Berte-Bratt-Forum

Whisper I Love you

Er zeigt ihr, wie es sein kann – das Leben, der Tod und der ganze Rest dazwischen ... Aber sie hat keine Ahnung, wer er in Wahrheit ist. Es ist Sommeranfang, als die 17-jährige Kansas mit weit ausgebreiteten Armen am Rand der alten Brücke steht. Es ist nicht der Tod, den sie fürchtet, sondern das Leben. Allem voran ihre Mitschüler und die ständigen Übergriffe, denn Kansas hat all ihre Worte verloren und schweigt. Doch gerade, als sie springen will, trifft sie auf River. River mit den flussblauen Augen und dem Blick eines gefallenen Engels. River, der schöne Wörter genauso liebt wie sie. Er überredet sie zu einem Deal: Einen Sommer lang soll sie ihn begleiten, danach springen sie zusammen – wenn sie es immer noch möchte. Was folgt, ist eine Reise, in der Kansas das Leben wiederfindet. Doch das neue Glück ist zerbrechlicher als Glas, denn River ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Und während ihre Verletzungen heilen, geht es River immer schlechter. Schon bald fragt sie sich, wer von ihnen wirklich gerettet werden muss – und welches dunkle Geheimnis er vor ihr versteckt. River und Kansas, eine Liebe wie der Tanz auf einem Drahtseil ohne Sicherung. Nur einen Schritt vom Tod entfernt. Intensiv - gefährlich - romantisch.

Ich bin durch eine Aktion auf dieses Buch aufmerksam geworden und kannte auch die Autorin bisher überhaupt nicht.
Es ist keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne, sondern eine Suche zu sich selbst. Kansas wird in der Schule übelst gemobbt und auch den Kontakt zu ihrer Familie - ja sogar zu ihrer Zwillingsschwester - hat sie gänzlich verloren. Sie spricht nicht mehr, sie leidet unter einer psychische Krankheit, dem totalen Mutismus. Dadurch wird sie jedoch zum idealen Opfer und sie trifft im Laufe ihres Lebens immer wieder auf Menschen, die dies ausnutzen. Irgendwann kann sie nicht mehr und will das Leiden beenden, indem sie sich von einer Brücke stürzt. Doch dann trifft sie auf River, der sie davon abhält. Doch auch er hat Probleme, denen sie nur langsam auf die Schliche kommt. Er hilft ihr ganz langsam heraus aus ihrem psychischen Käfig, ist selbst aber auf der Flucht - vor sich selbst und vor anderen.

Das Buch hat mich umgehauen! Es ist schrecklich und schön, sehr intensiv und es reißt einen von der ersten Seite an mit. Ich musste es mit Gewalt zur Seite legen und mich noch mit etwas anderem beschäftigen, um nachts schlafen zu können. Und als ich endlich durch war, nach zwei Nachmittagen, waren meine Augen total verquollen, weil ich immer wieder so geheult habe, dass ich nicht weiterlesen konnte.
Hierzu eine ernst gemeinte Triggerwarnung: Es beschäftigt sich mit Themen wie Suizid, Gesellschaftliche Ausgrenzung, Depressionen, Mutismus, Mobbing, PTBS. Gerade Menschen, die damit zu kämpfen haben, kann es den Boden unter den Füßen weg reißen. Alle anderen kriegen einen kleinen Eindruck davon, wie schlimm psychische Krankheiten sein können. Und dabei sei noch einmal erklärt, dass einem der eigene Verstand bei solchen Erkrankungen einen Streich spielt, er gaukelt einem vor, dass die ganze Welt besser dran ist, wenn man nicht mehr da ist. Dass man nur eine Last ist! Und dass einem Niemand helfen kann. Als gesunder Menschen denkt man, warum holen sich diese Menschen keine Hilfe, warum vertrauen sie sich niemandem an? Doch genau da spielt die Krankheit einem vor, dass niemand einen Ernst nehmen wird, es dadurch alles nur noch schlimmer wird.
Genau diesen Kampf schildert das Buch ganz eindrücklich und ist daher ziemlich harte Kost.

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Gruß Biene

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich.
Die anderen können mich!