Berte-Bratt-Forum

Seeräuber-Moses von Kirsten Boie
gelesen von Karl Menrad

"Beim Klabautermann!" Käptn Klaas und seine Männer staunen nicht schlecht, als sie in einer Gewitternacht eine Waschbalje mit einem Baby aus dem Meer fischen. Die Seeräuber beschließen, Moses auf ihrem Schiff, der "Wüsten Walli", aufzuziehen. Eines Tages wird Seeräubermoses von Käptn Klaas' größtem Widersacher Olle Holzbein entführt. Als Lösegeld verlangt Olle eine besonders wertvolle und sagenumwobene Schatzkarte. Aber dann gelingt Moses zusammen mit dem Schiffsjungen Dohlenhannes die Flucht.

Auf diese Geschichte wurde ich auf der Buchmesse aufmerksam, da lauschte ich nämlich einer Lesung von Kirsten Boie. Und sie schaffte es gleich, mir die Geschichte nahezubringen. Klar, es ist eine Geschichte für Kinder ab 6, und so kaufte ich sie mir erstmal nicht. ABer sie ging mir auch nicht aus dem Kopf und ich beschloss, das wäre doch ein tolles Geschenk für meinen Patensohn. Und bevor er es zu Weihnachten bekommt habe ich es jetzt also gehört.
Ich muss sagen, es waren 5 1/2 Stunden tolle Unterhaltung. Das Buch ist einfach liebenswürdig, so schön norddeutsch. Die Seeräuber, bei denen Moses ja als Findelkind landet, sind sehr sympathisch, alles so richtig nette Käuze. Die Geschichte ist lustig, spannend (ok, na ja, eher wenn man 6 ist, für Erwachsene ist sie schon sehr vorhersehbar, aber das macht sie nicht shclechter) und einfach toll. Sie fängt damit an, dass Käptn Klaas und seine Crew ein Findelkind finden und es Moses taufen. Entsetzt stellen sie dann fest, dass Moses ein Mädchen ist. Und nun? Frauen auf einem Schiff, das bringt doch Unglück! Aber Moses über Bord schmeißen, nein, das geht auch nicht. Denn zum einen sind sie zwar raue Kerle, aber ein Herz haben sie ja doch und die kleine Moses längst liebgewonnen auch wenn sie das nicht zugeben würden. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Hölle. Wenn sie jetzt das getaufte Kind über Bord schmeißen, dann müssen sie doch später sicher mit ihrem größten Feind Olle Holzbein zusammen in der Hölle schmorren. Also ziehen sie lütt Moses bei sich auf, und lange geht alles gut. Bis sie von eben diesem Olle Holzbein gefangen wird. Und der gibt sich nicht mit Käptn Klaas ganzem Vermögen zufrieden, nein, als Lösegeld möchte er die Schatzkarte, die zum Blutrotem Blutrubin des Verderbens führt. Doch die hat Käptn Klaas doch gar nicht. Zum Glück gelingt Moses zusammen mit ihrem neuen Freund Dohlen-Hannes die FLucht vom Schiff. Und wie es weitergeht mit dem Blutroten Blutrubin des Verderbens, warum Olle Holzbein und Käptn Klaas sich so hassen und was König und Königin mit der Geschichte zu tun haben, wer das wissen will, der sollte zum Hörbuch (oder natürlich auch zum Buch) greifen.

Karl Menrad hat eine sehr wandlungsfähige Stimme, und in einem sehr angenehmen Erzählton führt er einen durch die Geschichte. Die Piraten und auch die sprechende Dohle bekommen dabei sehr passende Stimmlagen so dass man so richtig eintaucht in die Welt der Piraten. Untermalt ist die Geschichte zwischendurch immer wieder vom Seeräuberlied "Wild tost die See", und man glaubt, selbst Abenteuer auf der Ost- und Westsee zu erleben. Nebenbei erfährt man viel Wissenswertes über das Leben früher und die Schifffahrt, und einige Begriffe sind im Booklet auch noch erklärt, es enthält nämlich ein Seeräuberlexikon.

Ein wunderbarer Hörgenuss, den ich absolut weiterempfehlen kann!

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Liebe Grüße,
Julia