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 Betreff des Beitrags: Nesthäkchen und ihre Enkel
BeitragVerfasst: 11.04.2007, 10:46 
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treue Thomsongazelle
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Beim Lesen ist mir was aufgefallen, was ich bisher immer völlig anders gesehen habe:
Aus Liebe und Rücksicht zu ihrem Mann verzichtet Annemarie darauf, ihre Tochter in Brasilien zu besuchen - sie haben sich 16 Jahre lang nicht gesehen.

Als ich Ronja noch nicht hatte, fand ich das ganz normal. Gestern beim Lesen dieser Stelle konnte ich echt nur den Kopf schütteln - ich würde NIE meinem Mann zuliebe darauf verzichten, mein Kind zu sehen!!
Es hört sich jetzt wahrscheinlich herzlos an, aber wenn ich mich zwischen Willi und Ronja entscheiden müsste, könnte er schon mal seine Koffer packen! :ka Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich liebe ihn wirklich über alles, aber mein Kind ist halt das allerwichtigste für mich!

Wie sehen die anderen Muttis das?
Vielleicht ändert sich die Ansicht ja auch wieder, wenn die Kinder groß sind und man sie nicht mehr ständig beschützen will/kann?

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LG von Daniela


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 Betreff des Beitrags: Re: Nesthäkchen und ihre Enkel
BeitragVerfasst: 11.04.2007, 12:28 
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sonnige Serengeti
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Daniela hat geschrieben:
Wie sehen die anderen Muttis das?
Vielleicht ändert sich die Ansicht ja auch wieder, wenn die Kinder groß sind und man sie nicht mehr ständig beschützen will/kann?


Vermutlich ist es so. Wenn die Kinder selbständiger werden, beginnt nach für nach Abnabelungsprozeß und nach dem Auszug des Kindes konzentriert man sich wieder darauf, daß man ein Ehepaar ist - man wächst praktisch als solches wieder zusammen und dann vermutlich noch enger, weil man ja schon so viele Jahre miteinander verbracht hat.

Kinder werden immer Kinder bleiben und man wird sich immer Gedanken um sie machen, aber Annemarie hat es den Kindern zugestanden, ihre eigenen Wege zu gehen.

Genau wie Annemarie, kann ich es mir persönlich nicht vorstellen, eine so weite Reise per Schiff - auf einen anderen Kontinent mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen - ohne meinen Mann anzutreten, selbst wenn er es mir freistellen würde. So eine Reise würde mir ohnehin viel mehr Spaß mit ihm gemeinsam machen - gerade wenn es zu unserem Kind ginge.

Irgendwo kann ich Annemarie schon verstehen. :yes

Allerdings hätte ich es an Ursels Stelle nicht ausgehalten, meine Eltern so lange zu entbehren. :fg

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Bild LG Iris

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BeitragVerfasst: 11.04.2007, 21:56 
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treue Thomsongazelle
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Hallo,

also ich sehe das genauso, meine Kinder sind mein Leben, das klingt jetzt so hochtrabend, aber es ist die reinen Wahrheit. Ich sehe sie mit großer Freude heranwachsen und ich sie werden immer an erster Stelle stehen. Guido würde mich nicht allein fahren lassen. Auch für ihn sind unserer Kinder das wichtigste überhaupt. Natürlich gibt es auch uns und das schon viel länger. Aber es ist jetzt anders, wir machen zwar Pläne für die Zukunft, was wir tun , wenn wir mal wieder zu zweit sind, aber eigentlich empfinde ich uns immer als Fünferbande. Zu fünft sind wir komplett. Letzt Woche waren die Mädels für zwei Tage bei meine Eltern, wir haben es genossen - keine Frage, aber , was war ich froh als sie wieder da waren.
Also so viele JAhre ohne mein Kind zu sehen? Das ist hart. Früher war das nicht ungewöhnlich, da szieg man nicht einfach ins Flugzeug. Als meine Mutter ihr Land verließ, wußte sie nicht, ob sie ihre Mutter jemals wiedersehen würde. Es war erstmal ein Abschied für immer - 5 Jahre später konnte sie sich wieder in die Arme schließen, aber es waren lange fünf Jahre. Meine Mutter blieb im Ausland und sah ihre Mutter noch 4 Mal.
Aber meine Großmutter hat meien Mutter unterstützt. Sie wollte eben, das es ihrem Kind gut geht. Das würde ich auch so machen. Ich würde sie gehen lassen, wenn es ihr Wunsch ist, auch wenn das bedeuten würde, dasss es ein Abschied für immer ist.

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Gosia


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 00:34 
Hallo,
ich sehe das genauso wie Daniela. Ich wurde in derr Schwangerschaft zu der Entscheidung gezwungen Kind oder Mann. Ich habe mich fürs Kind entschieden obwohl ich mir vorher nie habe vorstellen können, ein Leben ohne meinen Lebensgefährten zu führen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass der Partner einfach nicht mehr die Nummer eins im Leben ist und sich hinten anstellen muß. Mein Kind ist ein Teil von mir. Ein Mann ist ersetzbar, das eigene Kind nicht.
Ich wollte mein Kind wenigstens ab und an sehen und mich vergewissern, dass es ihm gut geht - und wenn ich dazu zum Mond fliegen müsse! Briefe würden mir nicht reichen, denn Papier ist ja bekanntlich geduldig und man kann viel schreiben was den anderen meinen läßt, es gehe einem gut.
Wir dürfen allerdings auch nicht vergessen, in welcher Zeit Else Ury lebte und wie Frauen damals erzogen worden. Mal davon abgesehen, dass Else Ury ja auch das Gefühl Mutter zu sein nicht kannte.
Gruß Iris


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 11:27 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Also ich habe auch nie verstanden, warum Annemarie nie gefahren ist. Sie wäre vielleicht ein halbes Jahr von ihrem Mann getrennt gewesen, aber die beiden hätten sich doch danach wiedergehabt! Ursel dagegen hat sie 16 Jahre nicht gesehen. Und wie war das noch mit der Begründung: der Kaffee hätte ihrem Mann nicht geschmeckt, wenn er nicht von seiner liebenden Frau umgerührt worden wäre. :rolleyes

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LG Lucia


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 11:46 
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tiefsinniger Tiger
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Man muss wirklich die Zeit berücksichtigen, damals war so etwas wahrscheinlich eher undenkbar, dass eine verheiratete Frau alleine durch die Welt kutschert. Allein der Gedanke daran, dass man den Mann so lange allein lässt, war vermutich mehr als revolutionär. Es gibt die Stelle "Rudi hatte ihr in selbstloser Weise freigestellt, zu fahren ..."
Heute wäre das selbstverständlich, damals war es einer Erwähnung wert, dass Mann sich selbstlos bereit erklärt, so lange auf seine Frau zu verzichten. Auch Ursel handelt ja ähnlich: als Milton sich ein Bein brich, verzichtet sie auf die Reise zu den Eltern, obwohl ein Beinbruch ja nun keineswegs so ein Drama darstellt, schon gar nicht mit Miltons ganzen Bediensteten und so. Sie kommt erst, als der Vater in akuter Lebensgefahr schwebt. Und auch da wird erwähnt, dass der gute, unegoistische Milton kein Klageswort darüber verliert, dass die Frau ihn allein lässt.
Ich habe keine Kinder, und kann das vielleicht auch nicht so nachempfinden, aber ich habe 2 Neffen, zu denen ich ein sehr inniges Verhältnis habe. Wenn ich die nie wieder sehen dürfte, würde mich das auch an den Abgrund bringen - aber das Allerwichtigste für mich wäre das Wissen, dass es ihnen gut geht.
So ähnlich geht es ja auch Annemarie, sie weiß, dass es ihrer gelieben Ursel gut geht. Und mit den Jahren gewöhnt man sich auch an solche Situationen und leidet nicht mehr so sehr. Und sie hatte ja nun jedes Jahr die Hoffnung, dass Ursel zu Besuch kommt.

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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 12:43 
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gesprächiges Gnu
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Ich habe auch keine Kinder, aber ich stelle mir das so vor, wie das bei meiner Uroma war. Meine Oma ist in den 70er aus Polen nach Deutschland ausgewandert zusammen mit meinen Eltern. In diesem Falle haben meine Uroma ihre Tochter (meine Oma) lange viele Jahre nicht besuchen können und meine Oma hat meine Tante viele Jahre (die Schwester meiner Mutter) nicht gesehen und konnte nur schreiben. das war damals (vor 20 Jahren) eben so. Der Eiserne Vorhang war wie das Meer zu Annemaries Zeiten eben unüberwindbar.


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 12:57 
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tiefsinniger Tiger
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Wohnort: Lübeck
Ich lese gerade: "Die Mittwochsbriefe"-Jason F. Wright
Selbst wenn wir jetzt einmal die Zeit außen vor lassen, so muss man auch einmal daran denken, dass wir hier nicht von kleinen Kinder, so wie es unsere zum großen Teil ja noch sind, sprechen.
Ursel ist eine erwachsene Frau, die eigene Entscheidungen getroffen hat.
Um mal ganz direkt auf dich einzugehen, liebe Daniela.
Ronja ist noch soooo klein und da ist es ganz verständlich, dass man als Mutter sich überhaupt nicht vorstellen kann, wie es ist, wenn das Kind irgendwann einmal nicht mehr bei einem ist.
Ich weiß noch, wie lange es gedauert hat, bis ich überhaupt abends mal was Nettes mit Bernd gemacht habe, als meine beiden noch ganz frisch waren.Aber irgendwann ging es und inzwischen sind sie so "groß", dass sie viel alleine unternehmen.
Das ist natürlich was ganz anderes, als in einem fernen Land zu leben und seine Eltern gar nicht mehr zu sehen. Aber vielleicht kann man Annemaries Entscheidung auch so ein bisschen erklären. Zusätzlich zu der ganz anderen Zeit.

P.S.
Aber ich könnte es sicher auch nicht aushalten, meine Kinder über eine so lange Zeit nicht sehen zu können.

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LG Tanja


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 13:54 
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treue Thomsongazelle
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Ach Tanja, laß mir doch noch ein bißchen meine Illusionen!! :kuss
Ich mag gar nicht daran denken, daß meine Schlumpfine eines Tages ihren eigenen Weg geht und mich dann nicht mehr braucht! :cry

Ich kann mir schon gut vorstellen, daß sich die Beziehung der Eltern zueinander wieder ändert, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Man muß sich ja schließlich auch erst dran gewöhnen, plötzlich zu dritt zu sein.

Und Ihr habt auf jeden Fall recht, daß Else Ury sehr fortschrittlich war, immerhin hat Annemarie studiert und Rudi ist für mich auch ein vorbildlicher Ehemann, der für die damalige Zeit äußerst tolerant ist!

@Iris Elisabeth: Es beruhigt mich ja, daß ich mit meiner Meinung nicht allein dastehe. Meiner Freundin hab ich öfters gesagt, sie wäre eine fürchterliche Glucke mit ihren beiden Kindern - ich bin mittlerweile kein Stück besser und ich hätte mir vor Ronjas Geburt nie vorstellen können, daß man so eine kleine Nervensäge noch viel viel mehr lieben kann als den eigenen Partner! :love

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LG von Daniela


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 19:13 
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treue Thomsongazelle
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Bienchen,

ausgewandert sind sie nicht, ich vermute sie sind als Spätaussiedlerrübergekommen. Weder konnte man aus Polen einfach mal so in die BRD auswandern, noch hätte die BRD irgenwelche Einwanderer angenommen. Ihr wißt ja "Deutschland ist kein Enwanderungsland". Besuche waren in den 70 iger Jahren kein Problem. Um nach Polen zu fahren brauchte man ein Visum, das bekam man bei der deutschen Botsachaft. Um aus Polen zu fahren brauchte man eine Einladung, das ging alles über das Konsulat und wurde von vielen Leuten genutzt. Die Besucher hier bekamen - das gab es damals noch - Begrüßungsgeld vom Staat. Der eiserne Vorhang war immer überwindbar, es kostete aber . Das Visum glaube ich damals um die 30 DM, aber so genau weiß ich das nicht mehr. Was genau bei deiner Famiel los war, weiß ich nicht. Aber die MÖglichkeit sich zu besuchen, die gab es auf jeden Fall.

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Gosia


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BeitragVerfasst: 12.04.2007, 20:10 
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gesprächiges Gnu
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@ Gosia
Ja, Spätaussiedler ist der richtige Ausdruck.
Prinzipiell konnte man mit Einladung und so hin und rüber, aber das hätte Annemarie ja auch können. Ich weiss nur, dass das letztendlich nicht allzuoft vorkam. Wir waren wärend meiner Kindheit 2 mal, das erste mal nach 6 und dann wieder 7 Jahre später "drüben". War eine fast 24 Stunden Zugfahrt.
Warum Oma nicht öfter "rüber" ist, weiss ich nicht, sie hätte ja können, aber Annemarie ja auch.
Es scheint also für einige kein allzugroßes Problem zu sein ihre Kinder einige Jahre nicht zu sehen.


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BeitragVerfasst: 13.04.2007, 14:42 
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tiefsinniger Tiger
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Ich muss jetzt mal ganz pragmatisch werden: ich glaube, Else Ury hat ganz bewusst dieTrennung so lange hingezogen - es gibt viele Passagen in den Büchern, wo erklärt wird, warum Ursel nicht öfter nach Deutschland zu den Eltern gefahren ist, bzw. Annemarie nicht die Ursel besucht hat.
Else hat die ganze Geschichte auf eine dramatischen Höhepunkt hin angelegt und deshalb Annemarie nicht fahren lassen. Die Begründung, warum sie nicht gefahren ist, ist natürlich für uns heute etwas albern, vermutlich war sie nichtmal für die damalige Zeit ganz stichhaltig. Aber andere Gründe (Geld, Arbeit usw.) kamen ja auch nicht in Frage, weder Ursel noch Annemarie sind berufstätig und Geld hatte Ursel ja nun reichlich.
Nein, es ist alles so gewollt und das Ganze löst sich auf in der großen Wiedervereinigungszene in Band 9. Diese Stelle ist übrigens meine Lieblingsszene von allen Büchern. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich das lese. Wie Else Ury die Spannung hochhält, die Mutter nichts ahnend, die ganze Aufmerksamkeit auf's Strickzeug gerichtet, der Vater ruhig mit der Zeitung, und wenige Meter davon bahnt sich das Ereignis an. Dann der Moment des Begreifens, der Ruf - Dramatik pur. Wie sie nochmal die alte Linde rauschen lässt, ehe sich dann endlich Mutter und Tochter in den Armen liegen -toll!!!
Und das ist nicht mal kitschig geschrieben, sondern nach meinem Empfinden schon ziemlich nah an der Realität. Genau so muss sich das Anfühlen nach 16 Jahren Trennung. An dieser Stelle wird mir auch immer wieder bewusst, was für eine unglaublich begabte Schriftstellerin Else Ury war.

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BeitragVerfasst: 13.04.2007, 19:13 
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sonnige Serengeti
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Taki hat geschrieben:
Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich das lese. Wie Else Ury die Spannung hochhält, die Mutter nichts ahnend, die ganze Aufmerksamkeit auf's Strickzeug gerichtet, der Vater ruhig mit der Zeitung, und wenige Meter davon bahnt sich das Ereignis an. Dann der Moment des Begreifens, der Ruf - Dramatik pur. Wie sie nochmal die alte Linde rauschen lässt, ehe sich dann endlich Mutter und Tochter in den Armen liegen -toll!!!


@Taki:

Bild Ob es realistisch war oder ist oder nicht, die Szene ist einfach wunderschön, ich rieche den Duft der Rosen, höre das Zwitschern der Vögel und habe jedesmal Tränen in den Augen, wenn sich Mutter und Tochter endlich wiedersehen.
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BeitragVerfasst: 13.04.2007, 21:54 
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eifrigster Elefant
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
LOL, ätsch, und ich kanns auch noch besser vor mir sehen, weil ich genau weiss wie es da aussieht! als Kind bin ich immer mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren und habe geguckt, welches der Häuser der Beschreibung am ähnlichsten sieht!

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~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


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BeitragVerfasst: 13.04.2007, 22:09 
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aufmerksame Administratorin
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Ich lese gerade: Weihnachtsromane
:schnief das hätte ich auch gern gesehen.

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Rabea
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Gedanklich am Meer Bild


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BeitragVerfasst: 14.04.2007, 01:04 
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tiefsinniger Tiger
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Schussel, und? Hast du das Haus gefunden? Wie aufregend.
Auf die Gefahr hin, dass mich jetzt alle für bekloppt halten: als ich das erste Mal in Berlin war, habe ich darauf bestanden, den Schlossparkt Charlottenburg zu besichtigen (habe mich nichtmal getraut, Clemens zu sagen warum - ich habe einfach nur erzählt, der solle so toll sein und das müsse man gesehen haben).
Und habe stundenlang den Stadtplan studiert und so Ortsnamen wie "Krankenhaus Westend", "Lichterfelde", "Tiergarten" in mich aufgesogen. Und ich war da nicht wirklich ein Kind mehr - so ca. 39 ist eher schon alte Tante.
Gibt es die Knesebeckstraße eigentlich wirklich? Die habe ich bisher nicht entdeckt.

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BeitragVerfasst: 14.04.2007, 10:41 
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eifrigster Elefant
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
LOL, Taki!

guckst du hier:



zwischen den gelben, von oben nach unten. Und guck mal genau auf den Plan..... Hattest du übrigens keinen Stadtplan mit?
(und was das Foto von der kleinen Lichterfelder Villa angeht .... warst du nicht im Chat als ich Fotos auch von einem gewissen Anwesen in England verlangt habe [insert *stöööööhn*Smiley hier]?)
Übrigens, ich biete einen geführten Spaziergang durch Nesthäkchens Welt an, falls ihr mal an einem sonnigen Wochenende hierherkommen solltet.

Unabhängig von Else Ury möchte ich allen Fans von wem auch immer ein völlig zerlesenes Buch aus meinem Regal ans Herz legen:
Karl Voß "Reiseführer für Literaturfreunde - Berlin"
(andere Städte gibts auch)

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BeitragVerfasst: 14.04.2007, 12:33 
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tiefsinniger Tiger
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Nee, ich hatte tatsächlich keinen Stadtplan - nur den Plan von der U-Bahn. Und habe auf einem Plan einer U-Bahnhaltestelle in der Nähe vom Charlottenburger Schloss die Knesebeckstraße gesucht. So was! Ich hatte auch ein ganz falsches Bild bisher - war mir einfach nicht klar, dass Charlottenburg direkt ans Zentrum grenzt. Ich dachte, das ist weit außerhalb und habe mich gefragt, wie um himmels willen Annemarie täglich mit Fräulein in den Tiergarten kommt.
Jetzt weiß ich auch, wieso die Gedächniskirche "umweit liegend" von Annemaries Heim entfernt ist - ich habe schon vermutet, dass es eine andere Gedächniskirche sein muss.
Die U-Bahnfahrt vom Zentrum nach Charlottenburg kam mir so weit vor - merkwürdig, wie man sich täuschen kann.
Schussel, wenn ich das nächste mal in Berlin bin, dann machst du bitte mit mir die Stadführung? Ich alleine, da wird ja eh nix draus.

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BeitragVerfasst: 14.04.2007, 15:01 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
@Daniela, Iris² und alle anderen Mütter mit kleinen Kindern.

Ihr werdet es anders sehen, wenn eure Kinder älter sind.
Es gehört einfach dazu, dass sie sich abnabeln und Dinge ohne die Eltern unternehmen.
Allerdings ist es wohl so, dass dies den Eltern viel schwerer fällt als den Kindern.

Als Philipp zum ersten Mal ohne uns verreist ist, haben wir bewusst in der Nähe Urlaub gebucht.
:rotwerd Das Kind könnte ja Heimweh bekommen oder sonst was schlimmes passiert ihm.
Einmal waren wir sogar am Zeltlager gucken :ohnmacht, aber nur vom Deich aus, quasi inkognito.
Unser Sohn war allerdings von diesem Urlaub total begeistert und hatte nicht das geringste Bedürfnis nach Mama und Papa.

Das Annemarie Ursel 16 jahre nicht gesehen hat, fand ich nie so richtig merkwürdig.
Allein schon die wochenlange Schiffsreise und sicher wäre es als Frau damals unmöglich gewesen, so lange ohne den Ehemann zu verreisen.


Uns erscheint das heute bestimmt sehr merkwürdig, aber die Welt ist heute viel kleiner geworden.
Außerdem glaube ich, das wir heute eine andere Einstellung zu unseren Kindern haben.
In den meisten Fällen sind sie geplant, heißersehnt und oft bleibt es bei einem Kind, das geliebt und gehätschelt. (Das hört sich jetzt schlimmer an, als ich es meine).
Anfang des letzten Jahrhunderts war die Einstellung zu Kindern meiner Meinung nach weniger sentimental.
Man bekam Kinder, zog sie groß und die Kinder gingen ihrer Wege.
Die Kinder fügten sich in das Leben der Eltern ein, bis sie es irgendwann wieder verließen.
Heute richten wir unser Leben meistens nach den Kindern, vor allem beim ersten oder auch einzigen Kind.

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Bild Liebe Grüße Ulrike
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BeitragVerfasst: 14.04.2007, 22:29 
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sonnige Serengeti
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Ulrike hat geschrieben:
@Daniela, Iris² und alle anderen Mütter mit kleinen Kindern.

Ihr werdet es anders sehen, wenn eure Kinder älter sind.
Es gehört einfach dazu, dass sie sich abnabeln und Dinge ohne die Eltern unternehmen.


Und es fängt ganz unauffällig damit an, daß sie mit ca. 2 Jahren zu einem in die Küche kommen, in der Tür stehen bleiben, winken, "tüüss" und irgendeinen Namen oder "Arbeit" sagen und dann verschwinden :chen

*gerade letzte Woche erlebt*

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BeitragVerfasst: 15.04.2007, 20:08 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Ihr habt ja sicher recht damit, dass die Kinder ihrer Wege gehen, wenn sie größer sind. Aber eine 16-jährige Trennung ist schon sehr lang. Und Ursel war gerade einmal 19 (hm, glaube ich zumindest), als sie fortgegangen ist! Und vorher noch nie länger von den Eltern getrennt. Das muss für beide Seiten ziemlich radikal gewesen sein.
Es war damals sicher nicht normal, dass eine Frau allein eine so weite Reise unternimmt. Aber Annemarie vergeht ja fast vor Sehnsucht!
Aber es werden schon auch handlungstechnische Gründe eine Rolle spielen, und wir müssen es ja aus heutiger Perspektive nicht verstehen :ka

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LG Lucia


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BeitragVerfasst: 16.04.2007, 08:05 
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gesprächiges Gnu
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Zitat:
Und Ursel war gerade einmal 19

Ich habe mit einigen studiert, die auch mit 19 ihr Elternhaus weit weit weg (in Costa Rika, Portugal...) verlassen haben und ihre Eltern das ganze Studium über nicht gesehen haben (finanzielle + familiäre Gründe). Die waren auch erst 19.
Manche von denen wollten ihre Eltern auch erst mal nicht sehen und sich ein eingenes Leben aufbauen und haben sich bewusst einige Jahre komplett abgegrenzt. Es kann also sein, dass es nicht unbedingt von Annemarie ausging...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.04.2007, 18:49 
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debattierende Dikdik-Antilope
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Naja, ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass Ursel sich bewusst abgegrenzt hat. Außerdem hätte das erste Treffen sowieso erst nach einigen Jahren stattgefunden und hätte keine Wiedervereinigung bedeutet, sondern eben nur ein Treffen.
Aber wir müssen uns wohl damit abfinden ;-)

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LG Lucia


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 Betreff des Beitrags: Re: Nesthäkchen und ihre Enkel
BeitragVerfasst: 12.04.2011, 21:13 
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sonnige Serengeti
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Ein etwas anderes Thema aber auch zu diesem Buch:

In der Ausgabe des Hoch-Verlages von 1950 heißt es auf Seite 9, dass Anita

Zitat:
mit der ganzen Stärke ihres heißblütigen Temperaments an der um vier Stunden Jüngeren


hängt.

Können Zwillinge tatsächlich vier Stunden auseinander liegen?

Normalerweise kommen Zwillinge doch recht flott hintereinander auf die Welt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nesthäkchen und ihre Enkel
BeitragVerfasst: 12.04.2011, 21:45 
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Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Ich habe ja mal über den Ablauf von Zwillingsgeburten recherchiert und danach kommen die meisten Kinder in Abständen von wenigen Minuten bis zu einer Stunde zur Welt. Aber bestimmt gibt es auch Ausnahmen.
Meistens wird eine schnelle Entbindung des zweiten Babys angestrebt, da sich nach der Geburt des ersten Kindes die Sauerstoffversorgung des zweiten verschlechtern kann. Das liegt wohl an der Verkleinerung der Gebärmutter durch die erneuten Wehen oder den Druck des zweiten Kindes auf die Nabelschnur.
Aber diese Erkenntnisse wird Else Ury kaum gehabt haben. Allerdings gab es in den 20ern und 30ern ja bestimmt auch noch keine Mittelchen, die eine Geburt beschleunigen konnten und wenn man der Natur ihren freien Lauf lässt, warum sollten dann nicht auch mehr als eine Stunde zwischen den beiden Geburten liegen können.

Ansonsten verbuchen wir es einfach unter dichterische Freiheit :ggg.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nesthäkchen und ihre Enkel
BeitragVerfasst: 08.06.2015, 20:33 
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tiefsinniger Tiger
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Vielleicht wußte man ja damals auch nicht, daß es Zwillinge werden. Ultraschall und sonstige bildgebende Verfahren gabs ja damals sicher noch nicht. Womöglich hat man sich, so phantasiere und spekuliere ich mal, nach Geburt Anitas gewundert, warum Ursel noch Wehen hatte, und plötzlich war, zur Überraschung aller, Jetta da.


Sogar heute bleiben Schwangerschaften ja ab und an unerkannt.

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Schian's Tagl! Ela

Gib allen Kinderträumen Flügel, lass sie fliegen hoch im Wind, dass alle Menschen sehen können, wie wichtig Kinderträume sind.


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