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 Betreff des Beitrags: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 06.08.2023, 14:49 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid

Vom Erbe unserer Mütter und dem Wagnis eines freien Lebens

In Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe 100 Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen? Die Spur der Bilder führt zurück in die 20er-Jahre, zu einem eigensinnigen Mädchen. Gefangen in einer Ehe mit einem hochdekorierten Fliegerhelden, lässt Senta alles zurück, um frei zu sein. Doch es brechen dunkle Zeiten an.


Das Buch habe ich vor ein paar Jahren schon gelesen, weil mich der ungewöhnliche Titel sehr angesprochen hat.
Dass ich es hier nicht vorgestellt habe, ist mir jetzt erst auf gefallen, als ich jetzt das Nachfolgebuch gelesen habe.
Mir hat es damals sehr gut gefallen, auch wenn Senta und Evelyn es einem nicht immer leicht machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 06.08.2023, 14:53 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Bei euch ist es immer so unheimlich still

Es gibt mehrere Arten, eine Geschichte zu erzählen. Aber nur eine, die alles verändert.

Ildingen, 1950er Jahre. Evelyn Borowski hat alles, was sie sich je erträumt hat: Ein Eigenheim mit Garten, einen fürsorglichen Mann und das lang erwartete Töchterchen Silvia. Trotzdem ist sie nicht glücklich: Sie vermisst ihren Beruf als Ärztin und fühlt sich fremd und allein in dieser süddeutschen Kleinstadt. Betti, Ihre Freundin und Schwägerin, ist unverheiratet und kümmert sich deshalb um die Eltern. Mit losem Mundwerk und rasantem Fahrstil sorgt sie für reichlich Ärger.

Ein außergewöhnlicher Familienroman, der einen Bogen von der Nachkriegszeit bis zur Wende spannt.

1989, in Berlin liegt Aufbruch in der Luft. Silvia Borowski aber macht einen Schritt zurück. In einem geklauten Polo fährt sie Hals über Kopf Richtung Süden. Neben ihr die erst wenige Wochen alte Tochter Hannah. Was erwartet sie in ihrem Heimatort, aus dem Silvia vor vielen Jahren überstürzt geflohen ist? Ist sie stark genug, sich der Vergangenheit zu stellen?

Eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte, die von der Last jahrzehntelangen Schweigens erzählt, und von dem Mut, es zu brechen.

„Auf dem IIldinger Friedhof hinter der gotischen Kirche aus hellem Sandstein ging Silvia die sauber geharkten Kiesreihen ab. Am Familiengrab der Borowskis setzte ihr Herzschlag einen Moment aus, als ihr auffiel, dass ein Stein fehlte. Ein Stein, der eine Frage beantwortet hätte, die sie nie gestellt hatte, weil sie sicher war, die Antwort zu kennen. Es gab keinen Stein für Tante Betti.« Wer Alena Schröder liest, begreift, nicht nur Aufbruch kostet Mut, sondern auch Heimkehr.

Jetzt erzählt die Autorin, was in ihrem gefeierten Bestsellerroman „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ im Dunklen blieb.


Evelyn lebt seit den 50er Jahren in der schwäbischen Provinz. Nach dem Krieg folgt sie ihrer Freundin Betti in deren Heimat, wird Ärztin und heiratet Bettis Bruder. Doch in der angesehen Professorenfamilie und der spießigen Kleinstadt bleibt sie immer fremd. Sie scheitert an den spießigen Ansprüchen der Gesellschaft, fremdelt mit ihrer Rolle als Mutter und ist zerrissen von Selbstzweifeln.

Evelyns Tochter Silvia lebt 1989 in Berlin in einer WG, hält sich mit verschiedenen Jobs über Wasser und ist gerade Mutter der kleinen Hannah geworden. Überfordert mit der gesamten Situation klaut sie das alte Auto ihres Mitbewohners und reist zurück in ihren schwäbischen Heimatort, obwohl sie seit Jahren kaum Kontakt zu ihrer Mutter hat und ihr Verhältnis von je her sehr distanziert und schwierig ist.
Silvias Rückkehr reist alte Wunden auf und nach und nach nähern sich Mutter und Tochter etwas an.

Im Wechsel zwischen den beiden Erzählebenen erfährt man mehr über das schwierige Mutter-Tochter-Verhältnis, Evelyns ungeliebte Rolle als Hausfrau und Mutter und Silvias Kindheit in der sehr spießigen Kleinstadt, in der sich auch sie nie wirklich zu Hause und geliebt fühlte.

Für Dynamik und Schwung sorgen die Nebenfiguren.
Da ist zum einen Betti, Evelyns Freundin und Schwägerin, die mit ihrem losen Mundwerk und ihrem unkonventionellen Stil immer für Aufregung und Ärger sorgt.
Und da sind Silvias Jugendfreunde Rüdiger und Monika, die Silvia bei der Annäherung an ihre Mutter und ihre schwäbische Heimat überraschend zur Seite stehen.

Das Buch ist ein sehr schöner Familienroman über Mütter und Töchter, über Wünsche und Ansprüche an sich und andere, den Zweifel, alles richtig zu machen, über Umbrüche und Aufbrüche, über unerwartete Freundschaften und Aufbegehren gegen gesellschaftliche Normen, aber auch über das Ankommen und Annähern.

Nebenbei erfährt man noch einiges über ein Kleinstadtleben, Eine kleine Stadt, in der Tradition und alte Werte großgeschrieben werden, in der jeder jeden kennt, und auch die Geheimnisse der anderen zu kennen glaubt, wo die Nachbarn durch die Gardinen beobachtet werden und wo es doch ständig unter der Oberfläche brodelt.

Der Titel passt perfekt zum Inhalt des Romans, steht er doch für die Unfähigkeit, miteinander zu reden, die Angst, Dinge beim Namen zu nennen und das jahrelange Schweigen zwischen Mutter und Tochter.
Das Cover ist sehr schön und passt gut zum ersten Buch von Alena Schröder "Junge Frau am Fenster stehen, Abendlicht, blaues Kleid." Aus diesem Buch kannte ich Hannah und Evelyn bereits. Aber beide Bücher lassen sich auch gut unabhängig voneinander lesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 13.08.2023, 09:00 
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eifrigster Elefant
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Das zweite Buch fand ich marginal besser, aber wirkich warm geworden bin ich mit keiner der Frauen (mit den meisten Männern auch nicht).

Und wo ist jetzt der Vermeer?!?
Habe ich das vielleicht überblättert oder kommt da noch ein Band?

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~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


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 Betreff des Beitrags: Re: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 13.08.2023, 09:07 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Von Evelyns Familie war doch gar keine Rede. Das Buch endet doch mit dem Umzug nach Berlin. Von dem Bild kann doch noch keiner was wissen.

Vielleicht gibt's noch einen 3. Band, keine Ahnung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 03.10.2023, 12:43 
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muntere Moderatorin
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Ich habe letzte Woche mit Begeisterung "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" gelesen. Dass ich es erst jetzt zur Hand genommen habe, lag an dem mich störenden langen Buchtitel und dass ich in letzter Zeit von mehreren eine Leseempfehlung bekam, es zu lesen. So habe ich nun den Vorteil, die andere Erzählung zeitnah mir vornehmen zu können, mit hoffentlich noch konkreten Erinnerungen an Evelyn und Sylvia kennen zu lernen.

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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 Betreff des Beitrags: Re: Alena Schröder
BeitragVerfasst: 02.01.2024, 18:40 
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muntere Moderatorin
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Wohnort: Hannover
Gestern habe ich "Bei euch ist es immer so unheimlich still" beendet und auch dieses Buch hat mir gut gefallen. Beide Romane für sich sind gut und auch wenn man nicht alles aus und zu der Familie wissen kann, ich kann auch mit den Wissenslücken leben/ bzw. ist es mir nicht wichtig. Wenn Alena Schröder als nächstes einen Roman veröffentlicht, ohne einen Bezug zu diesen Personen, dann ist das für mich mehr als okay und womöglich mutiger, als die Familiengeschichte weiterzuerzählen.

Übrigens, seit heute wird "Bei euch ist es immer so unheimlich still" bei NDR Kultur vorgelesen: https://www.ndr.de/kultur/buch/Elisabet ... r2192.html

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