Die Charité - Hoffnung und Schicksal(26. Juni 2018)
Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt ...
Die Charité - Geschichten von Leben und Tod, von Hoffnung und Schicksal im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.Angeblich ist das ganze als Reihe ausgelegt, bisher konnte ich hierzu allerdings nur das eine Buch entdecken:
https://www.rowohlt.de/reihe/die-charite-reihe.htmlOb das Buch jetzt auf Grund der Fernsehserie angegangen wurde oder ob Ulrike Schweikert schon vorher die Idee dazu hatte, weiß ich nicht. Das Buch ist aber kein Buch zur Serie, sondern völlig eigenständig zu betrachten, zumal es auch viel früher als die Fernseh-Serie spielt.
Dreh- und Angelpunkt ist Elisabeth und ihr Schicksal. Sie arbeitet als Wärterin an der Charité und ist eine der ersten, die eher der Berufsgruppe Pflegerin angehören müssten, da sie ihre Patienten pflegt und nicht einfach nur wartet. Elisabeths Schicksal verwebt sich mit dem der Hebamme Martha und dem von Gräfin Ludovica. Beides Frauen, die ihren Weg gehen und sich zu behaupten wissen. Außerdem ist Professor Dieffenbach noch eine zentrale Figur und auch sein Schicksal greift in das Leben der drei Frauen ein.
Alles in allem fand ich das Buch gut geschrieben. Die medizinischen Begriffe, die für uns heute selbstverständlich sind, wurden damals nicht benutzt und so wurde manches doch etwas umständlich umschrieben und hat mich zum Schmunzeln gebracht. Weniger amüsant fand ich die Vorstellung, dass es damals noch keine Narkose gab, dass man von steriler Arbeitsumgebung oder gar sterilem Operationsbesteck noch gar nichts kannte und die Menschen an den banalsten Erkrankungen gestorben sind.
Gewünscht hätte ich mir mal wieder ein Glossar. Ist es eigentlich zu viel verlangt, dass Verlage noch in einen solchen Anhang investieren? Ich hatte einige Male mein Handy in der Hand und habe etwa nachgeschlagen, u.a. was Miasmen sind.