Sehen wir uns morgen? - Alice Kuipers
Das Buch hat mich durch die Beschreibung in diversen Bücherkatalogen sehr fasziniert.
Zitat:
Die fünfzehnjährige Claire und ihre Mutter leben allein zusammen. Sie sehen sich nur unregelmäßig, da die Mutter als Ärztin in einer Geburtsklinik arbeitet - und Neugeborene halten sich nun mal nicht an feste Arbeitszeiten. Oft ist sie schon aus dem Haus, wenn Claire aufsteht, oder noch nicht zurück, wenn Claire zu ihrem Vater oder einer Freundin zum Übernachten geht. Dann hängen sie sich gegenseitig Nachrichten an die Kühlschranktür, Einkaufslisten, Taschengelderinnerungen, kleine Berichte aus ihrem Alltag. Doch eines Tages muss Claires Mom, die Ärztin, selbst zum Arzt. Was sie dort erfährt, verändert ihr Leben. Und Mutter und Tochter müssen auf den kleinen Zetteln auf einmal so viel mehr unterbringen als bisher ... Alice Kuipers hat ein außergewöhnliches Buch geschrieben, das einen unglaublichen Sog entwickelt. Ein berührender Roman, zusammengesetzt aus den Zetteln, die sich eine Mutter und eine Tochter an der Kühlschranktür hinterlassen.
Vor einiger Zeit hatte ich das Buch dann endlich in den Händen - und war ziemlich entäuscht.
Das ganze Buch besteht zu 99% aus diesen Zetteln am Kühlschrank.
Man erfährt mal etwas von der Tochter - mal etwas von der Mutter.
Irgendwann wird klar, dass die Mutter an Brustkrebs erkrankt ist und nicht so genau weiß, wie sie es ihrer Tochter sagen soll.
Sie versucht ihre Krankheit runterzuspielen - und die Tochter so zu "trösten".
Achtung Spoiler hat geschrieben:
Zum Ende hin stirbt die Mutter und die Zettel am Kühlschrank hören auf.
Bis Claire den letzten Zettel schreibt - sozuagen als Abschluss des Buches.
Mich hat vor allen Dingen dieser schnodrige Umgang mit so dem sensiblen Thema Brustkrebs gestört.
Und dann diese Zettelwirtschaft
.
In der Hardcoverausgabe (die ich übrigens in knapp einer Stunde im Weltbildladen gelesen habe) ist immer auf der ungeraden Seite ein Zettel mit dem Text abgebildet.
Mit viel Gück war der Zettel etwas länger als eine Buchseite und dann stand auch noch etwas auf der geraden Seite.
Ansonsten waren die geraden Seiten tatsächlich leer!
Dadurch habe ich mich ziemlich veräppelt gefühlt und das Buch hat noch mehr an "Wert" verloren.
An und für sich, finde ich diese Idee mit den Zetteln am Kühlschrank klasse!
Ich hätte mir nur gewünscht, dass diese Zettel praktisch der Einstieg in ein Kapitel sind und man danach mehr über die Hauptpersonen erfährt.