Schöne Romane für alle Lebenslagen.
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Lilly Schönauer

29.01.2008, 20:05

Umweg ins Glück

Die erfolgreiche Reisejournalistin Charly liebt ihren Beruf und ist immer unterwegs. Nur wer sie gut kennt, weiß, dass ein Geheimnis an ihr nagt: Als Baby ausgesetzt, ist sie auf der Suche nach ihrer Identität, ihren Eltern. Zufällig stößt sie in einem Prospekt über Schloss Ehrenfels auf ein Foto, das ihr ähnelt und fährt kurz entschlossen in die Steiermark. Sowohl der junge Schlossbesitzer Andreas als auch seine Verlobte, PR-Agentin Vera Thul, freuen sich über ihr vermeintliches professionelles Interesse, während Charly der Familiengeschichte nachspürt.

In der Tradtion von Rosamunde Pilcher entführt Lilly Schönauer ihre Leserinnen in die stimmungsvolle Landschaft der Steiermark, wo sich eine bezaubernde Liebesgeschichte mit unerwarteten Hindernissen entspinnt!


Soweit der Text, der sich auf dem Buchrücken befindet.
Selten habe ich ein schlechteres Buch gelesen und der Vergleich mit Rosamunde Pilcher ist ein Affront und die unerwarteten Hindernisse sind alles andere als unerwartet.

Ich habe das Buch gelesen als Ulrike und ich Tanja in Lübeck überrascht haben und Ulrike hat sich an diesem Abend sehr über mich amüsiert, da ich ständig gestöhnt und den Kopf geschüttelt habe. Außerdem durfte sie sich den ein oder anderen Erguss dieser "Autorin" anhören.

Aber lest selbst:

...und ging ins Bad.
Auch hier eine positive Überraschung. Alles blitzsauber, rosa gekachelt, mit einer etwas kleinen Badewanne allerdings. Sie nahm eine Dusche, und während sie sich mit geschlossenen Augen das warme Wasser über den schlanken, gebräunten Körper fließen ließ, dachte sie an...


Args... da fehlt nur noch der Hinweiß, dass sie NACKT unter der Dusche steht :kopfschuettel.
Und wieso Dusche? Es wurde doch nur von einer Badewanne erzählt.

Nach der Dusche massierte sie sich mit Hautöl ein und lackierte sich die Fingernägel, während ihre Haut das Öl aufsog. Dann legte sie etwas Parfüm auf, schminkte sich ein wenig, ging nackt ins Zimmer zurück und kramte ihrer Handtasche nach dem neuen rubinroten Lippenstift, denn sie hatte beschlossen, das rot geblümte Sommerkleid mit den Spaghettiträgern anzuziehen. Endlich fand sie, wonach sie gesucht hatte, ging zurück ins Bad und trug die Farbe auf ihre Lippen auf.
Sie zog weiße Seidenunterwäsche an, verzichtete auf einen BH, streifte dann das dünne Kleidchen über und schlüpfte in die roten Pumps.


(Nur so am Rande - zwischen diesem Absatz und dem vorherigen liegen über eine halbe Seite!! Die Romanheldin siniert in dieser Zeit über den Typ nach, dem sie kurz vorher begnet ist...)

Hier kommt endlich vor, dass sie nackt ist (wie auch sonst, wenn man aus der Dusche kommt). Ich finde es auch sehr logisch, dass man den rubinroten Lippenstift VOR dem Anziehen der weißen Seidenunterschwäsche aufträgt, aber ich vergaß. Die Seidenunterwäsche (Plural) besteht ja nur aus einem Höschen (Singular) :kopfschuettel (Tanja, du darfst hier deine Theorie anbringen - diese Pointe gehört dir :lachen).

Sie studierte die Speisekarte und entschied sich nach kurzem Zögern für einen Zwiebelrostbraten mit Edelkastanienpüree und hausgemachten Kroketten. [...] und bestellte den Zwiebelrostbraten und dazu eine Karaffe roten Hauswein. [...] Als der Kellner mit dem Zwiebelrostbraten auftauchte, hatte Charly das Gefühl, ihr Magen habe sich bereits in einen knurrenden Bären verwandelt, und sie machte sich mit Heißhunger über das Essen her. Es schmeckte hervorragend, das Fleisch war zart und ausgezeichnet gewürzt. Das Edelkastanienpüree wusste ebenfalls zu überzeugen, und die hausgemachten Kroketten waren genau die richtige Beilage...


Ähm... was hat der Zwiebelrostbraten mit Edelkastanienpüree und den hausgemachten Kroketten mit der Geschichte zu tun?

Faszinierend fand ich auch, dass Charly gegen 18 Uhr aus ihren Hotelzimmer geht - unten bzw. Draußen im Hotelrestaurant etwas isst und DIREKT nach dem Essen zahlt sie und dreht noch eine kleine Runde um den Platz. Als sie die Runde dreht ist es aber schon dunkel und die Straßenlaternen flammen auf.
Hallo?! Es ist Sommer, da wird es nicht schon um 19 uhr so dunkel, dass man die Laternen anmachen muss (aufflammen schon gar nicht - was ist denn das für eine Sprache)! Der Clou kommt aber noch. Nach ihrer kleinen Runde betrachtet Charly dann die Sterne am Himmel ( :kopfschuettel - wie lang ist sie gelaufen - 3 Stunden?) und stellt fest, dass es exakt die gleichen Sterne sind, die sie bereits als Kind gesehen hat :fueringa .

Das dunkle Wasser der Mur schnitt wie ein glänzendes, grün gesäumtes Band durch die Stadt, Kirchtürme und Kuppeln mit kupfertürkis oxidierten Dächern ragten aus dem rostroten Ziegelmeer.


Für meinen Geschmack hat es die Autorin hier mit den Adjektiven ganz leicht übertrieben.

"Ach was", sagte er dann neutral und entspannte sich wieder. "Na, sieh mal an. Das Fräulein Tochter will sich verloben. Wer hätte das gedacht. Sie hat nichts davon gesagt."
"Das muss sie doch auch nicht, oder?" Ursula Thul gestatte sich ein mildes Lächeln. Alternde Dressurreiter, hätte sie am liebsten gesagt, alternde Dressurreiter sind nicht gerade das, was ich mir für meine Tochter vorgestellt habe, Herr Meindl. Aber das muss man ja nicht unbedingt so ausdrücken. [...]
Von seinem Barhocker aus betrachtete der Dressurreiter schweigend das Dächermeer der Stadt. Über der Mur schwebten ein paar große schwarze Vögel durch den blauen Himmel.
"Nein, das muss sie nicht. Natürlich nicht", erwiderte er nach einer Weile und lächelte sie an, locker, wie es Ursula erschien, dann deutete er wieder auf die Stadt...


Auch hier, fragt sich der Leser, was haben die die großen schwarzen Vögel für einen Sinn...

Ich könnte noch ewig so weitermachen. Ich habe das Buch dann fertig lesen müssen, da es einfach voll von solcher Lächerlichkeiten ist. Aber empfehlen kann ich es echt nicht und ich werde bestimmt auch kein weiteres Buch dieser Autorin lesen.

Mein Fazit: ARD kann einfach nicht, was ZDF spielend gelingt. Denn Pilcher und Lindström sind nicht vergleichbar mit Schönauer!

29.01.2008, 20:16

Also ich habe mich köstlich amüsiert.
Das lag aber mit Sicherheit auch daran, dass Rabea vorgelesen hat.

Tanja, vergiss nicht, die ultimative Formel für die Berechnung von Unterwäsche noch zu verkünden. :lachen

Ich wollte ja Rabea auch gern einen zweiten Band schenken, aber sie wollte den komischerweise nicht haben :hihihi .

29.01.2008, 21:21

Also, ich fand es ganz logisch, dass die Seidenunterwäsche im Plural ist und das Höschen im Singular.
Man muss nur einfach rechnen können.

Seidenuntwäsche (Plural, weil es aus zwei Teilen besteht) - BH (weil ja weggelassen und im Übrigen Singular) = Höschen (wieder Singular, weil ja ein Teil wegfällt)

Das ist wie bei den Socken

Socken im Plural ergibt sich aus zwei einzelnen Socken im Singular :klugscheiss .

29.01.2008, 22:43

Mädels, das Buch scheint ja ein echter Leckerbissen zu sein. :lachen

Trotzdem muß ich mal klugscheißern: Das mit der Wäsche ist doch so nicht falsch, oder? Das Wort (Seiden)unterwäsche gibt es doch nicht in der Einzahl, was sollte das denn sein? (Seiden)unterwasch? :fg Du hast (Seiden)unterwäsche an, egal ob du nur ein Höschen oder Höschen, BH und Hemdchen anhast. Egal: Wäsche! :klugscheiss

29.01.2008, 22:45

Dann :klugscheiss ich auch noch :hihihi .

Warum hat diese Schönauer nicht geschrieben, dass Charly einfach einen Seidenslip angezogen hat?

Claudia hat geschrieben:Mädels, das Buch scheint ja ein echter Leckerbissen zu sein. :lachen


Willst du es haben? Ich geb es für ein TT her :lachen.

29.01.2008, 22:47

Darauf sind wir ja nur gekommen, weil die das so geschrieben hat :chen

Sie zog weiße Seidenunterwäsche an, verzichtete auf einen BH


Warum schreibt sie Unterwäsche, wenn sie doch nur einen Slip anhat?

29.01.2008, 22:47

Da ist was dran, Claudia.
Klingt auf jeden Fall nach einem netten Buch für eine Vorlesestunde beim Forentreffen!

29.01.2008, 22:51

Ulrike hat geschrieben:
Sie zog weiße Seidenunterwäsche an, verzichtete auf einen BH


Warum schreibt sie Unterwäsche, wenn sie doch nur einen Slip anhat?

Vielleicht hatte sie ja noch ein Unterhemd an :lachen (im Sommer :chen)

29.01.2008, 22:53

Nee, kein Unterhemd, sie musste doch auf den BH verzichten, weil sie das Kleid mit den Spaghettiträgern angezogen hat

29.01.2008, 22:55

Rabea hat geschrieben:Willst du es haben? Ich geb es für ein TT her :lachen.



Um Himmels Willen - NEIN!!! :lachen

30.01.2008, 01:05

Gabs das nicht schon mal im Fernsehen? Ich seh das irgendwie zu bildlich vor mir!

30.01.2008, 01:09

Ja, gab es. Ist erst ein paar Wochen her.

30.01.2008, 01:13

Unvorstellbar, nicht Schussel!
So etwas kann man auch noch sehen :rolleyes.

30.01.2008, 01:20

Ich bin immer noch fassungslos, dass so ein Mist als Buch veröffentlicht wird und dann auch noch verfilmt wird.
Vielleiht war es ja auch umgekehrt, aber besser wird es dadurch auch nicht.

30.01.2008, 11:03

Liest sich, als hätte die Autorin eine Wette laufen: Wetten, dass Sie es nicht schaffen, in einem kurzen Absatz dreimal das Wort "Zwiebelrostbraten" unterzubringen?

Was IST das überhaupt?????? Einfach ein mit Zwieben gerösteter Braten - oder eine Spezialität?

Und wie röstet man einen Braten - ich dachte immer, einen Braten brät man.
Aber ich schweife ab ....

30.01.2008, 15:06

:hihihi peinlich! jetzt wisst ihr alle, dass ich den Schund geguckt hab!

30.01.2008, 16:02

Und, war der Film besser als das Buch, Schussel?

30.01.2008, 16:39

Taki hat geschrieben:Was IST das überhaupt?????? Einfach ein mit Zwieben gerösteter Braten - oder eine Spezialität?
Und wie röstet man einen Braten - ich dachte immer, einen Braten brät man. Aber ich schweife ab ....


Taki, es ist tatsächlich ein Gericht und man sollte nicht jeden Wortbestandteil sich wörtlích vorstellen. Man denke nur an Maultaschen, Schupfnudeln und ja, auch hier handelt es sich um etwas Schwäbisches. Es ist lecker und wahrscheinlich kennst Du es auch, nur nicht unter dieser Bezeichnung. Bevor ich es mit eigenen Worten versuche zu beschreiben, zitiere ich aus Wikipedia: Zwiebelrostbraten ist ein traditionelles Gericht der österreichischen und schwäbischen Küche. Im schwäbischen Raum gilt er als Sonntagsessen. Regional wird er auch unter den Bezeichnungen Wiener Zwiebelrostbraten, Allgäuer Zwiebelrostbraten, Schwäbischer Zwiebelrostbraten geführt.

Zur Zubereitung werden zuerst mit Salz und Pfeffer gewürzte, an den Rändern eingeschnittene, in Mehl gewendete und eventuell mit Senf und Knoblauch eingeriebene Scheiben von Roastbeef (auch Rostbraten oder Beiried genannt) in Butter, Butterschmalz oder Öl kurz gebraten und warmgestellt. In derselben Pfanne werden geschnittene, eventuell mit Paprika bestreute Zwiebeln geröstet und herausgenommen. Dann wird etwas Mehl ins Bratfett gegeben und der Bratensatz mit Fond, Brühe oder Wein abgelöscht, so dass eine leicht sämige Sauce entsteht. Je nach Rezept verbleiben die Zwiebeln auch in der Sauce, wodurch sie weicher werden. Schließlich werden Fleisch, Sauce und Zwiebeln zusammen mit Beilagen wie Bratkartoffeln, Bandnudeln oder – im schwäbischen Raum – Spätzle angerichtet......kurzum gar kein Braten am Stück, sondern Fleischscheiben gebraten und in Soße zubereitet.

31.01.2008, 11:41

Julia, ich kannte das Buch doch gar nicht! (und nachdem, was ihr geschrieben habt, will ich es auch gar nicht mehr lesen, LOL)

31.01.2008, 12:26

Schussel hat geschrieben: :hihihi peinlich! jetzt wisst ihr alle, dass ich den Schund geguckt hab!


Nicht nur Du, Schussel, ich habe auch schon an manchem Freitagabend mich damit berieseln lassen und es ist seichte Unterhaltung, aber in der filmischen Darstellung :love lange nicht so platt wie die schriftstellerische :lesen Phantasie. Natürlich verpasst nichts wenn man zwischendurch mal das Zimmer verlässt.......doch es sind bekannte Schauspielsternchen, die man auch aus Lindström/Pilcherfilmen kennt. "Lilly Schönauer" ist mit Sicherheit auch ein Pseudonym für eine/n andere/n Autor/in/en sein, ich gehe jetzt nicht auf die Suche. :(

31.01.2008, 14:13

Eine Sekunde googlen bringt

"Utta Danella (Deutschland) und Rosamunde Pilcher (England) gibt es wirklich, hinter dem Pseudonym Inga Lindström (Schweden) verbirgt sich zumindest eine wahre Person. Bei Lilly Schönauer gibt man gleich Butter bei die Fische und verrät, dass es sich hierbei um eine "Dachmarke" handelt, zu der ganz unterschiedliche Autoren Drehbücher beisteuern."
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