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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 17:53 
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lesender Löwe
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Dieses Thema wurde herausgetrennt aus der Diskussion "Suche ein bestimmtes Buch" ().

Grüße
euer Mod-Team


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


:kopfkratz Gute Frage, das war vor über einem Jahr und die meisten Bücjher der Schullektüre habe ich nie gemocht. :chen

Es ist interessant, ja, aber nicht so tolle geschrieben. Die Beschreibung "von Inka" klingt viel besser als ich es in Erinnerung habe.
Wir haben es in der reclam-Ausgabe mit dem Erdbeben von Chile zusammen gelesen.

Ich würds dir ja anbieten, dass ich es dir schicke, aber ich glaube, jetzt möchte meine Mutter das nochmal lesen. So habe ich sie zumindest verstanden.

_________________
Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 20:45 
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gesprächiges Gnu
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Iris, ich fand es extrem merkwürdig - habe es sowohl in der Schule als auch während des Studiums gelesen - und wenn möglich, würde ich es nicht meinen Schülern zumuten.

Kleist ist ja generell etwas,äh, "gewöhnungsbedürftig..", aber die Marquise schießt den Vogel ab...

Vllt liest du dir auf Wikipedia noch den Rest durch - ich wollte jetzt nur nicht ein seitenlanges quote einstellen.


Und hier gibts den Text als PDF - zum lesen oder reinschnuppern..

_________________
LG
Inka


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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 20:51 
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lesender Löwe
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Stimmt, merkwürdig war es auch, wobei, von der Handlung fand ich das Erdbeben noch schlimmer (aber das liegt auch daran, dass wir das Erdbeben im Unterricht auseinandergepflückt haben und nach Motiven, Bildern, .. suchen mussten, die Marquise sollten wir bloß lesen, weil sie mit in dem Buch dabei war).

Es sind sowieso generell alle Bücher, die wir in der Schule gelesen haben, nicht empfehlenswert. :chen

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Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 21:03 
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geniale Giraffe
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Ich lese gerade: Weiß noch nicht so recht
Hannah hat geschrieben:
Es sind sowieso generell alle Bücher, die wir in der Schule gelesen haben, nicht empfehlenswert. :chen


Fast ausnahmslos Deiner Meinung, Hannah. Der Deutschunterricht kann einem die Lust am Lesen und an der Sprache durchaus verderben!

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"Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen."

(Gabriel García Márquez)


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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 21:39 
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lesender Löwe
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:yes , genau Nadja.
Ich wollte soo gerne Ibsens Wildente lesen um Vivi in "Mein großer Bruder" besser zu verstehen.
Meine Lehrerin hat mir aber die lUst genommen. Wir sollten Ibsens Nora - Ein Puppenheim in den Sommerferien lesen, nach den Ferien sagt sie, das machen wir im zweiten Halbjahr und vergleichen dann mit Effi (was wir dann anderthalb Jahre vorher gelesen hatten), jetzt ist die Schule rum und wir haben es nie besprochen.
Und Nora hat mir überhaupt nicht gefallen vom Stil her und so, so dass ich jetzt die Wildente auch nicht lesen mag.

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Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


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BeitragVerfasst: 15.06.2007, 21:48 
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gebildeter Gepard
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Ich mag keine Klassiker lesen, daran ist auch der Deutschunterricht schuld. Shakespeare im Englisch-LK war aber auch grausam, den mag ich genausowenig lesen. :kotz

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Liebe Grüße
Claudia


Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Menschen sich für Ruhe und weniger Arbeit entscheiden und sich wirklich fragen: Wofür ist das Leben da?
Und da kommen viele darauf, dass die Arbeit einen nicht zurückliebt und es an der Zeit ist, das Leben auf das auszurichten, was wir wirklich lohnend finden. - Devon Price


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 09:16 
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eifrigster Elefant
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Von Nora kenne ich nur ein Theaterstück ( :wave Anna) aber das fand ich gut.
Ansonsten haben mir ein paar Klassiker trotz Schullektüre gefallen, aber stimmt schon, die meisten werden einem verleidet.

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Liebe Grüße,
Julia

“Books are the plane, and the train, and the road. They are the destination, and the journey. They are home.”
Anna Quindlen in "How Reading Changed My Life"


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 10:10 
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sonnige Serengeti
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Inka hat geschrieben:

Und hier gibts den Text als PDF - zum lesen oder reinschnuppern..


:danke Inka - ich hab die ersten Seiten gerade überflogen. Ein bißchen mehr wörtliche Rede hätte wirlich nicht geschadet, Herr Kleist :kopfschuettel

Es liest sich einfach nur wie ein Bericht und es war mir, als würde ich plötzlich in der Schule sitzen mich durch das gelbe Reclam Heftchen "Francesco Pizzarro" quälen. :ohnmacht

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Bild LG Iris

Life ist better at the beach :) :sonne


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 11:44 
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debattierende Dikdik-Antilope
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So, tut mir leid, aber als Studentin der Vergleichenden Literaturwissenschaft muss ich was dazu sagen. :)

Zitat:
Der Deutschunterricht kann einem die Lust am Lesen und an der Sprache durchaus verderben!

Also wenn ich solche Sätze lese, muss ich den Deutschunterricht doch einmal verteidigen. Natürlich liegt es immer auch am Lehrer und seinen Unterrichtsmethoden.
Ich weiß ja nicht, was ihr alle für einen Deutschunterricht "genossen" habt. Aber es ist nun mal Sinn der Sache, dass man die wichtigsten Literaturströmungen und Werke kennenlernt, sowie lernt, Texte zu interpretieren etc. (Literarische Grundkompetenz erwerben.) Nicht die Lust am Lesen zu fördern, dazu wäre es sowieso ein bisschen spät in der Oberstufe.
Ich hatte zum Glück einen verhältnismäßig guten Deutschunterricht, wir haben sehr viel gelesen und die Werke dann im Unterricht besprochen. Vom Inhalt und Stil haben mir natürlich auch nicht alle gefallen. Kleist finde ich noch immer schrecklich. Aber bei den meisten Werken ist es interessant, sich Gedanken dazu zu machen.
Also mir wurde im Deutschunterricht nichts verleidet, im Gegenteil. (Aber natürlich hatte ich Glück mit meinen Lehrern.) Es geht im Deutschunterricht vor allem darum, die wichtigsten Klassiker kennenzulernen, und Verständnishilfen zu bieten. Oft sind sie nicht so einfach zu lesen.
Und wenn euer Deutschunterricht wirklich so schlecht war, ihr aber trotzdem gerne Klassiker lesen möchtet, dann hindert euch doch keiner daran! Befreit euch von euren negativen Erinnerungen und lest sie nur für euch persönlich.

Hannah, das ist natürlich blöd von deiner Lehrerin - aber ich verstehe nicht ganz, warum sie dir die Lust an der Wildente genommen hat. Wenn dir Nora nicht gefallen hat, gefällt dir vielleicht Ibsens Stil nicht, und die Wildente würde dir vielleicht auch nicht gefallen. Aber was genau hat es damit zu tun, dass ihr Nora nie besprochen habt, dass du die Wildente nicht lesen willst?

Nora ist ein ganz tolles Werk für alle, die sich für die Situation der Frau im 19. Jahrhundert interessieren. Ich habe es in einem Abend verschlungen.

Andere literarische Werke treffen sicher nicht den breiten Publikumsgeschmack, daher glaube ich, dass viele überhaupt nicht so viel mit klassischer Literatur anfangen können und der Deutschunterricht das höchstens noch verstärkt, aber nicht unbedingt hervorruft.

Nichts für ungut, man muss die deutsche Literatur nicht lieben, und schlechte Lehrer machen einem wirklich vieles zunichte. Bei mir war es Physik.) Aber der Deutschunterricht an sich ist keine schlechte Einrichtung. (So war es wahrscheinlich gar nicht gemeint, aber es klingt stellenweise so.)

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Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 11:55 
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lesender Löwe
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Das wird jetzt zwar ein bisschen :ot
Zitat:
Nicht die Lust am Lesen zu fördern, dazu wäre es sowieso ein bisschen spät in der Oberstufe.

Bei dem Satz musste ich lächeln, Lucia.
Das ist mir ja auch klar, aber das ganze hat in der 7. Klasse angefangen mit den "Kindern von Schrevenborn", zu dem Buch fehlte uns das geschichtliche Wissen und wurde vom Lehrer nicht nachgereicht, so dass ich die ganze Zeit dachte, ich hätte verpasst, das über Deutschland doch eine Atombombe hochgegangen sei und habe mich gewundert, warum denn da heute Häuser stehen können.
Dann kam "Lady Punk", ...
Manche habe ich ja auch gut gefunden wie "Irrungen, Wirrungen" zum Beispiel. (Gut, da hat mir die Besprechung mit der Blumenkohl- und Spargelmetapher nicht gefallen, aber die kann ich außen vor lassen, das war auch noch ein anderer Lehrer, bei dem ging das ja).
Aber wenn das die ganze Zeit so geht, mag man echt keine Klassiker mehr lesen.

Zitat:
Aber was genau hat es damit zu tun, dass ihr Nora nie besprochen habt, dass du die Wildente nicht lesen willst?

Bei Nora kam halt hinzu, dass wir alle möglichen anderen Bücher lesen sollten und sie unsere Einwände gar nicht akzeptiert bzw. angehört hat, dass wir doch jetzt bitte schön Nora besprechen wollen.
Ich würde halt jedesmal, wenn ich die Wildente oder sonst einen Klassiker auch lesen würde, an den verhassten Deutschunterricht und an die "blöden" gelben reclam-Hefte denken. Vor allem, weil wir die Wildente als reclam zu Hause haben.
Vielleicht les ich die Wildente in ein paar Jahren, aber im Moment mag ich da echt nicht rangehen.

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Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 12:31 
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gesprächiges Gnu
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Zitat:
Andere literarische Werke treffen sicher nicht den breiten Publikumsgeschmack, daher glaube ich, dass viele überhaupt nicht so viel mit klassischer Literatur anfangen können und der Deutschunterricht das höchstens noch verstärkt, aber nicht unbedingt hervorruft


Lucia, da stimme ich dir absolut zu! - ich kenne kaum "Nicht-Germanisten", die überhaupt Klassiker lesen (zumindest nicht Leute in unserem Alter) - und ich glaube nicht, dass die Schule bzw. der Deutschunterricht damit was zu tun hat. Normalerweise hätten sehr viele überhaupt keine Klassiker gelesen bzw. wenn sie sie gelesen hätten, hätten sie ihnen auch nicht gefallen. Dann liest man sie im DU, sind gefallen nicht, man muss auch noch "darüber reden" (was ja eigentlich gut ist, da es das Verständnis der Bücher erhöht oder zumindest erhöhen sollte) - also hat einem der DU das Vergnügen an den Klassikern kaputt gemacht!

Es geht mir ja selber als angehende Germanistin so, dass ich "zur Entspannung" oft lieber nicht Literarische Werke lese, die sind oft einfach weniger komplex und einfacher zugänglich. Und manche Klassiker finde ich auch heute noch sehr, sehr schwer zugänglich - die Sechserbande kann ein Lied davon singen, mussten sie doch in Gönnebek meinen Vortrag der Sophonisbe ertragen, da ich sie nicht leise lesen konnte.

Ich hatte auch teilweise miesen Deutschunterricht, va in der 11., als unser Lehrer immer nur Zusammenfassung von bestimmten Werken vorlesen ließ und das war dann der Literaturunterricht - aber iom großen und ganzen denke ich, dass interessierten Schülern auf diese Weise durchaus die Möglchkeit geboten wird, Klassiker kennenzulernen und auch zu verstehen - vor allem auch für Schüler, in deren Elternhäusern Bücher, Theaterbesuche etc. keine Selbstverständlichkeit sind - aber inwieweit man das annimmt und sich darauf einlässt, auch wenn es vielleicht Anfangs nicht ganz einfach ist, ist wie jeder andere Lernstoff auch, immer die Sache des Einzelnen.

MMn ist es aber auf jeden Fall besser, in der Schule Literatur "anzubieten" als sich nie damit zu beschäftigen! Im Übrigen werden heute gerade auch in der Unterstufe, viele literarisch vielleicht nicht unbedingt wertvollen Bücher gelesen, auch mal zB ein Comic, um den Schülern die Freude am Lesen zu vermitteln, es gibt zB in Würzburg auch die Möglichkeit eines zimmlig günstigen Schülertheaterabos, das oft von ganzen Schulklassen wahrgenommen wird, Klassen- oder Schulbüchereien etc.

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LG
Inka


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 13:46 
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tiefsinniger Tiger
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Ein Thema, zu dem ich endlos schreiben könnte ... keine Angst, ich tue es nicht. Ich stimme zu, im Deutschunterricht der Oberstufe (oder auch schon Mittelstufe) ist es wichtig, die verschiedenen Literaturgattungen kennen zu lernen und die Klassiker gehören natürlich dazu. Und das ist nun mal eher schwere Kost und keine Kindermilchschnitte. Was mich nur nervt, ist die Auswahl der sog. Klassiker. Es gibt so viele, auch etliche, mit denen manbei dne Schülern betsimmt Interesse wecken kann - aber was wurde gelesen? Prinz Heinrich von Homburg, Ole Bienenkopp, Die Weber, Günter Grass - sammt und sonders die allerlangweiligsten, schrecklichsten Bücher überhaupt, mit denen man selbst eingefleischten Lesefreunden alles vergrätzen kann. Und neulich habe ich erfahren, dass man an meiner alten Schule immer noch "Sansibar oder der letzte Grund" liest, um den Schülern die Irrungen der Nazizeit verständlich zu machen. Dabei gibt es gerade dazu eine Unmenge Bücher, die genauso "lehrreich" aber bestimmt 1000mal besser zu lesen sind. Ich bin alles andere als eine Literaturexpertin - aber sicher müsste man doch was finden, was sowohl vom Thema als auch von der Sprache her für junge Menschen besser geeignet ist.
Aber natürlich liegt es auch am Lehrer: wir haben damals im Englisch-Leistungskurs Shakespeare gelesen (Macbeth) - auch sausauschwer - aber komischerweise hat es uns allen gefallen. Und ich bin bis heute Shakespeare-Fan und lese auch mal freiwillig was von ihm.
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von Taki

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Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 14:03 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Hannah, dann hattest du wohl echt kein Glück mit deinem Deutschunterricht... aber zum Glück verliert die Erinnerung an die Schule mit der Zeit an Intensität. :)

Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber in Österreich hängt die Auswahl der Werke zum Großteil vom Lehrer ab. Da kann man natürlich Glück oder Pech haben.

Die meisten Klassiker sind nicht als Entspannungslektüre geeignet, sondern eher zur intensiven Auseinandersetzung. Und wer tut das schon außer Literaturstudenten :)

Mark Twain hat das einmal sehr schön ausgedrückt: Ein Klassiker ist etwas, was jeder gelesen haben möchte, aber keiner lesen will.

Aber die Schule soll ja Allgemeinbildung vermitteln. Es muss gar nicht jeden interessieren. Aber Literatur gehört eben zu einer umfassenden Allgemeinbildung, genau wie Natur- und Geisteswissenschaften.

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LG Lucia


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 15:45 
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gebildeter Gepard
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Wenn ich hier so sehe, was ihr in der Schule als Lektüren hattet, wird mir ja ganz :yikes!!!

Ich konnte mich nie beschweren, auch wenn wir nicht wirklich viele Lektüren hatten, war ich doch mit allen zufrieden, auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war.
In der Mittelstufe haben wir z. B. "Behalt das Leben lieb" von jap ter Har gelesen, über einen Jungen, der im Teenie-Alter blind wird. Das war sehr anschaulich und hat sehr, sehr gut die Probleme beschrieben, die da kommen.

Auch "Das Parfum" von Süskind und "Der Vorleser" von Schlink, wie auch "Der Untertan" von H. Mann fand ich gut. Okay, Mann war ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber im Großen und Ganzen fand ich diese Auswahl klasse!
Auch wenn das jetzt nicht die große literarische, klassische Auswahl ist, man kann im Unterricht unheimlich viel daraus machen!
Natürlich kommt es auch immer auf den Lehrer an, das ist schon richtig, aber sollte man sich nicht trotz allem auch selber Gedanken über diese Bücher machen, selbst wenn man sie lesen muss? Die Besprechungen in der Schule sind oft ganz anders, als man sie selber anpacken würde, aber wenn man seine Gedanken und die, die die Lehrer fordern, zusammenpackt, hat man doch noch viel mehr daran gewonnen!
Ich hoffe, ich hab mich genau genug ausgedrückt, damit ich wisst, wie ich das meine!

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LG von Shirley

- In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden. -
William Somerset Maugham


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 18:55 
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sonnige Serengeti
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Wohnort: Bad Arolsen
Also zumindest was die Sachen ab der 8. Klasse anging, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Wir hatten einen super Deutschlehrer, der es schaffte, den Unterricht wirklich interessant zu gestalten. Mit ihm haben wir übrigens auch "Nora" gelesen und ich kann jedenfalls nicht sagen, daß es mir nicht gefallen hat, ich habe mir dann sogar das Heftchen selbst gekauft, als ich es vor ein paar Jahren auf einem Flohmarkt entdeckte (zusammen mit dem Wallenstein und anderen Literaturklassikern - aber bitte nicht fragen, ob ich die bisher gelesen habe :rotwerd).

Mich würde ja mal brennend interessieren, was ihr im Laufe der Schulzeit so alles gelesen habt.

Ich versuche mal, ob ich das bei mir (Realschule) noch zusammenbekomme :fg - ist ja schon etwas her und ich kann auch mit Sicherheit keinerlei Inhaltsangabe mehr machen :chen

Der rote Rächer - Marc Twain
Kleider machen Leute - Gottfried Keller
Francisco Pizarro (kann auch sein, daß das anders hieß vielleicht "Das Gold von Caxamalca... :ka )
Unterm Rad - Hermann Hesse
Nora oder Das Puppenhaus - Ibsen
West Side Story

Das ist jetzt das, was mir spontan einfällt, mal schaun, was ihr gelesen habt, vielleicht fällt mir ja dann noch mehr ein.

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Bild LG Iris

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 19:36 
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tiefsinniger Tiger
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Wir haben gelesen:
Die verlorene Ehre der Katharina Blum (äh - Böll?)
Sansibar oder der letzte Grund (fällt mir gerade nicht ein)
Das 7. Kreuz (Seeghers)
Die Judenbuche (Droste-Hülshoff)
1984 (Wells)
Herr der Fliegen (weißnichmehr)
Heinrich von Homburg (Kleist)
Die Weber (Hauptmann)
Danziger Trilogie (Grass)
Die neuen Leiden des jungen W. (Plenzdorf)
Robinson soll nicht sterben (Forster)

Englisch
Brave new World (Huxley)
Macbeth (Shakespeare)
Kurzgeschichten (Hemmingway)
Catcher in the Rye (Salinger)

Französisch
Irgendwas von Ionesco - Horror. Titel habe ich verdrängt.

In der Unterstufe hatten wir auch mal Sherlock Holmes, Tagebuch der Anne Frank, Krabat, Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Meine ertse Deutschlehrerin am Gymnasium hat sich mehr Mühe gegeben - das waren alles tolle Bücher. Oberstufe: Grusel (bis auf die Neuen Leiden ...). Wobei mir da auffällt: es ist gar kein Klassiker dabei. Die Deutsche Klassik ist ja nur Schiller und Goethe, wenn ich mich nicht irre. Hm, warum hat das komplett gefehlt in meiner Schulzeit? Okay, von Schiller gab es gedicht - Der Taucher, Die Brücke am Thai (????)

In meinen drei Semestern Germanistik habe ich gelesen:
Faust (Goethe)
Minna von Barnhelm (Lessing)
Der zerbrochene Krug (Kleist)
Emilia Galotti (Lessing)
Don Carlos (Schiller)
Ein Sommernachtstraum (Shakespeare)
Der grüne Heinrich (Keller)
Jeanne oder die Lerche (Anouilh)

Das waren echt bessere Sachen - spannender und besser geschrieben, fand ich zumindest. Aber wenn ich mich jetzt mal so rückbesinne: ich hatte auch einen tollen Prof, der konnte einem die Sachen sehr gut vermitteln und verständlich machen. Das wird gewiss eine Rolle gespielt haben - aber trotzdem: die Auswahl bei uns in der Oberstufe war eigentlich ein Skandal. Langeweile bis zum Abwinken.

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Zuletzt geändert von Taki am 16.06.2007, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 19:38 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Hm, verleidet hat mir der Deutschunterricht das Lesen nie.
Mir hat nicht alles gefallen, aber ich habe mich immer tapfer durchgequält.
Wir hatten ab der 8. Klasse einen sehr strengen Lehrer, der jede Lektüre haarklein auseinandergepflückt hat und zu jedem Buch ließ er uns Zeitstrahlen oder ähnliches anlegen.

Gelesen haben wir
von Goethe
Götz von Berlichingen
Torquato Tasso
Wilhelm Meisters Lehrjahre

von Annette von Droste-Hülshoff
Die Judenbuche

von E.T.A. Hoffmann
Das Fräulein von Scuderi

von Edgar Allan Poe
Die Morde in der Rue Morgue

von Alfred Andersch
Sansibar oder letzte Grund

von Peter Handke
Der kurze Brief zum langen Abschied

von Peter Härtling
Zwettl

Das Tagebuch der Anne Frank

Außerdem Märchen, Fabeln, Kurzgeschichten und Reportagen.
Alles in Reclam-Sammlungen

Als wir "Torquato Tasso" gelesen hatten, wurde das damals gerade in Bochum im Schauspielhaus gespielt.
Das mussten wir dann natürlich ansehen.
Lieber Himmel, das war furchtbar, eine ätzende moderne Inszenierung bei der sogar unser Deutschlehrer eingeschlafen ist.

Diese Bücher habe ich alle noch.

Was wir in der Unterstufe gelesen haben, weiß ich nicht mehr genau.
Tom Swayer und Huckleberry Finn, daran erinnere ich mich, aber was sonst noch dabei war, weiß ich nicht mehr.

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 20:01 
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Wohnort: Mauer
Ich lese gerade: Weihnachtsromane
Ich war auf einer Gesamtschule und in Deutsch und Englisch im A-Kurs (also gymnasial Niveau). Jetzt hoffe ich nur, dass ich unsere Werke noch zusammen bekomme :gruebel.

Englisch:
Lord of the Flies

Deutsch:
Kleider machen Leute (Keller)
Andorra (Frisch)
Physiker (Dürrenmatt)
Besuch der alten Damen (kann das sein - Dürrenmatt)
Nibelungensage (haben wir zerplückt bis zum Geht-Nicht-Mehr)

Gedichte bin ich mir nicht sicher, aber auf alle Fälle den Erlkönig. Das fand ich so ätzig. Ich konnte den einfach nicht so vortragen, dass meine Lehrerin zufrieden war. Ich höre heute noch "Rabea, das musst du im Galopp sagen!" :kopfschuettel.

Mehr fällt mir so spontan nicht ein.

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Rabea
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Zuletzt geändert von Rabea am 16.06.2007, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 21:09 
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lesender Löwe
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In der 6.Klasse haben wir gelesen:
Mit Jeans in die Steinzeit - Wolfgang Kuhn
Im Schatten des Vesuv - Ellis Dillon

7/8:
Die Welle - Morton Rhue
Lady Punk - Dagmar Chidolue
Sündenböcke - Brock Cole
Der Hauptmann von Köpenick - Carl Zuckmayer
Behalt das Leben lieb - Jaap ter Haar
Die letzten Kinder von Schewenborn - Gudrun Pausewang

9:
Götz von Berlichingen - Johann Wolfgang von Goethe
Biedermann und die Brandstifter - Max Frisch
Aus dem Leben eines Taugenichts - Joseph von Eichendorff
Unterm Rad - Hermann Hesse
Der Schimmelreiter - Theodor Storm

10:
Maria Stuart - Friedrich Schiller
Irrungen, Wirrungen - Theodor Fontane
Bahnwärter Thiel - Gerhart Hauptmann
Tonio Kröger - Thomas Mann
Furcht und Elend des Dritten Reiches - Bertolt Brecht

11:
Der Besuch der alten Dame - Friedrich Dürrenmatt
Der fremde Freund / Drachenblut - Christoph Hein
Emilia Galotti - Gotthold Ephraim Lessing
Nathan der Weise - Gotthold Ephraim Lessing
Die Leiden des jungen Werthers - Johann Wolfgang von Goethe
Die Räuber - Friedrich Schiller
Dead poets society - N.H.Kleinbaum

12/13:
Vor Sonnenaufgang - Gerhart Hauptmann
Effi Briest - Theodor Fontane
Homo faber - Max Frisch
Nora oder Ein Puppenheim - Henrik Ibsen
Der gute Mensch von Sezuan - Bertolt Brecht
Die Erzählungen - Franz Kafka
Das Erdbeben von Chile - Heinrich von Kleist
Marquise von O. - Heinrich von Kleist
und noch weitere

Englischunterricht noch:
Lord of the Flies - William Golding
Never let me go - Kazuo Ishiguro
Red Dust - Gillian Slovo
A Midsummer Night's Dream - William Shakespeare
Measure for Measure - William Shakespeare

sowie diverse Gedichte
Manche, wie Shakespeare, Furcht und Elend, Irrungen, Wirrungen, Red Dust, Schimmelreiter, ... fand ich gut, aber das meiste dann doch nicht so, bei denen kann ich mich auch z.T. nicht mehr an den Inhalt erinnern, weil ich das einfach verdrängt habe, zum Leidwesen meiner letzten Deutschlehrerin :chen die immer verzweifelt war, wenn wir die Vergleiche nicht wussten.

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Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


Zuletzt geändert von Hannah Mareike am 17.06.2007, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 22:07 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Hannah, bei der Menge an Lektüre wundert es mich nicht, dass
ihr das nicht vernünftig besprechen konntet. :kopfschuettel
Weniger wäre da wohl mehr gewesen.

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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 22:17 
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lesender Löwe
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Ja, Rabea, ein paar Aufsätze geschrieben, manchmal auch Erörterungen, ach ja und ein paar Zettel bekommen, z.B. Kurzgeschichten, Epochenzettel, Gedichte, ... :chen
Aber mehr eigentlich nicht.

Zitat:
..., dass ihr das nicht vernünftig besprechen konntet.
Weniger wäre da wohl mehr gewesen.

Wieso? Ein Lehrer (9-11) hat mal gesagt, höchstens zehn Schulstunden, sonst ist das Buch zu breit getreten. Aber das war auch noch Unterricht, der gut war, obwohl mir nicht alles gefallen hat. Da würde ich mich auch noch an andere Werke ranmachen (wenn ich die Lust dazu hätte).
Nein, im Ernst, ich glaube auch, weniger und interessanter wäre besser gewesen.

Ach, ich habe den Woyzeck vergessen. Da mussten wir auch nach HH ins Schauspielhaus. Grauenhaft, schlimmer als Biedermann und die Brandstifter, Mittsommernachtstraum war immer noch am besten.

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Viele Grüße von Hannah Mareike :fg


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BeitragVerfasst: 16.06.2007, 23:17 
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tiefsinniger Tiger
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Ich lese gerade: "Die Mittwochsbriefe"-Jason F. Wright
Bevor ich in mich gehe und überlege, was wir alles so im Deutschunterricht gelesen haben, muss ich einmal meinen Frust loswerden, dass der Unterricht auch dann Bücher verleiden kann, wenn einem die Lektüre ansich gut gefallen hat.

Wir hatten damals in der Oberstufe einen ganz tollen Lehrer (nachdem die Mittelstufendeutschlehrerin nur :kotz war), der aber blöderweise sehr darauf geachtet hat, wie die "richtige" Interpretation sein musste. Soll heißen, die wahre war es nur, wenn sie in den Erklärungsbüchern stand.
Wir haben bei ihm "Nathan der Weise" und "Faust" (neben anderen) gelesen und mir haben die Werke richtig gut gefallen.
Aber nun ist es so, dass man mit 18/19 einige Dinge anders interpretiert als später, wenn man erwachsen ist.
Er ist aber auf andere Interpretationen nie richtig eingegangen.
Sein Kommentar war immer nur "Ja, so könnte man es auch sehen. Aber so hat es Goethe/Lessing/wer auch immer nicht gemeint."
Dann kam jemand, der einfach aus den Erklärungen abgeschrieben hat und der hat dann die guten Noten abgesahnt.
Das hat mich immer so dermaßen aufgeregt :fetch

Was mir gerade noch einfällt, welches Buch ich ganz furchtbar fand:
Effi Briest Ganz schrecklich *schüttel*

_________________
LG Tanja


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BeitragVerfasst: 17.06.2007, 10:47 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Ihr habt danach gefragt :crazy

(Ich weiß es deswegen so genau, weil ich für die Matura für die Klasse eben diese Liste zusammengestellt habe.) Bei den Klassenstufen müsst ihr + 4 addieren, wenn ihr die deutschen haben wollt.

5. Klasse
Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
Droste-Hülshoff: Die Judenbuche
Fontane: Unterm Birnbaum
Sophokles: Antigone
Anouilh: Antigone
Plentzdorf: Die neuen Leiden des jungen W.
Frisch: Biedermann und die Brandstifter
Kleist: Michael Kohlhaas
Bernhard: Ein Kind
Hesse: Unterm Rad

6. Klasse
Dürrenmatt: Romulus der Große
Der Besuch der alten Dame
Kleist: Der zerbrochne Krug
Eschenbach: Parzival
Zuckmayr: Der Hauptmann von Köpenick
Brecht: Mutter Courage
Hauptmann: Biberpelz
Grillparzer: Medea
Miller: Tod eines Handlungsreisenden

7. Klasse
Lessing: Nathan der Weise
Frisch: Andorra
Lenz: Die Soldaten
Schiller: Kabale und Liebe
Hesse: Siddhartha
Goethe: Iphigenie auf Tauris
Goethe: Faust
Begley: Lügen in Zeiten des Krieges
Büchner: Woyzeck
Frisch: Homo faber
Mann: Tod in Venedig

8. Klasse
Thomas Mann: Tristan
Tonio Kröger
Der Erwählte
Hebbel: Maria Magdalena
Kroetz: Maria Magdalena
Hauptmann: Rose Bernd
Schnitzler: Der einsame Weg
Ibsen: Nora
Jelinek: Was geschah, nachdem Nora…


Und nein, wir haben in der Oberstufen nicht viel anderes gemacht außer Literatur. Wir mussten immer zu Hause lesen und haben in der Stunde besprochen. Nur haben nicht immer alle gelesen (schließlich hatten wir auch noch andere Fächer als Deutsch), was das Besprechen manchmal sehr mühsam machte.
In Englisch haben wir leider sehr wenig gelesen (ein paar Kurzgeschichten von Roald Dahl, Romeo and Juliet, The Beach, A Christmas Carol und sicher noch ein paar Sachen. Außerdem mussten wir Referate halten.).
In Französisch haben ebenfalls fast nichts gelesen. Rhinoceros von Ionesco (meintest du das, Taki? Das ist aber gut), Les chateaux de ma mère (grauenhaft) und mehr fällt mir gerade nicht ein.

_________________
Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


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BeitragVerfasst: 17.06.2007, 14:11 
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findiger Fuchs
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@ Hannah: Das ist ja echt Wahnsinn :yikes Wann soll man das denn noch alles lesen?

Da die meisten Lektüren noch im Schrank liegen, müsste ich einiges zusammenkriegen (in der 5.-9. dürften aber mehrere Bücher fehlen) :chen

Deutsch:

5./6. Klasse
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (Kerr)
Julie von den Wölfen (?)
Die fliegende Groma (Peter Härtling?)
Antike Sagen (welche weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war die Odyssee dabei)
Pole Poppenspäler (könnte auch 7. gewesen sein) (Storm)

7./8. Klasse
Kleider machen Leute (Keller)
Wilhelm Tell (Schiller)
Kalendergeschichten (Brecht)
Der gelbe Vogel (Levoy)

9. Klasse
Die Judenbuche (Droste-Hülshoff)
Schachnovelle (Zweig)

10./11. Klasse
Jugend ohne Gott (Horvath)
Die Räuber (Schiller)
Maria Stuart (Schiller)
Die Leiden des jungen Werther (Goethe)
Nathan der Weise (Lessing)
Andorra (Frisch)
Homo Faber (Frisch)

12./13. Klasse
Effi Briest (Fontane)
Kabale und Liebe (Schiller)
Das Parfüm (Süskind)
Faust (Goethe)
Die Verwandlung (Kafka)

Dazu kommen dann noch jede Menge Lektüreausschnitte, Kurzgeschichten und natürlich Lyrikthemen (z.B. Balladen in der Mittelstufe und unser drittes Abi-Schwerpunktthema "Heimatverlust und Exil").

Englisch:
The giver (Lowry)
Der mit dem Wolf tanzt (weiß den englischen Titel nicht mehr)
The quiet American (Greene)

Französisch:
Le petit prince (Exupéry)

In Englisch und Franz sind das auch glaube ich alle Lektüren, da ich die Sprachen nur 5 bzw. 3 Jahre hatte. Die meisten Lektüren waren eben in den 9 Jahren Latein, aber die zähle ich hier jetzt mal nicht auf :fg

_________________
LG Gisela



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BeitragVerfasst: 17.06.2007, 16:06 
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sonnige Serengeti
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:respekt was ihr alles gelesen habt. Zurückblickend hätte ich mir schon ein paar mehr Klassiker gewünscht...

Als ich Eure Listen durchgesehen habe, ist mir eigenfallen, daß ich

- Die Judenbuche

auch gelesen habe und

- Jentl, der Talmudstudent (weiß aber nicht mehr, ob das ein Buch oder nur eine längere Geschichte war, weil unser Lehrer uns immer alles "in Kopie" gab :chen

Im Englischunterricht lasen wir u.a. noch

- Five on a treasure island :fg
- Die Schatzinsel (R. Stevenson) - dieses ätzende Buch hat sich fürchterlich gezogen.

_________________
Bild LG Iris

Life ist better at the beach :) :sonne


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BeitragVerfasst: 17.06.2007, 20:29 
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backendes Baumkänguru
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Zitat:
Als ich Eure Listen durchgesehen habe, ist mir eigenfallen, daß ich

- Die Judenbuche
auch gelesen habe.


Ich auch Iris, in der Berufsfachschule.
Und ich fand es damals wie heute schrechlich.

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LG Marianne

Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben. (Mark Twain)


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BeitragVerfasst: 18.06.2007, 11:29 
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gesprächiges Gnu
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Ich hab noch meinen ganzen Stapel Reclams hier im Regal liegen und für Euch Liste ich mal auf was wir so gelesen haben:

In der Unterstufe (hier hab ich nicht mehr alles, d.h. das ist nicht vollständig :rotwerd)

-Der kleine Prinz (den ich mir jetzt wieder gekauft habe und nochmal gelesen habe und wirklich total begeistert war, weil es so anrührig ist. Als Kind dagegen fand ich das Buch furchtbar)
-Krabbat
-Der gelbe Vogel
-Kleider machen Leute

Mittel-bis Oberstufe
-Die Physiker
-Iphigenie auf Tauris (Goethe)...grauslig
-Der Schimmelreiter (Storm)....fand und find ich immer noch klasse
-Maria STuart(Schiller)...nicht mein Ding
-Götz von Berlichingen (Goethe)...auch eher nicht mein Ding
-Bahnwärter Thiel (Hauptmann)...kann ich mich nicht mehr daran erinnern :chen
- Nora (Ibsen)
- Die Judenbuche (A.v.D-H.)
-Hans und Heinz Kirch (Storm)...fand ich klasse-liegt wohl an Storm :gruebel
-Die Leiden des jungen Werther (Goethe)...naja
-Faust (Goethe)
- Nathan der Weise (Lessing)
-Homo faber (Max Frisch)...mit super Lehrer besprochen, das hat richtig Spaß gemacht
-Sansibar oder der Letzte Grund (Andersch)
-Mutter Courage und ihre Kinder (Brecht) ..... Dani23 mag kein Brecht
- Galileo Galilei (Brecht)....Dani23 mag Brecht immer noch nicht
-Gestern war Heute...Hunder Jahre Gegenwart (Drewitz)...war Abithema und richtig gut

Englisch mit LK

-Macbeth (Shakespeare)...Gott sei Dank kein Abitthema und deshalb auch nur kurz angelesen
-The Ballad of the Sad Cafe (McCullers)
-Love Story (Segal)....traumhaft :seufz
-Pygmalion (Shaw)
-Educating Rita (Willy Russell)

Es ging um den Vgl. zwischen Pygmalion und Educating Rita (Abithema), Parallelen etc. Nebenbei ist dann auch noch My Fair Lady (Musical) eingeflossen als Version von Pygmalion. Das war richtig klasse udn hoch interessant. Vor zwei Jahren gab es dann Pygmalion auf schwäbisch in Stuttgart. Das musste ich sehen und war wiederum total begeistert.

Wie ihr seht haben wir viele Klassiker gelesen und ich bin eigentlich kein Freund davon. Aber zwischendrin gab es immer wieder welche die ich heute auch noch mag. "Geerbt" hab ich von meiner Mama noch "Der Bergkristall (Stifter)" den ich ganz freiwillig gelesen habe und der mir super gut gefallen hat.

Ich glaub eigentlich nicht, dass mir der DU das Lesen von Klassikern verleidet hat. Ich komme mit denen einfach nicht klar und bin für mich persönlich sehr froh, dass ich die alle lesen musste, denn freiwillig zu Hause hätte ich sie bestimmt nicht gelesen. Die Interpretationen der Bücher und auch Gedichte fand ich manchmal etwas weit hergeholt und war mir nicht immer 100% sicher, ob die Autoren und Dichter das alles wirklich so gemeint hatten :ka, aber es gehört halt dazu.

_________________
LG Danilein, Cecilia und Helena


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BeitragVerfasst: 18.06.2007, 17:36 
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informierte Impala-Antilope
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Ich bin da vielleicht eine Ausnahme, weil ich auch und immer schon gerne den einen oder anderen "Klassiker" gelesen habe - auch während der Schulzeit. Und auch das Interpretieren fand ich oft interessant (wenn auch nicht so, daß ich's zum Beruf hätte machen wollen).
In der 9. hatten wir dann auch einen sehr engagierten Deutschlehrer, der auch mal zwischendurch ein Stück mit verteilten Rollen eingeschoben hat, weil er gerade die Bücher da hatte - und der meine Anregung, doch mal was von Böll zu lesen mit dem Argument abgelehnt hat, daß wir den ja auch so mal lesen könnten (habe ich zu der Zeit - darum hatte ich's ja vorgeschlagen) ;)
Leider gab's auch die Kontrastprogramme mit Langeweile hoch drei und Bücher, die mir nicht gefallen haben, aber das ist bei anderen Genres genauso.

Was ich noch an Lektüre zusammenkriege (so ab 7. Klasse - natürlich neben Lesebuch):

Klasse 7/8:
"Damals war es Friedrich" von Hans Peter Richter (nicht unbedingt das Beste zu dem Thema..)
"Pole Poppenspäler" von Theodor Storm (kann ich mich an den Inhalt nicht mehr erinnern, obwohl ich Storm eigentlich mag)
"Wilhelm Tell" von Schiller ("Durch diese hohle Gasse muß er kommen,.." - hat was)
"Die Judenbuche" von Anette von Droste-Hülshoff (gefiel mir nicht)
"Das Fräulein von Scuderi" von E. T. A. Hoffmann (o.k., aber danach hat mich der Autor nicht weiter gereizt)
Klasse 9:
"Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch (klasse - hat dazu geführt, daß ich weitere seiner Bücher gelesen habe. An "Mein Name sei Gantenbein" habe ich ziemlich lange gelesen, aber insgesamt doch gut)
"Fahrerflucht" von Alfred Andersch (gut)
"Sansibar oder der letzte Grund" von Alfred Andersch (ebenfalls gut - von Alfred Andersch lese ich seitdem auch immer mal was)
"Nora oder ein Puppenhaus" von Ibsen (schön - in dem Jahr habe ich dann auch angefangen, freiwillig Dramen zu lesen)
"Der Schimmelreiter" von Theodor Storm (noch so ein gutes Buch)

Klasse 10:
"Kabale und Liebe" von Schiller (schauderhaft. Und dann mußten wir uns auch noch eine noch grauenvollere Aufführung davon ansehen.)

Klasse 11/12:
"Emilia Galotti" von Lessing (genauso schlimm wie "Kabale und Liebe", aber wenigstens ohne Aufführung. Ich hätte ja viel lieber "Nathan der Weise" gelesen, das habe ich dann eben so gemacht)
"Faust" von Goethe (faszinierend)
"Homo Faber" von Max Frisch (gut)
"Das Parfum" von Patrick Süskind (schauderhaft. Leider hat die Klasse abstimmen dürfen und der Konkurrenzvorschlag, "Mephisto" von Klaus Mann hat verloren. Mußte ich's mir eben so besorgen)

Englisch:
"The twelfth day of July" von Joan Lingard (prima)
"The Graduate" von Charles Webb (nicht schlecht - und der Film ist klasse)
"Room at the Top" von John Braine (schlecht - aber da haben die Alternativen ("Loneliness of the long-distance runner" von Sillitoe und "I'm the king of the castle" von Susan Hill) in der kursinternen Abstimmung verloren, weil der Schüler, der das Buch anlesen und vorstellen sollte, behauptet hat, es wäre einfach - ich vermute, er hat nur den Klappentext gelesen)


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BeitragVerfasst: 22.08.2007, 12:14 
Lucia hat geschrieben:
Aber es ist nun mal Sinn der Sache, dass man die wichtigsten Literaturströmungen und Werke kennenlernt, sowie lernt, Texte zu interpretieren etc. (Literarische Grundkompetenz erwerben.) Nicht die Lust am Lesen zu fördern, dazu wäre es sowieso ein bisschen spät in der Oberstufe.


Also hier muss ich dir leider vehement widersprechen, denn es ist durchaus das Ziel des DU die Lust am Lesen zu fördern. Nur ist es meistens so, dass es dem Deutschlehrer ziemlich egal ist, ob er die Leselust bei seinen Schülern fördern kann oder nicht...


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BeitragVerfasst: 22.08.2007, 13:00 
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gesprächiges Gnu
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Ich glaube nicht, dass ich jedem die korrekte Klasse zuweisen kann. Aber das haben wir gelesen:

Unterstufe:
Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig. (infantil, schauderhaft, das Beste war der Comic am Schluss)
Hans Peter Richter: "Damals war es Friedrich" (Kann mich nur noch an den Titel erinnern, kann also nicht besonders prickelnd gewesen sein)
Scott O'Dell: Insel der blauen Delphine. (Super! Endlich mal eine interessante Lektüre)
---
Friedrich von Schiller: Wilhelm Tell (Ich liebe Klassiker, aber der war langweilig)
Friedrich von Schiller: Kabale und Liebe (Super!)
Friedrich von Schiller: Maria Stuard (ganz OK, mit fehlte damals einfach der historische Hintergrund)
Fontane: Effi Briest (Absolute Spitzenklasse! Tolles Buch)
Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker (ganz OK)
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (ganz OK)
Goethe: Faust I (Sehr spannend)
Goethe: Götz von Berlichingen (ganz OK)
Theodor Storm: Pole Poppenspäler (sehr schön)
Theodor Storm: Der Schimmelreiter (eines meiner Lieblingsbücher)
Max Frisch: Homo Faber (langweilig)
Jurek Becker: Bronsteins Kinder (eher langweilig)
Jurek Becker: Der Boxer (eher langweilig)
Ödön von Horváth: Der jüngste Tag (zum sterben langweilig)
Siegfried Lenz: Die Deutschstunde (Spitzenklasse)

Englisch:
John Steinbeck: Of mice an men (ganz OK)
George Orwell: Animal Farm (Super!)

Latein:
Caesar: Gallischer Krieg (Spannend)
Vergil: Aeneis (Super, zumindest die erste Hälfte)
Tacitus: Germania (Sehr interessant)
Seneca: Briefe an Lucilius (Gähn)

Französisch:
rinozeros oder so ähnlich. Weiss nicht mehr von wem und es war auch nicht so prickelnd.

Privat gelesen:
E. T. A. Hoffmann finde ich toll "Das Fräulein von Scuderi" hätte ich gerne als Lektüre gelesen und habe es dann allein gelesen. Auch "Der Sandmann" was spannend. Auch "Unterm Birnbaum", "Irrungen, Wirrungen" und "Frau Jenny Treibel" von Fontane kann ich nur empfehlen.

Mein Vater meinte auch, dass er erst jetzt die Schullektüren seiner Kindheit wirklich zu schätzen weiss und sie jetzt gerne liest. Er meint, damals war es für einige Bücher einfach zu früh.


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BeitragVerfasst: 22.08.2007, 14:17 
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tiefsinniger Tiger
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Jesses, das ihr noch alles zusammenkriegt, was ihr in der Schule gelesen habt! :yikes
Ich kann mich nur noch an Bruchteile erinnern, obwohl Deutsch eines meiner Lieblingsfächer war und ich eigentlich kein Buch richtig blöd fand. Ab der 10. wurde ich dann zum Schrecken der Deutschlehrer, zumindest wenn es um Goethe ging, denn aus irgendeinem Grund, den ich heute nicht mehr so ganz nach vollziehen kann, hat es mir Goethe damals sehr angetan, was zur Folge hatte, dass ich freiwillig seine Werke gelesen habe und ein wandelndes Biographie-und-Zitate-Lexikon wurde. Und das hab ich dann mehr oder minder stark raushängen lassen... ich glaube, ich war in dieser Zeit echt ziemlich unerträglich. :chen

Im Deutsch-LK (mit sieben Schülern) war es dann allerdings richtig gut, mit dem Lehrer bin ich heute noch befreundet. Da haben wir neben der Pflichtlektüre (aber nicht mal mehr da weiß ich, außer Goethes Gedichte zwischen 1770-80 :chen was es war - ah, doch, Hauptmann, Die Ratten, glaub ich noch, aber sonst? :ka ) auch ungewöhnliches gelesen wie A.Nin, Wien war die Stadt der Statuen oder haben entweder selbst geschrieben oder uns intensiv mit der Verfilmung eines Gedichtes beschäftigt... kein Zerpflücken, kein Psycho-Gelaber, da hat Literatur einfach nur Spaß gemacht. Thomas Mann und ähnliches ging an uns vorrüber.

Also war, als ich sieben Jahre später an ein Studium dachte, die Wahl klar: Germanistik und Geschichte, ich werde eine weitere Goethe-Spezialistin...
Aber wah, wie furchtbar! Die Pflichtveranstaltung "Gattungspoetik", das Pflichtseminar (ich hatte mir natürlich "Wilhelm Meister" als einziges Goetheseminar ausgesucht) dazu... einfach nur gruselig. Im Seminar saßen dreißig bis vierzig völlig unmotivierte Studenten, die Dozentin völlig planlos und irgendwie nicht überzeugend, Psychogelaber und Zerpflückung pur... ah!
Zum Glück hab ich gleichzeitig die Einführung in die Ältere Deutsche Literatur gemacht und habe so nach dem ersten Semester mit fliegenden Fahnen gewechselt! Walter von der Vogelweide statt Goethe, Konrad von Würzburg statt Thomas Mann... Heute kann man mich mit NDL jagen!

Persönliches Fazit: der Deutschunterricht ist stark lehrerabhängig, wenn man, so wie ich, gute Exemplare dieser Gattung erwischt, macht es Spaß. Aber spätestens das Studium vertreibt jegliche Ambitionen!

_________________
:elch Hier antwortet entweder Ex-Polarlicht Madlen oder das ärztlich verordnete M.B.I. Bild
Geliebt wirst du einzig wo schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren - Adorno -


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BeitragVerfasst: 22.08.2007, 14:51 
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tiefsinniger Tiger
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Komisch madlen - bei mir war es umgekehrt. Ich fand Literatur während der Schulzeit total ätzend (wir haben aber auch richtig fiese Langweiler gelesen "Ole Bienenkopp" würgs) und hatte dann während meiner 3 Semenster Deutsch und Kunst / Lehramt einen tollen Dozenten, der mir Einiges aus der Literatur nahegebracht hat. z.B. Goethe, damit konnte ich vorher nicht gerade viel anfangen.

Einigen wir uns auf: Die Motivation ist eigentlich immer auch von der Lehrperson abhängig :)

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Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


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BeitragVerfasst: 22.08.2007, 15:12 
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tiefsinniger Tiger
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:ggg Darauf können wir uns gerne einigen. War ja auch nur ein sehr persönliches Fazit! :zwinkern

Wobei - es hängt auch noch stark von den weiteren Beteiligten ab. Die Dozentin und eine motivierte Kleingruppe wäre noch gegangen. Aber bei der Seminargröße plus völlig unmotivierten Erstis kam sie einfach nicht mehr durch...
Zusätzlich habe ich dann im Laufe des ÄDL-Studiums festgestellt, dass mir die Neigung von NDLern, alles irgendwie psychologisch aufzudröseln und zu zerpflücken, extrem nicht liegt. Ich hatte mal noch ein NDL-Seminar, bei dem die Motivation von Dozenten und Studenten eigentlich gestimmt hat, es war sogar unter anderem auch Goethe dabei - aber dieses Zerlegen wurde mir trotzdem irgendwann zu viel. War heilfroh, als ich nach diesem "Ausflug" wieder zu meinen Nonnen zurückkehren konnte... ;-)

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:elch Hier antwortet entweder Ex-Polarlicht Madlen oder das ärztlich verordnete M.B.I. Bild
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BeitragVerfasst: 24.08.2007, 12:10 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Also Frauke, da muss ich wiederum dir widersprechen. Der Deutschunterricht soll in der Unterstufe natürlich auch die Lust am Lesen fördern, aber in der Oberstufe steht mit Goethe etc. eher im Vordergrund, die deutsche Literaturgeschichte kennenzulernen. Ich glaube nicht, dass man mit Goethe die Leselust von jemandem fördern kann, der nicht gerne liest. Und trotzdem sollte jeder mit dem Namen etwas anfangen können.

Also Madlen, da bin ich ja froh, dass ich nicht die Erfahrungen deines Studiums gemacht habe. Bei mir ist es zum Glück anders, aber ich studiere ja auch nicht Germanistik, sondern Vergleichende Literaturwissenschaft. Was ich hasse, ist Literaturtheorie, wo nicht mehr die Werke im Vordergrund stehen, sondern irgendwelche Theorien, die man z. T. wirklich nicht nachvollziehen kann. Aber bisher konnte ich das zum Glück ziemlich vermeiden.

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Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


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BeitragVerfasst: 24.08.2007, 13:59 
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tiefsinniger Tiger
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Taki hat geschrieben:
Einigen wir uns auf: Die Motivation ist eigentlich immer auch von der Lehrperson abhängig


Ich würde es noch ein wenig weiter fassen: die Motivation ist immer auch von der Situation abhängig. Ein Klassenzimmer/Seminarraum, in dem 20-70 müde Menschen in einer Zwangsgruppe zusammensitzen ist sicher weniger anregend zum Lesen als eine kleine Gruppe vor einem Kamin mit Tee Keksen und behaglichen Sesseln. Trotzdem können beide Umfelder lesefördernd oder lesehemmend wirken. Insofern mag ich die Pauschalisierung "Verleidet einem die Schule das Lesen bestimmter Literatur" nicht. Denn nicht immer liegt es an der Schule als Schule und nicht immer sind die Lehrenden Schuld. Auch das tollste Buch kann in der schönsten Situation mit einer schlechten Methode verhunzt werden und der übelste Schmöcker bei entsprechender Aufbereitung plötzlich ganz spannend wirken.
Und schließlich hängt die Motivation ganz entscheidend von mir selbst ab, ob ich gerade in dieser Situation für dieses Thema zugänglich bin oder mir klar wird, dass es weder am Buch, noch am Lehrer/Dozenten oder der Situation liegt, wenn ich einfach Stress/Hunger/Liebeskummer habe oder irgendetwas anderes den Lehr/Lernfluss stört.

Ich hatte gerade dieses Erlebnis mit The Great Gatsby. In der Schule mochte ich das Buch nicht, hatte es irgendwie auch nicht verstanden und wollte es gerade vertauschen, als ich Azar Nafisis Lolita lesen in Teheran anfing. Dort wird Gatsby auch behandelt. Plötzlich hatte ich riesig Lust das Buch nochmal zu lesen und fand es ausgesprochen spannend.

_________________
:pianist
Liebe Grüße,
Sandra


I believe a Fireside & a Book, the best things in the World for my Age & Disposition
David Hume 1765


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