Leuchtturmtage Seit fünfzehn Jahren ist Stella glücklich mit Holger verheiratet. Aus der einstigen Schönheitskönigin ist eine zufriedene, rundliche Hausfrau geworden. Als Holger Stella kurz vor Weihnachten von einem Tag auf den anderen verlässt, fällt sie aus allen Wolken. Offenbar legt er doch mehr Wert auf Äußerlichkeiten, als sie wahrhaben wollte. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, macht sich Stella kurzentschlossen auf den Weg zu ihrem Bruder, der in Westerhever den alten Bauernhof der Familie betreibt. Auf der abenteuerlichen Fahrt über verschneite Straßen nimmt sie den Anhalter Hauke mit, und die beiden kommen sich näher. Im Norden angekommen packt Stella bei der Stallarbeit mit an und trifft so den charmanten Tierarzt Michael wieder, mit dem sie sich schon zur Schulzeit gut verstanden hatte. Doch dann taucht plötzlich Hauke wieder auf. Stellas Gefühlschaos ist perfekt und sie muss sich entscheiden – wen will sie bei ihrem Neuanfang an der Nordseeküste an ihrer Seite haben?Ein Buch, das in St. Peter Ording bzw. in der Region rund um SPO spielt, ein so schönes Cover und einen Titel hat, der zum Buch passt, hat schon einmal drei Sterne von mir verdient. ;-) Einen weiteren Stern bekommt es, weil es sich leicht und flüssig lesen lässt. Die Hauptperson Stella ist eine sehr hilfsbereite Person, aber es fiel mir in einigen Bereichen doch etwas schwer, mich mit ihr zu identifizieren.
Ich verstehe nicht so ganz, was sie an Hauke findet und dass sie mit ihm in die Kiste springt, nachdem sie kurz zuvor mit Michael im Heu war. Abends stellt sie dann auf einer Party fest, dass Hauke doch nicht zu ihr passt und fährt zurück nach Hause....Einige Sachen erscheinen mir im übrigen nur unzureichend recherchiert bzw. nicht realistisch. Vorab: Die Autorin hat sich das von hier ca. 30 km entfernte Calden als Wohnort von Stella ausgesucht, so dass ich ziemlich genau weiß, wie man von dort nach Westerhever kommt.
So habe ich mich gleich zu Anfang gefragt, warum Stella, die eigentlich die A 7 Richtung Norden fährt, einen Campingplatz ansteuert, der an der A7 südlich (!) von Kassel liegt. Das macht überhaupt keinen Sinn.
Außerdem wird später berichtet, dass sie die Strecke Westerhever-Calden und wieder zurück (!) an einem Tag bewältigt. Sie fährt am frühen Morgen im Dunkeln los, ist am Nachmittag in Calden, liefert das Wohnmobil ab und fährt sofort (!) die 460 km mit dem Pkw wieder zurück und das, ohne ein Pause zu machen. Das halte ich für absolut unrealitisch. Sie ist keine 18, sondern 36 und keiner kann mir erzählen, dass die Frau mal eben die über 900 km alleine fährt und vor allem zurück ganz ohne Pause.
Die Geschichte springt teilweise sehr schnell vorwärts, es wäre schön, wenn einige der Gedanken, die sich im Kopf der Autorin befanden, es auch auf das Papier geschafft hätten. In Sachen Beschreibung/Erklärungen wäre also durchaus noch Potential nach oben gewesen. Hierfür ziehe ich einen Punkt ab.
Ansonsten aber ein netter Nordsee-Winterroman für zwischendurch, kann aber mit Tanja Janz Romanen absolut nicht mithalten.