Cleo * Wie ich das Lachen wieder lerntevon Helen Brown
Als Sam kurz nach seinem neunten Geburtstag überfahren wird und stirbt, bleiben seine Eltern und sein kleiner Bruder Rob verzweifelt zurück. Einige Wochen später wird ein eher hässliches weibliches Katzenjunges bei der Familie, die auf einem unwegsamen Hang am Rande von Wellington, Neuseeland, lebt, abgeliefert. Sam hatte sich das Kätzchen noch vor dem Unfall als Geschenk ausgesucht. Die in Australien lebende Autorin und Journalistin Helen Brown erzählt in dieser literarischen Autobiographie die berührende Geschichte ihrer Familie, die sich mit Hilfe der Katze Cleo nach dem tragischen Unglück zurück ins Leben kämpft.
Helen Brown ist eine der bekanntesten und meistgelesenen Kolumnistinnen Neuseelands. Seit 30 Jahren schreibt sie über die sogenannten alltäglichen Dinge des Lebens wie Geburten, Todesfälle und Hochzeiten, Supermarktschlangen, Katzenklos und das Leben mit Teenagern. Sie arbeitet fürs Fernsehen und fürs Radio und lebt seit neun Jahren in Melbourne, Australien. Welch ein schönes, trauriges und zu gleich mutmachendes Buch. Das Buch ist dem Leben von Cleo gewidmet - 23 Jahre war sie für ihren Menschen mehr als nur ein Haustier.
Helen Brown beschreibt in diesem Buch wie ein kleines Kätzchen dafür sorgte, dass sie nach dem Unfalltod ihres 9jährigen Sohnes den Lebensmut nicht verlor. Wie sie anfangs tagtäglich gegen die Trauer ankämpfte und die Zeit, zwar nicht Wunden heilte, so aber erträglicher machte. Auch die Trauer in der Familie (insbesondere Rob, der jüngere Bruder, der den Unfall seines Bruders miterlebt hat) wird sehr gut geschildert.
Cleo ist eine Kämpfernatur und in vielen Situationen habe ich auch meine Katzen erkannt, die einfach ein Gespür dafür haben, wenn es ihrem Menschen nicht gut geht und dann auf leisen Pfoten ankommen und so lange hartnäckig bleiben, bis man sich um sie kümmert und die eigene Traurigkeit hinten anstellt.
Ob das Buch auch für Nicht-Katzenbesitzer (wobei Katzenbesitzer ja falsch ist, eine Katze besitzt man nicht, eure Hoheit geruht sich ihr Zuhause mehr oder weniger selbst auszusuchen) geeignet ist, weiß ich nicht, denn vieles mag dem Leser überzogen oder gar unwirklich vorkommen, aber jeder, der schon mit einer Katze längere Zeit zusammengelebt hat, weiß, dass dies stimmt (auch wenn meine Katze nicht am Buch ihre Zähne putzt, sondern an jedem Karton, der rumsteht
).