Als ich gerade die Autorenliste in "Abenteuer & Co" ueberflog, dachte ich, da fehlt noch die Fuenf Freunde Serie von Enid Blyton. Und "Kalle Blomquist" von Astrid Lindgren.
Lesen lernte ich bereits mit 6 Jahren in Treuchtlingen, als ich eingeschult wurde, aber keins der vielen Kinderbuecher, die mir meine Eltern bis zum 10. Lebensjahr schenkten, begeisterte mich so sehr wie die Fuenf Freunde von Enid Blyton.
Damals Mitte der 60er Jahre wurde EB leider in der Oeffentlichen Bibliothek als auch in den Schulbuechereien gebannt.
Durch Zufall lieh mir meine neue Freundin Katti im Herbst 1965 die ersten Fuenf Freunde Baende ihrer aelteren Brueder aus.
Und ich fand heraus, dass ich bereits 2 oder 3 Jahre zuvor eine Blyton Verfilmung in der ARD gesehen hatte, "Die Sache mit der Schatzinsel" (Five on a Treasure Island" von 1957, ein CFF Film aus England).
CFF = Childrens Film Foundation
1965 wurden die Fuenf Freunde Buecher noch vom Bluechert Verlag herausgebracht, aber leider uebernahm Bertelsmann dann diese Serie.
Zuerst noch mit den stimmungsvollen Illustrationen von Eileen A. Soper, aber Mitte der 70er Jahre wollte Bertelsmann dann auf Teufel komm raus die Fuenf Freunde Buecher modernisieren, also wurde Wolfgang Hennecke damit betraut, neue Illustrationen zu zeichnen, auf denen die Fuenf Freunde Jeans und T-Shirts tragen. Leider wurde der ausgesprochen huebsche Hund Tim von George aka Georgina dank Hennecke ziemlich haesslich dargestellt.
Anyway, in diese Phase fiel dummerweise mein Auszug aus dem Elternhaus. Ich zog mit 19 Jahren im Oktober 1974 kurz vor der Herabsetzung des Volljaehrigkeitsalters von 21 auf 18 (1.1.75) zu meinem Freund, und meine wuetenden Eltern hatten nichts Besseres zu tun, als all meine Kinderbuecher kartonweise nach Taunusstein bei Wiesbanden zu meinen Cousinen & Cousin zu bringen - zu weit weg, um sie mir wieder zurueckzuholen (wir lebten in Braunschweig).
Also musste ich mir die Fuenf Freunde Buecher muehselig mit den Originalillustrationen von Soper wieder zusammensuchen. Einige gab es sogar noch in Hannover, ich fuhr nach Telefonaten mit der Buchhandlung Sachse & Heinzelmann und zwei weiteren grossen Buchhandlungen nach Hannover, und fand 4 oder 5 Fuenf Freunde Buecher mit den alten Illustrationen.
Einige weitere fand ich auf Flohmaerkten in Braunschweig bzw in Hannover am Leineufer/Beginenturm, und den Rest dank Zetteln, die ich in Volksschulen ans Schwarze Brett geheftet hatte.
1985, nach 11 Jahren des emsigen Suchens (dies waren die pre-Internet years), fand ich sogar Band 22 und 23 von Brigitte Blobel, die wohl wegen Einspruchs von Blyton's Erben von Bertelsmann wieder aus dem Verkehr gezogen wurden. Aber einige Hundert Exemplare hat Bertelsmann offenbar zuvor verkauft.
Auf einem Flohmarkt im Hochsauerland (ich wohnte mittlerweile mit meinem ersten Ex-Ehemann in Lippstadt) fand ich beide Baende, und damit war meine Fuenf Freunde Sammlung vollstaendig.
Was mir an der Serie so gut gefaellt ist vor allem die Schilderung der Landschaft, die ich mir so wie Dorset's Jurassic Coast vorstelle, wo ja "Five on a Treasure Island" 1957 verfilmt worden ist, und zwar bei Corfe Castle, in Corfe Castle Village, bei Durdle Door und Stairwell Cove an der Kueste.
Und wenn man von Lulworth Cove zurueck zum riesigen Parkplatz geht, kommt man an einem Haus vorbei, das genauso aussieht wie das Felsenhaus aka Kirrin Cottage.
In meinen 20ern und 30ern las ich viele Romane von Patricia Highsmith, Sloan Wilson, Utta Danella, Herman Wouk, und Autobiographien von Anne LaBastille, Jo Bentfeld etc, aber nach meiner ersten Scheidung entdeckte ich meine Fuenf Freunde Buecher wieder, auch die Abenteuer Serie von Blyton (die noch besser ist) und die Raetselserie aka R series. Und seitdem lese ich sie alle paar Jahre wieder.
2008 trat ich der Enid Blyton Society bei
https://www.enidblytonsociety.co.uk/index.phpund entdeckte dort noch ein ganz besonderes Buch von EB mit dem Titel "The Secret Island" sowie zwei Baende "The Adventurous Four" und "The Adventurous Four again", die man im Deutschen leider (auch bei Bertelsmann) verhackstueckt hat und als "Arnoldkinder" Serie herausbrachte.
Ich kann trotzdem nur jedem empfehlen, der einigermassen Englisch lesen kann, diese drei Buecher mal auf Englisch zu lesen, wenn moeglich die alten Ausgaben (amazon.co.uk).
Wann immer ich erkaeltet bin, baut mich "The Secret Island" wieder auf.