Von dieser Trilogie sind zwar bisher nur die ersten beiden Teile erschienen, dennoch möchte ich sie Euch heute vorstellen.
1. Teil Sturz der Titanen (1914 - 1923)
England. Ethel Williams, Kind einer Bergmannsfamilie aus Wales, ist Dienerin im Haus von Earl Fitzherbert. Als sie von ihm ein Kind erwartet, wird sie in Schande entlassen. Aber Ethel lässt sich nicht entmutigen und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen. Russland. Grigori und Lew Peschkow wachsen als Waisen auf. Während Grigori zum Revolutionär wird, gelangt sein Bruder in Amerika zu Reichtum - bis er sich zur Armee melden muss und so als Soldat in die Heimat zurückkehrt. Deutschland. Anders als sein Vater sehnt sich Walter von Ulrich nach einem demokratischen Deutschland. In London verliebt er sich Hals über Kopf in die emanzipierte Lady Maud. Am Tag vor der deutschen Kriegserklärung an Russland heiraten sie heimlich. Doch der beginnende Konflikt reißt die Liebenden auseinander. Drei Familien, drei Schicksale, die sich kreuzen, während der Schatten des Krieges die Welt verändert.
Ken Follett beschreibt in diesem Buch die Geschichte von mehreren Familien, die vom 1. Weltkrieg direkt betroffen sind. Dabei sorgt er dafür, dass seine Hauptfiguren an den Schaltstellen der Macht sitzen - Earl Fitzherbert sitzt z.B. im englischen Oberhaus, Walter von Ulrich ist Diplomat im Auswärtigen Dienst des deutschen Kaisers und ein Schulfreund von Earl Fitzherbert. Außerdem gibt es noch ihren Bekannten Gus Dewar, der für den amerikanischen Präsidenten arbeitet und wiederum aus dem Ort stammt, an dem Lew Peschow nach seiner Auswanderung landet, und so sind alle irgendwie miteinander verbunden. Außer dem 1. Weltkrieg geht es noch um das Wahlrecht für die Frauen (den Maud Fitzherbert und Ethel Williams in England führen), die Einführung der Demokratie (mit unterschiedlichem Ausgang in Deutschland und in Russland) und den Völkerbund. Das ganze ist sehr spannend erzählt, obwohl der Ausgang der Geschichte ja eigentlich bekannt ist. Das einzige, was mich stört, ist, dass der Roman ein bisschen zu durchdacht wirkt (sobald es in einem Handlungsstrang spannend wird, wird er unterbrochen und ein anderer Handlungsstrang fortgeführt) und die Figuren manchmal zu klischeehaft wirken. Die Liebesgeschichten können mich nicht wirklich überzeugen und scheinen eher auf körperlicher Anziehung als auf Romantik zu beruhen, teilweise kann ich wirklich nicht nachvollziehen, warum sich zwei Personen voneinander angezogen fühlen.
_________________ "Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen."
(Gabriel García Márquez)
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