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 Betreff des Beitrags: Genevieve Cogman
BeitragVerfasst: 04.09.2018, 20:15 
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muntere Moderatorin
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Eher aus Zufall bin ich auf den ersten Band einer Reihe gestoßen, die bislang völlig an mir vorbei gegangen ist.

Ich gestehe, zunächst hat es mir das Cover angetan. Ich mag schöne Cover.

Es handelt es sich um die Reihe "Die Bibliothekare", bislang sind auf Deutsch 4 Bände erschienen.

Genevieve Cogman - Die unsichtbare Bibliothek (the invisible library)


Die unsichtbare Bibliothek - ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in eine dem viktorianischen London ähnelnde Welt, wo eine seltene Version der Grimm’schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird allzu schnell ein tödliches Abenteuer ...

Mich hat zunächst die Grundidee fasziniert, dass Bibliothekare hier keine etwas verstaubten, langweiligen Gestalten sind (wie sie in Büchern ja oft dargestellt werden), sondern durch ihre Kenntnis von Literatur und der Beherrschung der Sprache zu wahren Geheimagenten werden.

Dreh- und Angelpunkt der Reihe ist die unsichtbare Bibliothek, die sich in einem zeitlosen Raum befindet und durch die Zugänge zu unzähligen Parallelwelten eröffnet werden. Die Bibliothekare sind dazu ausgebildet, in diesen Welten seltene und/oder wichtige Bücher zu jagen und diese für die Bibliothek zu beschaffen. Das ist manchmal ganz schön gefährlich, und man bekommt es mit merkwürdigen Wesen und äußerst gefährlichen Situationen zu tun.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich zunächst nicht richtig warm mit dem Buch geworden bin, was aber wahrscheinlich an der Übersetzung liegt. Oft habe ich gedacht "im Original klingt das bestimmt wesentlich eleganter", daher werde ich den nächsten Band auch auf Englisch lesen.

Die Geschichte selbst hat deutlichen Steampunk-Charakter (dabei werden einerseits moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft) und ist äußerst spannend.

Die Protagonistin Irene ist eine etwas verschrobene, sehr eigensinnige und kluge Person, die für ihre Missionen alles gibt und auch in lebensbedrohlichen Situationen meist einen kühlen Kopf behält. Auch die weiteren Figuren sind recht unkonventionell entworfen und immer für eine Überraschung gut.

Es ist allerdings kein Buch für schwache Nerven, manchmal geht es ganz schön zur Sache (ich sage nur Kämpfe mit gefräßigen Alligatoren oder die Flucht in einem Zeppelin unter Beschuss).

Mir hat das Buch gefallen, weil hier einerseits eine eigene Welt erschaffen wird, andererseits aber auch viele Anleihen aus bekannten Romanen anklingen (Irene ist zum Beispiel ein bekennender Sherlock-Holmes-Fan).

Genevieve Cogman nimmt bekannte Kreaturen (wie Drachen und Elfen) und schreibt ihnen völlig andere Merkmale und Eigenschaften zu. Auch ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, wer Freund und wer Feind ist.

Ich bin gespannt, wie es mit Irene und ihrer Arbeit als Bibliothekarin weitergehen wird.

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Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten. :schmökern

Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


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 Betreff des Beitrags: Re: Genevieve Cogman
BeitragVerfasst: 04.09.2018, 22:04 
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tiefsinniger Tiger
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Danke für den Lesetipp. Wir haben tatsächlich 3 Bände eBooks in der Bücherei. Die werde ich mir dann mal sichern.
Edit: Und alle 4 Bände als 'richtige' Bücher.

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Sabine

Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. - Cicero


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 Betreff des Beitrags: Re: Genevieve Cogman
BeitragVerfasst: 07.10.2018, 20:13 
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muntere Moderatorin
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Genevieve Cogman - Die maskierte Stadt (the masked city)


Irene Winters ist nun leitende Bibliothekarin vor Ort in der Parallelwelt, in welcher sie bereits im ersten Band tätig war. Es könnte alles so schön sein. Ihr Auftrag ist es, auf die verschiedensten Weisen wichtige Bücher zu besorgen, um sie der BIBLIOTHEK zur Verfügung zu stellen. Manchmal ist es ganz einfach, oft spannend um manchmal ziemlich zwielichtig. Aber immer interessant und kurzweilig.

Aber dann wird ihr Assistent Kai auf spektakuläre Art und Weise entführt, und Irene ahnt bald: Es geht um viel mehr als nur eine simple Entführung. Nämlich um Macht, Herrschaft und einen perfiden Plan eines mysteriösen Lords, der alle(s) vernichten könnte, was Irene ins Herz geschlossen hat. Und so macht sie sich auf in unbekannte Welten, kämpft mit Menschen, Elfen, Drachen und Technik und handelt dabei so ziemlich gegen jede Regel der BiBLIOTHEK.

Am Ende verschlägt es sie in ein Venedig, das alles, nur nicht friedvoll romantisch ist. Sondern eher kriegerisch tödlich. Aber es geht hier schließlich um Kai, der für Irene mittlerweile viel mehr als nur ein Assistent ist...



Das zweite Buch der Reihe habe ich im Original gelesen, und es hat mir sehr gut gefallen.

Mittlerweile ist man als Leserin mit dem Konzept "Bibliothekare = Spione, die in lebensgefährlichen Einsätzen in einigen der unzähligen Welten des Multiversums wertvolle Bücher beschaffen" vertraut und zuckt noch nicht mal mit der Augenbraue, wenn Irene sich raffiniert eine Audienz bei einem Drachenkönig erschleicht, Mordversuchen geschickt entkommt und lässig zwischen den unterschiedlichen Welten herumreist wie unsereins bei einer Städtereise am Wochenende.

Dieses Mal geht es direkt richtig zur Sache, da die grundlegenden Informationen als bekannt vorausgesetzt werden. Wie Irene auf der Suche nach ihrem Assistenten Kai alle Hebel in Bewegung setzt und selbst vor tödlichen Gefahren nicht zurückschreckt, das ist spannend und sehr fantasievoll erzählt. Mit von der Partie ist wieder Vale, der Privatdetektiv, mit dem sich Kai und Irene angefreundet haben und der mit seinem Scharfsinn und trockenen Humor immer zur Stelle ist.

Das Buch strotzt nur so vor Kreativität, sowohl was die Ausgestaltung der Umgebungen/Landschaften als auch die der Charaktere betrifft.

Ich bin ein richtiger Fan von Irene Winters geworden, die eine unabhängige, clevere und trotzdem warmherzige Protagonistin ist. Im Team mit dem geheimnisvollen, jugendlich-spontanen Kai und dem abgeklärt-zupackenden Vale ist sie einfach unschlagbar.

Was mich sofort den nächsten Band hat bestellen lassen: Die Geschichte ist so wunderbar unvorhersehbar, man weiß nie, ob auf der nächsten Seite zu einer harmlosen Frotzelei unter Freunden oder einem Kampf auf Leben und Tod kommen wird. Oder sogar zu beidem. Das macht diese Reihe für mich so erfrischend anders als viele der Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

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Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


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 Betreff des Beitrags: Re: Genevieve Cogman
BeitragVerfasst: 07.01.2019, 16:54 
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muntere Moderatorin
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Genevieve Cogman - Die flammende Welt (the burning page)

Nachdem Irene ihren Freund und Assistenten Kai gerettet hat (siehe letzter Band) und dabei einige Regeln der Bibliothek gebrochen hat, ist sie nun sozusagen "auf Bewährung" und muss erst einmal einige eher unattraktive Aufgaben erledigen. Bei einer dieser Aufgaben in einer Parallelwelt passiert jedoch etwas noch nie Dagewesenes: Das Tor zur Bibliothek lässt sich nicht nur nicht mehr öffnen, es geht sogar in Flammen auf!

Schnell stellt sich heraus, dass dies kein Einzelfall ist und sogar einige Bibliothekare durch ähnliche Situationen ums Leben gekommen sind. Die Bibliothek ist in Aufruhr, und zum Entsetzen aller stellt sich bald heraus, dass der Erzfeind der Bibliothek (Alberich, mit dem Irene schon in Band 1 eine höchst unerfreuliche Begegnung hatte) dahintersteckt und ein großes Ziel hat: Die vollständige Zerstörung der Bibliothek!

Mit Hilfe von Kai und Vale versucht Irene alles, um die Bibliothek - und damit ihre Freunde, ihre Welt und nicht zuletzt sich selbst - zu retten.
Eine Spur führt in ein alternatives St. Petersburg, doch dort läuft nicht alles wie geplant. Denn Alberich hat seine Spione überall...

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...



Von den drei bislang von mir gelesenen Büchern der Reihe hat mir dieses am besten gefallen, ich habe es wieder im Original gelesen.

Man ist als Leserin mittlerweile richtig in dem von Cogman kreativ und intelligent gewebten Multiversum "zu Hause" (soweit man sich in einem schier unendlichen großen Multiversum mit Magie, Drachen, Elfen und so weiter wie zu Hause fühlen kann) und wird doch immer wieder überrascht von dem Detailreichtum der Beschreibungen und den sorgfältig ausgetüftelten Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere.

Ich habe richtig mitgefiebert auf der Jagd nach Alberich, bei Rückschlägen mitgelitten und mich über die schillernden Typen und den Wortwitz gefreut.

Viele Szenen sind absolut filmreif beschrieben, ich konnte mir alles gut vorstellen. Wie immer kommen actiongeladene und brandgefährliche Szenen nicht zu kurz, aber auch die düstersten Szenen werden zwischendurch immer wieder durch Irenes trockenen, sarkastischen Humor und ihre absolut coole Art aufgelockert.

Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber eine derart toughe (aber dann auch wieder verletzliche) Heldin habe ich lange nicht mehr gelesen.
Eine Art Veronica Mars im Multiversum, wenn man so will :).

Was ich auch gelungen finde: Jeder Band spielt zu einem wichtigen Teil in einer bestimmten Stadt (Band 1: London, Band 2: Venedig, Band 3: St. Petersburg), wenn man schon einmal dort war oder sich darüber informiert, kann man sich alles noch viel besser vorstellen.

Für mich überraschend kam es in diesem Band zu einer amourösen Verwicklung (ein besserer Ausdruck fällt mir gerade leider nicht ein), die mir gefallen hat und von der ich hoffe, dass sie im Folgeband weiter geführt wird.

Jener Folgeband liegt übrigens schon auf meinem Nachttisch :zwinkern.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht, denn obwohl der Band in sich abgeschlossen sind, hat die Serie noch viel Potential.

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Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


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 Betreff des Beitrags: Re: Genevieve Cogman
BeitragVerfasst: 10.04.2019, 09:39 
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muntere Moderatorin
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Genevieve Cogman - Das dunkle Archiv (The lost Plot)

Die Welt der Drachen ist in Aufruhr - eine mächtige Drachenkönigin hat einen hohen Regierungsposten zu vergeben und zum Wettbewerb aufgerufen: Wer eine Reihe von schwierigen Aufgaben erfüllt, der wird Ehre und Macht erhalten, wer dagegen scheitert, der bringt Schande über seine ganze Familie und ist so gut wie tot. Die letzte und wichtigste Aufgabe für die beiden verbleibenden Kontrahenten: Die Beschaffung eines ganz bestimmten, sehr seltenen Buches.

Das Ganze wäre eigentlich gar kein großes Problem für Irene Winters und die BIBLIOTHEK, wenn die sich bis auf Blut bekämpfenden Drachenkandidaten nicht auf einmal auf die Idee kommen würden zu versuchen, Bibliothekare zu bestechen um an das Buch zu kommen.

Das darf natürlich niemals passieren - die BIBLIOTHEK ist seit tausenden Jahren absolut neutral und es darf nicht einmal der Anschein erweckt werden, deren Agenten seien käuflich.

Doch dann bekommt Irene mit, dass anscheinend einer ihrer Kollegen den Deal angenommen hat und auf der Suche nach dem Buch ist. Jetzt gilt es, den Ruf der BIBLIOTHEK zu retten, koste es, was es wolle. Und wer wäre für ein solches Himmelfahrtskommando besser geeignet als Irene Winters mit ihrem Assistenten Kai?

Und so machen sich die beiden auf die Jagd nach dem begehrten Buch. Und die führt sie in das New York der 1920er-Jahre, in die Zeit von Prohibition, Gangstern und Verbrechen ...




Ich habe das Buch gestern Abend ausgelesen und bin viel zu spät ins Bett gegangen - so spannend war es!

Genevieve Cogman lässt den Leser durch ihren wundervollen Schreibstil tief in das New York der 20er Jahre eintauchen und man fiebert richtig mit, wie Irene und Kai von schwerbewaffneten Gangstern gejagt werden, durch die düsteren New Yorker Gassen fliehen und zum Schluss natürlich genau zwischen die Fronten der äußerst gefährlichen rivalisierenden Drachen geraten.

Dabei stellt sich wieder einmal heraus, was für ein gutes Team die beiden trotz ihrer Unterschiedlichkeit sind.
Irene ist zwar eine gerissene Bücherdiebin, aber sie hat auch ein Gewissen, was manchmal nicht besonders gut mit ihrer Tätigkeit zu vereinbaren ist. Aber durch ihre Klugheit und ihren kühlen Kopf schafft sie es immer wieder, sich aus den unmöglichsten Situationen zu befreien.

Genevieve Cogman schreibt wieder mit leichter Hand, lässt auch in den schwärzesten Momenten noch ein wenig Humor durchblitzen und zeigt, dass wahre Freundschaft viel aushalten und bewegen kann.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Buchreihe eines Tages verfilmt wird - genügend spektakuläre Szenen sind auf jeden Fall vorhanden!

So, und heute Abend werde ich mit dem fünften - und bislang leider letzten - Band beginnen.
Dieser soll in Paris spielen, mal sehen welche dramatischen Ereignisse sich dort abspielen werden...

Laut Ankündigung hat Cogman (die übrigens nur nebenberuflich schreibt, Medizinstatistik studiert hat und beim "National Health Service" arbeitet) mittlerweile einen Vertrag für drei weitere Bücher erhalten.
Das lässt hoffen, dass ich in Zukunft noch mehr von Irene, Kai und Vale lesen kann.

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Marie von Ebner-Eschenbach

LG Joana


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