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 Betreff des Beitrags: Carina Bartsch
BeitragVerfasst: 14.04.2014, 12:30 
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Carina Bartsch: Kirschroter Sommer

Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?

‚Kirschroter Sommer‘ ist ein Ausnahmebuch. Das zeigt sich schon daran, dass das Buch allein bei Am*zon mehr als 1.400 Bewertungen erhalten hat, die meisten davon positiv. Und das ist – meiner Meinung nach - durchaus verdient …

Emely ist Studentin in Berlin, 23 Jahre alt, witzig, klug und belesen, nach eigenem Urteil mittelmäßig hübsch und sehr tollpatschig. Sie schließt nicht leicht neue Freundschaften und hängt an ihrer Jugendfreundin Alex.
Alex, bislang in München, hat zu Beginn des Buches entschieden, ihr Studium in Berlin weiterzuführen. Emely ist begeistert, leider aber teilt sich Alex die Wohnung mit ihrem älteren Bruder Elyas.
Emely und Elias kennen sich schon lange; und schon lange gehen sie einander aus dem Weg. Doch nun, mit Alex als Bindeglied, klappt das nicht mehr. Wieder und wieder treffen Emely und Elias aufeinander. Sie reden miteinander, sie streiten sich – und doch verbinden sie langsam gemeinsame Erlebnisse.

Da Emely in der ‚Ich-Perspektive‘ erzählt kennen wir nur ihre Sicht der Dinge.
Sie findet Elyas gutaussehend, aber arrogant und nur daran interessiert, Frauen ins Bett zu bringen (was Elyas auch gar nicht abstreitet). Eigentlich will sie ihm nur aus dem Weg gehen, will verhindern, dass er, den sie für herzlos und egoistisch hält, ihr nahekommt. Aber ist Elyas wirklich so herzlos, wie sie ihn einschätzt?

Meine Meinung zu dem Buch?

Ich habe selten einen besseren Liebesroman gelesen.

Das ‚besser‘ gilt nicht im literarischen Sinn, es gibt anspruchsvollere Werke als den ‚Kirschroten Sommer‘. Die Geschichte hat durchaus Schwächen, Emely benimmt sich oft zickig, mehr wie ein Teenager als wie eine junge Frau und an Selbstwertgefühl und Selbstreflexion muss sie noch ordentlich arbeiten … … und doch!

Carina Bartsch hat in einem Interview mal gesagt (sinngemäß), es ginge ihr darum, den Prozess des ‚sich Verliebens‘ darzustellen, der ihr in vielen Büchern zu kurz kommt bzw. zu schnell geht (so nach dem Motto: Sie sehen sich, schwupps, sie sind verliebt, aus).

Tatsächlich macht genau das den Reiz des ‚Kirschroten Sommers‘ aus. Wir erleben jedes Treffen von Emely und Elyas, jedes Gespräch, jede überraschende Übereinstimmung, jedes Missverständnis. Die sich anbahnende Nähe wird nicht nur kurz beschrieben, sondern sie ist Teil und Inhalt des Buches. Als Aussenstehende(r) haben wir manchmal einen anderen Blick als Emely, sehen Elyas Verhalten unbeeinflusst von ihren Gefühlen, Erfahrungen und Altlasten. Das erzeugt den ‚hach‘-Faktor ( :meinherz ), während Emely eher genervt oder sogar frustriert ist.

Ob sich die beiden am Ende finden? Dazu gibt es nicht nur den ‚Kirschroten Sommer‘, sondern auch einen Folgeband, den ‚Türkisgrünen Winter‘ (den ich aber noch nicht gelesen habe).

Das Buch hat übrigens eine ganz eigene Entstehungsgeschichte. Frau Bartsch fand keinen Verlag, der die Geschichte veröffentlichen wollte und hat kurzerhand einen eigenen Verlag gegründet und das Buch als eBook veröffentlicht. Den Preis von EUR 2,99 finde ich sehr anständig, mehr als eine Tasse Kaffee ist die Erzählung auf jeden Fall wert.

Weitere Infos zu Carina Bartsch, ihrem Verlag und ihren Büchern gibt’s auf ihrer Homepage ().

_________________
Liebe Grüße von Susanne

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, "Wo kämen wir hin!" und niemand ginge um mal zu sehen, wohin man käme wenn man ginge.
(gefunden in facebook)


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 Betreff des Beitrags: Re: Carina Bartsch
BeitragVerfasst: 09.05.2014, 14:21 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Carina Bartsch: Türkisgrüner Winter

Geschichten muss man nicht nur lesen, man muss sie spüren. Gut aussehend, charmant und mit einer Prise Arroganz raubt er Emely den letzten Nerv: Elyas, der Mann mit den türkisgrünen Augen. Besonders zu Halloween spukt er in ihrem Kopf herum. Doch was bezweckt er eigentlich mit seinen Avancen? Und wieso verhält er sich nach dem ersten langen Kuss mit einem Mal so abweisend? Nur gut, dass Emelys anonymer E-Mail-Freund Luca zu ihr hält. Das noch ausstehende Treffen mit Luca sorgt für ein mulmiges Gefühl. Dann verstummt auch er. Hat Emely alles falsch gemacht? Sehnsüchtig erwartet: Emely und Elyas are back!

Ich habe im Urlaub direkt beide Bände gelesen.
Das sollte man auch tun, sofern man einen langen Atem hat. Stellenweise zieht es sich meiner Meinung nach ganz schön, vorallem im "Kirschroten Sommer". Aber diese Geschichte endet absolut offen, deshalb war ich froh, dass ich gleich beide Bücher dabei hatte. Denn mit dem Wissen, dass der Leser, im Gegensatz zu Emely, am Ende des ersten Buches hat, könnte man durchaus auch erwarten, dass es kein Happy-End mehr geben kann.

"Kirschroter Sommer" hat mir allerdings nicht ganz so gut gefallen. Emely fand ich ziemlich zickig. Sie lässt an nichts und niemandem ein gutes Haar, sich selbst allerdings oft eingeschlossen. Ich habe mich mehrfach gefragt, warum sie Alex eigentlich als ihre beste Freundin betrachtet. Denn es gibt fast nichts an Alex, was Emely nicht nervt.
In ihre Abneigung gegen Elyas (manchmal war ich versucht zu denken, sie hasst ihn regelrecht), deren Ursache ja fast zehn Jahre zurückliegt, steigert sie sich absolut rein. Und Elyas ist da keine Spur besser. Er triezt sie, wo er nur kann. Führt eine Abfuhr, die man mit 14 bzw 16 Jahren erfährt, wirklich dazu, dass man sich so verhält? Irgendwann sollte doch Gras darüber gewachsen sein und man sollte sich zumindest neutral begegnen können. Ich hatte über weite Strecken den Eindruck, dass beide nur ein Ziel kennen, nämlich dem anderen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und auf jede noch so kleine Annäherung folgt postwendend eine eiskalte Dusche. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne den anderen.
Im Laufe der Geschichte merkt man natürlich, dass die beiden sich eigentlich immer noch zueinander hingezogen fühlen. Aber diese "Ein Schritt vor - zwei bis drei Schritte zurück" -Taktik fand ich insgesamt zu langatmig.

Ich habe aber dann doch direkt im Anschluss "Türkisgrüner Winter" gelesen.
Der zweite Band hat mir dann deutlich besser gefallen.
Den "Prozess des Verliebens", den Carina Bartsch erzählen will, finde ich nämlich erst dort wieder. Im "Kirschroten Sommer" hatte ich eher Sorge, dass Emely und Elyas sich nicht gegenseitig umbringen.
Im zweiten Band aber verlieben sie sich langsam und dazu kommt dann alles, was diese Zeit so spannend macht. Anziehung und Ablehnung, Erwartung und Enttäuschung, Sehnsucht und Erfüllung.
Das Weihnachtsfest bei Alena und Ingo ging mir echt unter die Haut, da habe ich doch sehr mit Emely gelitten. Und gerade zum Ende des Buches hatte ich sehr oft Tränen in den Augen.

Richtig gut gefallen haben mir allerdings die beiden Elternpaare (okay, die sind ja auch meine Altersklasse :ggg).
Und Emelys Mitbewohnerin Eva und ihr Freund sorgen für wirklich sehr heitere Momente.

Insgesamt zwei wirklich schöne Bücher, die aber, vorallem im ersten Band durchaus Längen aufweisen. Aber es lohnt sich durchzuhalten.

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Bild Liebe Grüße Ulrike
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