Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Re: Nele Neuhaus
01.02.2012, 09:59
Für die Verfilmung kann ich ganz entspannt abwarten, denn irgendwie hatte ich keine bestimmten Typen für Pia und Oliver im Kopf, nur für Cosima (Esther Schweins), LOL!
In "Schneewittchen muss sterben" haben es das ein unkonventionelles Ermittler-Duo Pia Kirchhoff (Felicitas Woll) und Kommissar Oliver von Bodenstein (Tim Bergmann) erst einmal 'nur' mit einem Selbstmord zu tun: Lars Terlinden, der Direktor der Sparkasse im kleinen Taunusdorf Altenhain, hat sich auf dem Dachboden seines Hauses erhängt. Aber aus welchem Grund? Hat jemand versucht, Lars Terlinden zu erpressen? Was wissen die Menschen aus dem Dorf? Zur selben Zeit wird Tobias, dem ein Doppelmord an zwei Mädchen zur Last gelegt wurde, aus der Haft entlassen. Als erneut ein Mädchen vermisst wird, beginnt die Hexenjagd von neuem - und plötzlich taucht die Leiche von Schneewittchen auf.
Nele Neuhaus hat geschrieben:Und ich glaube, das hier interessiert viele von euch. Jetzt ist es ganz offiziell, Sendetermin 25. Februar 2013. Ich bin höchst gespannt auf eure Meinungen zu der doch sehr veränderten Story. Wenigstens ist Altenhain geblieben ...
Oha ... ich weiß nicht, ob ich jetzt noch schreiben soll, da bin ich ja mal gespannt .
Montag kommt der Film ja, Nele Neuhaus hat ihn schon gesehen. Der Bericht in der FNP klingt jetzt nicht gerade vielversprechend. Ich habe das Buch noch gar nicht gelesen, vielleicht sollte ich mir den Film auch besser sparen?
Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Re: Verfilmung Taunus-Krimis
27.02.2013, 17:42
Ich habe ihn gesehen, aber besonders gefallen hat er mir nicht. Ich fand es ja schon saudoof, dass die Filmreihe mit dem vierten Band beginnt. Aber das liegt bestimmt daran, dass die Verfilmung bekanntgegben wurde, als "Schneewittchen" in den Bestsellerlisten war und sich der aktuelle Titel da besser machte als der viel ältere erste Band. Gerade die Geschichten von Pia und Oliver setzen sich ja fort und ein Beginn mittendrin passt da gar nicht. Tim Bergmann ist zwar smart, aber für Oliver viel zu jung und Felicitas Woll gefällt mir auch nicht wirklich als Pia. Olivers Kinder sind auch viel zu jung, Cosima erscheint mir zu alt und Pias Trauma nimmt einen zu großen Platz ein (so hatte ich das auch nicht in Erinnerung, aber ich kann mich auch täuschen), Christoph fehlt völlig. Und Henning Kirchhoff bleibt leider, leider völlig farblos. So wie seine Rolle im Film angelegt ist, hätte man auch gut und gern auf ihn verzichten können. Vom restlichen Team spielt nur Ostermann eine Rolle, alle anderen Kollegen fallen unter den Tisch.
Die Krimihandlung an sich geht dann so gerade noch, da kann man zumindest die Vorlage noch ansatzweise erkennen, auch wenn es hier nur um Stefanie geht und nicht um einen Doppelmord. Laura kommt gar nicht vor. Amelie kommt längst nicht so forsch und frisch rüber wie im Buch. Es wird nicht erzählt, wer sie ist und warum sie so ist wie sie ist, und was sie in den Taunus verschlagen hat. Nadja ist keine erfolgreiche Schaupielerin und Vater Terlinden kommt gar nicht im Film vor. Einzig Thies Terlinden ist ungefähr so angelegt wie im Buch.
Fazit: Mal wieder eine missglückte Verfilmung eines sehr erfolgreichen Buches. Und ich sollte mich echt disziplinieren und so was nicht mehr gucken. Sehr schade, denn gerade Oliver und Pia gefallen mir im Buch als Ermittler ausgesprochen gut.
Na ja, es hieß ja nach Motiven aus dem Buch, sie haben sich also schon selbst etwas distanziert vom Buch.
Ich fand den Film gar nicht so schlecht, kenne aber das Buch auch noch nicht. Man darf Filme wohl wirklich nicht zu sehr mit den Büchern vergleichen. Ich habe bsiher Band 1 als Hörbuch gehört, aber selbst dadurch viel mir einiges auf. Wie Ulrike schon sagt, es ist etwas seltsam, dass sie mitten in der Reihe angefangen haben zu verfilmen. Im Film ist Pia also ganz neu im Team. Pia kam mir übrigens zu jung vor. Und Cosima überflüssig. Was sollten diese Telefonate mit ihrem Mann und ihren Kindern? Im Buch ergeben die Sinn, klar, da erfährt man ja auch viel mehr über die Beziehung zwischen Oliver und ihr. Aber in der Verfilmung spielte sie doch eigentlich gar keine Rolle, letztendlich hätte man sie und auch die Kinder einfach rausstreichen können. Oder man hätte ihnen halt eine wirkliche Rolle in der Geschichte geben sollen, aber dafür reichten die 90 Minuten wohl nicht.
Trotzdem, so schlecht fand ich den Kriminalfall an sich nicht. Klar kein Hollywood, aber es war halt ein ZDF-Film. Ich denke ich werde den nächsten Film auch schauen, der soll dann ja auch mehr Werkstreue haben. Und ich freue mich darauf, das Buch jetzt irgendwann mal zu lesen und das viele zu entdecken, was rausgekürzt wurde. Auch wenn es natürlich etwas blöd ist, dass ich den Mörder jetzt schon kenne.
Ich hatte am Montag einen Programmkonflikt, da die Übertragung des Kleinkunstpreises parallel ausgestrahlt wurde und im Bereich Chanson unser stadtbekannter Kabarettist, angehender Diakon, der Mann am Mischpult unserer Band (bis er für den Preis nominiert wurde) mit dem Preis ausgezeichnet wurde. So habe ich erst verspätet umgeschaltet und dann auch bald ausgeschaltet. Denn ich will von Anfang an den Film gucken um ganzheitlich urteilen zu können. Ich habe "Schneewittchen" immer noch nicht gelesen, doch meine kranke Kollegin hat auf meine Anregung hin das Buch Montag begonnen und abends dann trotzdem den Film geguckt. Ihr hat die Ausstrahlung gut gefallen und sie sagt, auch wenn man Spielfilm gesehen hat, sollte man trotzdem das Buch lesen. Die Handlung ist anders!
Nele Neuhaus auf Facebook hat geschrieben:Bei Amazon wird die DVD zu "Eine unbeliebte Frau" angekündigt. Scheint also, dass dieser Film im Mai gesendet werden soll. Ich hoffe, dass die Schneewittchen-Katatstrophe nicht alle meine Leser für immer vergrätzt hat und sie diesem Film eine Chance geben, denn im Gegensatz zu dem, was aus Schneewittchen muss sterben zusammengemurkst wurde, ist dies ein wirklich ordentlicher Film geworden. Ein anderer Regisseur, eine andere Drehbuchautorin mit mehr Respekt für Buch, Autorin und hunderttausende von begeisterten Lesern haben einen spannenden Film geschaffen mit genug Lokalkolorit, schönen Bildern, einem stimmigen Plot und sehr viel mehr Werktreue. Im Gegensatz zu denen, die Schneewittchen verbrochen haben und es nicht mal für nötig fanden, die Romanvorlage zu lesen, wurde bei Eine unbeliebte Frau sehr viel mehr übriggelassen. So viel zumindest, dass ich als Autorin damit leben kann und den Film empfehle. :-)
Kann auch schauen, da unsere Bandprobe abgesagt wurde. Bin gespannt! Waren ja auch fleissig mit drei Auftritten innerh. von einer Woche, dazu Auf- u. Abbau, so wunderten wir uns schon, wenn wir uns mal untereinander einen Tag nicht gesehen haben.
Nele Neuhaus hat auf FB gepostet, dass sie es nicht gut findet, wass die Drehbuchautoren aus Mordsfreunde gemacht haben.
Hier mal ein Satz von ihr:
Ohgottohgottohgott!!! Unglaublich, was für einen absoluten Mist Drehbuchautoren aus einem Roman machen können! Ich lese mich gerade mit wachsender Verzweiflung durch das Mordsfreunde-Drehbuch und bin entsetzt über diese erneute Verunstaltung, insbesondere über lahme Dialoge, gegen die selbst Derrick und Harry Klein wirklich spritzig-witzig anmuten!
Ich hätte jetzt beinahe was Unfreundliches dazu gesagt (so in Richtung "Selbst Schuld, wenn es ihr nicht gefällt, warum lässt sie sich auch den Schneid und alle Rechte "teuer" abkaufen ..) habe mich dann aber gebremst, weil ich eigentlich gar nicht genau weiß, wie es beim Fernsehen läuft.
In dem Interview mit Kerstin Gier (und auch bei Sophie Kinsella) hatte ich damals explizit danach gefragt, wie viel Mitspracherecht die Autoren bei so etwas haben - beide haben mir, wenn ich mich recht entsinne, eher ausweichend geantwortet so in etwa: "Das machen versierte Drehbuchprofis, das wäre dumm von mir, mich da einzumischen."
Ich vermute mal, dass die Autoren keine andere Wahl haben als zu dulden, dass ihre Werke sehr, sehr verändert verfilmt werden. Oder? Weiß jemand mehr darüber?
Ich finde es echt schade, dass Autoren so wenig Mitspracherecht an den Verfilmungen haben und das Fernsehen/Kino im Grunde damit machen kann, was es will.
Rabea hat geschrieben:So ähnlich hat sich auch Dora Heldt ausgedruckt.
Ich finde es echt schade, dass Autoren so wenig Mitspracherecht an den Verfilmungen haben und das Fernsehen/Kino im Grunde damit machen kann, was es will.
Yesss, das ist blöd. Andererseits ... klar, Film hat eben auch eigene Gesetze - vieles Lässt sich möglicherweise nicht umsetzen, weil zu teuer oder im Film unverständlich? Ich kenne das Problem, wenn Print-Designer Webseiten layouten - aussehen tut es toll, funktionieren dann manchmal weniger oder nur unzureichend - man muss einen Kompromiss suchen. 1:1 von einem Medium ins andere geht manchmal nicht so einfach.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es geschrieben im Drehbuch mit Entwürfen gaaaaanz anders wirkt als dann später als Film - so gesehen stimmt es wieder - Autoren sind nicht in der Lage abzuschätzen, wie das Endprodukt sein wird - wer weiß, vielleicht haben wir manche dämliche Änderung auch dem Autor zu verdanken
Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Re: Verfilmung Taunus-Krimis
09.08.2013, 10:06
ja, es gibt eine Sache von der ich mir immer wünsche, dass sie nicht umgesetzt wird. Fiel mir nämlich grade wieder bei den neuen Kommissarie Winter auf: der Kommissar steht am Fenster/ am Strand/ woauchimmer und denkt. Und denkt. Im Buch stehen die Gedanken da, und in der Verfilmung hat man nur minutenlang Standbild.
Bisher fand ich die Neuhaus-Filme okay, aber ich habe die Bücher auch erst einmal gelesen, und kann mich sicher nicht so an die Details erinnern.
Ein bisschen OT aber dafür einen neuen Thread lohnt nicht: O-Ton Charlotte Roche zur Verfilmung von Feuchtgebiete: "Ich hatte mich bewusst entschieden, mich nicht einzumischen. Mein Vertrauen in David Wnendt ist aufs Schönste bestätigt worden."
Anscheinend gibt es für den Satz nochmal extra Kohle für die Autoren *gg*
wollte ich längst mal hier posten, Zeitungsartikel lag extra seit Wochen hier bereit:
ZDF dreht zwei neue "Taunus Krimis" von Nele Neuhaus
Das ZDF setzt seine "Taunus Krimi"-Reihe fort. Nach dem Erfolg der ersten beiden Fälle verfilmt der Mainzer Sender nun zwei weitere Romane der Krimiautorin Nele Neuhaus. Es handelt sich dabei um die Titel "Mordsfreunde" und "Tiefe Wunden". Voraussichtlich bis Anfang Dezember stehen Felicitas Woll und Tim Bergmann erneut als Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein im Rheingau und im Taunus vor der Kamera.
In "Mordsfreunde" wird die grausam zerstückelte Leiche des Gymnasiallehrers und militanten Tierschützers Hans-Ulrich Pauly im Kronberger Opelzoo aufgefunden. Die Untersuchungen ergeben, dass er anscheinend mit einem Hufeisen erschlagen wurde. Pia Kirchhoff (Felicitas Woll) und Oliver von Bodenstein (Tim Bergmann) stellen bei ihren Ermittlungen bald fest, dass Pauly augenscheinlich viele Feinde hatte. Abgesehen vom Zoodirektor Christoph Sander (Peter Davor) hatte der Lehrer auch mit einigen anderen Menschen größere Probleme.
Der Fall "Tiefe Wunden" führt das Ermittlerduo in das Haus des 92-jährigen Holocaust-Überlebenden David Joshua Goldberg (Dieter Schaad), der dort regelrecht hingerichtet wurde. Sie stoßen auf den Flurspiegel, auf den der Mörder mit dem Blut des Opfers die Zahl "16145" geschrieben hatte. Bei der Obduktion der Leiche entdeckt der Gerichtsmediziner Henning Kirchhoff (Kai Scheve) die Reste einer Tätowierung. Goldberg trug auf der Innenseite seines linken Oberarmes ein Tattoo der Waffen-SS.
In weiteren Rollen sind unter anderen Manfred Zapatka, Gudrun Landgrebe, Michaela Schaffrath, Uwe Bohm, Guido Broscheit, Michael Brandner, Wilson Gonzales Ochsenknecht, Edin Hasanovic, Susanne Schäfer, Barnaby Metschurat und Petra Kleinert zu sehen. In beiden Folgen führt Marcus O. Rosenmüller Regie. Bislang wurden die Romane "Schneewittchen muss sterben" und "Eine ungeliebte Frau" verfilmt, die im Februar und Mai im ZDF liefen. Die Sendetermine für die neuen Folgen sind noch nicht bekannt.
24.09.2013, 16.36 Uhr - Glenn Riedmeier/wunschliste.de in Serien (deutsch)