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 Betreff des Beitrags: Titus Müller
BeitragVerfasst: 30.06.2021, 08:16 
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muntere Moderatorin
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Titus Müller; Die fremde Spionin

Ria ist zehn Jahre alt, als ihre Eltern von der Staatssicherheit abgeholt werden. Sie wird von ihrer kleinen Schwester getrennt und in einer Adoptivfamilie untergebracht. Seither führt Ria in Ostberlin ein scheinbar angepasstes Leben. Erst als der BND sie als Informantin rekrutiert, sieht sie ihre Chance gekommen. Mithilfe des westlichen Geheimdienstes will Ria sich an der DDR rächen und endlich ihre Schwester wiederfinden. Doch dann erfährt sie im Sommer 1961 von einem ungeheuerlichen Plan, der ihr Schicksal und die Zukunft beider deutscher Staaten für immer verändern könnte …


Titus Müller, geboren 1977, studierte Literatur, Mittelalterliche Geschichte, Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Mit 21 Jahren gründete er die Literaturzeitschrift "Federwelt", drei Jahre später veröffentlichte er seinen ersten historischen Roman, "Der Kalligraph des Bischofs". Titus Müller ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u.a. mit dem C. S.-Lewis-Preis und dem Sir-Walter-Scott-Preis ausgezeichnet. Für den Roman "Nachtauge" wurde Titus Müller im Rahmen einer Histo-Couch-Umfrage zum Histo-König des Jahres gewählt. Zuletzt erschienen die Romane "Der Tag X" und "Die goldenen Jahre des Franz Tausend". Marcela Drumm urteilte in SWR2 über Titus Müllers vorletzten Roman: "Es gibt wenige Bücher, die man mit so großem Vergnügen und so viel Gewinn gelesen hat." Und Patric Seibel bezeichnete "Berlin Feuerland" in NDR Kultur als "eine historische Momentaufnahme voller Leuchtkraft".



Den Namen des Autoren Titus Müller kannte ich vom Hörensagen begeisterter Leser. Nachdem ich „Die fremde Spionin“ gelesen habe, gehöre ich auch zu den LeserInnen. Der neue Spannungsroman, der den Auftakt zu einer Trilogie deutscher Geschichte beschreibt, ist mein Monatshighlight.

Der Roman spielt 1961 im noch nicht durch eine Mauer geteilten Berlin. Es gibt drei Handlungsstränge, die parallel einen gleich auf den ersten Seiten in die erzählte Geschichte versuchen zu ziehen.

Ria, die 21-jährige Protagonistin, ist in einer staatstreuen Familie aufgewachsen, nachdem man sie ihrer kritischen Familie weggenommen hat. Dann gibt es den kaum älteren KGB-Agenten Sorokin und auf Seiten der BRD begegnet man dem BND-Mann Hähner. Ria beginnt eine Tätigkeit im Ministerium für Außenhandel als Sekretärin für Alexander Schalck (-Golodkowski), einem Mann, der auch noch nach 1989 eine Rolle in der gesamtdeutschen Politik spielte. Auch der KGB-Agent ist an eine historische Figur angelehnt.

Im Anhang des Romanes ist nicht nur das umfangreiche Literatur-/Rechercheverzeichnis aufgeführt, sondern Titus Müller erzählt und ergänzt seinen Roman mit Fakten zu seiner Geschichte.

Sehr schnell hat mich das Buch gepackt, ich war sehr gespannt, wie es weiterging. Titus Müller hat mir die Augen geöffnet für ein Thema, welches ich abseits der Problematik um den Mauerbau und das Leben im geteilten Deutschland, wenig berücksichtigt hatte. Die Arbeit von Geheimdiensten, das Anwerben von Agenten, die technische – für mich überraschend gute- Ausstattung und ihre Gefährlichkeit. Agent ist kein Job, sondern Lebensaufgabe und die Agenten in dieser Geschichte handeln immer wieder für und gegen ihr eigenes Überleben. Agenten sind gefährlich, sie schrecken nicht vor dem Tod und dem Töten zurück. Ich lese keine Thriller, von daher bin ich nicht viel gewohnt. Aber in diesem Buch, wird nichts so geschildert, dass ich einen Absatz überspringen oder mich gruseln würde. Ich bin überzeugt, dass Taten so geschehen sind und auch heute noch Agenten viel Gewalt anwenden.

Das „Schlimme“, Titus Müller beschreibt Agenten so, dass man sympathisiert – aber es gibt auch Personen im Buch, da graust es einem nur, wenn sie heranschnaufen.

Ria ist eine sehr interessierte junge Frau mit Geheimnissen, die vom BND angeworben wird an ihrem Arbeitsplatz zu spionieren. Ihre Motivation mitzuarbeiten, ist vom BND zu erfahren, wo ihre jüngere Schwester abgeblieben ist. Beide Schwestern wurden nach der Verhaftung der Eltern in getrennten Familien untergebracht.

Wahnsinn, wie klein Spionagekameras waren und wie man sie versteckt einsetzt, bzw. wie Spionageergebnisse in den Westen übermittelt wurden. Der Roman nimmt einen mit in die Spionageabläufe, die Übergabe des Recherchematerials und die Gefährlichkeit jedes Handelns. Auch wenn Ria Hauptperson ist, d.h. ich plante ihr in Fortsetzungen zu begegnen, hat man ständig Angst, dass ihr etwas zustößt, sie ihr Leben verliert.

Der Roman ist superspannend und ich habe ihn sehr gern gelesen. Leider müssen wir LeserInnen nun bis Mai 2022 warten, bis wir im 1973 spielenden nächsten Band der Trilogie „Das zweite Geheimnis“ weiterlesen können. Ich freue mich darauf und freue mich durch diesen Auftaktband einen neuen Autoren kennengelernt zu haben.

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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 Betreff des Beitrags: Re: Titus Müller
BeitragVerfasst: 02.07.2021, 08:23 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Ich habe Titus Müller schon mehrmals treffen können, seine Lesungen sind jedesmal wieder einfach klasse, der Mensch hat einen sonnigen Humor. Schreiben kann er auch, denn meistens interessieren mich die Themen eigentlich nicht, aber wenn Titus schreibt, dann lese ich auch ein Telefonbuch :laughing , er schafft es einfach, den Leser zu fesseln. Und vor allem sind die Bücher gut recherchiert, es gibt jede Menge Informationen im Hintergrund, die man dann mal eben beim Lesen mitnimmt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Titus Müller
BeitragVerfasst: 02.07.2021, 08:58 
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muntere Moderatorin
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Vor fast zehn Jahren hat Julia auch von seiner Lesung geschwärmt und empfohlen, eine Titus Müller-Lesung zu besuchen.

Wir haben ja eine sehr engagierte unabhängige Buchhandlung, die aufgrund der Pandemie manche Lesung nun zum vierten Mal verschoben hat. Titus Müller ist auch in Planungen zu Lesungen. - weil es jetzt ja mal wieder möglich ist.

Achso, bitte guckt EUCH NICHT bei yt den Buchtrailer vor dem Lesen des Romanes an - er VERRÄT ZU VIEL.

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 Betreff des Beitrags: Re: Titus Müller
BeitragVerfasst: 07.05.2022, 20:24 
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muntere Moderatorin
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Das zweite Geheimnis

Zwölf Jahre nach dem Mauerbau führt Ria Nachtmann ein weitgehend angepasstes Leben in Ostberlin. Niemand würde vermuten, dass sie einst als Spionin für den Bundesnachrichtendienst aktiv war. Nur eines hat die Jahre überdauert: ihre Liebe zu Jens, einem westdeutschen Journalisten. Doch Verbindungen mit dem Klassenfeind sind streng verboten. Als Ria ein geheimes Treffen arrangiert, wird sie bereits beobachtet. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...


Durch den Roman "Die fremde Spionin" habe ich zum ersten Mal etwas vom Autoren Titus Müller gelesen. Die Erzählweise und der Spannungsaufbau haben mir vor einem Jahr sehr gut gefallen und die um den Mauerbau in 1961 spielende Story wurde mein Monatshighlight.

Fast ein Jahr später nimmt Titus Müller in "Das zweite Geheimnis" die Leser mit in das Jahr 1973. Ich bin sehr gut in die fortgeführte Geschichte hinein gekommen. Kurz hatte ich überlegt, ob ich in den Vorgängerband noch einmal reinlese, habe dann entschieden, gleich mit dem neuen Roman los zu schmökern. Während des Lesens kamen dann auch bald Erinnerungen und auch der Autor streut immer wieder hilfreiche Informationen zu der ersten Geschichte ein. Kenntnis von Band eins ist hilfreich, aber nicht erforderlich, trotzdem möchte ich jedem empfehlen, sich das ganze Lesevergnügen zu gönnen und "Die fremde Spionin" nicht zu überspringen.

Gut ist auch, wenn man Zeit zum Lesen hat, denn ich habe sehr ungern den Roman beiseite gelegt. Und wenn, dann auch häufig, weil ich gleich noch einmal etwas im digitalen Geschichtsbuch nachlesen wollte oder ich unterbrach, weil mir Fetzen einfielen zur Handlung in anderen Büchern oder filmischen Darstellungen.

Ich habe zu Beginn bedächtig gelesen, auch manche Sätze zweimal. Zum einen, um nichts zu verpassen oder zu überlesen, aber auch, weil die Sätze einfach nur wunderschön formuliert sind. So möchte man sie am liebsten laut lesen und anstreichen. Man kann sie sich richtig von der Zunge fließen lassen. Z.B. der erste Satz vom zweiten Kapitel – das ist bildhafte Sprache, die viel Kopfkino bewirkt und für viel atmosphärische Stimmung sorgt. So wird es schnell zu einem grandiosen Lesegenuss! Im Verlauf des Buches habe ich auch mein Lesetempo wieder angezogen - doch für mich steht fest, ich werde die Bücher erneut lesen und dann kann ich hoffentlich bedächtiger lesen.

Ich benötige ohnehin Leseruhe, es stören mich keine Straßengeräusche, aber zu Musik/ Stimmen kann ich nicht parallel lesen. Dieses Buch habe ich auch noch mit angehaltenem Atem und flauem Bauch gelesen, weil es ein Tanz auf dem Drahtseil ist. Was habe ich um Ria im ersten Band gebangt, auch wenn ich wusste, dass Titus sie noch für die beiden nächsten Bände benötigt. Jetzt war ich gespannt, wie sie es in diesem Band nun schafft, sich durchzuschlängeln.

Manch ein Leser "stört“ sich vielleicht an detailreichen Beschreibungen von Honeckers Wagenkolonne oder Gastgeschenk- Aufzählungen, diese sind Ergebnisse von Recherche und daher für mich tolle informative Zeitdokumente und sie sind für mich wertvolle Ergänzungen.

Titus Müller gelingt es eine schöne Stimmung zu erzeugen, aber im nächsten Moment, so ganz beiläufig, beschreibt er im nächsten Satz Katastrophen. Beispiel: Eben noch segeln Möwen mühelos hin und her… ein Auto hält…zwei Männer greifen nach Armen.

Wir erfahren auch teilweise, was in den zehn Jahren zwischen den Geschichten geschehen ist. Rias Tochter ist inzwischen ein Teenager, aber da sie eine vielversprechende Turnerinnenkarriere erreichen kann, ist ihr Alltag vom Staat organisiert. Die Stasi, in Person von Marga, wirbt sie an, setzt sie unter Druck. Wir Leser haben diese Marga schon einige Seiten zuvor kennengelernt und hofften, mit ihr nichts mehr zu tun haben. Da setzt uns der Autor doch tatsächlich mit Marga in ihrer Wohnung ab, wir lesen von Selbstgesprächen und erleben, wie sie sich an Annie „ranmacht“. Oh nee! Es schüttelt einen, die Frau ist gefährlich.

Dem Autoren gelingt auch, einen Protagonisten, den ich im ersten Buch nicht mochte und auch wenig Verständnis für seine Handlungen hatte, zu mögen und mit ihm enorm mit zu fiebern.

Ich staune über die Spionagetechniken und -methoden und es ist toll, darüber zu lesen. Dieses genaue sich gegenseitig Beobachten und Belauern, die kleinen Tricks, wie z. B. nach der Rückkehr nachhause, auf dem Boden liegend zu prüfen, ob die dünne Mehlschicht auf dem Fußboden unberührt ist. Ich bin wieder einmal froh, dass meine Familie auf der Westseite gelandet ist und daher weder jemanden bespitzeln mussten, noch ausgespäht wurden. Das war schon eine große Belastung auf der anderen Seite der Grenze und schwelende Gefahr.

Titus Müller vermittelt deutsche Geschichte eines damals geteilten Landes fesselnd. Dieser Roman ist wieder superspannend und für mich weniger brutal als der erste, mit Sorotkins Taten. Er hat mir hervorragend gefallen, noch besser als "Die fremde Spionin" und natürlich ist es "Mein Lesehighlight". Klar hätte ich gern noch weitere 200 Seiten gelesen, aber ich quängel jetzt nicht, dass ich Abschied bis Sommer 2023 nehmen muss. Was gut werden soll, braucht Zeit.

Ich freu mich sehr aufs Weiterlesen, wenn in einem Jahr "Der letzte Auftrag" uns in das Jahr 1989 mitnimmt!


Leseempfehlung! Volle Punktzahl!

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 Betreff des Beitrags: Re: Titus Müller
BeitragVerfasst: 06.06.2023, 19:45 
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muntere Moderatorin
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Der letzte Auftrag

1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

Eine spannenden Trilogie – das Finale ist gelungen.

Die Trilogie ist für mich so besonders, weil so viel politische Vergangenheit/ Geschichte und Ereignisse erzählt werden. Und das so lebendig und ausführlich, als wenn der Autor es miterlebt und nah dabei gewesen wäre. Da versteht man, dass Recherche und Aufschreiben jeweils die hälftige Arbeit ausmachen und profitiert von seiner gründlicher Recherche und damit Detailkenntnis.

Dieser Band spielt 1989, er ist der erste, dessen Ereignisse rund um die Maueröffnung und das Ende der DDR erzählt werden und ich miterlebt habe. Wenn auch als Jugendliche, wie der Autor, aber in einem Alter, als man Nachrichten geschaut und sich Fragen gestellt hat.
Außenminister Genscher auf dem Balkon der Prager Botschaft, die Pressekonferenz am 9. November, in dem ein überforderter Günter Schabowski die neue Ausreiseregelung missverständlich wiedergab, die ganzen Bilder der Monate, haben sich eingebrannt im Gedächtnis.
Wir waren Zeitzeugen eines wichtigen Kapitels unseres Landes. Die Eltern und Großeltern dagegen hatten noch den Blick auf Kriegsende, Gründung von BRD und DDR und Mauerbau. Mein Vater z.B. musste seinen Wehrdienst wg. der Berlinkrise damals verlängern und wurde in Helmstedt stationiert, für die Sicherheit im Westen. Mein Bruder dagegen, erlebte als Redaktionssoldat die Wiedervereinigung und „sicherte“ ausgemusterte NVA-Kleidung für die Erinnerungskultur. Vor dem Schloss Sanssouci wurden die Flaggen der deutschen Armeen friedlich getauscht.

Die Protas im Buch führen zwar durch die Geschichte und erleben die Handlung, doch was sie erleben, weil tatsächliche Ereignisse beschrieben werden, das macht die Bücher für mich aus. Da tritt für mich in meiner Aufmerksamkeit und bei meinem Interesse eine Liebes- oder Beziehungsgeschichte in den Hintergrund, auch wenn sie gut erzählt ist. Sehr viel spannender und fesselnd ist Deutschlands Geschichte. Hier fiebere ich mit.

In diesem Band lernen wir den russischen Agenten Putin kennen, der in Dresden tätig ist. Identisch ist diese Person mit dem derzeitigen russische Präsidenten, welcher seit Frühjahr 2022 Krieg führt. Wenn der Autor geahnt hätte, dass sein Protagonist des dritten Bandes zum Erscheinen desselben diese politische Bedeutung hat, hätte er womöglich nicht diese drei Romanexposés seinem Verlag vor drei Jahren vorgelegt. Wozu Agenten in der Lage sind, haben wir Leser in den Vorgängerbänden erfahren und auch wer Claire Winters letzte Romane gelesen hat, hat einen Einblick.

Durch dieses Buch habe ich u.a. gute Informationen zu dem Wahlsystem bekommen, vom Ablauf und dem Druck, der auf den Wahlberechtigten lag und dass, obwohl das Wahlergebnis bereits vorher von Erich festgelegt war. Das Glück, auf der Westseite aufgewachsen zu sein und was Freiheit bedeutet.

Im letzten Abschnitt bekam der Buchtitel auch seine Berechtigung – Rias (Prota in den ersten beiden Bänden) letzter Auftrag wird erklärt und es hat Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein. Sehr gefallen hat mir auch zu lesen, die Szene der Grenzöffnung aus Sicht und dem Erleben der Grenzbeamten, beschrieben zu bekommen.

Dieses Buch ist erneut ein spannender und sehr gut erzählter Pageturner, den ich sehr gern gelesen habe und mein Monatshighlight Mai. Großes Dankeschön an Titus für diesen grandiosen Roman – den Abschluss der Trilogie. Großes Kino und dafür brauche ich keine Verfilmung. So detailreich ist das Buch, dass mein Kopfkino gut ist. Alle meine Fragen, während des Lesens, wurden beantwortet, offensichtlich ahnte der Autor, was ich noch alles wissen will.

Ich bin sehr gespannt auf die nächste Titus-Müller-Geschichte, die hoffentlich erneut nach 1900 deutsche Geschichte erzählt.

Ich empfehle auch diese Buch-Info-Trailer:
und und

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