Tod und Teufel
Anno 1260
Köln im Jahr 1260: Jacop der Fuchs, ein liebenswerter Dieb und Herumtreiber, wird unfreiwillig Zeuge eines Mordes. Er sieht, wie eine düstere Gestalt den Kölner Dombaumeister vom Gerüst in den Tod stößt. Aber er selbst muss auch gesehen worden sein. Denn jeder, dem Jacop diese Geschichte erzählt, ist kurze Zeit später tot. Dem jungen Mann wird schnell klar, dass er nur eine Chance hat, seine Haut zu retten. Er muss den Täter entlarven, bevor auch er zu seinem Opfer wird.
Mit einer Krimi-Analyse von ZEIT-Autor Michael Wessel:
In seinem minutiös recherchierten Krimi „Tod und Teufel“ zeichnet Frank Schätzing ein authentisches Portrait der hochmittelalterlichen Handelsmetropole Köln und konstruiert aus dem wahrhaft rätselhaften Tod des Dombaumeisters und mithilfe seiner reichen Fantasie eine Geschichte, wie sie wirklich hätte stattfinden können. In einem exklusiven Anhang zum Roman erläutert die ZEIT Roman und Realität in „Tod und Teufel“ und erklärt die historischen Hintergründe der Epoche.
Frank Schätzing ist der vielleicht bekannteste Autor aus der Reihe „Historische Kriminalromane“. Man kennt vor allem seine Thriller (z.B. Der Schwarm, Limit, Lautlos etc.). Etwas weniger bekannt ist sein historischer Roman „Tod und Teufel“, der neben einer soliden Kriminalgeschichte auch und insbesondere einen guten Einblick in das Leben der mittelalterlichen Stadt Köln bietet.
Jacop der Fuchs ist ein Faulenzer, ein Herumtreiber, ein „Tu-nicht-gut“. Sein bester Freund ist Tilman, ein alter Bettler, seine Lebensgefährtin Maria ist eine Hure. Jacop ist irgendwo ganz unten in der Rangordnung einer mittelalterlichen Stadt.
Am anderen Ende, dort wo die Geschicke der Stadt bestimmt werden, gibt es den Erzbischof und die Stadträte. Hier kämpft man nicht ums Überleben, um den täglichen Kanten Brot, hier geht es um Einfluss, Macht und Geld - meist ‚Politik’ genannt. Dombaumeister Morat ist Teil der Oberschicht und der erste, der in diesem Buch sein Leben opfern muss, da es die Winkelzüge der ‚Politik’ verlangen. Weitere Opfer werden folgen; „Tod und Teufel“ zeigt sehr anschaulich, wie das Böse wächst, wie sich aus einer Tat weitere ergeben und rechtfertigen.
Die Erzählung beschränkt sich auf wenige Tage, ist aber untergliedert in viele kleine Unterkapitel mit unterschiedlichen Handlungssträngen. Der stete Wechsel treibt die Geschichte voran und Schätzing ist gut darin, das Kapitel immer genau dann zu beenden wenn es am spannendsten ist und man wissen möchte, wie es weiter geht.
Das Buch hat einige Längen, nicht jeder interessiert sich für die Details mittelalterlicher Kölner Stadtgeschichte, aber Frank Schätzing hat historische und erfundene Personen sehr geschickt verwoben. Es gibt einen sympathischen Haupthelden, der - unterstützt von der schönen Richmodis und dem Dechant Jaspar Rodenkirchen – es schafft, nicht nur seine Haut zu retten, sondern noch einiges mehr ….
Das Buch ist Teil der ZEIT-Edition „Historische Kriminalromane“ und mit einem Nachwort von Michael Wessel versehen.
_________________ Liebe Grüße von Susanne
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, "Wo kämen wir hin!" und niemand ginge um mal zu sehen, wohin man käme wenn man ginge. (gefunden in facebook)
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