Ich versuch es mal, gänzlich ohne Klappentext!
Australien, Anfang des 20. Jahrhundert: in der kleinen Kurstadt Byron regiert seit drei Generationen der Hurlingford-Clan. Das bedeutet zum einen reiche Männer und reiche Frauen, sofern sie das Glück hatten, innerhalb der weitverzweigten Familie zu heiraten und unverheiratete oder verwitwete, arme Frauen, die von ihren männlichen Verwandten auch noch schamlos ausgenutzt werden. Denn bei den Hurlingfords erben nur die Männer Geld und Aktien, die Frauen werden mit etwas Land und einem Haus abgespeist. Zu letzteren gehören Drusilla Wright, ihre Schwester Oktavia und ihre Tochter Missy. Drusilla hat "außerhalb" der Familie geheiratet, und die ursprünglich erfolgversprechende Wahl erwies sich durch den frühen Tod des Gatten als sehr trügerisch. Nun versuchen sich die drei Damen auf "Missalonghi" mehr recht als schlecht über Wasser zu halten. Missy, die Tochter, ist über dreißig und nach den Maßstäben der Hurlingfords nicht hübsch (und natürlich vermögend) genug, um erfolgreich heiraten zu können, damit scheint das Schicksal der drei Damen besiegelt, ebenso wie Missys Traum, einmal etwas anderes als Braun ("ist ehrbar, schmutzt nicht und kommt nie außer Mode, weil es nie in Mode ist") zu tragen, eine absolute Utopie zu sein scheint.
Bis ein Fremder in die Stadt kommt und den nicht vorhandenen Byroner Staub gründlich aufwirbelt und in Missy ungeahnte Fähigkeiten zu Tage fördert... und aus der kleinen, braunen alten Jungfer eine selbstbewusste junge Frau wird und überhaupt die Stunde der (armen) Frauen in Byron schlägt.
Ein erfrischender, frecher Schreibstil (es ist leider das einzige Buch, was ich von C. McCullough kenne, daher kann ich keinen Vergleich anstellen) - keine ganz große Literatur, aber einfach richtig nett und amüsant zu lesen.
_________________ Hier antwortet entweder Ex-Polarlicht Madlen oder das ärztlich verordnete M.B.I. Geliebt wirst du einzig wo schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren - Adorno -
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