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BeitragVerfasst: 25.06.2012, 13:02 
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eifrigster Elefant
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Brigitte Kanitz - Immer Ärger mit Opa
Von Störchen, Kuhdung und einer Heideprinzessin, die’s in sich hat …

Die Wahlgroßstädterin Nele kehrt nach Jahren zurück in die Lüneburger Heide. Im Gepäck hat sie Tränen um den frisch verstorbenen Opa. Und seine Asche – die sie prompt im ICE vergisst. Daheim sind Oma und Großtante in heftigem Streit über den Grabstein entbrannt, und Neles Mutter verschwindet auf einen Selbstfindungstrip. Zu allem Überfluss erwartet Neles Jugendliebe Karl sie sehnsüchtig, dabei träumt sie doch von Paul, Opas attraktivem Anwalt – der ihr zudem noch ein paar Familiengeheimnisse enthüllt …


Ich fand schon die Kurzbeschreibung lustig und wollte das Buch unbedingt lesen. Das habe ich am Wochenende dann auch getan. Ich konnte es gestern gar nicht mehr aus der Hand legen und bin viel zu spät ins Bett gekommen. Entsprechend bin ich heute extrem müde, aber das war es wert.
Ich habe schon lange kein so lustiges und so entspannendes Buch mehr gelesen. Es ist einfach ideal zum abschalten, toll für einen veregneten Nachmittag und mit absoluter Gute-Laune-Garantie! Die Figuren sind alle sehr liebenswürdig, wenn auch meist schrullig und chaotisch. Nele schließt man schnell in sein Herz und verfolgt sie von einer Katastrophe in die andere. Denn der erste Besuch in ihrer Heimat nach 10 Jahren steht unter keinem guten Stern. Erst stirbt ihr Opa, der plötzlich unangemeldet vor der Tür steht und ihr etwas mitteilen will, in ihrem Treppenhaus, dann flüchtet sie mit seiner Asche aus dem Krematorium und vergisst diese schließlich im ICE. Das kann sie ihrer Familie natürlich unmöglich sagen, also versucht sie, zusammen mit ihrem Bruder die Asche wiederzufinden. Kein einfaches Unterfangen, aber auch nicht ihr einziges Problem. Denn in der Heimat wartet auch die alte Jugendliebe, von der sie damals verlassen wurde, was den Ausschlag gab, nach München zu gehen. Und dann ist da noch Opas Anwalt, aus dem Nele nicht schlau wird. Und der jede Menge Familiengeheimnisse enthüllt. Immer wenn man glaubt, das war es jetzt, taucht doch noch etwas auf. So ist das Buch voller Wendungen und bringt einen immer wieder zum Lachen. Wer lustige Romane mag, der sollte sich den Opa anschauen. Auf der Homepage der Autorin gibt es auch eine Leseprobe:

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Liebe Grüße,
Julia

“Books are the plane, and the train, and the road. They are the destination, and the journey. They are home.”
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Zuletzt geändert von Julia am 20.11.2014, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 13:36 
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sonnige Serengeti
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:danke Julia - :lachen das Buch werde ich gleich mal auf meine Urlaubsliste setzen. :chen

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Bild LG Iris

Life ist better at the beach :) :sonne


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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 13:56 
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eifrigster Elefant
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Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß, Iris. Bei mir ist es definitiv das Monatshighlight!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 18:06 
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geniale Giraffe
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Ich will Euch das Buch ja nicht madig machen ... aber da ist mal schon gleich ein ganz gravierender Fehler drin! Keine Angehörige wäre in der Lage, zum einen selber eine Urne durch die Gegend zu transportieren: kein Krematorium würde die Urne / Asche hergeben! Die muß von Krematorium direkt an die Friedhofsverwaltung gehen! Gegen Unterschrift!!!!
Und zum anderen: man kann die Urne auch nicht einfach öffnen und die Asche umfüllen, schon garnicht in eine Tupperdose! Die Urne ist ZUZUZU und versiegelt! Die kann man nicht einfach öffnen, wenn man sie denn doch irgendwie in die Hand kriegen würde ...

Also gut, ich will Euch das Buch doch madig machen! :) Oder doch nicht. :) Ich meine, letzten Endes muß ja jede selber entscheiden - und wird es jede selber entscheiden, was sie liest. Mir gefällt dieser Stil absolut nicht. Vollkommen belanglos, wie irgendso eine Liebesschnulze im Fernsehen .... da wär mir meine Zeit zu schade für ... (Aber wahrscheinlich geht es anderen so, wenn sie hören, wie ich neben dem Stricken wieder mal zum xten Mal meine heißgeliebten Folgen von StarTreck-Raumschiff Voyager sehe ...)

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Was uns fehlt, ist Freude, was wir brauchen, ist Hoffnung, was uns nottut, ist Zuversicht, wonach wir verschmachten, ist Frohsinn!"

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 18:31 
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eifrigster Elefant
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Heidrun hat geschrieben:
Ich will Euch das Buch ja nicht madig machen ... aber da ist mal schon gleich ein ganz gravierender Fehler drin! Keine Angehörige wäre in der Lage, zum einen selber eine Urne durch die Gegend zu transportieren: kein Krematorium würde die Urne / Asche hergeben! Die muß von Krematorium direkt an die Friedhofsverwaltung gehen! Gegen Unterschrift!!!!

Also zumindest der Punkt wird im Buch erklärt! Wird ja nirgends behauptet, dass das Krematorium sie ihr mitgegeben hat...

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 21:23 
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muntere Moderatorin
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Das Buch habe ich vorhin auch in den Händen im Flughafenshop gehabt. Hörte sich gut an!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 26.06.2012, 13:47 
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tiefsinniger Tiger
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Zitat:
Keine Angehörige wäre in der Lage, zum einen selber eine Urne durch die Gegend zu transportieren: kein Krematorium würde die Urne / Asche hergeben! Die muß von Krematorium direkt an die Friedhofsverwaltung gehen!


Das stimmt so nicht, Heidrun. Bei uns hier in Aachen ist es üblich -weil viel günstiger- und auch erlaubt, in den Niederlanden einäschern zu lassen und dort können die Angehörigen sich die Urne gegen Unterschrift aushändigen lassen. So wurde es mir auf jeden Fall von einer Beerdigungsunternehmerin bei einem Vortrag unseres Unternehmerforums erklärt. Ich habe extra nachgefragt, weil es mir nicht einleuchten wollte.

Zitat:
zum xten Mal meine heißgeliebten Folgen von StarTreck-Raumschiff Voyager sehe ...

Ich mag Raumschiff Voyager auch, aber dann im Satz davor zu schreiben:
Zitat:
Vollkommen belanglos, wie irgendso eine Liebesschnulze im Fernsehen .... da wär mir meine Zeit zu schade für

finde ich jetzt schon ein wenig anmaßend und arrogant. Sei mir nicht böse, dass ich das jetzt hier hinein geschrieben habe, wahrscheinlich war es gar nicht Deine Absicht, die Leserinnen des Buches so anzumachen :knuff.

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Sabine

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 26.06.2012, 16:17 
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geniale Giraffe
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Sabineb. hat geschrieben:
finde ich jetzt schon ein wenig anmaßend und arrogant.


Liebe Sabine, ich bin Dir nicht böse, um Himmels willen! Denn schau doch mal, was ich gleich nach dieser Bemerkung geschrieben habe:

Heidrun hat geschrieben:
(Aber wahrscheinlich geht es anderen so, wenn sie hören, wie ich neben dem Stricken wieder mal zum xten Mal meine heißgeliebten Folgen von StarTreck-Raumschiff Voyager sehe ...)


Genau deswegen hab ich das geschrieben, weil die Voyager-Folgen in den Augen mancher Zuschauerinnen und Leserinnen wahrscheinlich genauso "belanglos" ankommen, wir mir dieses Buch ... das ist eben Geschmackssache, wollte ich damit ausdrücken. Schade, dass das offensichtlich nicht so verstanden wurde!

Und zu der Urne / Krematorien-Geschichte: ich hab ja die Leseprobe gelesen, die Julia verlinkt hatte. Und da wurde geschildert, dass die Kremation offensichtlich in München (oder irgendwo da in Südbayern) stattgefunden hat - ich weiß, dass das in den Niederlanden oder auch in der Schweiz - und eben in etlichen anderen Ländern möglich ist. Aber eben nicht in Bayern. :-) - ABER (man beachte, ein ABER in Großbuchstaben!): Wahrscheinlich sollte das auch unter dichterische Freiheit fallen, passte mir nur grad noch so mit "in den Kram", weil mir die Schreibe eben garnicht zusagt!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 27.12.2012, 11:16 
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eifrigster Elefant
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Inzwischen ist Band 2 als Clubpremiere erschienen.

Oma packt aus
Was ist schlimmer als eine verrückte Familie? Zwei!

Seit die perfekt gestylte Großstadtpflanze Nele in die Lüneburger Heide und in den Schoß ihrer Familie zurückgekehrt ist, überschlagen sich die Ereignisse. Kaum wird ein Geheimnis gelüftet, schon sitzt Nele samt Oma, Großtante und der riesigen Dogge Rüdiger im VW-Bus auf dem Weg nach Süditalien. Einzig ihr Liebster Paul glänzt durch Abwesenheit. Doch zum Glück ist sie bald viel zu beschäftigt, um sich darüber Gedanken zu machen: Während sie versucht, eine verzwickte Geschichte aufzuklären, überfrisst sich Rüdiger an Tiramisu, und Oma zwingt den Dorfarzt mit dem Küchenmesser zur Notbehandlung …


Wie schon Band 1 fand ich auch Band 2 einfach nur klasse. Super lustig und perfekt zum entspannen. OK, eine Wendung der Geschichte fand ich etwas too much, aber das hat mich gar nicht so sehr gestört, ich hatte einfach viel Spaß. Ich hoffe darauf, dass die Geschichte noch weiter geht.
Das Einzige, was sich mir nicht erschließt, ist übrigens der Titel. Eigentlich packt Oma gar nichts aus... Aber egal, wer Band 1 mochte, wird auch Band 2 lieben!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 20.11.2014, 10:10 
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eifrigster Elefant
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Inzwischen habe ich 3 weitere Bücher von Brigitte Kanitz/Janson gelesen und freue mioch total auf das nächstes Jahr unter Brigitte Jacobi erscheinende Buch.

Als erstes gab es einen Heidekrimi, der lustig und auch etwas übersinnlich ist.

Brigitte Kanitz - Mord mit Schnucke
Kommissarin Hanna Petersen wollte eigentlich Karriere machen. Das läuft allerdings nicht so wie geplant. Die Hamburgerin wird strafversetzt nach Hassellöhne, einem kleinen Ort der Lüneburger Heide. Und dort hat Hanna leider nicht den besten Start. Mit ihrem einzigen Mitarbeiter, dem Dorfpolizisten Fritz Westermann, gerät sie schon beim ersten Treffen aneinander, und alle im Dorf trauern ihrem scheinbar unfehlbaren und großartigen Vorgänger nach. Die Kommissarin aus Hamburg braucht in Hasellöhne keiner, da ist sich das Dorf einig. Einzig Hannas Vermieterin Luise und manchmal auch der attraktive Dorfarzt Johannsen scheinen zumindest manchmal auf Hannas Seite zu stehen. Doch reicht das aus, um einen Mordfall zu klären? Geht das, nur mit der Unterstützung von Luises Wachholderschnaps? Auf die Hilfe der Dorfbewohner kann Hanna sich nämlich nicht verlassen, als bei einer Jagdgesellschaft ein Mord passiert und ausgerechnet der Graf, der heimliche Chef der Gegend, und seine Familie unter Verdacht geraten.

Der erste Heide-Krimi von Brigitte Kanitz überzeugt durch Witz und Charme. Großstadtkommissarin Hanna landet in einem kleinen Heidedorf, und das bringt natürlich einiges an Kulturschock, Missverständnissen und Pannen mit sich. In Hassellöhne ticken die Uhren anders als in Hamburg und auch die Polizeiarbeit wird dort anders verrichtet. Jeder kennt jeden, und bis ein Zugezogener akzeptiert wird, kann es schon einmal ein paar Jahrzehnte dauern. Keine guten Voraussetzungen für Hanna, die eigentlich auch nur eins möchte: Schnell wieder weg aus dem Dorf. Doch schon kurz nach ihrem Eintreffen geschieht der erste Mord und sie hat nur noch wenig Zeit, über ihre Situation nachzudenken. Denn jetzt muss sie dem Dorf zeigen, was sie drauf hat.

Hanna ist sehr sympathisch und gewinnt die Leser sofort für sich. Doch auch den einen oder anderen Dorfbewohner konnte ich schnell in mein Herz schließen. Den attraktiven Doktor, den ein Geheimnis umgibt, den jungen Polizisten, der immer etwas Vorlaut ist und viel Spaß daran hat, Hanna zu necken und natürlich Luise, die jederzeit einen selbstgebrannten Wachholderschnaps parat hat. Heimlicher Star des Buches ist allerdings Alfred, ein altes störrisches Pferd, das sich nicht nur in Hannas Herz schleicht.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass der Regionalkrimi auch ein kleines übersinnliches Element beinhaltet. Hanna hat eine Gabe, die ihr bei den Ermittlungen hilft, die aber nie zu sehr in den Vordergrund gerückt wird. Auch Leser, die nicht so auf übersinnliche Elemente stehen, müssen keine Angst haben, das Buch wird auf keinen Fall davon dominiert. Hannas Fähigkeit ist einfach ein nettes kleines Extra, das zu verschiedenen lustigen Szenen im Buch führt.

„Mord mit Schnucke“ ist hoffentlich nicht der letzte Krimi rund um Hanna Petersen. Ich habe sie und Hassellöhne wirklich in mein Herz geschlossen und würde mich freuen, weitere charmante, witzige Regionalkrimis aus der Feder von Brigitte Kanitz zu lesen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 20.11.2014, 10:12 
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eifrigster Elefant
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Als nächstes erschien Onkel Humbert guckt so komisch. Das war für mich das schwächste ihrer Bücher. Wobei ich auch hier viel Spaß beim Lesen hatte, ich brauchte aber länger, um in die Geschcihte hereinzukommen.

Brigitte Kanitz - Onkel Humbert guckt so komisch
Maja wird 30 und so wirklich zufrieden ist sie nicht mit ihrem Leben. Single, ohne gescheiten Job und deswegen wieder im Kinderzimmer bei den Eltern eingezogen, nein, so hatte sie sich das Leben nicht vorgestellt. Doch wenn sie geglaubt hat, dass es nicht schlimmer kommen kann, so hat sie sich geirrt. Auf der von ihr unerwünschten Überraschungsparty zu ihrem Geburtstag stürzt sie und verletzt sich am Kopf. Und auf einmal hört sie seltsame Stimmen. Onkel Humbert, der von allen in der Familie für verrückt gehalten wird, berichtet ihr vom Familienfluch, der jetzt auf ihr lastet: Maja kann Gedanken lesen.
Ab dem Moment wird ihr Leben noch chaotischer als bisher, hilft gegen die Flut an Gedanken doch nur lautes Singen oder intensives Anstarren des Gegenübers. Nichts, womit man beliebt und für normal gehalten wird. Maja ist fest entschlossen, die Gabe für Gutes zu verwenden. Doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus…


Ich liebe die unterhaltsamen Heide-Bücher von Brigitte Kanitz. Auch „Onkel Humbert guckt so komisch“ ist ein solches Buch, das in einem kleinen Ort der Lüneburger Heide spielt und für viel Lachen und Schmunzeln sorgt.
Ich muss gestehen, ich brauchte diesmal etwas länger, um richtig in die Geschichte hineinzufinden, die Bücher rund um Familie Lüttjens und auch der Krimi „Mord mit Schnucke“ konnten mich damals schneller in ihren Bann ziehen. Aber nachdem Maja aus dem Krankenhaus entlassen und ich richtig in der Geschichte angekommen war, hatte ich wieder sehr viel Spaß. Maja ist ein sympathischer Hauptcharakter voller Fehler und Schwächen und damit unglaublich real und glaubwürdig. Und dank ihres Talentes für Fettnäpfchen und natürlich dank der unerwünschten Gabe kommt es immer wieder zu lustigen Situationen.
Heimlicher Held des Buches ist Onkel Humbert (Wobei, so heimlich ist er gar nicht, er ist ja sogar Titelgeber), und ihn habe ich besonders in mein Herz geschlossen. Ich habe mich immer gefreut, wenn der schrullige alte Onkel auftaucht und seine Militärmärsche schmettert. Onkel Humbert ist dank des Familienfluches, von dem niemand weiß, so etwas wie das schwarze Schaf der Familie, und er lockert definitiv jedes Treffen auf – wenn auch eher ungewollt. Wer kann es ihm verübeln, dass er lieber singt statt sich die abfälligen Gedanken über den verschrobenen alten Onkel anzuhören.

Brigitte Kanitz ist auch mit diesem Buch wieder ein leichter unterhaltsamer Roman gelungen, bei dem man wunderbar abschalten und Spaß haben kann. Wie alle ihre Bücher zeichnet es sich durch seinen leichten lockeren Schreibstil, den Humor und die Situationskomik und auch durch die wunderbar beschriebenen Charaktere aus. Genau das richtige Buch für alle, die beim Lesen gerne lachen. Auch wenn es nicht ganz an die anderen Bücher der Autorin heranreicht, Brigitte Kanitz hat mich wieder einmal überzeugt, und ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug in die Lüneburger Heide mit ihr!

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 Betreff des Beitrags: Re: Brigitte Kanitz
BeitragVerfasst: 20.11.2014, 10:15 
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eifrigster Elefant
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Ein absolutes Jahreshighlight von mir und ganz anders als die anderen Bücher ist ihr neuestes Werk, das viel ernster und einfach wunderschön ist!

Brigitte Janson - Winterapfelgarten
Seit Jule einen Reitunfall hatte, ist nichts mehr, wie es war. Die junge deutsche Hoffnung im Dressurreiten ist schwer verletzt und hat sich komplett zurückgezogen. Auch ihre Mutter Claudia und ihre Patentante Sara kommen nicht mehr an sie heran. Aus dem lebensfrohen ehrgeizigen Mädchen ist eine frustrierte junge Frau geworden. Das muss sich ändern, aber Claudia weiß nicht wirklich wie. Bis sie auf einmal ohne Job dasteht, weil sie angeblich mit 51 zu alt ist, um weiter Kosmetik zu verkaufen. Sie beschließt, ihr Leben zu ändern und noch einmal ganz von vorne anzufangen – mit einem Apfelhof im Alten Land. Dort kann sie Kosmetik herstellen, Jules Seele kann heilen und auch Sara, die nach der Trennung von ihrem Mann deprimiert ist, wird das Landleben guttun. Davon ist Claudia überzeugt. Die anderen beiden Frauen weniger. Aber schließlich landen sie tatsächlich alle auf dem Hof, wo nichts so läuft wie es soll. Sie wären wohl verloren gewesen, wenn nicht noch die rüstige Rentnerin Elisabeth aufgetaucht wäre. Mit ihr zusammen versuchen sie, das Leben zu meistern, so gut es geht.

Ich liebe die Bücher von Brigitte Janson, die sie unter Brigitte Kanitz veröffentlicht hat. Das sind lustige leichte Frauenbücher, meist mit einem kleinen Kriminalfall. Ähnlich lustige Unterhaltung erwartete ich auch hier. Aber ich merkte schnell, dieses Buch ist anders. Es ist ernster. Und es hat mir tatsächlich noch besser gefallen.
Die Hauptpersonen sind nicht unbedingt auf den ersten Blick sympathisch, aber sie haben mein Herz schnell erobert. Alle haben eine schwere Zeit hinter sich, und es hat sehr viel Spaß gemacht, sie dabei zu begleiten, wie sie sich erholen, wie ihre Wunden langsam heilen. Das Buch ist wirklich voller ernster Themen und am Anfang tatsächlich fast deprimierend. Doch dann wird es immer lockerer und leichter und es macht immer mehr Spaß, den Weg der unterschiedlichen Frauen zu begleiten. Ich habe die Bewohner des Glockenhofes sehr liebgewonnen und wollte mich gar nicht von ihnen trennen.

Ich kann die Geschichte rund um Verletzungen und heilen, um Beziehungen, das Altwerden, Tierliebe und viel mehr nur empfehlen. Brigitte Janson ist eine warmherzige wunderschöne Geschichte gelungen, die einen Mut macht, etwas aus seinem Leben zu machen und Träumen zu folgen. Ein wunderschönes Buch, das mich völlig begeistern konnte. Ich kann euch wirklich nur empfehlen, lest dieses Buch, reist mit ihm ins Alte Land und lasst euch auch verzaubern von dem wunderschönen aber eben nicht immer einfachen Landleben!

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BeitragVerfasst: 12.07.2015, 18:19 
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muntere Moderatorin
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Ich habe dieses Wochenende auch "Winterapfelgarten" gelesen; Bücher, die im alten Land spielen, sind ja derzeit viele auf dem Markt. Wie Julia, hat auch mir dieser Roman sehr, sehr gut gefallen. Die guten Freundinnen, die sich seit vielen Jahren kennen, sind interessante Charaktere. In ihrem Leben lief und läuft nicht immer alles glatt, sie sind füreinander da und brauchen sich gegenseitig. Auch Elisabeth, die erst auf dem Hof zu dem Trio stösst, ergänzt den Haufen gut und gerade durch ihrer distanzierte Beobachtung und ihre Lebenserfahrung sieht sie manches deutlicher als Claudia, Jule und Sara. Johann, der Nachbar, ist der liebenswerte kauzige Nachbar mit Schale & Kern. Ein schönes Buch für verregnete Sonntage und ich werde wohl auch auf andere Romane der Autorin künftig achten.

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BeitragVerfasst: 06.07.2018, 21:53 
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Holunderherzen

Nach einer gescheiterten Beziehung hat Anne die Nase voll von der Liebe und hofft auf die heilende Wirkung ihrer Tante. Die eigenwillige Tilly ist das schwarze Schaf der Familie und Annes großes Vorbild. Doch Tilly scheint selbst nicht ganz auf der Höhe zu sein: Ihr Öko-Hof in der Lübecker Bucht ist halb verlassen, einzig ihr Mops Hugo leistet ihr Gesellschaft. Hinter der spröden Fassade ihrer Tante entdeckt Anne eine verletzliche Frau, die oft zerstreut wirkt. Anne beschließt zu bleiben und den wild wachsenden Holunder auf Tillys Hof zur neuen Einnahmequelle zu machen. Dabei wird sie tatkräftig unterstützt vom Fischer Thies, und auch der Landarzt Carsten lässt sich überraschend oft blicken. Vielleicht ist in Sachen Liebe ja doch noch nicht alles zu spät?

Anne Winkler (40) führt in Hamburg einen Catering-Service, sie bereitet Häppchen und vieles andere für Partys zu. Aufgebaut hat sie dies in der früheren Gastronomie der Eltern. Ihre Angestellte ist auch Freundin und somit Seelentrösterin.
Tilly wohnt seit einiger Zeit in einem Wohnwagen am Brodtener Steilufer. Anfangs mit sechs Mitstreitern, die gemeinsam abseits von Luxus anders leben möchten, doch nach und nach geben die anderen auf. Sie wollen nicht auf Luxus verzichten. Tilly hat ihren Mops Hugo und manchmal ist ihr, als wenn er mit ihr reden würde. Sie spürt auch zwischen sich und den anderen Menschen immer eine Wand, kann ihre Gefühle nicht äußern, ist mürrisch, teils sogar boshaft und doch sucht auch sie jemanden, mit dem sie ihr Leben teilen kann.
Tilly bietet Anne an, einige Zeit in ihrer kleinen Wohnwagensiedlung zu verbringen, im Holunderdorf. So lernen sich die beiden Frauen endlich kennen und mit der Zeit bekommt Anne die Ahnung was Tilly zu schaffen macht und belastet.

Die Geschichte beginnt im August in Hamburg und endet im November und umspannt eine Handlungsdauer von ungefähr 6 Monaten. Einerseits ein interessanter Roman mit kantigen Figuren, andererseits eben nicht nur leichte Kost. Geschildert werden die turbulenten Geschehnisse abwechselnd aus der Warte von Tilly und Anne (in der 3. Person), die Erzähler gewähren dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühlen und die zwei Erzählperspektiven sowie miteinander verwebenden Handlungsstränge sorgen für Abwechslung.

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BeitragVerfasst: 21.04.2022, 12:57 
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muntere Moderatorin
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Habe jetzt auch mal "Mord mit Schnucke" gelesen. Nach einem Drittel habe ich es erst einmal zur Seite gelegt und zwei andere Bücher gelesen, doch vorgestern habe ich es beendet und fühlte mich gut unterhalten.

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