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 Betreff des Beitrags: Gudrun Pausewang
BeitragVerfasst: 21.02.2007, 21:22 
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Ich lese gerade: Weihnachtsromane
Erstellt von Bienchen am Dienstag, März 14, 2006 @ 11:36:25:

Hat jemand von Euch "Die Wolke" und "Die letzten Kinder von Schewenborn" gelesen?
Ich kann mich noch erinnern wie diese beiden Bücher in Kombination mit den Tschernobyl Ereignissen und dem Wissen, dass Freiburg genau in einem solchen Gefahrenradius liegt (ich weiss gerade nicht von welchem Kernkraftwerk) mir mit 13 viele Albträume beschehrt haben.
Ich würde diese beiden Bücher auch heute nicht wieder lesen, weil sie mich wahrscheinlich wieder so mitnehmen würden.
Ich glaube, bzw. hoffe, dass die Verfilmung von "Die Wolke" nicht so beklemmend ist.

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Erstellt von Brina am Dienstag, März 14, 2006 @ 11:48:02:

"Die letzten Kinder von Schewenborn" hat mich als Teenie auch sehr beeindruckt. Vor allem weil es in der Nähe von Frankfurt spielt und mir dadurch noch viel realistischer erschien. Ich finde, es ist ein sehr wetvolles Buch und jeder sollte es mal gelesen haben!!


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Erstellt von Bienchen am Dienstag, März 14, 2006 @ 12:43:14:

Mich hat "Die letzten Kinder von Schewenborn" zwar auch schwer beeindruckt, aber im Nachhinein muss ich sagen, ich war zu jung dafür. Das Buch hat sich, anders als andere Bücher mit einigen Szenen dermaßen bei mir eingebrannt... Ich glaube ich hätte es nicht mit 12/13 lesen sollen, sonders etwas später. Auf jeden Fall hätte ich es nicht allein lesen sollten sondern entweder mit anderen oder mit meinen Eltern, damit man das gelesene ausdiskutieren kann. Einige Szenen waren schon extrem:
- unverseuchtes Wasser nur im Schwimmbad, bis da die ersten Leichen schwimmen.
- Das stark behinderte Schwesterchen, das geboren wird.
- Die Reise der Familie zurück nach Frankfurt und wie sie bei ihrer Rückkehr nach Schewenborn vor dem nichts stehen, bis die Okkupanten des Hauses eben wegsterben...
Da war "Die Wolke" noch "harmlos".

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Erstellt von Shirley am Dienstag, März 14, 2006 @ 12:55:27:

Ich habe ebenfalls beide Bücher.
"Die letzten Kinder von Schewenborn" beeindrucken mich jedesmal wieder, wenn ich das Buch lese. Klar ist es sehr extrem, aber ich denke, G.P. hat sich was dabei gedacht, ein Jugendbuch so zu schildern. Ich denke, sie wollte uns (die Gesellschaft) aufwecken und hinweisen, wie wir es erleben würden.
"The day after" war ja ebenfalls so krass.


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Erstellt von Daniela am Dienstag, März 14, 2006 @ 13:21:22:

Wir haben beide Bücher damals im Deutschunterricht durchgenommen und waren auch alle sehr betroffen. An dem behinderten Schwesterchen in "Schewenborn" hat mich auch am meisten zu knacken!
Auf den Film von "Die Wolke" bin ich schon sehr gespannt, den möchte ich unbedingt im Kino sehen!

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Erstellt von Rabea am Dienstag, März 14, 2006 @ 13:56:23:

Wir haben in der Schule einen Film mit einem Atommüll-Transport-Unfall gesehen. Keine Ahnung mehr wie er hieß, aber ich weiß noch, dass ich danach nächtelang Alpträume hatte - und da war ich schon 14 oder 15! Bleibend in meinem Kopf ist immer die Frau, die ihr todes und schwerstbehindertes Baby an sich drückt und nicht verstehen kann, warum es so ist, denn kurz vorher bei einer Routine-Untersuchung war alles noch in Ordnung. Aber das war auch vor diesem Unfall gewesen.


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Erstellt von Biene am Donnerstag, März 16, 2006 @ 09:56:28:

Ich habe das Buch auch so etwa mit 13 gelesen. Auf alle Fälle noch vor Tschernobyl. Mich hat das Buch auch sehr beeindruckt und geschockt, die Szene mit dem Jungen (?), der sich dann später in der Schule (?) erhängt hat, blieb mir ebenfalls sehr in Erinnerung (neben den von Euch erwähnten).
Und als dann Tschernobyl passierte, hat es mich dann fast wieder belustigt, mit welchem Blödsinn sich die Menschen schützen wollten. So nach dem Motto: ich gehe jetzt mal unter die Dusche und dann ist alles wieder weg - ja klar!

Die Wolke habe ich jedoch nie gelesen.

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Erstellt von Melanie am Donnerstag, März 16, 2006 @ 10:31:05:

"Die letzten Kinder von Schewenborn" kenne ich auch. Ich hab es mir mal aus der Bücherei ausgeliehen und erinnere mich noch ganz dunkel an das Geschehen. "Die Wolke" kenne ich noch nicht. Möchte den Film aber unbedingt sehen und überlege, ob ich das Buch wirklich vorher noch lesen sollte.


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Erstellt von Angelcita am Freitag, März 17, 2006 @ 00:30:09:

"Die letzten Kinder von Schewenborn" haben wir in der Schule gelesen. So richtig gefallen (kann man bei dem Thema überhaupt von "gefallen" reden?) hat es mir aber nie, was aber wohl auch an unserer sehr, sehr weit links angesiedelten Lehrerin lag, die so eine Betroffenheits-Nummer mit uns abgezogen hat und keine Meinungen neben ihrer akzeptiert hat.
Ich mag mir meine Gefühle nicht vorschreiben lassen und hätte mir lieber meine eigenen Gedanken gemacht.
"Die Wolke" und einige weitere Bücher der Autorin habe ich danach gelesen, bin jedoch nie so richtig mit den Büchern "warm geworden". Ich hatte immer so einen virtuellen erhobenen Zeigefinger neben mir...


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Erstellt von Nadja am Samstag, März 25, 2006 @ 14:35:36:

Jaaaa, die Wolke habe ich auch gehabt in meiner Jugend, und ich muss zugeben, dass das Buch mich regelrecht traumatisiert hat. Noch Jahre später bin ich jedes Mal zusammengezuckt, wenn irgendwo der Feueralarm losging (weil doch im Buch am Anfang der Alarm losgeht, als alle in der Schule hocken). Zum Glück wurde dieser Probealarm samstags um 12 abgeschafft!
Die letzten Kinder von Schewenborn hatte ich wohl auch mal gelesen, aber ich kann mich kaum noch daran erinnern.
Als ich die ersten Filmplakate für die Wolke gesehen hatte, war mein erster Gedanke: "Oh Gott, mussten sie das jetzt auch noch verfilmen?"

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Erstellt von Dani am Sonntag, März 26, 2006 @ 19:46:24:

Ich habe früher in der Schule weder "Die Wolke" noch "Die letzten Kinder von Schewenborn" gelesen. (Wir hatten "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" und "Damals war es Friedrich" als Klassenlektüre.)
Vergangenes Wochenende habe ich mir "Die Wolke" im Kino angesehen und danach sofort das Buch gelesen (weil ich einen Vergleich haben wollte).

Ich persönlich fand den Film echt gut gemacht und muss sagen, dass eigentlich alle sehr betroffen den Kinosaal verlassen haben. Das kann natürlich unter anderem auch daran gelegen haben, dass es um das Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld geht (zumindest im Buch, im Film mussten sie wohl einen Fantasienamen nehmen), was von Würzburg aus nicht wirklich weit entfernt ist. Zumindest würden wir bei einer Katastrophe in der Sperrzone 2 liegen!

Es gibt natürlich auch einige Unterschiede zwischen Film und Buch! Das geht schon damit los, dass die Hauptdarstellerin im Buch Janna-Berta und im Film Hanna heißt. Die restlichen Namen sind gleich geblieben, allerdings gibt es viele Personen aus dem Buch im Film überhaupt nicht (z. B. die Großeltern, den Vater, den kleinsten Bruder (Kai), die Mutter der Mutter (Jo) und die Schwester der Mutter (Almut) mit Mann).

Wie Andrea schon geschrieben hat, gibt es im Film eine Liebesgeschichte, und zwar zwischen Hanna (Janna-Berta) und Elmar, dem Klassenbesten. Soweit ich jetzt weiß, bringt der sich im Film auch nicht um
Auch Ayse stirbt nur im Buch, nicht aber im Film.

Insgesamt ist alles etwas modernisiert worden, also mit Internet-Suchlisten und Handys!

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Rabea
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 Betreff des Beitrags: Re: Gudrun Pausewang
BeitragVerfasst: 24.01.2020, 10:42 
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eifrigster Elefant
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Gudrun Pausewang ist gestern im Alter von 91 Jahren gestorben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gudrun Pausewang
BeitragVerfasst: 24.01.2020, 19:11 
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geniale Giraffe
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Ich lese gerade: Weiß noch nicht so recht
In unserer Stadtbücherei hatten sie heute Nachmittag schon einen entsprechenden Thementisch aufgebaut (Infos zu Gudrun Pausewang und die Bücher, die von ihr gerade vorhanden waren). Fand ich echt fix.

Und leider durchaus zutreffend.

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"Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen."

(Gabriel García Márquez)


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 Betreff des Beitrags: Re: Gudrun Pausewang
BeitragVerfasst: 24.01.2020, 22:07 
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tiefsinniger Tiger
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Gudrun Pausewang blieb mir als Schullektüre erspart, entsprechend wurde ich nicht "traumatisiert", wie es in dem Artikel heißt. Und bin sehr dankbar dafür. Der Gedanke, dass diese Generation ihre eigenen Traumata durch Weitergabe an die nächste Generation verarbeitet, hat mich erschüttert, weil er so gut passt. Wenn man sich überlegt, was diese Generation als Kinder und Jugendliche gesehen und erlebt haben, wird verständlich, warum sie mit dem Schönen so ihre Probleme hatten. Dass die nächste Generation dann eher unpolitisch ist oder sich safe spaces wünscht, in denen sie vor so etwas geschützt ist, kann ich nur zu gut verstehen. Und was solche Bücher in hochsensiblen Kindern anrichten können, lässt sich an einem gewissen schwedischen Mädchen ebenfalls anschaulich besichtigen.

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Sandra


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David Hume 1765


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 Betreff des Beitrags: Re: Gudrun Pausewang
BeitragVerfasst: 25.06.2021, 12:46 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Beiträge: 70
Sandra hat geschrieben:
Gudrun Pausewang blieb mir als Schullektüre erspart, entsprechend wurde ich nicht "traumatisiert", wie es in dem Artikel heißt. Und bin sehr dankbar dafür. Der Gedanke, dass diese Generation ihre eigenen Traumata durch Weitergabe an die nächste Generation verarbeitet, hat mich erschüttert, weil er so gut passt. Wenn man sich überlegt, was diese Generation als Kinder und Jugendliche gesehen und erlebt haben, wird verständlich, warum sie mit dem Schönen so ihre Probleme hatten. Dass die nächste Generation dann eher unpolitisch ist oder sich safe spaces wünscht, in denen sie vor so etwas geschützt ist, kann ich nur zu gut verstehen. Und was solche Bücher in hochsensiblen Kindern anrichten können, lässt sich an einem gewissen schwedischen Mädchen ebenfalls anschaulich besichtigen.




Mir gefiel von Gudrun Pausewang "Auf einem langen Weg", das auch als TV Serie verfilmt worden ist.
Ausserdem las ich ihre Autobiographie-Trilogie ueber die Rosinka Wiese:

Gudrun Pausewang: Rosinkawiese: alternatives Leben vor 50 Jahren
Gudrun Pausewang: Fern von der Rosinkawiese: die Geschichte einer Flucht.
Gudrun Pausewang: Geliebte Rosinkawiese: die Geschichte einer Freundschaft


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