Die Köchinnen von Fenley
Zwei Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs leidet Großbritannien unter seinen Verlusten: Die Nazis haben Schlachten gewonnen, der Blitzkrieg hat Städte zerstört, und U-Boote haben die Versorgung mit Lebensmitteln unterbrochen. Um den Hausfrauen bei der Lebensmittelrationierung zu helfen, veranstaltet die BBC-Radiosendung „The Kitchen Front“ einen Kochwettbewerb. Der Hauptpreis ist ein Job als erste weibliche Co-Moderatorin der Sendung. Für vier sehr unterschiedliche Frauen wäre der Gewinn des Wettbewerbs eine entscheidende Chance auf ein besseres Leben: Für die junge Witwe Audrey ist es die Chance, die Schulden ihres Mannes zu begleichen und ihren Kindern ein Dach über dem Kopf zu bieten. Für das Küchenmädchen Nell ist es die Chance, die Knechtschaft zu verlassen und die Freiheit zu finden. Für die Gutsherrin Lady Gwendoline ist es die Chance, dem zunehmend feindseligen Verhalten ihres Ehemanns zu entkommen. Und für die ausgebildete Köchin Zelda ist es die Chance, ihre männlichen Kollegen endlich herauszufordern. Doch viel wichtiger als Erfolg ist Solidarität, und bei aller Rivalität werden aus den Konkurrentinnen schlussendlich Freundinnen. Ein herzerwärmendes Buch über vier ganz besondere Frauen.
Ich durfte dieses Buch vorab lesen und es hat mir richtig gut gefallen.
Ich lese gerne Bücher, die während des 2. Weltkriegs in England spielen, Bücher in denen gekocht wird und ich mag Serien der BBC. Da all bereits in der Kurzbeschreibung des Buches auftauchte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Ich wurde nicht enttäuscht - für mich ist das Buch eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man ist immer mitten im Geschehen. Das Buch berichtet jeweils aus der Sicht der verschiedenen Frauen. Auch dies ist sehr geglückt, man kann sich gut in die jeweilige Person hineinfinden und selbst, wenn diese einem zunächst vielleicht etwas unsympathisch war, ändert sich das im Verlauf des Buches. Die Frauen - so unterschiedlich sie auch sind - haben alle einen Grund, warum sie bei dem Kochwettbewerb antreten und eigentlich wünscht man jeder, dass sie gewinnt.
Was mich sehr neugierig gemacht hat, war der Satz aus der Kurzbeschreibung, dass aus Konkurrentinnen Freundinnen werden, nach der Leseprobe habe ich mich nämlich gefragt, wie die Autorin das hinbekommen wird, aber auch das ist ihr geglückt.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die abgedruckten Rezepte, auf deren Grundlage die Frauen ihren Gerichte für den Wettbewerb gekocht haben. Es wurde sehr gut beschrieben, wie einfallsreich die Frauen damals sein mussten, um Zutaten auszutauschen bzw. aus dem, was sei hatten, das Beste zu machen.
Wenn es von dem Buch eine Fortsetzung gäbe, würde ich sie sofort lesen.
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