Der Himmel über der HeideSchicksalssommer in der Heide. Seit zehn Jahren meidet Kati ihre alte Heimat. Seit zehn Jahren quälen sie schmerzhafte Erinnerungen. Jetzt hat erneut eine Tragödie ihre Familie heimgesucht. Der Vater liegt im Koma, und die Großmutter kann den kleinen Gasthof nicht allein führen, den die Weidemanns seit Generationen mitten in der Lüneburger Heide betreiben. Und die Saison hat gerade erst begonnen. Schweren Herzens beschließt Kati, ihren Hamburger Agenturjob aufzugeben und für einige Zeit auf dem «Heidehof» auszuhelfen. Überrascht stellt sie fest, wie sehr sie die Stille und Schönheit der Heidelandschaft vermisst hat: Kati blüht auf, ihre Wunden beginnen endlich zu heilen. Bis auf einmal der Mann vor ihr steht, dessen Schicksal mit ihrem für immer verbunden ist und den sie niemals wiedersehen wollte ...Irgendwie ist dieser Klappentext mal wieder nicht wirklich das, was in dem Buch passiert
. Es passt so in ganz groben Zügen, das ist schon richtig, nur wurde auch extrem viel einfach weggelassen bzw. die falschen Wörter gehwählt.
Katis Vater liegt im Koma, so weit stimmt es noch, da es aber noch eine Stiefmutter gibt, kann ich nicht behaupten, dass es nur für die Großmutter zu viel wird mit dem kleinen Gasthof. Es ist eher so, dass auf Grund der Tatsache, dass Katis Vater im Krankenhaus ist, die Zeit einfach anders eingeteilt werden muss und dass ihn niemand als Koch ersetzen kann. Dieses Problem wird geschickt gelöst und gibt der Geschichte einen netten Nebenstrang - mit einem durchaus sympathischen Koch und einer sehr netten Freundin Katis!
Katis Problem, weswegen sie nicht mehr gern in die Heide fährt, liegt zehn Jahre zurück und ist ein sehr traumatisches Erlebnis. Nichts desto trotz liebt sie ihre Heimat und die Beschreibungen der Lüneburger Heide, dem Naturschutzgebiet, dem Städtchen Bispingen oder auch Lüneburg ist einfach nur wunderbar. Hier merkt man, dass die Autorin (Sofie Cramer stammt aus der Lüneburger Heide) ein Stück Herzblut gibt und mit absoluter Liebe zu ihrer Heimat spricht! Diese Beschreibungen machen richtig Lust dort ein paar Tage zu verbringen.
Auch die Geschichte um Kati hat mich gefesselt. Ich bin lange im Dunkeln getappt, wer Jule ist und was es mit ihr auf sich hat. Hier ist es Sophie Cramer sehr gut gelungen, dass man als Leser so denkt und fühlt wie Kati und erst durch verschiedene Prozesse gehen muss, um das ganze Ausmaß zu verstehen. Zum Glück denkt Kati mit der Zeit anders und verschließt sich auch nicht mehr, so dass sie nach und nach weicher wird und auf eine gewisse Art auch mehr Selbstvertrauen bekommt.
Ich fand den Abschluss des Buches eigentlich sehr schön und für mich hätte es den Epilog eigentlich gar nicht gebraucht und doch ist er eine Art Bonbon auf ein feines - ein eher leises Buch, das mich gedanklich immer noch fesselt.
Als Extra sind im Buch noch einige Rezepte des Heidehofes angehängt
.
Weitere Infos zu Sofie Cramer:
http://www.sofie-cramer.de/