1. Mutters große Tochter Liselotte ist schon drei Jahre alt und hilft wo sie kann im Haushalt mit. Ohne sie wäre Mutti das gar nicht schaffen. -> Nette Geschichte, über ein braves Mädchen, das schon mit drei Jahren an seine zukünftigen häuslichen Pflichten herangeführt wird.
2. Piepvögelchen Heinz will einen Vogel fallen und fällt vom Baum. Das Vögelchen kommt ihn jeden Tag besuchen. -> Das passiert, wenn man böse ist und auf den Baum klettert, man tut sich weh und muss wochenlang im Bett bleiben, nachdem der Onkel Doktor genäht hat.
3. Trip-trip-Tröpfchen Eva ist traurig. Es regnet. Sie fängt drei Tropfen, damit sie raus kann und es draußen nicht naß wird. Der erste Tropfen erklärt ihr, dass er die schmutzige Straße waschen wollte, der zweite, dass die Blumen Durst haben aus dem dritten Tropfen macht sie wunderbare Seifenblasen. -> Süße Geschichte nach der Art, regnet es Zitronen, mach Limonade daraus.
4. Ich kann nicht mehr Kurt mag nicht essen. Da wird er so mager, dass der Wind ihn aufs Dach weht -> Noch ein Suppenkasper
5. Bettelhänschen Bettelhänschen ist das ganze Gegenteil von Kurt aus der Geschichte davor, er ist unglaublich verfressen und futtert so viel, bis er platzt. -> Ja, bis er platzt: „Aber als er jetzt noch ein Stück Kuchen in den Mund stopfte, da gab es einen lauten Knall – puff – Hänschen war geplatzt. Das eine Bein flog an den Ofen und das andere auf das Sofa, die Nase sprang gegen den Spiegel, und der dicke, kleine Bauch - hops - mitten auf den Kaffeetisch. Und als die Mama wieder ins Zimmer trat, flog ihr gerade das rechte Ärmchen von Hänschen entgegen.“ Kannten die Monty Pythons diese Geschichte?! Noch ein Minzplättchen?!
6. Die Tick-tack Lotte will nicht schlafen gehen, ein Kampf mit Mutter und Kindermädchen, bei dem das Kind nur verlieren kann, beginnt. -> Eine Geschichte für Kinder, die nicht schlafen gehen wollen.
7. Omama kommt Bubi bekommt Besuch von Oma und die spielt mit ihm.
8. Katzenkätchen Das dreijährige Käthchen geht mit Kindermädchen und Kätzchen spazieren. Da läuft sie dem Kindermädchen mit Kätzchen fort auf dem Spielplatz. Letztendlich muss ein Polizist sie heimbringen und daheim gibt es Dresche.
9. Nuckeldäumchen Der dreijährige Fritz nuckelt so lange an seinem Daumen, bis er eines Morgens weg ist, abgenuckelt.
10. Pansch-Lisel Pansch-Lisel liebt es, zum Leidwesen der Mutter, im Dreck zu spielen. Leider bekommt Mutti Besuch, und da Lisel sich dermaßen eingesaut hat, muss sie den Rest des Tages eben im Bett bleiben.
11. Schutzdeibelchen Annemie verschmutzt alles, was sie anfasst.
12. Der Zucker-Schneemann Leni und Heini bauen einen Schneemann.
13. Die Weihanchtsrute Suse bekommt zu Weihnachten eine Rute, die sie das ganze Jahr daran erinnert brav zu sein.
14. Puppengeburtstag Ilse feiert Puppengeburtstag und verdirbt sich den Magen mit Schokolade. Nun muss sie Wiener Tränkchen (Abführmittel aus Sennesblättern) trinken.
Geschichten für Kinder von 2-5 Jahre. Für jede bekannte Situation ist die passende Geschichte dabei, die Geschichten sind dabei recht durchwachsen. Einige sind gelungen wie „Trip-trip-Tröpfchen“, einige sind sehr... nennen wir es speziell wie „Bettelhänschen“ (die mag ich am liebsten), einige sind einfach nur Beschreibungen eines ist Zustandes wie bei Schutzdeibelchen, andere wiederum Schreckgeschichten für böse Kinder (die finde ich nicht so gut). Ein paar der Geschichten könnte man so noch heute problemlos vorlesen, andere eher nicht. Die Erstausgabe von 1910 unterscheidet sich von der Ausgabe von 1929 durch das Fehlen einer Geschichte: „Schrum - Schrum - Schrum - widebumbum“ Erwin spielt Kaiser und zieht in den Krieg. 1929 hatte man vom ersten Weltkrieg wohl gründlich die Nase voll, einen Kaiser gab es auch nicht mehr, daher flog die Geschichte wohl raus. Die Erste Auflage war von Elsie Grace illustriert und jahrelang hielt man sie unter Sammlern eher für ein Gerücht. In den letzten 10 Jahren tauchten vielleicht 3 Exemplare auf. Die Ausgabe von 1929 ist von Kurt Lange illustriert. Beide Bücher sind auf dicke Pappe gedruckt, Kinderbücher eben für Kinder bis 5 Jahre, da haben nicht viele bis heute überlebt. Das macht dieses Buch so teuer und selten. Erstaunlicherweise ist die Ausgabe von 1929 bereits in den uns bekannten lateinischen Buchstaben gedruckt, in dieser Zeit fand wohl ein Umbruch statt, es gab das Gerücht, die Frakturschrift wäre von einem Juden erfunden worden, oder so ähnlich. Einige Bücher wurden weiter in Fraktur gedruckt auch später noch, aber es tauchen 1929 die ersten Bücher in Lateinischer Schrift auf, darunter auch Gerhart Hauptmanns Ketzer von Soana.
4 Sterne
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