Berte-Bratt-Forum

Da ich Schwierigkeiten hatte, die Bücher in eine Kategorie einzusortieren, lege ich sie erstmal hier ab ;)
Leider ist die Reihe nicht ins Deutsche übersetzt - aber sie gehört zu den Buchempfehlungen, die ich aus meinem Sommerurlaub mitgebracht habe (ein Büchereiausweis für eine schwedische Bücherei ist doch was Tolles).

Jonas Gardell: Torka aldrig tårar utan handskar.
1. Kärleken
2. Sjukdomen
3. Döden

Zum Inhalt:
Die Buchreihe wird bezeichnet als ein Roman in drei Teilen - daher stelle ich sie auch als ein Buch vor. Wenn ich den Inhalt ganz kurz fassen soll, so beschreibt Jonas Gardell das homosexuelle Leben in Stockholm während der 80er Jahre. Der Zeit, als in Schweden Homosexualität nicht mehr verboten und auch nicht mehr als Krankheit definiert wurde. Der Zeit, in der der Kampf für soziale Akzeptanz immer stärker wurde und Homosexualität öffentlich wurde. Aber auch der Zeit, in der immer mehr junge Homosexuelle krank wurden und starben - zunächst ohne, dass jemand wusste, warum, später der Schrecken zwar einen Namen, HIV, bekam, aber trotzdem nicht an Bedrohung verlor, vielleicht sogar eher noch bedrohlicher wurde.
Die Bücher folgen, nicht ganz chronologisch, einer Gruppe Homosexueller, jeder von ihnen mit seiner ganz eigenen Geschichte. In jedem Teil stehen andere Personen im Vordergrund. Ob das Rasmus ist, der nach dem Abi aus einem Kaff in die Großstadt kommt und zum ersten Mal in seinem Leben nicht mehr der Außenseiter ist, Benjamin aus Stockholm, Zeuge Jehovas, der sich trotzdem zur Homosexualität bekennt, weil er einfach in seinem Leben jemanden lieben möchte, Bengt, talentierter Schauspieler, Reine, Paul, Lars-Åke, Seppo.

Die Bücher erzählen ein Stück Geschichte. Geschichte, die noch gar nicht so lange vorbei ist, die aber viele wohl gar nicht so mitbekommen haben, weil es für die meisten "die anderen" getroffen hat. Natürlich hat wohl jeder von uns das Thema Aids mitbekommen - je nach Alter in Nachrichten, in der Schule oder bei Aktionsveranstaltungen, mancher hat vielleicht auch Fälle im Umfeld miterlebt.
Aber was Jonas Gardell beschreibt, das Leben unter der Bedrohung der "Schwulenpest", die Ausgrenzung, die Angst vor Zwangsregistrierung - das kennt wohl nur, wer selber betroffen war. Und das ist auch die große Stärke der Bücher, dass sie ein Stück Wahrheit, ein Stück Leben vermitteln. Mal traurig, mal ergreifend, aber auch voller Wärme, Lebensfreude und Liebe. Ich kann sie daher nur empfehlen.

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LG HeikeH