Nordsee-Trilogie I Wenn die Wellen leuchten
Die Insel im Herzen Rhea lebt auf der Nordseeinsel Amrum. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Nicht einmal ihre Mutter kennt seinen Namen. Rhea ist ein Kind der Insel und kann sich nicht vorstellen, woanders zu leben. Doch da taucht ein geheimnisvoller Brief ihres Vaters auf, darin eine Beschreibung, woran man seine große Liebe erkennen kann. Rhea macht sich auf in die Ferne, um ihren Vater zu suchen – und ihre große Liebe. Aber schon bald sehnt sie sich nach dem Geruch von Tang, Salz und Leben in der lichterfüllten Weite des Watts zurück. Wird sie dennoch etwas über ihre Herkunft erfahren? Und ihre Liebe finden?
Auch dies ist wieder einmal ein schöner Pageturner. Überraschend ist auch die Begegnung mit vertrauten Menschen aus der Ostsee-Triologie bzw. aus anderen ihrer Romane. Ich habe sogar gleich noch die Leseprobe vom Folgeband gelesen, wenn ich wieder einmal im Strandkorb sitze, die passende Lektüre:
II Wo die Dünen schimmern Der Duft der Insel Jessieanna lebt in Kalifornien. Sie arbeitet in der Kosmetikfirma ihrer Großmutter. Ihr großes Ziel ist es, eine Lotion herzustellen, die nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Seele wirkt. Doch der perfekte Duft dafür will ihr nicht gelingen. Als ihr Vater darauf besteht, dass sich Jessieanna nach einer schweren Lungenerkrankung in seiner alten Heimat auskuriert, ist sie alles andere als begeistert. Was soll sie in der Fremde auf der kalten Nordseeinsel Amrum? Dafür müsste sie ihre Hochzeit mit Ryan verschieben! Doch auf der Insel gibt es jemanden, der ihr zu der fehlenden Komponente für ihre Lotion verhelfen könnte. Aber wie soll sie ihm sein Geheimnis entlocken? Bei ihren Bemühungen hilft ihr jemand, der sie völlig unerwartet in Verwirrung stürzt..
Wo die Dünen schimmern ist der zweite Band der Nordsee-Trilogie von Patricia Koelle. Diesmal begleiten wir Jessieanna und ihren Vater Pinswin ein Stück weit durchs Leben. Jessianna ist in Kalifornien aufgewachsen und seit sie als Kind mit Krebs im Krankenhaus lag ist sie immer leicht angeschlagen. Nach einer schweren Lungenentzündung soll sie sich auf der Heimatinsel ihres Vaters, Amrum auskurieren. Aber eigentlich will Jessieanna nicht dorthin, zu unbekannten Verwandtschaft auf eine kleine Insel. Sie will doch Ryan heiraten und eine Lotion herstellen, die kranken Menschen Wohlbefinden und Unterstützung für ihre Heilung geben soll. Doch ausgerechnet auf Amrum findet sie die fehlende Zutat und noch mehr.
Mit Jessieanna und Pinswin geht die Suche nach dem Töveree weiter, bei der wir ja schon Rhea und ihre Mutter Filine im ersten Band begleitet haben. Pinswin wurde Paläontologe, auch um nach dem Töveree zu suchen. Für Jessieanna war der Töveree immer ein Halt, wenn es ihr schlecht ging und sie nicht weiter wusste.
Mich hat dieses Buch wieder tief berührt. Es gehört auf jeden Fall in die Kategorie „Ein Buch wie eine warme Decke“. Interessant fand ich die Beschreibung von Jessieannas „Begabung“, sie ist Synästhetikerin. Jeder Duft, der ihr begegnet hat eine eigene Farbe. Durch diese Beschreibungen waren gerade solche Szenen immer sehr gut vorstellbar. Auch Pinswins Begabung, die Vergangenheit zu „sehen“ wenn er alte Dinge berührt, fand ich toll beschrieben. Solche Dinge machen die Bücher von Patricia Koelle einfach zu etwas besonderem. Da kommen immer wieder kleine Dinge, die Magie in den Alttag bringen, gut dosiert und nicht unglaubwürdig.
Den Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven fand ich nie störend, auch wenn manchmal an einer sehr spannenden Stelle ein Sprung kam. Ich war immer sofort wieder im anderen Erzählstrang angekommen.
III Was die Gezeiten flüstern Der wunderbare Abschluss der großen Nordsee-Trilogie! Die Insel im Herzen Amrum, 1932. Der junge Skem Rossmonith liebt das Watt. Als sein Vater stirbt, muss er hart arbeiten, um sich und seine Mutter zu ernähren. Dabei macht er im Watt eine Entdeckung, die sein Leben verändert. Berlin, heute. Kunststudentin Valerie fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass der Mann, den sie bisher für ihren Vater hielt, das gar nicht ist. Auf der Suche nach ihren Wurzeln begibt sie sich nach Amrum. Dort trifft sie den alten Skem, der ein Geheimnis hütet. Kann Valerie ihm helfen, dieses zu lüften und sich mit der Vergangenheit zu versöhnen? Und kann sie ihren wahren Vater finden? Unerwartet bekommt sie Hilfe … und trifft jemanden, der ihr Herz erobert. Dabei hatte sie sich doch geschworen, sich nie mehr zu verlieben!
Was die Gezeiten flüstern ist der dritte und letzte Teil der Nordsee.-Trilogie von Patricia Koelle. Hier wird nun die Geschichte von Skem und dem Töveree zu Ende erzählt und wir lernen Valerie kennen. Valerie ist in Berlin aufgewachsen, hat früh ihre Mutter verloren und ihr vermeintlicher Vater ist nicht ihr leiblicher Vater. Doch eines Tages bekommen sie und ihr Vater die Nachricht, dass ihre Mutter nicht schon vor langer Zeit gestorben ist, sondern erst vor kurzem. Erst weigert sich Valerie dem nachzugehen, aber nach einem weiteren Schicksalsschlag beschließt sie doch, die Beweggründe zum Verschwinden ihrer Mutter herauszufinden. So kommt sie erst in die Lüneburger Heide und durch weitere Hinweise auf ihren leiblichen Vater nach Amrum, wo sie rasch Bekanntschaft mit Skem Rossmonith schließt. Und hier schließt sich dann der Kreis, Skem erzählt Valerie seine Geschichte und seine Beziehung zum Törveree, scheinbar fällt es ihm bei ihr leichter, als bei seiner Familie. So erfahren wir, wie er zu dem Glauben kam, den Töveree verraten zu haben und nach und nach löst sich auch das Rätsel, warum solange keiner mehr gesichtet wurde. Und schließlich finden Valerie, Skem und seine Familie heraus, wie sie den Töveree zurück nach Amrum holen können.
Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen, es liest sich einfach schön und die Geschichte fliesst dahin. Das Kopfkino läuft von Anfang an und man kann den Frieden spüren, den Valerie in der Lüneburger Heide und auf Amrum erfährt. Wie bei eigentlich allen Büchern von Patricia Koelle findet man beim Lesen des Buches auch selber Ruhe und Entschleunigung. Wie immer spielt etwas Magie mit ein Thema und vor allem Lebensfreude und die Kraft, die es den Protagonisten ermöglicht auch nach schweren Schicksalsschlägen immer wieder aufzustehen und das Leben in Angriff zu nehmen. Die Autorin beschönigt nichts und gibt auch Themen wie Trauer ihren Platz, aber alles in allem scheint doch immer der positive Grundton mit durch, der dem Leser die Hoffnung gibt, dass es auch nach sehr dunklen Tagen wieder hell werden wird. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren noch mehr solcher schönen und aufbauenden Romane von Patricia Koelle zu lesen bekommen werden.
_________________ Liebe Grüße von Christiane *********************************** "Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart
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