StrandfliederblütenIn ihrem neuen Urlaubs-Roman entführt Gabriella Engelmann ihre Leserinnen und Leser erneut an die Nordsee-Küste. Vor der atmosphärischen Kulisse einer Hallig, geprägt von Wellen, Sonne und Wind, lässt die Spiegel-Bestseller-Autorin ihre aus Hamburg stammende Heldin Juliane nicht nur ihr eigenes Leben neu definieren, sondern auch ein Familien-Geheimnis aufdecken und Wege finden, achtsam mit sich selbst und anderen umzugehen.
Denn in Julianes Leben überstürzen sich gerade die Ereignisse. Neben einer großen Enttäuschung in Sachen Liebe und dem Verlust ihres Jobs erhält sie überraschend die Nachricht, dass ihre Großmutter Ada, mit der sie nie Kontakt hatte, ihr ein Haus samt zugehörigem Leuchtturm auf der Hallig Fliederoog hinterlassen hat. Einmal dort angekommen, ist Juliane wie verzaubert – von Adas liebevoll eingerichtetem Zuhause, das das ihre werden könnte, von den besonderen Menschen auf der Hallig, von der unvergleichlichen Natur der Nordsee-Küste und von den Ausblicken und Einsichten, die man nur auf einem Leuchtturm erleben kann und von denen Juliane schon als Kind träumte.
Vor allem aber ist sie fasziniert von ihrer Großmutter selbst, die in Briefen, Büchern und in den Erinnerungen ihrer Freunde und Bekannten lebendig wird. Und die für eine Art zu leben stand, die Juliane zunächst ein wenig fremd ist, sie dann aber immer mehr begeistert und dazu animiert, ein achtsames Leben im Einklang mit sich und der Natur zu führen.Mit
Strandfliederblüten ist Gabriella Engelmann wieder ein besonders schönes Buch gelungen.
Dass sie die Nordseeinseln liebt, wissen wir ja. Aber dass diese Liebe soweit geht, dass sie sich ihre eigene kleine Hallig schafft, das ist wohl das Privileg einer Autorin. "Fliederoog" ist wirklich eine schöne Hallig. Da wäre ich auch gern mal zu Gast, am liebsten natürlich auf Julianes Hof und Leuchtturm.
Juliane ist wirklich eine sehr sympathische Protagonistin, alles andere als perfekt und oft ziemlich unausgeglichen. Dass Ärger und Wut gern mal in ihr aufschäumen, kann ich gut verstehen. Außerdem hat sie einen tollen Bruder, Felix, und in Meggie eine gute Freundin.
Völlig überraschend beerbt Juliane ihre Großmutter Ada, von deren Existenz sie nichts ahnte. Ihre Mutter ist ihr da auch keine Hilfe, im Gegenteil, sie blockt jedes Gespräch über Ada völlig ab und die beiden verkrachen sich darüber richtig schwer. Auf Fliederoog kommt Juliane dann dem ungewöhnlichen Leben ihrer Großmutter näher und findet auch einen Weg, den Groll ihrer Mutter zu lindern.
Das zentrale Thema des Buches ist Achtsamkeit. Juliane lernt auf Fliederoog ihrem Leben eine andere Richtung zu geben, anstatt als Journalistin eines Trendmagazins durch den Alltag zu hetzen, lernt sie mit sich und der Natur im Einklang zu leben, gut zu sich und zu anderen zu sein. Und irgendwie war auch mein Lesetempo bei diesem Buch eher achtsam. Ich habe deutlich länger dran gelesen als ich es normalerweise mache. Aber nicht, weil mich das Buch gelangweilt hat, sondern weil mir diese Gemächlichkeit angemessen erschien und das Tempo sich von selbst ergab.
Ein paar sehr nette Halligbewohner gibt es ja noch und mit dem, was Juliane für Adas Hof plant, bleibt noch so einiges, was man über Fliederoog erzählen könnte. Ein kleines Wiedersehen gibt es übrigens mit Leevke Hennings aus "Sommerwind".
Ich hoffe sehr, Gabriella nimmt uns in Zukunft mal wieder auf "ihre" Hallig mit.
Strandflieder mag ich übrigens sehr gern und ich hatte ihm im letzten Spätsommer regelmäßig mit in der Blumenvase.