Im Tal der Zitronenbäume (15. Mai 2015) von Sofia Caspari Italien, 1859: Die neunzehnjährige Pauline muss mit ihrem Vater Hals über Kopf aus Sizilien fliehen, nachdem dieser den Patron der Region betrogen hat. Sie schiffen sich nach Brasilien ein und lernen auf der Überfahrt die Familie Hartung kennen, die ihrem bescheidenen Leben im Hunsrück den Rücken gekehrt hat. Pauline und Jonas Hartung fühlen sich zueinander hingezogen, doch das Schicksal und Paulines Vater haben andere Pläne ...Sylvia Lott ist schuld, dass ich dieses Buch vom SUB vorzog. Ich hatte Sylvias Auswanderergeschichte "Die Lilie von Bela Vista" gerade beendet, da fiel mein Blick auf den Klappentext vom Casparibuch: Ebenfalls Auswanderer aus dem Hunsrück nach Brasilien. Die Handlung vom Caspariroman setzt 30 Jahre nach Sylvias Buch ein, es handelt nur auf der Vergangenheitsebene, doch schildert es eindrücklich das Leben der vielen Deutschen in Brasilien, die für sich eine Heimateinheit bilden.
Ich hab einen Artikel gefunden, der vielleicht manchen interessiert:
Die Autorin Sofia Caspari entführt uns in das Jahr 1859. Hier erleben wir zwei Familien, die den Neuanfang in Brasilien wagen wollen. Paulines Vater hat den Patron betrogen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als mit seiner Tochter von Sizilien zu fliehen. Auf dem Schiff nach Brasilien lernen sie die Familie Hartung kennen. Die entfliehen dem sehr bescheidenen Leben, das sie im Hundsrück geführt haben. Jonas und Pauline hegen Sympathie füreinander, doch Paulines Vater hat Pläne mit seiner Tochter.
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive geschildert. Der Schreibstil von Sofia Caspari lässt sich wunderbar flüssig lesen und ist sehr lebendig. Die bildhafte Sprache sorgt dafür, dass man alles sehr schön und plastisch vor Augen hat.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben, so dass ich mir alle vorstellen konnte. Mir gefällt die junge und sympathische Pauline und ich konnte sehr gut mit ihr fühlen. Für ihren Vater Valentin habe ich jedoch überhaupt kein Verständnis. Ihm muss vorher bewusst gewesen sein, dass er mit seinen Betrügereien nicht durchkommen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm nicht nur ums Geld ging, sondern dass auch seine Interessen ihn zu seinem Vorgehen brachten. Er liebt seine Tochter, doch er nimmt wenig Rücksicht auf ihre Gefühle.
Kasimir Hartung war als Bauer nicht so erfolgreich und nun hofft er, dass es in der Fremde besser wird. Wie es zur damaligen Zeit war, bestimmt er und seine Familie hat zu folgen. Obwohl Greta eigentlich nur eine Nebenrolle hat und mir wirklich nicht sympathisch ist, bereichert sie die Geschichte.
Die Reise nach Brasilien, auf der sich die beiden Familien treffen, war zu damaliger Zeit noch recht abenteuerlich. Man hoffte auf ein besseres Leben durch die Auswanderung und musste doch feststellen, dass auch in Südamerika das Leben nicht einfach ist. Auch hier ist das schreckliche und berührende Schicksal der Sklaven wieder Thema. Die Charaktere sind gut gezeichnet, da ist für jeden Leser etwas dabei. Pauline als Hauptakteurin ist ein Mädel mit dem Herzen am rechten Fleck. Besonders eindringlich die Schilderungen zur Behandlung der Sklaven.
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Liebe Grüße von Christiane
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"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart