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 Betreff des Beitrags: Buchvorstellungen
BeitragVerfasst: 01.03.2010, 08:06 
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muntere Moderatorin
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Hier könnt ihr Jane Austens Bücher vorstellen.
Diskussionen darüber bitte im gesonderten Thread!

Hier schon mal eine kurze Übersicht.
Jane Austen hat insgesamt 6 Romane verfasst, die Jahreszahlen geben das Erscheinungsjahr wieder:

Emma, 1817

Kloster Northanger (Northanger Abbey), 1817

Mansfield Park, 1814

Stolz und Vorurteil (Pride and Prejudice), 1813

Überredung (Persuasion), 1817

Verstand und Gefühl (Sense and Sensibility), 1811

_________________
Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten. :schmökern

Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


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 Betreff des Beitrags: Re: Buchvorstellungen
BeitragVerfasst: 05.09.2010, 18:21 
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gebildeter Gepard
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Ich lese gerade: Die Herzentflammte - Eve Edwards
Ich bin gerade auf dem absoluten "Jane Austen Trip" & bei mir im Regal finden sich noch 4 weitere Bücher:


Sanditon
Jane Austen / vollendet von Marie Dobbs


Charlotte Heywood, eine fröhliche junge Dame, begibt sich in den idyllischen englischen Badeort Sanditon, um dort den Sommer zu verbringen. Mr. Parker, ihr Gastgeber, will mit Hilfe der kratzbürstigen Lady Denham aus dem kleinen Ort ein blühendes Zemtrum machen: ein Ziel, das er aufgrund der Turbulenzen, die verschiedene junge Leute verursachen, bisweilen aus den Augen verliert. Das Spiel um die Heiratskandidaten kann beginnen, Strände und "Badekarren" locken - da endete die Geschichte.
Jane Austen konnte vor ihrem Tod 1817 gerade noch 11 Kapitel dieses letzten Romans fertigstellen.
1975 schließlich hielt die Austen-Verehrerin Marie Dobbs die Ungewißheit nicht mehr aus, spann kunstvoll die Handlung fort und brachte auf so unterhaltsame Weise etliche glückliche Paare zusammen, daß es schwerfällt zu glauben, Jane Austen habe nicht selbst den Schlußpunkt gesetzt.



Die Watsons
Jane Austen


Die schöne Emma Watson, seit ihrem fünften Lebensjahr von einer wohlhabenden Tante erzogen, muß als 19-jährige zu ihrer wenig begüterten Familie zurückkehren. Nachdem Emma auf einem Ball in der Nachbarschaft den jungen Peer Lord Osborne und dessen ehemaligen Erzieher, Mr. Howard, kennenlernt, folgen mancherlei Verwicklungen, ehe die Hochzeitsglocken läuten.
Nach dem Wasserzeichen ihres Schreibpapiers zu urteilen, schrieb Jane Austen dieses Werk 1804. Es sollte ihr erster großer Roman werden, blieb durch tragische Umstände jedoch unvollendet. Auf der Grundlage von Entwürfen und Überlieferungen der Familie wurde das Fragment von einem anonymen Jane-Austen-Leser einfühlsam zu Ende geführt.



Die drei Schwestern
und andere Jugendwerke
Jane Austen

Jane Austen wurde am 16. Dezember 1775 in Steventon/Hampshire geboren und ist am 18. Juli 1817 in Winchester gestorben. Zwischen 1788 und 1792, also im Alter von dreizehn bis siebzehn Jahren, schrieb sie die ersten Texte, die sich bis heute erhalten haben und die dieser Band in Auswahl vorstellt: Skizzen, kürzeste Romane und Briefromane und Theaterstücke. Die junge Jane Austen nimmt darin die literarischen Konventionen ihrer Zeit aufs Korn und stellt deren Albernheit bloß - die sentimentale Geschwätzigkeit, die papiernen Ergüsse von Naturbegeisterung oder die Selbstverständlichkeit, mit der den Romanfiguren die unwahrscheinlichsten Zufälle widerfahren. Die Texte zeichnen sich durch erstaunliche Stilsicherheit aus - man würde eine viel erfahrenere Autorin, als Austen es zu diesem Zeitpunkt sein konnte, für die Verfasserin halten -, und sie sind von einer solch unbekümmerten Bosheit, daß die feine Ironie der späteren Romane Austens im Vergleich dazu fast brav wirkt.


Lady Susan
Ein Roman in Briefen
Die Watsons * Sanditon * Zwei Romanfragmente
Jane Austen

Jane Austen wurde am 16. Dezember 1775 in Steventon/Hampshire geboren und ist am 18. Juli 1817 in Winchester gestorben. Ihr frühestes Werk, der zu ihren Lebzeiten nicht veröffentlichte Roman "Lady Susan", das Romanfragment "Die Watsons", beide von der Autorin im Alter von 28 Jahren verfaßt, und der gleichfalls Fragment gebliebene Roman "Sanditon", der in ihrem Todesjahr entstand, sind im vorliegenden Band vereint.

_________________
Liebe Grüße,
Bianca.


"Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte."
- Victor Hugo -


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 Betreff des Beitrags: Buchvorstellung Northanger Abbey
BeitragVerfasst: 18.07.2011, 14:21 
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gesprächiges Gnu
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Northanger Abbey

Die siebzehnjährige Catherine Morland stellt sich zusammen mit ihren ihren Nachbarn, den Allans, den Gefahren von 6 Wochen im Kurbad Bath. 6 Wochen Einkaufen, 6 Wochen Bälle und 6 Wochen gesellschaftliche Intrigen und Fallstricke. Die ersten gesellschaftlichen Gehversuche des Teenager erweisen sich als eher schwierig und geprägt von Unsicherheiten. Schon bald jedoch schlicht Catherine Freundschaft mit der etwas älteren und deutlich erfahreneren Isabella Thorpe und dem vierundzwanzig Jahre alten Pfarrer Henry Tilney.
Wie es der Zufall will kennen Miss Thorpes und Miss Tilneys Brüder sich und natürlich interessiert sich Catherines Bruder James bald für Miss Thorpe und Isabella versucht Catherine mit ihrem Bruder zu verkuppeln, Catherine hingegen will nur einen: Henry.


OK, klingt jetzt nicht so wirklich prickelnd und man fragt sich schon, warum ist diese Geschichte ein Schauerroman bzw. eine Satire.
Diese Geschichte ist eigentlich nur Staffage, der Hintergrund für Jane Austens bissige, treffende und mit gewetzter Feder geschriebene Abrechnung mit

1. dem Gesellschaftsromanen ihrer Zeit:
Gleich im ersten Kapitel werden alle gängigen Klischees des Genre mit Füßen getreten, durch den Kakao gezogen und dann noch mal rund gemacht.

"- what is more remarkable, with a good constitution. She had three sons before Catherine was born; and instead of dying in bringing the latter into the world, as anybody might expect, she still lived on - lived to have six children more - to see them growing up around her, and to enjoy excellent health herself."

Ihre Heldin ist eine klassische Antiheldin:

"the Morlands had little other right to the word, for they were in general very plain, and Catherine, for many years of her life, as plain as any. She had a thin awkward figure, a sallow skin without colour, dark lank hair, and strong features - so much for her person; and not less unpropitious for heroism seemed her mind. She was fond of all boy's plays,[...]"

2. den Vorurteilen der Männer über Frauen und der Vorurteile der Frauen über die Männer.
"no one can think more highly of the understanding of women than I do. In my opinion, nature has given them so much that they never find it necessary to use more than half."
"A woman especially, if she have the misfortune of knowing anything, should conceal it as well as she can."

3. mit dem Schauerromanen ihrer Zeit.
The Castle of Wolfenbach, Clermont, The Mysterious Warning, The Necromancer, The Midnight Bell, The Orphan of the Rhine, Horrid Mysteries und natürlich The Mysteries of Udolpho
Und was die Titel angeht, die könnten aus dem Lyx Verlag stammen. So reißerisch und nichtssagend sind sie auch heute noch.

"To suppose that a manuscript of many generations back could have remained undiscovered in a room such as that, so modern, so habitable!"
"all the dirty work of the house was to be done by two pair of female hands at the utmost. How they could get through it all had often amazed Mrs. Allen; and, when Catherine saw what was necessary here, she began to be amazed herself."

Sie schreckt sogar nicht vor prangern mit Namensnennung von Kolleginen nicht zurück!
"Charming as were all Mrs. Radcliffe's works, and charming even as were the works of all her imitators, it was not in them perhaps that human nature, at least in the Midland counties of England, was to be looked for. Of the Alps and Pyrenees, with their pine forests and their vices, they might give a faithful delineation; and Italy, Switzerland, and the south of France might be as fruitful in horrors as they were there represented."

4. Austens Sprache ist undamenhaft:
"Oh! D-- it,"
Heutzutage würde Miss Austen wohl schreiben f*, that's f* brilliant and you're a f* good buddy, for f* sake. Und sie verwendet das böse d Wort mindestens genauso häufig, wie wir heutzutage das f Wort

Austen schrieb den Roman mit Anfang 20. Sie war von der gängigen Literatur wohl ziemlich angegrätzt, heutzutage hätte sie wohl Satiren auf die Vampirhysterie geschrieben mit spitzer Feder und viel Sarkasmus. Northanger Abbey wurde 1797-98 unter anderem Titel geschrieben und um 1803 noch einmal überarbeitet und an den Verlag Crosbie & Co. verkauft, der es 1816 an die Familie zurück verkaufte, die es 1818 posthum beim Verlag John Murray veröffentlichte.
Es wundert nicht, dass das Buch zunächst nicht veröffentlicht wurde, der Verleger hatte wohl Angst. Er hat es gekauft, weil er Austens Humor und Ansichten wohl zustimmte, der Markt wäre aber wohl eher klein gewesen, was diese Satire angeht, anders als heute, wo viele Twilight hassen.
Das Buch hat durchaus einige Schwächen im Aufbau. Es teilt sich in gewisser Weise in drei Teile. Die erste Hälfte ist bissig, witzig, sarkastisch, eine bitterböse Abrechnung jagt die nächste. Danach kommen einige Kapitel, die sich ein wenig ziehen, es werden Intrigen gesponnen, aber viel passiert nicht. Ab der Reise nach Northanger Abbey werden dann die typischen Klischees der Gothic Schauerromane kritisch hinterfragt und belächelt. Mir gefiel eindeutig die erste Hälfte am besten, danach ließ das Buch für meinen Geschmack stark nach, dennoch absolut lesenswert und extrem unterhaltsam.
4,5* (0,5 Abzug wegen einiger Längen)

http://www.gutenberg.org/ebooks/121


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 Betreff des Beitrags: Buchvorstellung Persuasion
BeitragVerfasst: 01.08.2011, 18:47 
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gesprächiges Gnu
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Persuasion

Anne Elliot ist bereits 27 und unverheiratet, heutzutage würde man wohl sagen Anne ist Single und lebt noch bei den Eltern bzw. dem vater. Sie hat nicht mehr viel vom Leben zu erwarten, vor allem als jüngste Tochter eines egozentrischen, überschuldeten Barons. Ihre Familie ist bestenfalls als exzentrisch zu bezeichnen. Der Vater ist ein eitler Geck, der nur auf die Außenwirkung schaut und seine Lieblingstochter Elizabeth ist kein bisschen besser, hohl und oberflächlich. Die mittlere Schwester Mary ist zwar verheiratet, aber ein Hypochonder wie er im Buche steht und genauso egozentrisch wie der Rest der Familie. Anne ist die einzig Normale in dieser Familie, dennoch nimmt sie niemand ernst. Sie ist das stille Mauerblümchen, dabei aber ein intelligenter Beobachter. Die durchschaut die Menschen und ihre Motive, vermittelt zwischen den Fronten und greift rettend ein, wenn die Situation zu eskalieren droht, hält sich aber sonst so gut es geht aus allem heraus.
Das war aber nicht immer so. Als Anne noch jung war, war sie leicht zu beeinflussen, etwas, was sie ihre große Liebe kostete: Captain Wentworth. Damals war er angeblich nicht gut genug für sie, und nun ist sie eben übrig geblieben und eine alte Jungfer und muss beobachten, wie sich nun ihre jüngeren Cousinen um ihre einstige große Liebe bemühen.


Ein durchaus modernes Buch, auch wenn die Handlung in einer bereits lange vergangenen Zeit spielt. Jane Austen erzählt die Geschichte einer Frau, die ihre Chance auf Glück verpasst hat und nun in der Familie die helfende Hand ist. Die ist Fähig, zuverlässig und wäre sogar meist eine bessere Ehefrau und Mutter als diejenigen, die es geschafft haben einen Mann abzubekommen, aber es hat eben nicht sollen sein. Dennoch hofft Anne auch in ihrem fortgeschrittenen Alter noch auf Glück und hat durchaus noch Chancen. Anders jedoch als ihre Teenager Cousinen weiß sie, was für einen Mann sie möchte, was sie von einem Mann erwartet und wer zu ihr passen würde, was die Suche nach Mr. Right nicht einfacher macht bis sie doch eine neue Chance bei ihrer großen ersten Liebe bekommt.
Diese Geschichte ist aber mehr als Annes Suche nach dem Glück, sie ist auch eine Geschichte die man wohl als „meet the Elliots“ bezeichnen könnte. Anne ist die einzig normale in ihrer Familie, sie passt eigentlich gar nicht zu ihren oberflächlichen, dümmlichen und ungebildeten Verwandten und wird von diesen auch mehr oder minder ignoriert, wenn sie sie nicht gerade brauchen.

Persuasion war Jane Austen letzte vollendete Novelle und der Titel stammt wie „Northanger Abbey“ von ihrem Bruder Henry. Angeblich soll Austen den Namen "The Elliots" geplant gehabt haben. Beide Titel passen jedoch auf diese Geschichte, denn sie bezeichnen zwei unterschiedliche Aspekte der Novelle, zum einen den der Überredung. Anne wird immer wieder überredet und lässt sich überreden, bis sie lernt selber zu entscheiden, und ihr Glück selber in die Hand zu nehmen. „The Elliots“ bezieht sich auf die vielen Familiengeschichten und kleinen und großen Katastrophen in dieser Familie Elliot, die erzählt werden und heutzutage wohl unter dem Titel „Meet the Elliots“ laufen würden.
Die Geschichte ist nicht so witzig, pointiert und treffend wie andere Austen Novellen. Die Stärke dieser Geschichte liegt in der Charakterisierung Annes und ihrer Familie, dabei gibt es trotzdem all das, was man bei Austen erwartet: Liebesleid, Hoffnung, Enttäuschung, eine kleine Intrige und natürlich Urlaub in Bath. 5/5


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 Betreff des Beitrags: Re: Buchvorstellungen
BeitragVerfasst: 26.08.2011, 14:38 
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gesprächiges Gnu
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Pride and Prejudice

Vater von 5 unverheirateten Töchtern zu sein ist ein hartes Los. Mr. Bennet ist ein solcher Vater von fünf Töchtern und dazu mit einer selten dummen und ignoranten Frau geschlagen, die er nur mit sehr viel schwarzem Humor und einer großen Bibliothek erträgt. Sein einziger Trost ist seine zweitälteste Tochter Lizzy, die ganz nach ihm schlägt, der Rest könnte gerne sofort heiraten und ausziehen. Zumindest in einem ist er sich somit mit seiner Frau einig, denn Mrs. Bennets einziger und größter Wunsch, alle ihre fünf Töchter gut und vor allem schnell unter die Haube zu bringen, denn ihr Gatte hat das Familiengut einem Cousin vermacht und schließlich muss einer für sie im Alter Sorgen, wenn ihr Mann vor ihr sterben sollte.
Der Neue Nachbar Charles Bingley kommt da gerade wie gerufen und soll, wenn es nach Mrs Bennet geht, Jane, ihre älteste Tochter heiraten. Dafür ist ihr jedes Mittel recht, auch wenn sie damit die Gesundheit ihrer Tochter riskiert. Jane ist Mr. Bingley nicht abgeneigt, aber dessen Freund Mr. Darcy hat andere Pläne für seinen Freund. Wirklich Sorgen macht sich Mrs. Bennet um Lizzy, denn diese weist einen Heiratsantrag nach dem anderen ab. Wie gut, dass ihre beiden jüngsten Töchter diese Angelegenheit aktiver angehen und jedem Offizier, der ihren Weg kreuzt, schöne Augen machen.


Wie immer geht es auch in diesem Roman von Jane Austen um das Eine: Liebe und Hochzeit (diesmal ohne Bath). Daneben jedoch ist auch dieser Roman eine wunderbare Charakterstudie exzentrischer Persönlichkeiten, die mit spitzer Feder und sehr viel Humor gezeichnet werden.
Mr. Bennet erträgt das Leben, und vor allem seine dumme Frau, nur noch mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor und steht dazu, dass seine Töchter dumm und ignorant wie alle anderen Mädchen sind (mit Außnahme von Lizzy). Mrs. Bennet ist so dumm und ignorant, dass sie sich zum Leidwesen ihrer älteren Töchter so häufig daneben benimmt, dass diese kaum aus dem fremdschämen herauskommen. Ihre beiden jüngsten Töchter Kitty und Lydia sind ganz die Mutter, nur Mary ist komplett vergeistigt und schwadroniert salbungsvoll und unreflektiert vor sich hin, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Mr. Collins hingegen ist immer wieder für einen Lacher gut, eine wunderbare Karikatur eines Obrigkeitshörigen, unterwürfigen Pastors.
Die Hauptperson dieses Romanas jedoch ist Lizzy. Sie ist clever, intelligent und sieht die Welt aus einem logischen, sachlichen Blickwinkel, fast mit wissenschaftlicher Neugier. Sie betrachtet ihr Gegenüber auf sachlicher Ebene, analysiert die Personen um sie herum ohne Rücksicht auf Macht, Status und Ansehen und entlarvt so verknöcherte Gesellschaftsstrukturen, denen sie selbst sich nicht unterwerfen will. Wenn es sein muss, wirft sie ihrem Gegenüber die Wahrheit höflich formuliert an den Kopf und lebt danach eben mit den Konsequenzen. Die Wortgefechte, die Lizzy und Mr. Darcy, beides Sturköpfe, sich leisten, sind einfach wunderbar. Jane Austen beschreibt bereits 1813 mit Elisabeth Bennet eine moderne, emanzipierte Frau, die sich das Recht nimmt nur aus Liebe zu heiraten, und sich ihren Mann ohne Rücksicht auf Ansehen und finanzielle Vorteile, zu erwählen anders als ihre Freundin Charlotte Lucas, die eine sehr pragmatische Wahl trifft, sondern diesem auch auf Augenhöhe zu begegnen, und ihm ab und an über den Mund zu fahren.

Dieses Buch ist voller Klassischer Zitate und einige der Szenen sind Evergreens wie Mr. Collins Heiratsantrag an Lizzy und die Wahl vor welche ihr Vater sie stellt.

Fazit: Zeitlos, witzig, pointiert und teilweise sehr, sehr schwarzhumorig. *****


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 Betreff des Beitrags: Re: Buchvorstellungen
BeitragVerfasst: 26.08.2011, 14:41 
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gesprächiges Gnu
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Hier kann man die Bücher legal und kostenlos als epub, html, kindle ... herunterladen:



Hier die Bücher einzeln:



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