Dollys Lebensabschnitte haben alle etwas für sich - die ersten 6 Bände lese ich nur noch auf Englisch, weil in den Übersetzungen soviel gestrichen und geändert wurde. Wobei die englischen Versionen mittlerweile leider auch überarbeitet werden, z. B. prügelt sich "Darrell" nicht mehr... Aber es sind eben die Originale, die von Enid Blyton stammen.
Die Bände 7-18 sind bekanntlich von Tina Caspari, aber sie gefallen mir, weil die Ghostwriterin sich erkennbar Gedanken gemacht hat und sich um stimmige Fortsetzungen bemüht.
Die Möwennest-Bände sind witzig, vor allem wegen Evelyn, die - nachdem sie immer die Gesellschaft reicher Leute sucht - nun einen reichen Mann angeln will und damit hereinfällt. Die Geschichte mit dem falschen Prinzen, der sich als Hochstapler entpuppt, ist klasse! Es muß lustig für die Autorin gewesen sein, schließlich stammt Caspari ja selber aus einer Adelsfamilie... aber aus einer echten.
Die Zeit als Erzieherin und Hausmutter mag ich auch, weil sie eben so eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlen und alle nett zueinander sind (in den ersten 6 Bänden sind die Mädels manchmal ganz schön hart zueinander). Es gibt aber in den Bänden 7-18 auch ein paar Dinge, die nerven - z. B. daß Dolly jedes Problem mit einem einzigen Gespräch löst. Mindestens zwei der Mädchen sind psychisch krank und gehören in Behandlung (Mona in Band 11 und Gundula in Band 16), was aber leider nicht veranlaßt wird ... Was gar nicht geht, ist eine Sache aus Band 13, in der die Mädchen erst Mäuse aus einer Zoohandlung kaufen und sie dann aussetzen wollen (ob sie es tun, erfährt man nicht mehr)... Den Mädchen scheint nicht klar zu sein, daß der Kauf von Tieren Verantwortung nach sich zieht ... Tja, und dann die Sache mit der Lehrerin, die so frißt, daß die Schülerinnen nicht satt werden - heute würde man da wohl UNICEF einschalten, oder?