Eva Jantzen - Das Klassenbuch

Das Buch

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habe ich in den letzten Tages mit großer Spannung gelesen.

Die Abiturklasse des Jahrgangs 1932 einer Mädchenschule beschließt nach dem Schulabschluss in Kontakt zu bleiben und ein Buch reihum zu schicken, in das jede Schülerin Neuigkeiten aus ihrem Leben hineinschreibt. Es ist den Schülerinnen gelungen, dieses Buch durch die Wirren des 2. Weltkrieges, die schwere Nachkriegszeit und die Teilung Deutschlands zu erhalten und weiterzuführen und damit ist ein sehr eindrucksvolles Zeitzeugen-Dokument entstanden.
Es handelt sich hier nicht um Fiktion, sondern das Klassenbuch gibt es wirklich, es wurde bis 1984 (!!!) geführt.

Mich hat es beim Lesen wirklich fasziniert, und ich bin gespannt, was meine Großmutter (Jahrgang 1915 und aus dem gleichen Milieu: Tochter eines Pfarrers, durfte Abitur machen, was damals ja ungewöhnlich war) dazu sagen wird. Ich habe ihr schon angekündigt, dass sie es unbedingt lesen muss.

Hallo Inga,

das klingt interessant.... es wäre ein gutes Geschenk für meine Mutter!! Danke für den Tipp!!

Inga, das erinnert mich gerade an das Kränzchen meiner Oma (geb. 1908).
Sie war als Jugendliche in einem Ferienlager und hat sich mit mehreren Mädchen, die sie dort kennengelernt hat, über all die Jahre geschrieben. Sie haben Kladden benutzt, die rund geschickt wurden. Diese Kränzchen wurden bis 1990 fortgeführt. Dann lebten nur noch 2 der Frauen.
Auch den 2. Weltkrieg und den Mauerbau (eine Schreiberin lebte in der DDR und eine in Österreich) haben diese Briefbücher überstanden.

Ein paar davon haben wir noch, und es ist immer interessant darin zu lesen. Hier ist z.B. das Kränzchen aus der Zeit als meine Oma mit meiner Mutter schwanger war (1940).

Nach Deiner Buchvorstellung muss ich dann mal die Augen offen halten.

Das Klassenbuch von Eva Jantzen gibt es übrigens ganz oft bei TT.

Ich habe das Buch vor ein paar Jahren meiner Mutter zum Muttertag geschenkt- und sie war so begeistert Ich habe es dann auch gelesen und fand es wahnsinnig spannend- absolute Leseempfehlung!

Das Klassenbuch von Eva Jantzen gibt es übrigens ganz oft bei TT.

- Seit heute früh gibt es eins weniger - ich habe mir schon eins ertauscht.

Ich hab's mir gestern Abend auch ertauscht, Iris (und Ulrike leiht es sich dann von mir, sie hat leider akuten Ticketmangel).

Das Buch lag tatsächlich zwei Jahre in meiner KUB bis es nun endlich auf meiner Leseliste erscheint. Ich bin immer noch ganz gefesselt davon. Mir hat es sehr gut gefallen und ich finde so ein Zeitdokument sehr bedeutend. Ganz wichtig fand ich auch das Nachwort der Herausgeberin am Ende des Buches, dass es eben keine Memoiren sind, sondern Briefe, die eben das Leben aus dem Jetzt und nicht aus dem Nachhinein betrachtet berichten.

Die Schicksale der ganzen Frauen waren natürlich geprägt durch die Weimarer Republik, weniger durch die Weltwirtschaftskrise, da es sich um ein wirklich gutbürgerliches Milieu handelt, durch Hitlers Regime und natürlich durch den 2. Weltkrieg und später die Nachkriegszeit und die schließlich das Wirtschaftswunder in West- und Ostdeutschland.

Es mag sein, dass man so nur Einblick in diese Gesellschaftsschicht bekommt, in der alle Mädchen das Abitur und danach einen Beruf ergreifen bzw. lernen durften (ob als Lehre oder Studium ist hierbei völlig egal), aber gerade dadurch wirkt es auf mich sehr authentisch und beschreibt den Zeitgeist sehr gut.

Gestört haben mich beim Lesen zwei Dinge:

1. Ich hätte es wünschenswert gefunden, wenn bei der Ortsangabe der Briefe nach dem 2. Weltkrieg als Anmerkung der Herausgeberin immer dabei gestanden hätte, ob es nun gerade ein Brief aus Ost- oder ein Brief aus Westdeutschland ist. Bei manchen Orten war mir das noch nicht mal durch das Lesen der Briefe zu 100% ersichtlich.

2. Die Liste der Schreiberinnen, die am Anfang im Buch steht, war schon sehr hilfreich, hätte allerdings ausführlicher sein dürfen. Dadurch, dass manche sich erst nach 10 Jahren wieder zu Wort melden, musste ich immer erst ganz an den Anfang blättern, nachschauen, wann diese Person zum 1. Mal einen Brief schreibt und dann gucken, wer das nochmal genau ist.

Sehr erschreckend fand ich, dass sich drei von den Klassenkameradinnen selbst umgebracht haben.

Beeindruckt hat mich aus einem Brief (Ilse) das folgende Zitat:

Eine heilsame Erfahrung - wie vergänglich alles ist, vor allem jeglicher Besitz, aber auch das Leben selbst. Das einzige, was uns bleibt, sind die menschlichen Beziehungen, und die müssen wir pflegen und erhalten. Sie allein sind unzerstörbar.

Sehr erschreckend fand ich, dass sich drei von den Klassenkameradinnen selbst umgebracht haben.

Ja, das empfand ich beim Lesen auch als erschreckend viele.

Ich bin wirklich fasziniert. Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, der Krieg hat gerade erst begonnen, aber ich denke nach jedem Eintrag, der nächste könnte von Nesthäkchen Annemarie sein.

Ihr habt mich wirklich sehr neugierig gemacht..
Habe das Buch gerade bestellt- bin schon sehr gespannt..

Ja, so ging es mir auch, Ulrike!

Wenn du magst, dann kannst du dir mein Buch fernleihen, Nicole. Dann soll es dir Ulrike gerade weiterschicken.

Das ist wirklich sehr lieb von Dir Rabea..
Aber ich habe es vorhin bei Booklooker gekauft

Also würde gerne Fernleihen Rabea. Bitte!

Gern, Irina .

Fein

Ich würde es auch gerne fernleihen, hört sich nämlich spannend an. Darf ich?

Ich finde es wirklich beeindruckend, dass es gelungen ist, das Buch über die Jahrzehnte, den Krieg und das geteilte Deutschland zu retten.
Das ist wirklich ein schönes Stück Zeitgeschichte, vor allem, weil die Eintragungen ja ähnlich wie Briefe einen Eindruck vom realen Leben verschaffen und nicht aus der heutigen Sicht die Ereignisse kommentieren.
Die Auswanderung von Hertha nach Mexiko erinnerte mich unheimlich an Annemaries Ursel und ihr Leben in Brasilien.

Ds Buch ist bereits unterwegs zu dir, Irina

Sehr erschreckend fand ich, dass sich drei von den Klassenkameradinnen selbst umgebracht haben.

Ja, das empfand ich beim Lesen auch als erschreckend viele.

Da kann ich euch nur zustimmen. Ich fand es mal wieder ein sehr bewegendes Buch zu lesen, die einzelnen Schicksale und auch die Lebensumstände in der Kriegs- und Nachkriegszeit aus der Sicht der Frauen zu lesen.

@HeikeH ich würde dir das Buch dann weiterschicken wenn du mir deine Adresse per PM schickst.

Ich habe Eure Beiträge verfolgt und auch gemeint, das Buch doch irgendwo auch schon gesehen zu haben. Heute habe ich es zufällig wiederentdeckt: hatte es meiner Mutter mal zum Lesen gegeben, dort stand es im Schrank und habe es mir vorhin von dort mitgenommen. Irgendwann werde ich es dann sicher auch mal lesen. Meine Eltern bekommen bei fast jedem meiner Besuche Bücherzuwachs.

Gerade entdeckt: "Das Klassenbuch" ist ein Dokumentarfilm von Astrid Gabler, der 1999 als Abschlussarbeit an der Hochschule für Fernsehen und Film München entstand. Die Erstausstrahlung im Fernsehen fand am 15. Januar 2000 im Bayerischen Rundfunk statt. Den würde ich jetzt gern sehen.

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Das ist genau die Art Bücher, die ich im Moment suche. Ich hab es mir eben auf die Liste geschrieben (zum Glück habe ich in diesem Monat mein Bücher Kauf Pensum noch nicht erreicht).

Inzwischen habe ich eine Neuauflage von dem Buch erhalten. War das bei eurer Auflage auch so, dass zwischen den Einträgen/Briefe Erklärungen waren (nicht zwischen jedem Brief), wo dann kurz die Person vorgestellt wurde, die den nächsten Brief schrieb? Teilweise waren es auch andere Erklärungen (z.B. zur Krebserkrankung von Jutta). Diese Erklärungen haben es mir sehr leicht gemacht, die Schreiberinnen nicht durcheinander zu bringen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl ich manchmal das Gefühl hatte, dass Briefe bzw. Beiträge nicht abgedruckt wurden. Bereits vor dem Krieg sind da teilweise mehrere Jahre übersprungen worden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Buch damals schon so lange liegen blieb. Auch ich bin geschockt über die vielen Selbstmorde. Besonders bei Herzchen und Paul (diejenige, die ihren Mann ganz früh im Krieg verloren hat und ihre Tocher zeitweise in ein Kinderheim gegeben hat) hat mich das geschockt. Da gab es ja überhaupt keine Vorzeichen. Was ich auch interessant finde, ist die Tatsache, dass sich nach dem Krieg keiner in irgendeiner Form kritisch über das NS-Regime (schreibt man das so) geäussert hat.