser Glaube an Gott und sein Leben so zu nehmen, wie es nun mal kommt. Sich mit dem Einfach zufrieden geben und gar nicht nach mehr streben wollen.

Das Herantasten an die Wahrheit wird von Jodie Picoult sehr gut beschrieben, man tappt, wie Ellie (die Anwältin von Katie) oft im Dunkeln und fragt sich, was Katie eigentlich verbirgt und wie es zu solch einer Tat kommen konnte. Das Aufrollen des Fadens und entwirren, was eigentlich geschah und wie es dazu kommen konnte, hat mich gefesselt - auch wenn ich relativ früh schon eine Ahnung hatte, wer letztendlich seine Finger mit im Spiel hatte, so hat es mir nicht die Spannung genommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 01.07.2011, 21:58 
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Ich lese gerade: Weihnachtsromane
Irgendwie lese ich jedes Jahr im Urlaub ein Jodi-Picoult-Buch. Dieses Jahr war es Das Herz ihrer Tochter.
Wie schon Anna und Irina bemerkt haben, ist es etwas mühselig in das Buch bzw. in die Marterie reinzukommen. Ich musste ganz schön kämpfen, damit ich die ersten 100 Seiten durchhalte - und hätte das bestimmt nicht getan, wenn ihr nicht geschrieben hättet, dass es danach besser wird. Aber es hat sich gelohnt!

Wie auch die anderen Bücher, die ich bisher von Jodi Picoult gelesen habe, wird die Geschichte wieder aus der Sicht mehrer Personen geschrieben. Das hat mir wieder gefallen und das Buch lebendig gehalten.

Die Idee, die Todesstrafe und Religion als Thema miteinander zu vermischen ist mutig - und sehr gut gelungen und hat mich zum Nachdenken animiert.

Die "Wendung", die der Fall von Shay Bourne nimmt, war für mich irgendwie nicht mehr überraschend. Entweder hatte ich es vorher schon irgendwo gelesen oder es war tatsächlich so offensichtlich für den Leser (Irina, du hattest das ja auch schon angemerkt).

Anna hat geschrieben:
Ich finde es immer wieder erschütternd, mir bewusst zu machen, dass in den USA, einer westlichen Demokratie, tatsächlich Leute vom Staat hingerichtet werden.

Ich finde das auch, Anna. Und auch die Tatsache, dass USA das einzige 1.-Welt-Land ist, dass die Todesstrafe überhaupt noch hat.

Direktor Coyne, der Gefängnis-Direktor, bringt die Sache sehr gut auf den Punkt:

Zitat:
"Ehrlich gesagt, ich habe hier etliche Häftlinge, für die eine lebenlange Gefängnisstrafe genauso gute Dienste tut. Und ich habe Häftlinge, denen ich die Todesstrafe gewünscht hätte - manche Menschen sind einfach nur von Grund auf schlecht. Aber ich möchte mir nicht anmaßen zu entscheiden, ob einer für die Ermordung eines Kindes getötet werden soll ... und nicht für die Ermordung eines Drogensüchtigen bei einem schiefgegangenen Deal ... oder auch nur, ob wir überhaupt jemand töten sollten. Ich bin nicht klug genug, um sagen zu können, welches Leben mehr wert ist als das andere. Und ich bezweifle, dass überhaupt jemand so klug sein kann."

Beim Lesen des Buches wurde mir einfach wieder mal bewusst, dass ich froh bin, in Deutschland zu leben. So viele Schattenseiten unser Staat auch hat, so hat er doch viel mehr Gute und eine Entscheidung über den Tod eines anderen Menschen treffen zu müssen, wünsche ich niemand. Egal ob als Geschworener, als Gefängnis-Direktor oder einer der drei Personen, die am Ende den Knopf drücken (von den dreien weiß niemand, wer wirklich die tödliche Ladung hat, 2x sind "nur" Placebos enthalten), dass die tödtliche Injektion verabreicht wird.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 01.07.2011, 22:30 
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gesprächiges Gnu
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Rabea hat geschrieben:
Beim Lesen des Buches wurde mir einfach wieder mal bewusst, dass ich froh bin, in Deutschland zu leben. So viele Schattenseiten unser Staat auch hat, so hat er doch viel mehr Gute und eine Entscheidung über den Tod eines anderen Menschen treffen zu müssen, wünsche ich niemand. Egal ob als Geschworener, als Gefängnis-Direktor oder einer der drei Personen, die am Ende den Knopf drücken (von den dreien weiß niemand, wer wirklich die tödliche Ladung hat, 2x sind "nur" Placebos enthalten), dass die tödtliche Injektion verabreicht wird.


:yes Absolute Zustimmung!

Da fällt mir ein, ich habe vor einigen Monaten House Rules (In den Augen der anderen) gelesen, das werde ich bei Gelegenheit mal vorstellen.
Ich habe in Kempten auch das neueste Buch Sing you home liegen, darauf freu ich mich schon sehr!

Edit: oh, und Second Glance (Zeit der Gespenster) hab ich auch noch gar nicht vorgestellt! Dabei fand ich das soooo toll!

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.06.2012, 09:27 
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eifrigster Elefant
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
House Rules (In den Augen der anderen)

Klappentext, deutsch: Jacob Hunt hasst die Farbe Orange. Und er hasst es, wenn sein gewohnter Tagesablauf gestört wird. Routinen sind für ihn lebenswichtig, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer autistischen Störung. Deshalb kocht Emma, seine Mutter, montags nur grüne Speisen und dienstags rote. Und längst hat sie Jacobs Besessenheit für Kriminaltechnik akzeptiert. Doch dann wird seine Erzieherin Jess erschlagen aufgefunden, und Jacob wird des Mordes an der jungen Frau verdächtigt. Die mühsam erkämpfte Normalität in Emmas kleiner Familie bricht zusammen. Jacob muss sich sich vor Gericht verantworten. Alle Beweise sprechen gegen ihn. Doch Emma nimmt den Kampf auf. Denn es geht darum, ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren und um die Rechte von Menschen, die anders sind.

Das hier war mein erstes Picoult-Buch, und auch nur, weil mich das Thema interessiert hat. Eure Beschreibungen der Romane hatten alle für mich den Unterton "amerikanisch-reisserisch", und den Schluss von "Beim Leben meiner Tochter" (lt. Internet-Zusammenfassung) fand ich richtig widerwärtig.

Deshalb war ich eigentlich von diesem Buch angenehm überrascht. Ich habe es auf Englisch gelesen, und mit dem deutschen Titel und Klappentext bin ich nicht ganz einverstanden. Es geht nicht um Jacobs Tick mit den Farben, es geht um seine Kenntnis der Forensik. Und es geht um Regeln, deshalb passt der englische Titel wesentlich besser. Das mit den Farben ist etwas was ein Autist haben kann, aber nicht muss. Regeln braucht ein Aspie wie die Luft zum Atmen!

Die Grundthematik ist, wie jemand, der einen CSI-Tick hat und den Polizeifunk abhört, ständig an Tatorten auftaucht, schnell selbst zum Verdächtigen wird, wenn das Opfer zu seinem Bekanntenkreis gehört. Das könnte generell jedem passieren. Spannend wird es durch die Regeln, die Jacob nicht durchbrechen kann.
Die 5 House-Rules der Familie Hunt sind etwas albern, und geben dadurch schon Hinweise auf den Plot:
1. Räum dein eigenes Zeug auf
2. Sag stets die Wahrheit
3. Putz dir 2x am Tag die Zähne
4. Komm nicht zu spät zur Schule
5. Pass auf deinen Bruder auf - er ist der einzige, den du hast.

Regel 1-4 sind in jeder Famile normal, also muss es in dem Buch um Regel 5 gehen. Regel 2 ist interessant für das Buch, aber eigentlich keine Regel, denn ein Aspie kann nur die Wahrheit sagen (nicht wie Normalos, sondern wie ein Computer), und dadurch wird Jacob immer verdächtiger, weil niemand ihm die Fragen so stellt, dass auch die Jury die Wahrheit erkennt. Der Anwalt entschliesst sich, auf geistige Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren, deshalb stört mich im dt. Klappentext ".. Emma nimmt den Kampf auf... um die Rechte von Menschen, die anders sind." Nein, es geht nur darum Jacob vor dem Gefängnis zu bewahren, weil er das nicht aushalten würde. Sowohl Emma als auch Jacob selbst wissen, und betonen mehrmals, dass er nicht geistig behindert ist.
Der Leser erkennt ziemlich schnell, was passiert ist, und das Spannende an dem Buch ist eben, wie und wann die Wahrheit ans Licht kommt. Leider fand ich diesen Teil dann ziemlich lasch, weil -wohl um die Spannung aufrecht zu erhalten- logische Teile im Rest des Buches fehlen: jeder Protagonist kommt zu Wort (sehr schön deutlich durch verschiedene Fonts), aber nur bei Jacob und Emma wird wirklich auf die innere Stimmung eingegangen.

Mir hat das Buch, trotz der teilweise sehr amerikanischen Interpretation einiger Aspekte, gut gefallen, aber ich glaube nicht, dass Jodi Picoult zu einem meiner Lieblingsautoren wird.

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LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 22.06.2012, 16:22 
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gesprächiges Gnu
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Jodi Picoult hat übrigens auch ein Buch für Teenager (allen Alters :zwinkern ) geschrieben, gemeinsam mit ihrer 16-jährigen Tochter. Between the Lines hat mich erstmal nicht so interessiert, aber da es sehr gute Kritiken bekommen hat, werde ich es mir vielleicht doch mal zulegen (und die Story hört sich eigentlich auch wirklich süß an!). Es geht im Prinzip darum, was mit Buchcharakteren so passiert, wenn das Buch zugeklappt wird - und wenn sie vielleicht irgendwann gar keine Lust mehr haben, Prince Charming oder die mannstolle Meerjungfrau zu spielen!

Zitat:
What happens when happily ever after…isn’t?

Delilah is a bit of a loner who prefers spending her time in the school library with her head in a book—one book in particular. Between the Lines may be a fairy tale, but it feels real. Prince Oliver is brave, adventurous, and loving. He really speaks to Delilah.

And then one day Oliver actually speaks to her. Turns out, Oliver is more than a one-dimensional storybook prince. He’s a restless teen who feels trapped by his literary existence and hates that his entire life is predetermined. He’s sure there’s more for him out there in the real world, and Delilah might just be his key to freedom.

Delilah and Oliver work together to attempt to get Oliver out of his book, a challenging task that forces them to examine their perceptions of fate, the world, and their places in it. And as their attraction to each other grows along the way, a romance blossoms that is anything but a fairy tale.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 22.06.2012, 17:46 
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gesprächiges Gnu
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Anna hat geschrieben:
Edit: oh, und Second Glance (Zeit der Gespenster) hab ich auch noch gar nicht vorgestellt! Dabei fand ich das soooo toll!


So, und ein Jahr später tu ich das dann doch mal. :ggg

In diesem Thread dürfte ja klar geworden sein, dass ich die Bücher von Jodi Picoult wahnsinnig gerne lese. Trotzdessen sind es keine Bücher, bei denen ich das Bedürfnis habe, sie öfter zu lesen. Second Glance (Zeit der Gespenster) stellt hier eine Ausnahme dar, ein Buch, das ich sicher immer wieder lesen werde. Es ist der einzige Roman von ihr, der sich in übersinnliches Terrain wagt, und ich fand es viel poetischer und leiser als die anderen Picoults und die Thematik ist wiedermal unglaublich spannend und faszinierend.

Zitat:
Ross Wakeman war für alle nur ein riesengroßer Glückspilz. Wieviele Unfälle und Gefahren hatte er lebend überstanden! Ebenso sicher, wie er wusste, dass morgen die Sonne aufgehen würde, wusste er inzwischen auch, dass er nicht sterben konnte – obwohl Ross nichts sehnlicher wünschte. Denn in einem tragischen Unfall hatte er seine geliebte Frau Aimee verloren. Nun wollte Ross nur noch eines, nämlich mit den Geistern der Toten Kontakt aufnehmen. Vielleicht schien er deshalb den Menschen in Comtosook der ideale Vertraute, wenn es darum ging, Geister aus ihren Häusern zu vertreiben. Auch Spencer Pike hofft auf Ross, denn er will auf einem indianischen Grundstück ein Bauprojekt realisieren. Doch er stört damit die Ruhe der Geister auch seiner eigenen schauerlichen Vergangenheit.


Es geht also um moderne Geisterjäger und die Geister der Vergangenheit - außerdem um einen schwerkranken kleinen Jungen, für den Sonnenlicht tödlich sein kann und der deshalb nur nachts ins Freie darf, einen mysteriösen Mordfall in den 30ern - und ein heute totgeschwiegenes Eugenikprogramm der Regierung Vermonts (das es tatsächlich gegeben hat!). Erzählt wird abwechselnd im Jahr 2001 und im Jahr 1932.

Wie immer kann ich für die deutsche Übersetzung keine Gewähr geben - auf Englisch aber eine absolute Leseempfehlung!

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Zuletzt geändert von Anna am 22.06.2012, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 22.06.2012, 17:54 
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Danke für's vorstellen, Anna. Dann werde ich mir dieses Buch im Urlaub vornehmen.

Anna hat geschrieben:
In diesem Thread dürfte ja klar geworden sein, dass ich die Bücher von Jodi Picoult wahnsinnig gerne lese. Trotzdessen sind es keine Bücher, bei denen ich das Bedürfnis habe, sie öfter zu lesen. Second Glance (Zeit der Gespenster) stellt hier eine Ausnahme dar, ein Buch, das ich sicher immer wieder lesen werde.

Da bin ich gespannt, denn es geht mir wie dir, Anna. Die Bücher von Jodie Picoult finde ich immer klasse gelungen und doch keine Bücher, die ich unbedingt ein zweites Mal lesen möchte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 22.06.2012, 18:03 
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Ich bin schon gespannt, wie es dir gefällt, Rabea! Ich habe übrigens (nach dem Lesen) auch gelesen, dass Jodi Picoult auf Second Glance am stolzesten von all ihren Büchern ist. Zu Recht, wie ich finde! :yes

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 11.07.2012, 21:05 
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Zeit der Gespenster ist tatsächlich ein anderes (mit dem Wort tu ich mir gerade schwer, anderes passt nicht so richtig) Buch von Jodi Picoult. Nichts desto trotz hat es mir sehr gut gefallen. Gerade die Thematik der Geister finde ich persönlich besonders interessant und ich kann hier nur Ross zustimmen, entweder man glaub an deren Existens oder nicht. Ein vielleicht gibt es hier nicht.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Verbrechen, das begangen wurde*, nicht im Vordergrund stand, sondern im Nebenstrang erzählt worden ist.

* oder auch kein Verbrechen, wie sich am Ende des Buches herausstellt. Das fand ich übrigens sehr positiv, dass es wirklich kein Mord war, zumindest kein Mord im eigentlichen Sinne, denn eine Mitschuld tragen Spencer und auch Lias Vater auf alle Fälle.

Dieses totgeschwiegene Eugenikprogramm der Regierung Vermonts hat mich verblüfft! Besonders interessant fand ich dann auch den Zusammenhang, warum es in den USA so sang- und klanglos untergegangen ist. Leider kann ich die Stelle gerade nicht finden, um diese zu zitieren. (Nur so Rande und völlig OT, ABER es nervt mich gerade, dass ich das Buch nur als EBook habe und nun ewig brauche, um etwas zu finden, das geht bei einem richtigen Buch wesentlich schneller!)

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 13.07.2012, 13:19 
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Anna hat geschrieben:
Die Hexenjagd von Salem Falls

Dieses Buch ist zwar ebenfalls sehr spannend und gut konstruiert, aber es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Ich bin mit den Figuren einfach nicht warm geworden, wenngleich es zum Ende hin besser wurde.

Es hat mich trotzdem bewegt, wie auch in einer (scheinbar) so aufgeklärten Gesellschaft Menschen vor-verurteilt und abgestempelt werden und sich eine wahre Hexenjagd entwickeln kann.


Deiner Meinung kann ich mich nur anschließen, Anna. Ich hatte deine Rezension gar nicht mehr im Kopf (die ja auch schon eine ganz schöne Weile her ist) und hatte am Anfang des Buches unheimlich Schwierigkeiten dran zu bleiben. Irgendwie habe ich mich immer dabei ertappt, dass meine Gedanken über all waren, nur nicht bei dem Buch. Das hat sich allerdings nach gut 1/3 des Buches geändert. Es hat mich dann doch gepackt und ich wollte unbedingt wissen, wie dieses Buch ausgeht! Es ging mir wie dir, Anna, es hat mich erschüttert, wie schnell so eine Hexenjagd auch noch in unserer Gesellschaft stattfinden kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Jodi Picoult
BeitragVerfasst: 10.07.2013, 19:58 
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Ich habe gerade gesehen, in einigen Tagen erscheint: Mein Herz zwischen den Zeilen.
Dieses erste Jugendbuch hat Jodi Picoult gemeinsam mit ihrer Tochter Samantha van Leer verfasst.

Zitat:
»Hilf mir« - Deliah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Offensichtlich hat Oliver, der umwerfend gut aussehende Prinz der Geschichte, die Bitte speziell für sie hinterlassen. Und tatsächlich: Schnell stellen die beiden fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Doch das reicht ihnen schon bald nicht mehr aus. Oliver ist schon lange genervt von seinem Märchen, das er immer wieder durchspielen muss, sobald ein Leser das Buch aufschlägt. Und er findet Gefallen an Deliah, die so anders ist als die langweilige Prinzessin Seraphima, die er sonst immer küssen muss. Da ist es doch klar, dass er endlich zu ihr will! Und Deliah: Die hat sich längst Hals über Kopf in ihren Märchenprinzen verliebt. Und ist begeistert von der Idee, Oliver aus dem Buch herauszuholen. Doch wie können die beiden es schaffen, die Grenzen zwischen ihren so unterschiedlichen Welten zu überwinden? Zusammen mit ihrer Tochter Samantha hat die bekannte Bestseller-Autorin Jodi Picoult einen Liebesroman geschrieben - mitreißend, märchenhaft, unwiderstehlich!

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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