Das letzte BildEin altes Phantombild – eine düstere Familiengeschichte
Als die Schriftstellerin Eva zufällig auf ein Phantombild in einer Zeitung stößt, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Es ist das Bild einer Frau, die im November 1970 im norwegischen Bergen gewaltsam zu Tode gekommen ist und deren Identität nie aufgedeckt wurde. Doch warum sieht diese Frau ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich? Als Eva die Mutter mit ihrer Entdeckung konfrontiert, weiß sie sofort, dass sie auf ein dunkles Familiengeheimnis gestoßen ist, dem sie auf den Grund gehen muss. Eine Reise nach Norwegen führt Eva Schritt für Schritt in die Vergangenheit einer Fremden voller Rätsel …Zitat:
Liebe Leser*innen,
der Fall der Isdal-Frau, der diesem Roman zugrunde liegt, ist wohl eines der größten Rätsel der norwegischen Kriminalgeschichte. Bis heute ranken sich die verschiedensten Theorien um die Unbekannte, die im November 1970 in einem einsamen Tal bei Bergen tot aufgefunden wurde, bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Wer war die Frau? Warum reiste sie allein durch Norwegen, unter Verwendung von acht verschiedenen Identitäten, die sich allesamt als falsch herausstellten? Was hat es mit dem eigenartigen Deutsch auf sich, das sie verwendete? Was steckt hinter dem Code aus Zahlen und Buchstaben, den die Ermittler in einem ihrer Koffer fanden? Und wer waren die Männer, mit denen sie immer wieder gesehen wurde?
All diese Fragen greife ich in meinem Roman auf, indem ich den tatsächlichen Fall mit der fiktiven Geschichte um die Schriftstellerin Eva verwoben habe. Ich lade Sie herzlich ein, durch meinen Roman in die Geschichte um den rätselhaften Fall der Isdal-Frau einzutauchen,
Ihre
Anja Jonuleit
Hast Du schon einmal von der Isdal-Frau gehört/ gelesen? Ich nicht! In Norwegen soll dieser Leichenfund auch nach über 50 Jahren vielen ein Begriff sein. Gibt man den Suchbegriff im www. ein, findet man einiges. Der Leichenfund gibt Rätsel auf. Anja Jonuleit hat ein Spiegelbericht vor ein paar Jahren so neugierig gemacht, dass sie den ursprünglich geplanten nächsten Roman unterbrochen hat, um zur Isdal-Frau zu recherchieren. Die Autorin hält sich in ihrem fiktiven Roman vor allem an die Informationen des Sachbuchautors Dennis Zacher Aske, der ebenfalls über die Isdal-Tote geschrieben hat. Wer bereits Bücher von Anja Jonuleit gelesen hat, weiß sie recherchiert gründlich und was sie veröffentlicht, ist packend. Klar, ich habe auch darüber nachgedacht, so realistisch wie Anja Jonuleit aufgrund der Spuren eine fiktive Geschichte erzählt; so gut, dass man glaubt, dass sie wahr ist, ob dies richtig ist. Ja, nach 50 Jahren ungeklärtem Kriminalfall ist dies erlaubt und es ist ein spannendes Buch geworden. Ich lese keine Krimis, aber ich schätze inzw. Bücher mit etwas Thrill.
Die Handlung spielt in Frankreich, Norwegen, Italien, Belgien und Deutschland während der Jahre 1944, 1954, 1969 und 2018. Die Geschichte wird auf Zeitebenen beschrieben. Da ist Eva, die Schriftstellerin, die wir bei ihrer Recherche nach Norwegen begleiten und mit ihr durch das Land reisen und Marguerite, die als 6-jährige im 2. Weltkrieg verloren geht... und ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach ihrer Familie ist.
Gut gefallen hat mir, dass Eva eine Figur mit Ecken und Kanten ist und kein "Eitel- Sonnenschein"- Leben führt, sondern geschieden und alleinerziehend ist. So konnte ich mich deutlich besser mit ihr identifizieren, weil sie schon einiges durch hat im Leben. Mich hat der Roman von der ersten Seite an gepackt. Der Schreibstil liest sich flüssig, ohne jegliche Längen, spannend wie ein Krimi, aber auch berührend, man will als Leser bei der Stange bleiben und wissen, was geschah wirklich. Ingrid, Evas Mutter, war mir anfangs suspekt, mit wenig Empathie und am Ende sieht man sie mit anderen Augen. Es gibt Menschen, die haben zu Kriegszeiten so viel Schreckliches erlebt, dass sie nicht mehr zurückschauen wollen und schon gar nicht über Vergangenes reden wollen. Es ist eine spannende und bewegende Geschichte, die zeigt, dass die Vergangenheit auch Folgen für die nachkommenden Generationen hat.
Sehr gut hat mir auch der Anhang mit den umfangreichen Sachinformationen über den Fall der Isdal-Toten gefallen (30 Seiten!). Dieses Buch ist als erstes in 2023 Gelesenes ein Jahreshighlight, eine Geschichte, die mich - wie bei den Rabenfrauen- nicht so schnell los lässt.
Das Taschenbuch erscheint am 16. Februar 2023! ;-)
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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart