Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei ordinären Hauskatzen und zwei indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin.
2010 erschien ihr erster historischer Roman "Die Frau des Seidenwebers" und läutet die Reihe historischer Roman beim Aufbau Verlag ein - es folgten: "Die Heilerin" (2011), "Die Seidenmagd" (2012) und die Bestseller "Die Australierin" (2013), "Die australischen Schwestern" (2015), "Das Versprechen der australischen Schwestern") (2016) und 2017 der Auftakt der Ostpreußensaga "Das Lied der Störche". Im Oktober 2017 ist der zweite Band "Die Jahre der Schwalben" und im Juni 2018 der dritte Band "Die Zeit der Kraniche" erschienen. Hervorheben möchte ich den Preis von 12,99 für ein großformatiges Softcover.
Das Lied der Störche
Alte Heimat Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem großen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ...
Die elfjährige Frederike lebt mit ihren jüngeren Geschwistern Fritz und Gerta auf Gut Fennhusen in Ostpreußen. Ihre Mutter ist in dritter Ehe mit dem Gutsbesitzer verheiratet und ist mit den Kindern von Berlin aufs Land gezogen. 1920 sind dort noch die Auswirkungen des Großen Krieges bemerkbar. Anders als das lebenslustige Berlin bietet das Gut kaum Abwechslung. Freddy beschäftigt sich mit den Dingen, die im Haus und Stall anfallen und trifft dabei immer wieder auf den Freund ihres Stiefvaters. Sie ist bald von Ax von Stieglitz fasziniert und empfindet mehr für den deutlich älteren Mann.
Ulrike Renk beschreibt in diesem Roman auf ruhige Art das Leben in Ostpreußen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie legt dabei viel Wert auf Atmosphäre und vermittelt dabei das damalige Lebensgefühl zwischen den Kriegen. Sie lässt uns an Frederikes Entwicklung teilhaben, wie sie vom Kind zur jungen Frau reift und sich ihre Bedürfnisse ändern. Vermisst sie anfangs ihre Freundinnen aus Berlin, stellt sie während eines Besuchs in späteren Jahren fest, dass sie andere Prioritäten hat. Sie entdeckt Gemeinsamkeiten mit Ax, die ihr immer wichtiger werden. Aus der Schwärmerei wird eine ehrliche Liebe, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Die Autorin erleichtert ihren Lesern dieses intensive Nachfühlen, indem sie die Hausangestellten im ostpreußischen Dialekt sprechen lässt. Die regionalen Eigenheiten werden damit auf den Punkt gebracht. Die Haupt- und Nebenfiguren werden dabei gleichermaßen ausgearbeitet, sodass man stets das Gefühl hat, dabei zu sein, wenn auf dem Gut etwas passiert. Gediegene Spannung entsteht mit den anfangs schwer zu durchschauenden Geheimnissen, mit denen sich Ax umgibt und mit denen sich zweifellos auch Freddy befassen muss. Gleichzeitig wird dadurch aber auch die Gesellschaft porträtiert.
Er hat mir sehr, sehr gut gefallen und ich habe dadurch erst gelernt, dass man um nach Ostpreussen zu reisen, mit versiegelten Zügen nach dem 1. WK durch polnische Gebiete fuhr. Mich überraschte der Putenbrütautomat der Köchin Schneider, hätte nicht gedacht, dass man vor 100 Jahren der Natur dort auch schon einen Streich spielt.
Schlimm ist, wie Frederikes Mutter die Hochzeitspolitik betreibt und vor Frederikes und Ax Hochzeitsentscheidung das Wichtige verschweigt, nur an die wirtschaftl. Zukunft denkt, nicht an das zerbrechende Herz ihrer noch nicht volljährigen Tochter. Frederikes Stiefvater ist ein toller und guter Stefvater, er behandelt die Erstgeborene seiner Frau respektvoll und wertschätzend, nicht als Aschenputtel.
Etwas geärgert haben mich auf den letzten 100 Seiten etliche Rechtschreibfehler. So etwas verärgert mich, weil in einem Buch so viel Arbeit steckt und Verlage da doch gründlicher und aufmerksamer Korrektur lesen sollten. Bei manchen Verlagen habe ich mich damit schon abgefunden. In der heutigen Zeit wird dem Thema fehlerfreies Verlagsprodukt leider weniger Wichtigkeit beigemessen. Ich arbeite ja selbst im Fachverlag und würde mir wünschen, man würde mir vor Drucklegung die PDF´s zeigen. Manches wäre dann zu vermeiden, doch da dies ja auch bei uns nicht mein Job ist, muss ich auch da zusehen und nach Erscheinen staunen und kann dann erst auf Fehler hinweisen.
Die Jahre der Schwalben
Verlorene Heimat – eine starke junge Frau zwischen Liebe und Verlust. Kurz nach ihrer Hochzeit erfährt Frederike, dass ihr Mann eine schwere Krankheit hat. Er geht in ein Sanatorium, und Frederike hofft auf seine Genesung. Doch als er stirbt, steht Frederike vor den Trümmern ihres Lebens. Allein und ohne eigenes Vermögen muss sie das Gut mit der großen Trakehnerzucht bewirtschaften. Jahre der Verzweiflung und Einsamkeit folgen, bis sie Gebhard von Mansfeld kennenlernt. Ganz langsam gelingt es ihr, wieder an das Glück zu glauben. Doch dann kommt Hitler an die Macht, und plötzlich weiß Frederike nicht, ob sie und ihre Liebsten noch sicher sind.
Ich hatte den ersten Band „Das Lied der Störche“ begeistert gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreu. War daher gespannt auf diese. Da ich den ersten Band der mir bis dahin unbekannten Autorin mir ausgeliehen hatte, wollte ich nun nicht beginnen die Reihe zu sammeln. Daher habe ich mich gefreut, als ich es mir im Urlaubsort ausleihen konnte. Mir gefällt sehr mit Kurkarte kostenfrei in vielen Seebädern während des Urlaubs Bücher ausleihen zu können. Dieses Mal hatte ich sogar schon zuhause eine Merkliste aus dem vorhandenen Bibl.- Bestand erstellt und bin sehr zielgerichtet zu den Regalen gegangen. Dadurch habe ich viele Bücher meiner Wunschliste "erwischt". Etwas schade für die Fortsetzung fand ich, dass der Klappentext m. M. nach schon zu viel von der Handlung verrät. Im zweiten Band der Familiensaga aus Ostpreußen befinden wir uns in der Zeit von 1930 bis 1944. Mir hat gefallen, wie Freddy die Schwierigkeiten in ihrem Leben gemeistert hat, war sie doch noch sehr jung, als sie so viel Verantwortung übernommen hat. Ulrike Renk gelingt es hier wieder ein genaues Bild dieser Zeit zu zeichnen, mit all den Umständen, den genau diese Zeit so bringt.
Freddy schafft es nach und nach ein wenig Glück in ihrem Leben zu finden, auch wenn es oft von Sorgen und harter Arbeit geprägt ist. Das Leben auf dem Gutshöfen der damaligen Zeit war nicht einfach. Als der zweite Weltkrieg ausbricht, gilt es nicht nur die eigenen Leute durchzubringen und zu schützen, sondern auch noch die Kriegsgefangenen zu versorgen und dabei nicht die die eigene Menschlichkeit zu verlieren.
Die Zeit der Kraniche
Zeiten des Aufruhrs. Nach dem dringlich herbeigesehnten Ende des Krieges besetzen die sowjetischen Truppen das Land. Viele Gutsfamilien verlassen ihre Heimat und ziehen in den Westen. Auch Gebhards Brüder und seine Mutter. Er jedoch kann sich einfach nicht dazu entschließen, das Land seiner Väter zu verlassen. Dann wird er denunziert und verhaftet. Frederike droht das gleiche Schicksal. In letzter Sekunde schafft sie es zu fliehen – aber wird ihr ein Neuanfang gelingen? Und was ist mit Gebhard?
Werde ich lesen, sobald ich mir den Band ausleihen kann. :-)
Diese "Gut Fennhusen"-Geschichten sind erst nur als E-Books erschienen, nun dieser bald auch als Hardcover. :
Das Fest der kleinen Wunder Der Geschmack von Pfefferkuchen. Ostpreußen, Winter 1925: Während im Reich alles im Umschwung ist, lebt man auf den Gütern in der ostpreußischen Provinz ein Leben mit den Jahreszeiten. Für Frederike ist es das letzte Jahr auf Gut Fennhusen, bevor sie eine höhere Töchterschule besuchen wird. Sie genießt es, mit ihrem Pony über die abgeernteten Felder zu reiten, den ersten Schnee zu riechen und an den Vorbereitungen für die große Jagd teilzuhaben. Nur Caramell, ihr Lieblingspferd, macht ihr Sorgen – es lässt sich plötzlich nicht mehr reiten. Dann taucht der Besitzer des Nachbarguts auf und möchte es kaufen. Jetzt muss schon ein kleines Wunder geschehen, dass es noch ein fröhliches Weihnachtsfest wird ...
Dieses Buch ist ein abgeschlossener Weihnachtsroman, der in den 20er Jahren auf Fennhusen spielt. Es ist nicht die chronologische Fortsetzung der Serie "Die Ostpreußen Saga".
Muttertag auf Fennhusen
Ostpreußen, Mai 1926: Der Frühling hält Einzug auf Gut Fennhusen und mit ihm die ersten Gäste nach der Winterpause. Frederike ist überglücklich, denn Thea hat sich mit ihren Eltern, den von Larum-Stils, angekündigt. Bevor Frederike im Herbst die höhere Töchterschule im fernen Bad Godesberg besuchen wird, freut sie sich, noch einmal viel Zeit mit ihrer besten Freundin zu verbringen, auszureiten und die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Doch es kommt ganz anders, denn die Familie von Larum-Stil kehrt gerade von einer längeren Amerika-Reise zurück und berichtet von einer Sitte, die dort groß in Mode ist: ein Fest zu Ehren der Mütter! Frederikes Mutter ist von dieser Idee so angetan, dass sie sofort mit den Planungen beginnt. Auch auf Fennhusen will sie diese Sitte einführen, ein großes Festmahl mit den engsten Freunden aus der Nachbarschaft. Da der zweite Sonntag im Mai allerdings schon in der kommenden Woche ist, müssen alle mit anpacken. Und so finden sich Frederike und Thea plötzlich in der Gutsküche wieder und lernen, wie man all die Köstlichkeiten zubereitet, die man anlässlich eines solchen feierlichen Muttertags-Menüs zubereitet. Ob da noch genügend Zeit bleibt, sich um eine besondere Überraschung für ihre Mutter zu kümmern?
Dies ist eine abgeschlossene Frühlingsgeschichte, die in den zwanziger Jahren auf Gut Fennhusen spielt. Es ist nicht die chronologische Fortsetzung der "Ostpreußen-Saga".
_________________ Liebe Grüße von Christiane *********************************** "Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart
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