Berte-Bratt-Forum

Herzlich Willkommen auf unserer kleinen Foruminsel
Aktuelle Zeit: 28.04.2024, 14:46

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Heidi Rehn
BeitragVerfasst: 06.08.2023, 12:37 
Offline
muntere Moderatorin
Benutzeravatar

Registriert: 20.02.2007, 19:59
Beiträge: 3544
Wohnort: Hannover
Ich versuch es noch einmal... mit einem Roman von Heidi Rehn

Heidi Rehn, in Koblenz am Rhein geboren, arbeitet seit vielen Jahren als freie Journalistin und Autorin. Vor allem mit ihren München-Romanen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sie sich einen Namen gemacht. 2014 erhielt sie den Goldenen Homer für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Sie veranstaltet regelmäßig literarische Spaziergänge durch München.

Wir träumten vom Sommer

Der Sommer der Wahrheit – und der Entscheidung

Für Amrei wird ein Traum wahr. Als Hostess darf sie hautnah bei den Olympischen Spielen 1972 dabei sein. Dafür muss sie jedoch ihren Auslandsaufenthalt abbrechen und nach München zurückkehren, die Stadt, in der sie während der Studentenproteste 1968 kühne Träume für die Zukunft gesponnen hat. Hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, dem Kunststudenten David und dem Polizisten Wastl, ist sie damals überstürzt nach Paris geflohen. Vor der Kulisse der Olympischen Spiele hat sich ihre frühere Heimat entscheidend verändert. Sogar die einstigen Rivalen David und Wastl sind inzwischen beste Freunde geworden. Doch die Idylle trügt. Das Attentat bei den Spielen reißt alte Gräben wieder auf, und Amrei gerät unfreiwillig in den Konflikt zwischen der Polizei und ihren revolutionär gesinnten Freunden ...


Der neue Roman von Heidi Rehn hat ein hübsches Cover und dies wird die Verkäuflichkeit fördern. Die Handlung wird abwechselnd erzählt, einmal ab Herbst 1967 bis Frühjahr 1969 und 1972 vor und während der Olympischen Spiele in München. Amrei steht im Mittelpunkt und wir begleiten sie durch die Jahre.

Der Roman ist in einer angenehmen Schriftgröße „gesetzt“, gut wäre für mich eine deutliche Unterscheidung durch zwei Schrifttypen für die beiden Zeitabschnitten gewesen. Viele Namen begleiten die ganze Handlung und der zeitliche Abstand der beiden „Geschichten“ ist zu eng für mich gewesen, um nicht immer wieder die Orientierung zu verlieren. Ich lese viele Bücher im Jahr, wie soll es einem Leser gehen, der nicht nur wenige Tage an dem Buch liest? Mir war es zu viel Hin- und Her- Gehüpfe. Die Namen waren für mich gewöhnungsbedürftig: bei Amrei und Annamirl habe ich seitenlang darauf gewartet, dass diese erklärt werden. Für mich waren es Kosenamen/ Kurzformen oder wiesen auf Namenseinflüsse aus einem Land hin. Erst das www. hat mir gezeigt, dass es Vornamen sind. Auch Schandi für Schandarm = Gendarm = Polizist wird nicht erklärt. Gestört hat mich auch die stellenweise doppelte Verneinung und das Wort „täte“ – da komme ich nicht aus meiner Haut, es stellen sich mir die Haare auf.

Erwartet hatte ich bei dem Roman, dass wir die junge Frau Amrei während der Olympischen Spiele intensiv begleiten. Leider dauert es über 270 Seiten bis sie endlich als Hostess das Gelände betritt. Natürlich gehören die Studentenunruhen in München in die Geschichte und das Attentat auf die Israelitischen Sportler und Betreuer. 130 Seiten lang, hatte ich den Eindruck, nur Personen vorgestellt zu bekommen. Amrei blieb mir fremd und unsympathisch… die Geschichte zieht sich. Ihre Großtante Annamirl ist ein Lichtblick. Wer „Buchhandlung in der Amalienstrasse“ gelesen hat, wird bestimmt Freude haben, im neuen Buch Personen aus der Buchhandlung wieder zu begegnen.

Vor über zahn Jahren habe ich zum ersten Mal einen Roman von Heidi Rehn gelesen und ein anderer steht seitdem in meinem Bücherregal – ungelesen. Dies wird er auch bleiben. Mit dem nun erschienenen „Wir träumten vom Sommer“ habe ich einen neuen Versuch unternommen. Die Leseprobe und die Thematik gefielen mir, der Zeitgeist und das Geschehen interessierte mich. Ich habe leider richtig mit mir gekämpft, den Roman nicht beiseite zu legen und abzubrechen. Ich spürte Langeweile und das Lokalkolorit zündete bei mir nicht. Es passierte, in meinen Augen, zu wenig, ich verspürte keine Neugierde auf den Fortgang der Geschichte. Weil es eine Neuerscheinung ist, habe ich durchgehalten – war froh nach knapp 430 Seiten es geschafft zu haben.

Von den Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe, hat mir dieses mit Abstand das wenigste Lesevergnügen bereitet. Trotzdem hat mich die Geschichte neugierig gemacht, „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ zu lesen, irgendwann …und das wird dann entscheiden, ob es einen vierten Versuch mit Heidi Rehn gibt.

_________________
Liebe Grüße von Christiane
***********************************
"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Heidi-Oetinger-Haus/ Stiftung für Kinderliteratur
Forum: Astrid Lindgren
Autor: Christiane
Antworten: 1

Tags

Bücher, Cover, Erde, Haar, Name, RTL, Spiele, Sport

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Hosted by iphpbb3.com
Beliebteste Themen: Bücher, Erde, Liebe

Impressum | Datenschutz