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 Betreff des Beitrags: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 01.04.2008, 16:08 
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eifrigster Elefant
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Ich habe vor kurzem Andrea Schachts neuen historischen Roman Göttertrank regelrecht verschlungen und mag Euch jetzt natürlich davon berichten.

Es ist ein Buch rund um Kakao. Anfang des 19. Jahrhunderts: Amara, die Hauptperson des Buches, ist die uneheliche Tochter einer Küchenmagd, die sich gut auf das Zubereiten von Kakao versteht. Amara macht schon als kleines Kind ihre Erfahrungen mit der Masse, aus der der Kako zubereitet wird. Riecht es auch noch so gut, die Masse ist bitter. Und schon als kleines Kind entsteht ihr Traum: EIne Essschokolade soll her, Schokolade soll so schmecken wie sie riecht: süß und verführerisch. Doch bis dahin hat sie einen weiten Weg vor sich, gepflastert mit vielen Schicksalschlägen.

Etwa zur gleichen Zeit in England: Alexander, ein kleiner Junge, ist im Krieg von seiner Familie getrennt worden und hat sein Gedächtnis verloren. Er muss sich alleine durchschlagen, als Pferdejunge, in einer Fabrik... Kann er seinen großen Traum verwirklichen und Ingenieur werden? Wird er jemals seine Familie wiederfinden?

Auch zu der Zeit lebt in Bremen ein dicklicher Junge, der eine Leidenschaft entdeckt: Die Kakaobohne. Warum lässt sie sich viel schwieriger transportieren als Kaffee? Kann man sie auch in Deutschland züchten? Die Faszination Kakaobohne lässt ihn nicht mehr los und bestimmt sein weiteres Leben.

Die 4. Hauptperson dagegen, Dotty, ist ganz anders als die anderen 3. Aus reichem Hause, eingebildet und auf der Suche nach ihrem Vorteil und einer reichen Ehe.

Und dann sind da noch Figuren, die die Hauptpersonen miteinander verbinden. Da wären z.B. Nadina, die eine Gartenwirtschaft führt, und ihre Tochter Melisande. Und Dottys Onkel, der die Welt bereist.

Um diese und viele weitere Personen spannt sich eine Geschichte rund um Liebe, Eifersucht, Schicksalsschläge, Intrigen und natürlich Schokolade. Sie führt uns durch verschiedene Städte Deutschlands, hauptsächlich durch Berlin, Bonn und Köln. Aber auch nach England, Irland und sogar auf die andere Seite des Atlantiks werden wir geführt.
Die Geschichten der einzelnen Hauptpersonen sind meisterhaft miteinander verwebt und man erfährt immer wieder lehrreiches über die Zeit damals, über die Entstehung von Schokolade und über Ingenieurskunst.

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Liebe Grüße,
Julia

“Books are the plane, and the train, and the road. They are the destination, and the journey. They are home.”
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 Betreff des Beitrags: Re: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 19.03.2009, 22:34 
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eifrigster Elefant
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Gerade habe ich Andreas neuestes Buch beendet, Goldbrokat. Auch wieder ein wunderbarer Rom,an rund um Liebe, Seide, Gesellschaftsskandale... Man erfährt einiges über China und über die Herstellung von Seide und dann trifft man liebgewonnene Figuren aus Göttertrank auch noch als Nebenfiguren wieder. Ein wirklich tolles Buch! Andrea Schacht schafft es immer wieder, mich zu begeistern!

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 Betreff des Beitrags: Re: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 02.01.2014, 16:11 
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gebildeter Gepard
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Andrea Schacht: Das Spiel des Sängers

Burg Langel im ausgehenden Mittelalter. Seit dem gewaltsamen Tod des Burgherrn Eberhard ist die Lehensnachfolge ungeklärt, und Ritter Ulrich muss die Burg neu vergeben. Eine erlauchte Gesellschaft findet sich ein, und jeder von ihnen erhebt Anspruch auf das Lehen. Bis man sich einig wird, soll Minnesänger Hardo Lautenschläger des Abends für Unterhaltung sorgen. Niemand ahnt, welches Geheimnis Hardo mit Burg Langel verbindet – und mit der holden, aber spitzzüngigen Engelin van Dyke, die an Hardos abendlichen Gesängen so gar keinen Gefallen zu finden scheint …

Vor 10 Jahren wurde der Burgherr, Eberhart von Langel, heimtückisch ermordet. Die Verwaltung des Anwesens für den minderjährigen Sohn übernahm der Burgvogt Sigmund.

Nun hat der Erbe beschlossen, sich ins Kloster zurückzuziehen; das Lehen wird neu vergeben. Interessenten gibt es viele, darunter Casta, die Schwester des Erben, Lucas van Roide, ihr Cousin und der Kölner Kaufmann Hinrich von Dyke, der dem bischöflichen Stuhl diverse Darlehen gewährt hat und schon lange danach strebt, sich oder zumindest seine Tochter Engelin in den Adel aufnehmen zu lassen.

Der Gesandte des Lehensherren, Ulrich von den Arken, ein vom Leben gezeichneter Ritter, hat die Aufgabe, aus dieser Schar an Bewerbern die richtige Wahl zu treffen. Zu seiner Unterstützung und zur Unterhaltung der Gäste hat er den Minnesänger Meister Hardo Lautenschläger eingeladen, ebenfalls an diesem Treffen teilzunehmen.

Doch ist Hardo Lautenschläger wirklich so fremd auf Burg Langel, wie er es vorgibt zu sein? Warum wird schon am ersten Tag ein Anschlag auf ihn verübt? Was verbindet ihn mit Ida, der Frau des Burgvogts? Und was mit der schönen Jungfer Engelin?

Dann stürzt der Burgvogt von der Wehrmauer und stirbt. Was das ein Unfall? Selbstmord? Oder hat ihn etwa jemand gestoßen? Ulrich von Arken reagiert schnell. Er lässt das Burgtor schließen. Bis dieser Todesfall geklärt ist, darf niemand mehr die Burg verlassen. Für einige Tage ist die kleine Gemeinschaft nun ganz auf sich gestellt. Allianzen werden gebildet und Stück für Stück enthüllen die Gäste Teile ihres Charakters und ihrer Vergangenheit. Bald geht es nicht mehr nur um den Tod des Burgvogts. Sondern darum, wann, wo und wie Eberhart von Langel eigentlich sein Leben verlor.

Die Erzählperspektive des Buches ist ungewohnt eigenwillig.
Hardo, der Minnesänger, erzählt in der Ich-Form. Außerdem trägt er der Gesellschaft jeden Abend eine Geschichte vor, die Geschichte eines Einfaltspinsels. Bald wird klar, dass er selbst dieser Simpel ist. Klar wird auch, dass er fast alle anwesenden Gäste schon vorher getroffen hat.
Über die anderen Personen wird aus neutraler Erzählperspektive berichtet, Wissen aber immer nur stückweise freigegeben. Dadurch ergeben sich verschiedene Bilder, deren Zusammenhang nicht immer gleich ersichtlich ist. Erst am Schluss fügen sich die Puzzleteile zu einem Gesamtbild.

Schon lange habe ich kein Buch mehr mit ähnlichem Vergnügen gelesen. Frau Schacht hat einen lockeren, manchmal ein wenig ironischen, durchaus witzigen Schreibstil, sie erzählt ihre Geschichte ausführlich, doch ohne Längen. Die Sprache mag manchmal ein wenig modern sein, ebenso wie die Gedanken ihrer Darsteller, doch hat sie durchaus solide historische Kenntnisse und findet so eine gute Balance zwischen Anspruch und Unterhaltung. Eingewoben sind zwei Liebesgeschichten, die zu Herzen gehen, ohne allzu rührselig zu sein.

Mein Fazit: „Das Spiel des Sängers“ ist sicher keine ‚große‘ Literatur, aber eine großartige Unterhaltung.


Dieses Buch ist ein 'historischer Krimi', wenn ich also in dieser Kategorie für Frau Schacht ein eigenes Thema eröffnen soll, bitte Bescheid geben.

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Liebe Grüße von Susanne

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, "Wo kämen wir hin!" und niemand ginge um mal zu sehen, wohin man käme wenn man ginge.
(gefunden in facebook)


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 Betreff des Beitrags: Re: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 26.10.2017, 20:26 
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eifrigster Elefant
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Andrea Schacht ist wohl heute verstorben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 26.10.2017, 21:01 
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muntere Moderatorin
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Die Nachricht hatte ich vorher noch nicht mitbekommen und auch gerade nichts im Netz dazu gefunden.
Das ist sehr traurig, vermutlich die Niereninsuffizienz, die sie zur Dialyse zuhause, seit etwa drei Jahren zwang. Im Oktober 2016 schrieb sie:
Zitat:
Liebe Leserinnen und Leser, wie ich weiß, freuen sich viele von Ihnen über neue Veröffentlichungen von mir, ob Köln-Romane oder Katzengeschichten. Bisher war ich auch immer in der Lage, immer wieder neue Werke zu schreiben, doch leider muss ich nun einige Monate pausieren. Ich bin krank und warte auf die Nierentransplantation. Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich mich in der nächsten Zeit vorrangig um meine Gesundheit kümmern muss und die Tastatur ruhen lassen werde. Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen und bis bald wieder.
Ihre Andrea Schacht, Oktober 2016

P.S.: Denken Sie bitte an die vielen Menschen, die wie ich auf eine Transplantation angewiesen sind und legen einen Organspende-Ausweis zu Ihren Unterlagen.

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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 Betreff des Beitrags: Re: Andrea Schacht
BeitragVerfasst: 24.05.2019, 15:15 
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muntere Moderatorin
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Die Myntha-Reihe von Andrea Schacht wird doch noch einen Abschluß bekommen, Julia Freidank hat das Buch zu Ende geschrieben, Andrea Schacht hatte das Buch bereits begonnen und umfangreiches Material hinterlassen. Im Weltbild Magazin gibt es auch ein Interview mit ihrem Mann dazu.

Bei Weltbild ist es wohl bereits erschienen, im regulären Buchhandel kommt es im November


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Liebe Grüße von Christiane
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