Eine Handvoll WorteDu sollst wissen, dass du mein Herz in deinen Händen hältst. 1960. Jennifer Stirling müsste eigentlich glücklich sein: Sie führt ein sorgloses Leben an der Seite ihres wohlhabenden Mannes. Doch ihr Herz gehört einem anderen – und er bittet sie, alles für ihn aufzugeben. 2003. Ellie Haworth hat ihren Traumjob gefunden: Sie ist Journalistin bei einer der führenden Zeitungen Londons. Eigentlich müsste sie glücklich sein. Doch der Mann, den sie liebt, gehört einer anderen. Eines Tages fällt Ellie im Archiv ein Jahrzehnte alter Brief in die Hände: Der unbekannte Absender bittet seine Geliebte, ihren Ehemann zu verlassen und mit ihm nach New York zu gehen. Als Ellie diese Zeilen liest, ist sie erschüttert. Was ist aus den beiden und ihrer Liebe geworden? Sie stellt Nachforschungen an und stößt auf Jennifer: eine Frau, die alles verloren hat. Alles, außer einer Handvoll kostbarer Worte. Wer die Liebe nicht kennt, kennt nichts. Wer sie hat, hat alles."Ein ganzes halbe Jahr" hat mich ja sehr gefesselt und mit entsprechend hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch gegangen.
Zumal die Geschichte sich ja auch sehr vielversprechend anhört.
Das Buch hat es mir allerdings nicht leicht gemacht. In den ersten 150 Seiten hatte ich Probleme mit den Erzählebenen klar zu kommen und einzuordnen, wo ich gerade bin.
Das Buch hat zunächst mal zwei Handlungsstränge. Da sind Ellie, einen Journalistin, die 2003 in einer verstaubten Akte Liebesbriefe findet und Jennifer, die 1960 eine Affäre hat.
Jennifers Geschichte spielt aber ebenso auf zwei Ebenen. Und ich hatte große Mühe herauszufinden, dass die Kapitel, die über die Zeit in Südfrankreich und ihre Affäre mit Boot erzählen vor ihrem Unfall spielen.
So erfährt man zu Beginn von Jennifers Geschichte, dass sie einen schweren Autounfall hat und unter Amnesie leidet. Und es ist auch offensichtlich, dass ihr ihr Ehemann und ihre Freunde nicht die ganze Wahrheit über den Unfall sagen. Als nächstes findet sich die ganze Gesellschaft in Südfrankreich wieder und Jennifer lernt auf einer Party den Journalisten Anthony kennen. Das dies und was sich daraus entwickelt eigentlich vor ihrem Unfall spielt, habe ich lange nicht erkennen können.
Das fand ich verwirrend und nervend.
An Fahrt nimmt das Buch erst dann auf, als Ellie wieder ins Spiel kommt.
Und ab da hat es mir dann richtig gut gefallen.
Ellie arbeitet beim Feuilleton einer Tageszeitung und wird gerade von ihrer Chefin schikaniert. Außerdem hat sie eine Affäre mit einen verheirateten Mann. Daher setzen ihr die Briefe von Jennifer auch besonders zu und sie versucht herauszufinden, ob Jennifers und Boots Liebe ein glückliches Ende nahm.
Alles in allem eine schöne Geschichte. Und wenn der Einstieg euch auch schwer fällt, dann haltet durch, es lohnt sich.
Dieses Buch ist übrigens kein Nachfolger von "Ein ganzes halbes Jahr", sondern ist schon von 2010. Erst nach dem großen Erfolg von "Ein ganzes halbes Jahr" wurde es auch in Deutschland veröffentlicht. Vielleicht erklärt das auch die Schwächen im ersten Teil.