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 Betreff des Beitrags: Lucy Clarke
BeitragVerfasst: 28.08.2015, 14:10 
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Der Sommer, in dem es zu schneien begann - Lucy Clarke

Broschiert: 400 Seiten, Piper Paperback (13. April 2015)

Inhaltsangabe:
Abrupter kann das Schicksal kaum zuschlagen: Als Eva nur wenige Monate nach der Hochzeit ihren Mann durch einen Unfall auf See verliert, erstarrt sie vor Schmerz. Ihr gerade erst begonnenes Leben als glückliche Ehefrau soll schon zu Ende sein? Eva fühlt sich völlig allein in ihrer Trauer und reist nach Tasmanien, um Trost bei Jacksons Angehörigen zu finden. Doch so bezaubernd die australische Insel ist, so abweisend verhält sich Jacksons Familie. Warum nur wollen sein Vater und sein Bruder partout nicht über ihn sprechen? Auf Eva warten schockierende Wahrheiten, die sie zu einem schicksalhaften Sommer in der Vergangenheit führen - dem Sommer, in dem es zu schneien begann.

Autoreninfo:
Lucy Clarke studierte englische Literatur an der Universität von Cardiff und lebt heute in Bournemouth. Sie ist passionierte Tagebuchschreiberin und mit einem professionellen Windsurfer verheiratet, mit dem sie ihre Liebe zum Meer und zum Reisen teilt. Autorin von „Die Landkarte der Liebe“.


Ihr Vorgängerroman „Die Landkarte der Liebe“ hatte mich vom Klappentext und Cover schon angesprochen, doch habe ich es nicht weiter verfolgt. Der neue Roman hat ein wunderbares in weißblauen Meerwellen gehaltenes Cover, die Wellen schwappen auch noch über den Buchschnitt. Ich war gespannt auf das Buch und meine Erwartungen wurden erfüllt. Es ist ein zauberhafter Schmöker.

Ein beobachtender Erzähler, der Überblick über alle handelnden Personen und Ereignisse hat, leitet uns durch die Geschichte.
Wir lernen Eva kennen, die in Jackson die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Nach zehn Monaten Ehe, bei einem gemeinsamen Wochenende am Meer kehrt Jackson von einem morgendlichen Angelausflug nicht zurück. Er ist von den Felsen gestürzt und wurde von den eisigen Fluten und den stürmischen Wellen verschlungen. Der Verlust ihres geliebten Mannes reißt ein tiefes Loch in Evas Leben. Sie vermisst ihn jeden Moment und möchte ihre Trauer mit den Menschen teilen, die ihm nahe standen. Deshalb reist sie nach Tasmanien um seine Familie kennenzulernen, die sie bis dahin noch nie gesehen hat. Doch statt auf Mitgefühl stößt sie auf Ablehnung und eine Mauer des Schweigens.
Warum ist sie nicht willkommen und warum hat Jackson seit Jahren kein Wort mit seinem Bruder gewechselt?

Als Leserin nimmt man Anteil an dem Gefühlschaos der Protagonistin und ergründet mit ihr gemeinsam welches Geheimnis hinter Jacksons Familie steckt. Die Autorin beschreibt eindrücklich Stimmungen und Landschaften, die Landschaft Tasmaniens und das ganze Drumherum wird beschrieben, der Geruch nach Fisch und das Salz des Meeres kitzeln fast in der Nase. Sie erzählt ausführlich wie es Eva geht und man bekommt einen Eindruck davon, wie es für sie ist einen geliebten Menschen zu verlieren.
Zitat:
Zitat: Das hatte sie über die Trauer mittlerweile gelernt: Es gibt kein verlässliches Muster, und es wird auch nicht schrittweise besser. Die Trauer verändert sich vollkommen willkürlich. Sie wächst und schrumpft in Wellen und überfällt einen ständig aus dem Hinterhalt.


Als Gegenstück zu Evas Gefühlen und Erlebnissen kommt ab und zu Jackson am Ende eines Kapitels zu Wort so als würde er ein Gespräch mit Eva führen. Dadurch bleibt seine Figur lebendig und präsent.

Als Eva in Tasmanien auf der Insel Wattleboon ankommt, wo Jacksons Bruder Saul lebt, wird sie von folgendem Schild begrüßt:
Zitat:
Bitte legen Sie Ihre Uhr ab und entfernen Sie den Akku aus Ihrem Handy!Sie sind jetzt auf Wattleboon!

Hier kommt Eva zur Ruhe. Sie lernt Tiefseetauchen und lässt dabei alles hinter sich, vergisst alles um sich herum, taucht sprichwörtlich ab.

Doch immer wieder wird diese Ruhe von Puzzlestücken aus Jacksons Vergangenheit erschüttert und Eva weiß bald nicht mehr was sie glauben soll, wodurch die Handlung spannender und fesselnder wird. Das Meer spielt immer wieder eine Rolle. Man merkt, dass die Autorin es liebt und bekommt eine Vorstellung davon, wie schön und faszinierend dieses Element sein kann, wenn man sich darauf einlässt.

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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 Betreff des Beitrags: Re: Lucy Clarke
BeitragVerfasst: 22.01.2016, 12:06 
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muntere Moderatorin
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Die Landkarte der Liebe

352 Seiten, Piper Taschenbuch (Oktober 2012), Originaltitel: The Sea Sisters

Kurzbeschreibung
Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwesterzu zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …



Dieses Buch fiel mir bei Bucherscheinen gleich ins Auge, weil der Verlag auf der Frankfurter Buchmesse sehr plakativ aus vielen Exemplaren dieses Titels eine Wand gestaltet hatte. Auch der Klappentext gefiel mir und trotzdem vergingen über drei Jahre, bis ich es nun endlich las.

Katie und Mia, zwei ungleiche Schwestern, kommen schon längere Zeit nicht mehr besonders gut miteinander aus, obwohl sie sich eine gemeinsame Wohnung teilen. Katie, die Organisierte, Zuverlässige kommt mit Mias sprunghafter Art nur schwer zurecht. Dann überrascht Mia Katie mit der Nachricht, für ein Jahr durch die Welt zu reisen, Finn den gemeinsamen Jugendfreund nimmt sie gleich mit. Ein halbes Jahr später erhält Katie mitten in der Nacht die schreckliche Nachricht: Mia ist auf Bali von einer Klippe in den Tod gestürzt - oder gesprungen? Die Polizei vermutet Selbstmord. Unvorstellbar für Katie, die bei den Habseligkeiten Mias deren Reisetagebuch findet und einen für sich unglaublichen Schritt wagt: sie kündigt ihren sicheren Job und begibt sich ganz alleine auf die Spuren ihrer Schwester und reist um die halbe Welt um die Wahrheit herauszufinden und zu verstehen, was ihre Schwester antrieb. Die Reise führt sie von London, über San Francisco, Maui, Australien und Neuseeland schließlich an den finalen Punkt im Leben ihrer Schwester nach Bali.

Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht von Katie, in einer Zeit in der Mia bereits tot ist. Zum anderen aus der Sicht von Mia auf ihrer Reise anhand der Tagebuchüberlieferungen, die aber nicht wie Tagebucheinträge gestaltet sind, sondern man hat das Gefühl live dabei zu sein. Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart mit Katie und parallel dazu in der Vergangenheit mit Mia. Wir erfahren hier sehr viel über die beiden grundverschiedenen Schwestern, die sich doch ähnlicher waren, als sie dachten. Sie haben sich geliebt, doch war es immer so, dass die Grenze zum Hass sehr schmal war. Der Autorin ist es sehr gut gelungen,die beiden Schwestern glaubhaft darzustellen – beide auf der Suche zu sich selbst..

Auf gut 350 Seiten stellt sich in diesem Roman immer wieder die Frage, ob Mias Tod Selbstmord oder ein Unfall war. Der Perspektivwechsel findet immer bei den spannendsten Szenen statt, so dass man kaum erwarten kann wie es weiter geht und einfach weiter lesen muss. Dabei fliegen die Kapitel nur so dahin und man vergisst die Zeit um einen herum völlig. Vor allem die enthüllten Geheimnisse schockieren und lassen den Leser ungläubig, aber gespannt weiterlesen.

Liebe spielt zwar eine große Rolle, aber eher geht es hier um die Liebe zwischen zwei Schwestern, die über den Tod hinaus geht, die hin und wieder in tiefen Hass umschlägt, um danach dann nur umso heftiger wieder vorhanden zu sein. Man leidet mit Katie mit, durchlebt Mias Tiefs und Hochs und besucht fantastische Orte, während man gleichzeitig in die beiden Seelen der Schwestern blickt.

Einen beinahe noch größeren Anteil nimmt das Thema Rivalität unter Geschwistern ein. Sowohl bei Katie und Mia als auch bei Noah und seinem Bruder Jez gibt es unausgesprochene Anschuldigungen, die einen harmonischen Umgang miteinander unmöglich machen. Weiterhin geht es um Betrug, Lügen und dem Weg zum Verzeihen. Gefühlvoll werden die innersten Gedanken der Schwestern transparent gemacht. Der Spannungsbogen wird auf den ersten Seiten angelegt und zieht sich bis zur letzten Seite. Das Buch unterhält und führt seine Leser an exotische Strände, wo ein kleines bisschen Surferatmosphäre vermittelt wird.

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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


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