Schöne Romane für alle Lebenslagen.
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Anni Deckner

06.12.2016, 12:05

Leuchtturmtage

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Seit fünfzehn Jahren ist Stella glücklich mit Holger verheiratet. Aus der einstigen Schönheitskönigin ist eine zufriedene, rundliche Hausfrau geworden. Als Holger Stella kurz vor Weihnachten von einem Tag auf den anderen verlässt, fällt sie aus allen Wolken. Offenbar legt er doch mehr Wert auf Äußerlichkeiten, als sie wahrhaben wollte. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, macht sich Stella kurzentschlossen auf den Weg zu ihrem Bruder, der in Westerhever den alten Bauernhof der Familie betreibt. Auf der abenteuerlichen Fahrt über verschneite Straßen nimmt sie den Anhalter Hauke mit, und die beiden kommen sich näher. Im Norden angekommen packt Stella bei der Stallarbeit mit an und trifft so den charmanten Tierarzt Michael wieder, mit dem sie sich schon zur Schulzeit gut verstanden hatte. Doch dann taucht plötzlich Hauke wieder auf. Stellas Gefühlschaos ist perfekt und sie muss sich entscheiden – wen will sie bei ihrem Neuanfang an der Nordseeküste an ihrer Seite haben?


Ein Buch, das in St. Peter Ording bzw. in der Region rund um SPO spielt, ein so schönes Cover und einen Titel hat, der zum Buch passt, hat schon einmal drei Sterne von mir verdient. ;-) Einen weiteren Stern bekommt es, weil es sich leicht und flüssig lesen lässt. Die Hauptperson Stella ist eine sehr hilfsbereite Person, aber es fiel mir in einigen Bereichen doch etwas schwer, mich mit ihr zu identifizieren. Ich verstehe nicht so ganz, was sie an Hauke findet und dass sie mit ihm in die Kiste springt, nachdem sie kurz zuvor mit Michael im Heu war. Abends stellt sie dann auf einer Party fest, dass Hauke doch nicht zu ihr passt und fährt zurück nach Hause....

Einige Sachen erscheinen mir im übrigen nur unzureichend recherchiert bzw. nicht realistisch. Vorab: Die Autorin hat sich das von hier ca. 30 km entfernte Calden als Wohnort von Stella ausgesucht, so dass ich ziemlich genau weiß, wie man von dort nach Westerhever kommt. :zwinkern So habe ich mich gleich zu Anfang gefragt, warum Stella, die eigentlich die A 7 Richtung Norden fährt, einen Campingplatz ansteuert, der an der A7 südlich (!) von Kassel liegt. Das macht überhaupt keinen Sinn.

Außerdem wird später berichtet, dass sie die Strecke Westerhever-Calden und wieder zurück (!) an einem Tag bewältigt. Sie fährt am frühen Morgen im Dunkeln los, ist am Nachmittag in Calden, liefert das Wohnmobil ab und fährt sofort (!) die 460 km mit dem Pkw wieder zurück und das, ohne ein Pause zu machen. Das halte ich für absolut unrealitisch. Sie ist keine 18, sondern 36 und keiner kann mir erzählen, dass die Frau mal eben die über 900 km alleine fährt und vor allem zurück ganz ohne Pause. :nono

Die Geschichte springt teilweise sehr schnell vorwärts, es wäre schön, wenn einige der Gedanken, die sich im Kopf der Autorin befanden, es auch auf das Papier geschafft hätten. In Sachen Beschreibung/Erklärungen wäre also durchaus noch Potential nach oben gewesen. Hierfür ziehe ich einen Punkt ab.

Ansonsten aber ein netter Nordsee-Winterroman für zwischendurch, kann aber mit Tanja Janz Romanen absolut nicht mithalten.

Re: Anne Deckner

06.12.2016, 13:39

Ungereimtheiten, Fehler aufgrund schlechter Recherche stören mich bei Büchern auch ungemein. Das hemmt den Lesefluss und den Lesegenuss. Ich verstehe da sehr gut Deinen Unmut, Iris!

Re: Anne Deckner

08.12.2016, 21:51

Ich kenne das Buch nicht, aber ich bin auch schon fast 900 km gefahren und das ohne Pause, allerdings bin ich dann auch fast am Steuer eingeschlafen.

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Re: Anni Deckner

10.04.2017, 22:03

Ich sehe gerade, dass wir von Anni Deckner hier schon was haben.
Ich wollte nach Gabriellas "Strandfliederblüten" noch etwas an der Nordsee bleiben und habe zu "Barfuß am Strand" von Anni Deckner gegriffen.
Leider war das ein kompletter Reinfall, ein fürchterliches Buch.
An den Haaren herbeigezogene Handlungsstränge, sinnbefreite Dialoge, oft gräßliche Ausdrucksweise, nervige Protagonisten und leider überhaupt keine Spur von Nordsee- oder Inselfeeling.

Re: Anni Deckner

27.11.2019, 15:49

Gerade gesehen, vielleicht, Iris, willst Du dem Roman eine Chance geben:
Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording – 13. September 2019

Sonne, Sand und der Traum von der eigenen Apotheke
Merle ist seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Für ihren Ehemann hat sie ihren Job als Apothekerin aufgegeben und ist zu ihm in die Forschung gewechselt. Doch dann verliert ihr Mann bei einem Arbeitsunfall sein Augenlicht. Er verlangt, dass Merle nicht mehr zur Arbeit geht, um sich um ihn zu kümmern. Während ihr Mann zur Reha ist, nimmt Merle sich eine Auszeit und besucht ihre Familie in St. Peter-Ording. Dort trifft sie zufällig auch ihren Kindheitsfreund Mika, dem die örtliche Apotheke gehört. Dabei kommen Gefühle auf, die Merle zu verdrängen versucht. Schließlich muss sie sich entscheiden, welchen Weg sie für ihre Zukunft einschlagen möchte.

Re: Anni Deckner

28.11.2019, 19:10

@Christiane: Ich habe es gerade bei Thalia gesehen. :chen Aber ich kann mich noch nicht entscheiden, es zu kaufen. Vielleicht gibt es das Buch ja demnächst in den Onleihe. Da habe ich mich jetzt nämlich angemeldet. :chen
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