Berte-Bratt-Forum

Herzlich Willkommen auf unserer kleinen Foruminsel
Aktuelle Zeit: 27.04.2024, 20:03

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Ans van Breda
BeitragVerfasst: 03.11.2023, 13:09 
Offline
muntere Moderatorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 21:06
Beiträge: 3883
Wohnort: Wuppertal
Ich entdecke gerade meine alten Mädchenbücher wieder und habe kürzlich eins von Ans van Breda zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder gelesen.

Über den/die Autor/in habe ich nichts finden können.
Der Name klingt männlich, aber ich bin mir fast sicher, dass es ein Pseudonym ist und könnte mir vorstellen, dass es vielleicht doch eine Frau geschrieben hat.

Es handelt sich um das Buch

Auf der Reise nach Las Palmas (1966)

Sandra ist im sonnigen Südafrika aufgewachsen und soll nun übergangsweise bei ihrer Tante in Amsterdam wohnen.
Sie kann sich nur schwer an die europäischen Verhältnisse gewöhnen, sie sieht alles nur mit den Augen der Afrikanerin.
Obwohl sie drei Sprachen spricht und die halbe Welt bereist hat, kommt sie auf dem Gymnasium, wo sie ihr Abitur nachholen soll, nicht mit.
Besonders Dr. Dracht, der strenge junge Mathematiklehrer, ist ihr ein Dorn im Auge und Sandra wird zur Rädelsführerin einer rebellischen Prima.
Nach einem sehr unschönen Vorfall muss sie die Schule noch vor dem Examen verlassen.
Auf einer Seereise mit ihrer Tante in Richtung Afrika macht sie dann eine überraschende Entdeckung...


Es ist kein typisches Mädchenbuch, was vor allem an der Hauptfigur liegt.

Sandra - ihr Alter wird an keiner Stelle genannt, nur, dass sie älter ist als die anderen Schülerinnen und Schüler in ihrer Klasse, ich schätze sie auf ca. 19 Jahre - verhält sich aus Unsicherheit ziemlich bockig und bringt sich selbst in komplizierte Situationen. Der Aufbau der Geschichte ist nicht klassisch und die im Titel angekündigte Reise spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Aber irgendwie mag ich das Buch.

Natürlich ist es aus heutiger Zeit politisch nicht korrekt, wenn Sandras Tante schließlich zu der Erkenntnis kommt, dass ein Mädchen ja eigentlich kein Abitur braucht und es daher nicht so schlimm ist, dass ihre Nichte von der Schule geflogen ist. Das muss man im Kontext der Zeit lesen, wie so manch andere Stelle auch.

Das Buch ist sehr kurzweilig und interessant, da es aus Sandras Sicht geschrieben ist.
Von außen betrachtet würde man sie schnell zur Zicke abstempeln, aber da man ihre Innensicht kennt, kann man ihr Verhalten ganz anders einordnen.

Es gibt auch ein paar recht überraschende Wendungen, die ich an dieser Stelle nicht verrate.

Ich habe mir jetzt noch ein weiteres Buch von Ans van Breda bestellt (geht natürlich nur noch antiquarisch) und bin gespannt, wie ich es finden werde.

Kennt jemand von euch den Autor/die Autorin?

_________________
Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten. :schmökern

Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Ans van Breda
BeitragVerfasst: 03.11.2023, 13:21 
Offline
geniale Giraffe

Registriert: 22.11.2012, 19:15
Beiträge: 1358
Wohnort: Hamburg
Hallo Joana, ja, den Autor kenne ich (es war ein Mann: https://www.thueringer-literaturrat.de/ ... a-ans-van/). Ich habe mal etwas von ihm gelesen, "Das Mädchen José", eine sehr dramatische Geschichte um ein Findelkind ... :yes Ich schreibe die Auflösung jetzt mal nicht, falls es das Buch ist, das du dir bestellt hast - ich habe es allerdings sehr bald geahnt, obwohl ich damals erst ca. 12 war. Und mir standen damals die Haare zu Berge vor Entsetzen, weil eine Figur hofft, in ihrem Stammbaum "kein Negerblut" zu haben. Aber ja, so etwas ist natürlich der Zeit geschuldet, in der das Buch geschrieben wurde.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Ans van Breda
BeitragVerfasst: 03.11.2023, 13:53 
Offline
muntere Moderatorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 21:06
Beiträge: 3883
Wohnort: Wuppertal
Ich habe das Buch "Wiedersehen in Rom" bestellt.

Das "N-Wort" kommt auch im von mir vorgestellten Buch vor, allerdings positiv besetzt: Sandra ist in Amsterdam erstmal davon überfordert, dass hier nur weiße Menschen herumlaufen, und denkt sehnsüchtig daran zurück, dass die Menschen in Afrika so viel herzlicher waren als die kühlen Niederländer.

_________________
Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten. :schmökern

Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

0 Mitglieder


Tags

Auto, Bau, Bücher, Erde, Liebe, Name, Reise, Schule

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Hosted by iphpbb3.com
Beliebteste Themen: Bücher, Erde, Liebe

Impressum | Datenschutz