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Sara Gruen

04.11.2012, 14:37

Das Affenhaus

Sie sind klug. Sie sind amüsant. Sie sind zu 98,7% wie wir. Sie kamen aus dem Kongobecken und sind längst in Kansas City heimisch geworden. Sie verstehen, was Menschen sagen, und antworten in der Gebärdensprache ASL. Sie sind Tagträumer und Sportskanonen, Feiglinge und Querköpfe, verantwortungsbewusste Eltern und verspielte Kids. John Thigpen, Journalist des «Philadelphia Inquirer», hat sie im Sprachlabor kennengelernt: die Bonobos, eine Schimpansenart. Bonzi, die ruhige Matriarchin. Sam, das charismatische Männchen. Jelani, den Angeber. Makena, die ihn anhimmelt ...

Ist es das, was sie so interessant macht – aber für wen eigentlich? Wer ist so skrupellos, die Hochsicherheitstür des Labors mit einer Bombe aufzusprengen und dabei sogar den Tod von Isabel, der Projektleiterin, in Kauf zu nehmen? Was wissen die Demonstranten der Earth Liberation League, die Tag für Tag die Laborangestellten provoziert haben? Vor allem aber: Wer um Himmels willen hat die Mittel, die Bonobos spurlos vom Erdboden verschwinden zu lassen?

Isabel überlebt den Anschlag schwerverletzt. Jetzt aber, auf der Suche nach ihren Schützlingen, entwickelt sie eine Willenskraft, die sie sich selbst nie zugetraut hätte.

nach: Rohwohlt Magazin 04/11


Ein ganz tolles Buch!
Als Krimi oder Thriller ist es vom Plot zwar nicht aussergewöhnlich, stellenweise recht originell, und es liest sich gut.
Was es für mich interessant macht ist, wie die Autorin alle bekannten Forschungsergebnisse über Primaten eingebracht hat. Alles, was die Bonobos im Buch können oder tun, kann irgendein Affe irgendwo auf der Welt tatsächlich. Dabei geht es hier nicht um Zirkustricks, sondern darum, wie sich Menschen und Affen unter- und miteinander verhalten (sollten).
Auch das "Labor" ist kein Labor, sondern ein artgerechter Lebensraum, wie etwa das vom Max-Planck-Institut in Leipzig angelegte Pongoland mit Lernräumlichkeiten.
Die Bösen sind natürlich die, die aus den Bonobos Geld rausschlagen wollen, oder die sie für ihre Zwecke einspannen wollen. Da sie keine Ahnung von der Sozialstruktur der Bonobos haben, und die Affen vorher leider nicht fragen, klappt das eh nicht.

Die einzige Kritik die ich -nicht direkt am Buch- habe ist, dass die Autorin, obwohl sie immer die weltbeste Einrichtung / den besten wissenschaftlichen Approach eingebaut hat, an der lexigraphischen Computersprache festhält. Für mich als Linguist sind diese Lexigramme zu willkürlich und kommen einer extra Sprache gleich. Das spricht natürlich für die Intelligenz der Affen, ich finde es aber unlogisch. Dafür kann aber Frau Gruen nichts.

Re: Sara Gruen

13.11.2012, 19:11

Das hört sich superinteressant an - danke für die Vorstellung!

Re: Sara Gruen

14.11.2012, 00:35

Leider ist letzte Woche eine der Bonobos, die als Inspiration für das Buch gedient hat, an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben.
:(
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