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 Betreff des Beitrags: Marie Desplechin
BeitragVerfasst: 14.01.2012, 00:06 
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gesprächiges Gnu
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Dieses Buch habe ich im Adventskalender gewonnen und darf es euch nun vorstellen ;)

Marie Desplechin: A&O
Amelie reicht's.Muss sie sich wirklich schminken und nur die coolsten Klamotten tragen, so wie die anderen Mädchen ihrer Klasse, um dazuzugehören?
Oscar ist Amelies bester Freund. Er ist nett, fast schon zu nett. Denn nette Jungs kommen nicht gerade gut an, oder?
Amelie und Oscar finden: Eine Idee muss her, wie sich der nervige Schulalltag überleben lässt. Also schmieden die beiden einen genialen Plan, den sie gleich am nächsten Morgen in die Tat umsetzen. Mit überraschenden Folgen.


Ich habe mich für das Buch beworben, weil es sich nach einer nette, typischen Teenie-Liebeskomödie anhörte.
Am Anfang sieht es auch ganz danach aus: Amelie und Oscar sind sind aber seit zehn Jahren beste Freunde, wobei die "Geschlechterrollen" eher vertauscht sind: Oscar ist ein Träumer, der in seiner eigenen Welt lebt, sich aber auch
sehr für Grammatik und Gedichte interessiert, was nicht gerade dazu führt, dass er sehr populär ist, und Amelie ist diejenige, die die anderen Jungs, die ihn ärgern, verprügelt - auch sie ist also nicht gerade beliebt in der Schule.
Die Geschichte beginnt, als Amelies Tante, eine ziemliche Modepuppe, sie als Geschenk professionell schminken lässt
und ihr neuer Freund Brian sie später zusammen mit Oscar fotografiert, wobei sowohl Tante als auch Brian offensichtlich vermuten, dass die beiden mehr als gute Freunde sind. Das hat zwei Folgen, die erste ziemlich unmittelbar, denn Amelie und Oscar kommt die Idee, sich künftig als Paar auszugeben, um so in der Schule von den anderen künftig mehr respektiert zu werden. Dies klappt auch tatsächlich ganz gut, alle scheinen verblüfft und auch beeindruckt. Dabei ändern sich jedoch auch die Rollen der beiden immer mehr, v.a. Oscar wird zunehmend selbstbewusster und cooler, aber auch Amelie entwickelt sich Mädchenhafter und schminkt sich nun.
Die zweite Folge ist, dass Brian so begeistert von dem Foto ist, dass er die beiden überredet, es zu verkaufen -
und prompt wird es für eine nationale Kampagne für Verhütung verwendet.

Bis dahin fand ich die Geschichte, bis auf kleinere Ungereimtheiten (z.B. besucht Amelie ihren besten Freund seit zehn Jahren das erste Mal zuhause, Brian wird bei der ersten Begegnung als neue Eroberung von Amelies Tante vorgestellt, bandelt aber beim nächsten Mal sofort mit ihrer alleinerziehenden Mutter an, was die Tante überhaupt nicht zu stören scheint) eigentlich ganz nett und unterhaltsam, wenn sie mich auch nicht vom Hocker gehauen hat.
Ab hier wird es meiner Meinung nach aber nur noch absurd. Alle reißen sich plötzlich um das Traumpaar, sei es in der Schule, wo Oscar vom absoluten Streber zum beliebtesten Jungen mutiert, oder in der Medienwelt, wo alle möglichen Leute plötzlich zum Feiern vorbeikommen und mehrere Zeitungen Amelie interviewen wollen. Und es wird noch abstruser, als Oscars Vater, ein Chinese, abgeschoben werden soll... Außerdem hat mich auch die Geschichte mit Amelie und Oscar nicht wirklich überzeugt. Ganz lange war für mich nicht klar, wie alt die Beiden eigentlich sind. Vom Erzählstil (Amelie schreibt aus der Ich-Perspektive) und v.a. Amelies Ablehnung des ganzen "Mädchenkrams", andererseits aber auch wieder ihrer Naivität in vielen Dingen, hätte ich sie auf 12, 13 geschätzt. Rein rechnerisch (sie kennt Oscar seit der ersten Klasse, in die man in Frankreich mit 5 kommt, und das ist zehn Jahre her) muss sie 15 sein, andererseits fragt die Lehrerin sie kurz vor den Sommerferien, was sie studieren werden, und Oscar arbeitet in den Ferien in der Fabrik, was für mich eher 16, 17 nahelegt (und ja auch eher zu einer Verhütungskampagne passen würde). Mag jetzt vielleicht manchen pingelig anmuten, aber ich finde, gerade bei Jugendbüchern macht das schon viel aus. Ich wüsste z.B. nicht, welcher Klasse ich das empfehlen würde.
Dann die Tatsache, dass sie trotz zehnjähriger Freundschaft noch nie bei Oscar daheim war und keine Ahnung hat, wie seine Familie lebt, das fand ich auch merkwürdig. Auch wie sich die Freundschaft der beiden verändert, v.a. dadurch, dass Oscar nun viel selbstbewusster wird, war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, irgendwie haben die Beiden auf mich eher wie eine Zweckgemeinschaft denn wie richtig gute Freunde gewirkt.

Ihr seht, insgesamt bin ich nicht wirklich überzeugt. Dazu hat man die Idee dann doch schon oft genug gelesen und meistens schlüssiger umgesetzt.

_________________
LG
Inka


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