Vor 5 1/2 Jahren hat mich Sommersprossen auf den Knien begeistert und ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von Maria Parr heraus kommt, wollte ich das unbedingt lesen. Und dieses Wochenende habe ich das getan. Und dann festgestellt, dass es eine Fortsetzung von Waffelherzen an der Angel ist, das ich noch nicht kenne. War aber auch so schön.
Manchmal kommt Glück in Gummistiefeln Lena hat immer wieder verrückte Einfälle. Das ist toll, findet zumindest Trille. Aber dann taucht Birgitte in Knert-Mathilde auf. Ein Jahr wird das niederländische Mädchen mit ihrer Familie dort leben. Und sie wirbelt in dem Ort so einiges durcheinander, vor allem in der Freundschaft von Lena und Trille. Denn auf einmal ist Lena nicht mehr das einzige Mädchen in ihrer Klasse. Auf einmal will Trille auch mit Birgitte Zeit verbringen. Und dafür übt er sogar Klavier. Für gemeinsame Bootsfahrten mit Opa und Lena oder für Aktionen wie Floßbauen ist viel weniger Zeit als vorher. Hält die Freundschaft von Lena und Trille das aus?
Maria Parr schreibt einfach wunderbare Kinderbücher. Es sind Abenteuergeschichten mit starken Protagonisten. Sie sind voller Streiche, es geht einiges schief, es werden verschiedenste Probleme angesprochen, und das alles ohne auch nur ein bisschen belehrend zu sein. Von der Stimmung her erinnern die Geschichten ganz stark an die von Astrid Lindgren. Als ich anfing, dieses Buch zu lesen, fühlte ich mich an Saltkrokan erinnert. Später im Buch stellen Lena und Trille dann eine Szene von Michel nach. Und Streiche und komische Ideen hat Lena sowieso mindestens genauso viele wie Michel im Kopf.
Für mich ist Knert-Mathilde ein modernes Bullerbü. Es spielt eindeutig in der heutigen Zeit, mit Handy, Internet und co. Und doch hat es dieses wilde ungestüme, kommen einem die Kinder so frei vor. Das Leben in dem kleinen norwegischen Ort ist ein richtiges Abenteuer. Es wird viel draußen gespielt, Fischen gefahren, Flöße gebaut, das Leben ist irgendwie naturverbundener als ich es als Stadtkind kenne.
Ich habe Lena und Trille so manches Mal beim Lesen um ihre zauberhafte Kindheit beneidet.
Die beiden haben es nicht leicht, haben Probleme wie alle anderen Kinder auch. Und so kann man sich als Leser auch gut in sie hineinversetzen. Es geht um die Angst vor dem Verlust der Großeltern, um das Gefühl, ungeliebt zu sein, um Vorurteile gegen Mädchen, um Probleme in bestimmten Fächern oder Sportarten, um den Wunsch nach Geschwistern und einer großen Familie oder manchmal auch nach einer kleineren, um Hänseleien unter Gleichaltrigen und noch so viel mehr. Und das alles immer auf eine sehr realistische und vor allem mutmachende Art und Weise. Und so, dass man dabei immer wieder lachen kann.
Es ist einfach eine Wohlfühlgeschichte voller Abenteuer bei der einem warm ums Herz wird.
Ich würde mich freuen, wenn wir irgendwann in einem weiteren Buch mal wieder auf Lena und Trille stoßen würden. Ich bin mir sicher, die beiden haben noch viel zu erleben und erzählen!
Und jetzt freue ich mich erst einmal auf die Buchmesse, denn da darf ich Maria Parr interviewen!
_________________ Liebe Grüße, Julia “Books are the plane, and the train, and the road. They are the destination, and the journey. They are home.” Anna Quindlen in "How Reading Changed My Life"
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