Berte-Bratt-Forum

Herzlich Willkommen auf unserer kleinen Foruminsel
Aktuelle Zeit: 18.04.2024, 21:06

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 43 Beiträge ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 10:14 
Offline
informierte Impala-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 27.02.2007, 00:44
Beiträge: 218
Wohnort: Schellenberg/Liechtenstein
Ich lese gerade: Enid Blyton
Hallo Zusammen

Ich habe auf der Wikipedia Homepage folgendes gefunden:

Zitat:
Auch in der Dolly-Reihe werden Aussenseiterinnen in einer Weise behandelt, die aus heutiger Sicht mit Mobbing gleichzusetzen ist. So werden z. B. Mädchen, die sich nicht einordnen, geschnitten, und Britta, die begabte Malerin, fertigt Karikaturen von Evelyn und Katja an, die sie in der Klasse aufhängt. Dieses Verhalten wird von der Erzählerin nicht kritisiert, sondern gelobt.


Was haltet ihr von dieser Sichtweise?

_________________
Grüessli Sabine

Als man einen Gelehrten fragte, warum man wohl geliehene Bücher so selten zurückbekäme, antwortete er: "Weil es leichter ist, die Bücher zu behalten, als das, was drin steht."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 10:25 
Offline
gebildeter Gepard
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 15:50
Beiträge: 652
Wohnort: Kamp-Lintfort
Gelobt? Ich kann mich nur erinnern, dass die Kunstlehrerin die Begabung von Britta gelobt hat, nicht aber die Karikaturen bzw. den Zweck, der dahintersteckte.
Ich weiß auch nicht, ob man das Mobbing nennen konnte, auch bei uns in der Schulzeit wurden Mitschüler einfach ignoriert. Das ist doch nichts ungewöhnliches, oder? Man kann ja nicht mit jedem gut Freund sein. Aber das mit Mobbing gleichzusetzen finde ich schon ein wenig hart.

_________________
LG von Shirley

- In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden. -
William Somerset Maugham


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 10:41 
Offline
aufmerksame Administratorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 15:59
Beiträge: 7660
Wohnort: Bottrop
Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Hm, schwierig.
Einerseits kann man dem zustimmen,wenn man das so liest, wie es dort steht.
Eine Gruppe verbündet sich gegen eine einzelne, dass ist sicherlich Mobbing, aber...

...die Mädchen bei Enid Blyton ergreifen diese Maßnahmen ja, um boshafte oder intrigante Mitschülerinnen zu "erziehen".
Ich habe das immer so verstanden, dass die Klasse, der Intrigantin auf diese Weise zu verstehen gibt, das man sich so ein Verhalten nicht gefallen lässt.
Oft hat das "böse" Mädchen ja auch Schwächere drangsaliert und die Klasse stellt sich auf diese Art vor die schwächere Mitschülerin.

Mobbing aus heutiger Sicht funktioniert doch eher umgekehrt.
Da wird jemand meistens ganz unschuldig zum Opfer, nur weil er anders ist, nicht die richtigen Klamotten trägt, oder sich für die "falschen" Dinge interessiert, oder einfach schüchtern ist.
Und die Masse, die den einzelnen mobbt, will damit ja auch gar nicht erreichen, dass derjenige durch eine Verhaltensänderung wieder Mitglied der Gruppe werden kann.
Hier geht es doch dann lediglich um eine Demonstration von Macht durch eine bestimmte Gruppe.

_________________
Bild Liebe Grüße Ulrike
In einer Welt, in der du alles sein kannst: Sei freundlich!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 12:45 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
Ich würde mich Ulrike Meinung anschließen. Auch wenn bei Enid Blyton sicher vieles pädagogisch fragwürdig ist (aus heutiger Sicht) Mobbing ist irgendwie nicht korrekt. Im Gegenteil, meistens stellen sich die "stärkeren" Mädchen auf, um den "schwachen" den Rücken zu stärken. Geht so etwas mal schief, wie z.B. bei "Suse" in H&N Bd. 1, wird das auch aufgelöst. Tenor ist bei Blyton doch eigentlich eher, dass man sich gegeseitig helfen soll usw. Das ein Mädchen gemeinschaftlich fertig gemacht wird, das kommt bei Blyton übehaupt nicht vor. Auch den Unbeliebten stellt sie zumindest so was Ähnliches wie Freundinnen zur Seite, Diana und Evelyn, Angela und Elli usw.
Auch diese oft gescholtene "Schwarz-Weiß-Malerei" die EB angeblich betreiben soll, kann ich nicht so recht nachvollziehen - praktisch an jedem Charakter lässt sie irgendwann auch gute Seite aufmarschieren. Abgesehen davon, dass ein Roman natürlich auch von den Gegesätzlichkeiten lebt.
Was mir allerdings auch schon immer ein wenig aufgestoßen ist bei Enid Blyton sind doch die Ansätze von Rassismus, die sich in ihrem Büchern finden. Natürlich liegt sie damit voll im Trend ihrere Zeit, starkes Misstrauen gegenüber allem Fremden war vermutlich ganz normal und die vorherrschende Sichtweise - das allerdings würde ich heute überarbeiten, wenn ich ein Buch neu auflegen würde. Oder zumindest kommentieren. Das kann man irgendwie nicht einfach stehen lassen.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 13:05 
Offline
informierte Impala-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 27.02.2007, 00:44
Beiträge: 218
Wohnort: Schellenberg/Liechtenstein
Ich lese gerade: Enid Blyton
Hallo Taki

Wie meinst du das genau mit dem Rassismus? In welchen Büchern findet man ihn? Hast du dafür ein Beispiel? :lupe

Ich glaube ich lese diese Bücher manchmal viel zu oberflächlich. Oft finde ich hier im Forum Kommentare und Anmerkunken zu Büchern, die mir beim lesen gar nicht aufgefallen sind.

_________________
Grüessli Sabine

Als man einen Gelehrten fragte, warum man wohl geliehene Bücher so selten zurückbekäme, antwortete er: "Weil es leichter ist, die Bücher zu behalten, als das, was drin steht."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 22:33 
Offline
eifrigster Elefant
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 22:15
Beiträge: 1863
Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Zitat:
....das allerdings würde ich heute überarbeiten, wenn ich ein Buch neu auflegen würde. Oder zumindest kommentieren.


:nein Taki! NEIN!!!!!

in einem Buch sollte NIE etwas vom Original geändert werden! Hast du hier im Forum denn nichts gelernt?
Für den Fall, dass es wirklich ganz krass ist, könnte man bei Neuauflagen ein Vorwort in Betracht ziehen, wie sie es bei den Nancy Drew Büchern gemacht habe, wo den dusseligen Kindern von heute erklärt wird, dass früher die Leute ganz politisch unkorrekt waren, aber nichts dafür konnten.

Das ist aber für mich echt das äusserste der Gefühle!

In einer der besseren Uni-Arbeiten über BB kommt das Schlagwort "Das Buch als Museum" vor, und genauso sehe ich es auch!
:

_________________
LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.04.2007, 23:35 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
@ Sabine: Es gibt in den Abenteuer un d 5 Freunde Büchern insgesamt viele Beispiele. Wenn man jetzt eins rausgreift, ist das irgendwie auch nicht korrekt - natürlich darf auch der Böse mal ein Dunkelhäutiger sein (z.B. der Diener JoJo in "Die Insel der Abenteuer"). Aber die Tendenz, dem Fremden, Dunklen das Böse zuzuordnen ist eindeutig und findet sich fast in jedem Band mehr oder weniger stark.
In Ansätzen auch bein Hanni und Nanni - Carlotta, Spanierin, dunkel, fremdländisch, nimmt es mit der Wahrheit und Sauberkeit nicht so genau, die französischen Mädchen sind durchweg pflichtvergessen und frech und haben kein "Ehrgefühl".
Ich will damit Enid Blyton bestimmt nicht in eine bestimmte Ecke stellen und abstempeln. Sie ist mit Sicherheit keine Rassistin gewesen, die Beschreibungen sind ja oft auch sympathisch - aber die Tendenz ist eindeutig, wenn auch unterschwellig, vorhanden.

@ Schussel: Ganz, ganz ruhig - natürlich bin ich auch immer dafür, die Bücher im Original zu lassen. Bei Nesthäkchen beispielsweise, besonders Nesthäkchen und der Weltkrieg, ist ja auch so manches, über das man heute den Kopf schüttelt. Da würde ich aber kein Wort ändern. Warum? Weil es vollkommen eindeutig ist, dass dieses Buch in einer vergangenen Epoche spielt, Kaiserzeit, 1. Weltkrieg. Hier fände ich auch bei einer neuauflage einen Kommentar ausreichend (wenn überhaupt nötig).
Bei enid Blyton ist das ein bisschen anders: selbst hier im Forum ist das Erstauen groß gewesen, als festgestellt wurde, dass Hanni und Nanni ca. in den 40er Jahren angesiedelt sind. Diese Bücher haben so wenig reellen historischen Bezug, dass sie praktisch in jeder Zeit spielen könnnen. und das macht es ein bisschen kniffelig, einfach, weil man es nicht kapiert, dass es eine andere Zeit war, geprägt durch andere Ansichten, die ja nun auch einem bstimmten historischen Kontext zugrunde liegen, in dem Fall die Zeit um den 2. Weltkrieg.
Ich würde die Bücher auch nicht umschreiben, auf keinen Fall - aber eine Tendenz auszumerzen, die man heut einfach nicht mehr so stehen lasssen kann, das fände ich hier ausnahmsweise vetretbar. Man müsste gar nicht großartig ändern, man lässt einfach nur die Bezeichnungen weg (z.B. dunkel Hautfarbe, schwarzes Haar, starker ausländischer Akzent), wenn es um die Bösen geht. Das fände ich einfach im Sinne von Toleranz und Fairness unerlässlich.
Im Prinzip gebe ich dir natürlich vollkommen recht (und das habe ich nicht erst im Forum gelernt): ein Buch zu modernisieren, ist Mist und geht daneben. Aber darum geht es in diesem Fall auch nicht.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 06:52 
Offline
sonnige Serengeti
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 18:27
Beiträge: 2662
Wohnort: Bad Arolsen
Taki hat geschrieben:
Bei Nesthäkchen beispielsweise, besonders Nesthäkchen und der Weltkrieg, ist ja auch so manches, über das man heute den Kopf schüttelt.


Oh ja, das stimmt. Ich habe ja die Ausgaben von Anfang der 50er Jahre und lese mich (angeregt durch Daniela) mal wieder durch die Serie. Gerade bin ich bei "Nesthäkchens Jüngste" und ich finde die von Hanne vermittelte Einstellung über "Schwarze" ziemlich krass, sie spiegelt aber das Denken dieser Generation wider.

Ich finde es zwar einerseits schade, daß man es in den Neuauflagen diese Stellen rausgenommen hat, andererseits aber auch verständlich - weil die Bücher die Kinder ja in die richtige Richtung "erziehen" sollen.

Wir - als Erwachsene und Jugendbuchliebhaber - setzen andere Prioritäten: uns ist es wichtig, die Bücher so zu lesen, wie sie seinerzeit geschrieben wurden. Aber Kinder lesen mit anderen Augen und es haben bestimmt nicht alle so einen Weitblick, um solche Äußerungen richtig einzuordnen.

Um nochmal auf das Ursprungsthema zu kommen:

Ich finde nicht, daß die Mädchen im heutigen Sinne gemobbt werden. Wenn ich irgendwo neu hinkommen, dann muß ich doch wenigstens versuchen, mich in die Gemeinschaft einzupassen. Außerdem bekommt - insbesondere auf Möwenfels - jeder eine Chance. Allerdings gibt es ja Kanidaten wie Evelyn, die sich einfach nicht anpassen wollen. Naja und daß solche dann von den anderen gemieden werden, ist doch einfach eine ganz natürliche Sache - finde ich jedenfalls. Denn wer will schon befreundet sein, der nur auf das Außere bedacht, fies ist und dabei ständig nur rumstänkert...

Evelyn war für mich immer das Beispiel dafür, wie man nicht werden sollte! Und was ist an warnenden Beispiele in Büchern auszusetzen?

_________________
Bild LG Iris

Life ist better at the beach :) :sonne


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 10:30 
Offline
eifrigster Elefant
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 22:15
Beiträge: 1863
Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
@ Taki: wenn man nur die 6 Originalbände (oder Original in vollständiger guter Übersetzung) liest, ist es ganz deutlich, dass die Bücher nicht jetzt spielen können.

@ Iris: Kinder lesen glaube ich -wenn ich mich da richtig erinnere- ganz anders. Die nehmen all diese Dinge, um die wir hier diskutieren gar nicht wahr (also den Mobbingkram, und den "Schwarzen Mann").
Das sind Dinge, die passieren eben so in dem einen Buch, und im nächsten Buch, das sie lesen, sind auf einmal alle brav und weisse Schäfchen. Das nehmen sie bis zu einem sehr späten Alter genauso kritiklos an !
Die Mischung machts.

_________________
LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 12:18 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
@ Schussel: Gut, aber wer macht das schon? Und liest die Originalbände in der urprünglichen Form? 10, 11jährige Mädchen vermutlich eher nicht, wie sollten sie auch? Und selbst dann find ich es nicht so deutlich. Es gibt einfach keine konkreten Anhaltspunkte, dass die Bücher schon so alt sind, die Bücher sind eben nicht "historisch" wie z.B. Nesthäkchen.

@ Iris: Genau das ist der Punkt - die Bücher werden von Kindern gelesen, die sie nicht so gründlich zerpflücken und analysieren, wie wir das machen, von daher treffen hier eben zwei Interessenskonflikte aufeinander.

Unter guten Bedingungen, also das Kind versteht, dass andere Zeiten eben andere Sitten haben und nimmt das auch entsprechend auf, bzw. hat jemanden, den es fragen kann, oder ist einfach so erzogen, dass es überhaupt nicht in Frage stellt, das keine Nationalität der anderen überlegen ist, schadet es natürlich nicht, und es verläuft so, wie Schussel geschrieben hat.
Aber leider sind diese Bedingungen nicht immer gegeben. Ich muss täglich miterleben, wie Fremdenhass, Angst vor "Überfremdung", Angst vor "Islamisierung" und Ähnliches auch bei den sog., "Gebildeten" immer weiter um sich greift.
Das mein Neffe (Vater Afrikaner) auf dem Spielplatz mit einem anderen Jungen Streit bekommt und von dessen Vater angemacht wird: "Du, wasch dich erstmal, ehe du den Mund aufmachst."
Und ein Kind, was unbefangen Enid Blyton liest, bekommt dann schwarz auf weiß und ganz glaubwürdig noch mal untermauert, was es sowieso öfter zu hören kriegt: Ausländer sind dreckig, Afrikaner böse Menschen usw. (mal etwas vereinfacht gesagt).
Unter diesen Aspekten würde ich die gesellschaftlichen Interessen einfach höher ansetzen als die wortgetreue Wahrung eines Buches.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.04.2007, 21:43 
Offline
geniale Giraffe
Benutzeravatar

Registriert: 20.02.2007, 19:11
Beiträge: 1491
Ich lese gerade: Weiß noch nicht so recht
Na, dass was die Möwenfelserinnen und Lindenhoferinnen machen ist vielleicht nicht grade Mobbing - aber manchmal hab ich mir auch schon gedacht, dass man in diesen Schulen wirklich nur überleben kann, wenn man sich der Gruppe anpasst. Und ob das so ein erstrebenswertes Ziel ist? Ich meine, ok, die Werte, die die Gruppe in diesem Fall verkörpert, sind ja gut, aber generell...

_________________
"Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen."

(Gabriel García Márquez)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 08:03 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 20:36
Beiträge: 425
Wohnort: Freiburg
Zitat:
aber manchmal hab ich mir auch schon gedacht, dass man in diesen Schulen wirklich nur überleben kann, wenn man sich der Gruppe anpasst. Und ob das so ein erstrebenswertes Ziel ist?

Ist es heute in den Schulen denn anders? Wer nicht "in" oder "cool" ist und die richtigen Klamotten trägt wird auch heute in den Schluen gemobbt, erpresst und verkloppt. Da hat sich bis heute nichts geändert. Kinder sind grausam. Entweder man gehört dazu oder nicht. Nur wenige haben den Mut und den Willen ihr Leben Aussenseiter zu sein und passen sich irgendwann an. Das Leben als Aussenseiter ist eben nicht lustig und war es auch nie. Das ist eben der Herdentrieb des Menschen.
Zitat:
Und ein Kind, was unbefangen Enid Blyton liest, bekommt dann schwarz auf weiß und ganz glaubwürdig noch mal untermauert, was es sowieso öfter zu hören kriegt: Ausländer sind dreckig, Afrikaner böse Menschen usw. (mal etwas vereinfacht gesagt).

Daher bin ich dagegen Textstellen zu ändern nur im sie den Kinder politisch korrekt zu präsentieren. denn auch heute haben sich die Ansichten über schwrz=böse und weiß=gut NICHT geändert und vielleicht erkennen die Kinder gerade durch diese Bücher, wenn sie die Charaktere kennen und liebenlernen, dass es falsch ist wie diese ausgeschlossen und behandelt werden. Genauso falsch wie sie es vielleicht immer noch selber in der Schule praktizieren.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 09:38 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
Bienchen, sicher werden einige Kinder das erkennen - aber ob es viele sind? Dazu ist das Gnaze einfahc zu subtil, zu wenig greifbar. Und es bleibt, anders als bei "nesthäkchen" komplett unkommentiert und ohne Folgen. Mir geht es auch nicht formal um Political Corectness. Ein Beispiel, aus einem ganz anderen Buch:
In "Wir schaffen es gemeinsam, gibt es die Textstelle, wo Wiebke der Mutter hilft, als sich das kleine Kind den Arm schlimm verbrüht hat. Wiebke schreit: "Nur kein Wasser drauf, haben Sie etwas Öl und Mehl?" Damit behandelt sie die Brandwunde.
Ein altes Hausmittel. Nur weiß man heute, dass diese Mischung, Öl und Mehl auf Brandwunden vollkommen falsch ist und sehr gefährlich werden kann. Im Gegenteil, kaltes Wasser ist das Mittel erster Wahl bei Brandwunden, wenn man nichts anderes, besseres zur Verfügung hat.
Würdet ihr dann diese Stelle bei einer Neuauflage auch unverändert lassen?
Ich nicht. Ich würde sie einfach umdrehen - die Mutter will Öl und Mehl nehmen, Wiebke weiß es besser und ruft nach kaltem Wasser.
Damit nicht irgendjemand das für bare Münze nehmen kann und Wiebkes veraltete Behandlungsmethode anwendet und damit Schaden anrichtet.

Man hat keine Chance, den Fehler zu erkennen - außer man weiß es eben besser. Und deshalb müssen solchen Sachen in Büchern einfach hie und da korrigiert werden. In dem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass BB damit sehr einverstanden wäre - und ich unterstelle einfach mal, Enid Blyton auch.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 10:09 
Offline
muntere Moderatorin
Benutzeravatar

Registriert: 20.02.2007, 19:59
Beiträge: 3587
Wohnort: Hannover
Taki hat geschrieben:
Ich nicht. Ich würde sie einfach umdrehen - die Mutter will Öl und Mehl nehmen, Wiebke weiß es besser und ruft nach kaltem Wasser.
Damit nicht irgendjemand das für bare Münze nehmen kann und Wiebkes veraltete Behandlungsmethode anwendet und damit Schaden anrichtet.


Oh ja, Taki, da gebe ich Dir recht, diese Textstelle ist ja regelrecht gefährlich und da besteht ja eine große Gefahr, daß man sich diese völlig falsch einprägt. Ich erinnere mich auch, daß ich mich jedes Mal über diese Textstelle ärgere, aber weiß, es besser zu wissen. Dies könnte man wirklich leicht bei einer Überarbeitung verändern, so würde aber wohl auch jeder verantwortungsvolle Lektor handeln.

_________________
Liebe Grüße von Christiane
***********************************
"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 11:08 
Offline
eifrigster Elefant
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 22:15
Beiträge: 1863
Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
immer noch ein dickes fettes Nein zum Ändern!

wie schon gesagt, man kann ein Vor- oder Nachwort bei einer Neuausgabe einbauen, und das wäre es für mich.

Ich bin da dickköpfig, stur, puristisch ...etc. Ich möchte das originalste Original des Autors.

Alles andere wäre für mich, als wenn man plötzlich Rubens Bilder übermalen würde, weil so viel Nacktes ja die Kinder schocken könnte. Oder sie alle dünn malen, weil dickes Essverhalten ja Arteriosklerose oder so fördert.
Niemand würde heute noch auf die Idee kommen, ein Gemälde zu verändern, und mit einem Buch wäre aus meiner Sicht dasselbe.

Dann fände ich es besser, ein "gefährliches" Buch komplett in den Giftschrank zu sperren, und nur für geistig unbedenkliche Leser herauszugeben. Oder hat schon jemand mal "Mein Kampf -bearbeitet für die Jugend von heute" gesehn (okay, das war jetzt ein bisschen extrem)?

_________________
LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 12:34 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
Die "Originale"-Auflage ist doch auch nicht das, was die Schriftstellerin mal geschrieben hat. Da waren doch auch Lektoren dran, Korrektoren, und was weiß ich nicht noch alles, es wurde gekürzt und umgeschrieben.

Vermutlich würden die Damen über unsere Diskussion nur milde lächeln - da sind sie bestimmt anderes gewohnt gewesen.

So gesehen ist das Werk ohnehin verwässert - also, wenn du das wirklich im originalen Original haben willst, dann musst du dich zwangsläufig auf die Suche nach dem Manuskript machen.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 19:14 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 07.03.2007, 13:24
Beiträge: 75
Wohnort: Schweiz
Mich hat die Stelle mit der Brandbehandlung auch schon oft gestört. Es gibt noch andere ähnliche Stellen in anderer BB-Büchern, da nehmen sie Brandsalbe statt Wasser. Ich habe vieles aus Büchern gelernt und würde - wenn ich es aus dem 1. Hilfe-Kurs nicht besser wüsste - so eine Methode anwenden, besonders, wenn sie so eindringlich beschrieben ist.

Meine Meinung ist, dass der Text im Original belassen wird, aber Fussnoten zu den entsprechenden Textstellen erstellt werden.

_________________
Fröhliche Grüsse von
Eveline


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 22:13 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 25.02.2007, 16:45
Beiträge: 56
Wohnort: Wien
Interessantes Thema :)
Zum Mobbing bei Enid Blyton: Mobbing ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber manchmal ist es schon krass, wie die Mädchen mit Außenseitern umgehen. Wenn jemand nicht schwimmen will, wird sie eben ins Wasser geschmissen. Und alle lachen und finden das gut. Wer Sport nicht mag, wird dafür nur kritisiert. Oder anders: alle Unsympathischen hassen Sport.
Oder Clarissa am Anfang: solange sie Zahnspange und Brille trägt, ist sie Außenseiterin, erst als sie beides gleichzeitig (wie realistisch...) los wird, entdecken die anderen ihre Vorzüge.
Im ersten Band von Hanni und Nanni treibt die Klasse eine Lehrerin bis zum Nervenzusammenbruch.
Und was das "Erziehen" der Außenseiterinnen betrifft: Gut, Mädchen wie Evelyn sind wirklich nicht angenehm. Aber mit welchem Recht bestimmt die Gruppe, wie ein Mädchen zu sein hat? Das betrifft jetzt nicht gemeines Verhalten anderen gegenüber, sondern solche Sachen wie dass jede sportlich sein, sich an Streichen beteiligen muss und am besten auch noch immer fröhlich sein und Mitternachtsparties feiern.
Carla bei Hanni und Nanni wird "Unglücksmädchen" genannt, weil sie immer traurig ist, und niemand will etwas mit ihr zu tun haben. Ebenso Gina, die in einem späteren Band vorkommt (ja, das ändert sich dann, aber am Anfang finde ich das Verhalten der Mädchen nicht korrekt).
Selbstverständlich ist das Zusammenleben im Internat nicht einfach, und mit manchen kann man nicht auskommen (Evelyn z. B.). Natürlich ist es auch eine Botschaft der Bücher, dass man freundlich und verständnisvoll zu anderen sein soll und ihnen eine zweite Chance geben. Aber in vielen Situationen ist das Verhalten der Mädchen nicht so, dass sie allen Grund haben, davon überzeugt zu sein, dass sie richtig handeln.

Zu den politisch unkorrekten Elementen wurde ja schon einiges gesagt. Es ist sicher keine Absicht von Enid Blyton. In Herr der Ringe ist das gleiche Schema: die guten Elben sind hell, die bösen Orks dunkel. Das scheint also durchaus so üblich gewesen zu sein. Aus heutiger Sicht scheint es mir schon bedenklich. In den Originalen soll es noch ärger sein, angeblich wurden solche Stellen in der Übersetzung schon abgemildert worden sein. Ich bin ja absolut gegen Bearbeitungen; allerdings haben die heute erhältlichen Enid-Blyton-Bücher bereits so wenig mit den Originalen zu tun, dass es auf eine weitere Bearbeitung nicht ankommt? Allerdings kann das zum Teil schon schwierig werden, man denke nur an "5 Freunde und ein Zigeunermädchen".
Mit dem Frauenbild wollen wir besser gar nicht erst anfangen. Bei den Internatsgeschichten geht es noch, weil da ja keine Buben vorkommen. Aber das Frauen-/Mädchenbild bei 5 Freunde ist wirklich schlimm. Nein, ich werfe Enid Blyton nicht vor, schuld an der Unterdrückung der Frau zu sein oder ähnliches. In sehr vielen Büchern der Zeit herrschte so ein Bild vor, und die spiegeln nur die Situtation wider und sind nicht schuld daran.
Obwohl mir das Frauenbild schon immer negativ aufgefallen ist (das mit den bösen Ausländern auch, aber nicht so stark), habe ich gern 5 Freunde gelesen. Ansonsten sind es eben nette Unterhaltungsgeschichten und vor allem auf einem weit höheren Niveau als Knickerbocker-Bande oder ähnliches. Aber ich würde es mir wirklich überlegen, ob ich diese Bücher heute noch Kindern zum Lesen geben würde, außer, ich habe den Eindruck, die sind so intelligent und durchschauen das alles. Die Frage ist aber, ob ihnen die Geschichten überhaupt gefallen würden. Meine Schwester wollte nie 5 Freunde lesen, Dolly aber schon.

Danke für diesen Thread, das alles wollte ich schon immer einmal sagen.

Nachsatz:
Zu fragwürdigen medizinischen Ratschlägen aus alten Büchern. Grundsätzlich sehe ich das ähnlich radikal wie Schussel. Ich möchte ein Buch so lesen, wie es ursprünglich war. Es ist ja auch interessant, was man früher für medizinische Vorstellungen hatte. Das einfach zu verfälschen, halte ich für bedenklich. Ebenso bedenklich ist es aber auch, solche Sachen stehenzulassen, wenn nicht aus dem Kontext oder aus heutigem Allgemeinwissen deutlich wird, dass man solche Sachen lieber nicht nachmachen sollte. Eine erläuternde Fußnote wäre natürlich eine Möglichkeit, aber ich will beim Lesen auch nicht dauernd belehrt werden. Außerdem machen Verlage sowas auch nicht gern. Also ehrlich gesagt, in dieser Frage bin ich momentan etwas ratlos. Es kommt wohl auch auf die Textsorte und das Zielpublikum an.

_________________
Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2007, 22:20 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 09.04.2007, 09:11
Beiträge: 73
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein (Pfalz)
Lucia hat geschrieben:
allerdings haben die heute erhältlichen Enid-Blyton-Bücher bereits so wenig mit den Originalen zu tun, dass es auf eine weitere Bearbeitung nicht ankommt? Allerdings kann das zum Teil schon schwierig werden, man denke nur an "5 Freunde und ein Zigeunermädchen".


Dieser Band heißt in der Neubearbeitung von 1992 jetzt "Fünf Freunde und die wilde Jo"

_________________
LG Sabine E.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 00:46 
Offline
eifrigster Elefant
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 22:15
Beiträge: 1863
Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Fussnoten wären okay, jedenfalls bei nachweislich falschen Ratschlägen wie das mit der Brandwunde (ja, ich gebs zu, das hat mich auch immer gestört), aber dann auch lieber alles am Schluss zusammen, denn das mit dem "beim Lesen belehrt werden" kann ich gut nachvollziehen, das könnte dann wirklich nerven.

Natürlich kommt ein Buch nicht in der Manuskriptfassung in den Handel, aber mindestens bis zur ersten gedruckten Ausgabe ist der Autor auf jeden Fall noch eingebunden! Deshalb akzeptiere ich wie z.B. in dem besonders krassen Fall "Regina" ja auch die norwegischen und deutsche Ausgabe als gleichberechtigt, obwohlich natürlich persönliche Vorlieben habe.

Um noch mal zum Blyton-Mobbing zurückzukommen, das mit Clarissa sehe ich ganz anders. Es ist ja nur Evelyn, die plötzlich auf die zahnspangen- und brillenlose Clarissa reagiert. Bei den anderen hatte ich immer den Eindruck, es geht darum, dass Clarissa zu schüchtern ist, sich von falschen Freunden zu lösen oder ihre Meinung zu vertreten, oder so. Dass ihre Selbstfindung mit der äusseren Veränderung einhergeht, ist einmal sicher ein Stilmittel und andererseits "aus dem Leben gegriffen". Jede hat doch schon mal einen Persönlichkeits-Boost erlebt wenn sie etwa plötzlich 3 Kleidergrössen weniger braucht, oder die richtige Haarfarbe gefunden hat?

Und im Ganzen geht es doch mehr darum, dass die Mädels lernen ihre Ecken und Kanten abzuschleifen, dass sie sehen, wie man sich in einer Gemeinschaft anpasst ohne seine Persönlichkeit zu verleugnen. Carlotta wird immer die Wilde bleiben, auch wenn sie sie sich den Hals wäscht und aufhört andere zu ohrfeigen. Das eine ist schlicht unerzogen, damit müssen sich die Mitschülerinnen auch nicht abfinden, und der Rest ist nur unenglisches Temperament, und das müssen sie akzeptieren.

PS zu den Elben: die sind nur im Film irgendwie alle blond, in den Büchern gibts auch dunkle Elben-Rassen!

_________________
LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 10:21 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 25.02.2007, 16:45
Beiträge: 56
Wohnort: Wien
Zitat:
Dieser Band heißt in der Neubearbeitung von 1992 jetzt "Fünf Freunde und die wilde Jo"

Aha. Und wie ist das im Text? Wird das Wort "Zigeuner" noch verwendet? Das Hauptproblem dürfte aber sowieso eher der Inhalt sein.

Schussel: Es stimmt schon, dass Clarissa von sich aus schüchtern ist. Aber es fällt schon auf, dass sie erst Anschluss an die anderen findet, als sie anders aussieht. Egal, von wem es ausgeht, ich finde das bedenklich. Schließlich gibt es viele Kinder mit Brille und Zahnspange, und was sollen die davon halten? Dass man trotz Zahnspange Selbstbewusstsein haben kann, wird überhaupt nicht vermittelt.
Apropos Zähne: Jenny (?) weist irgendein Mädchen (Name vergessen, vielleicht Margret) darauf hin, dass sie sicher nicht Cinderella spielen kann mit diesen Zähnen! Und Marilyn wird ebenso gesagt, dass sie mit ihrem amerikanischen Akzent sicher nicht die Julia spielen wird. (Ist irgendwie schon verständlich, aber man muss es einem ja nicht auf diese Weise sagen!)

_________________
Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 10:40 
Offline
aufmerksame Administratorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 15:59
Beiträge: 7660
Wohnort: Bottrop
Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Zitat:
Dass man trotz Zahnspange Selbstbewusstsein haben kann, wird überhaupt nicht vermittelt.


Das ist auch heute nicht mehr nötig.
Denn 99% aller Teenager sind heute mit einer Zahnspange gesegnet.
Da fällt eher derjenige auf, der keine trägt.

_________________
Bild Liebe Grüße Ulrike
In einer Welt, in der du alles sein kannst: Sei freundlich!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 11:57 
Offline
muntere Moderatorin
Benutzeravatar

Registriert: 20.02.2007, 19:59
Beiträge: 3587
Wohnort: Hannover
Lucia hat geschrieben:
.....solange sie Zahnspange und Brille trägt, ist sie Außenseiterin, erst als sie beides gleichzeitig (wie realistisch...) los wird....


Ich musste auch eine Brille mit ziemlich dicken Gläsern tragen und bekam dann auch noch - erst mit fast 16 eine Fahrradkette auf die Zähne. Ich war in meinem Selbstbewusstsein ganz schön geknickt und überzeugt aufgrund der beiden Schönheitsmakel, dicke große Brille und feste blitzende Klammer, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen. ....eine Lisa Plenzke.....ich hatte die Jugendbücher intensiv gelesen und Sprüche gab es auch genug.....doch ich wurdedann immerhin im Abstand von vier Monaten von beidem befreit (Kontaktlinsen + nur noch lose Klammer)

_________________
Liebe Grüße von Christiane
***********************************
"Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 13:41 
Offline
informierte Impala-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 27.02.2007, 00:44
Beiträge: 218
Wohnort: Schellenberg/Liechtenstein
Ich lese gerade: Enid Blyton
Ich finde es sind nicht immer nur die sportlichen Mädchen, welche zu den "Guten" gezählt werden. Ich habe jetzt bei Hanni und Nanni eher das Gefühl, dass jeder eine besondere Begabung hat. Und jeder mit einer besonderen Begabung, wird auch in der Gruppe aufgenommen und bewundert.
z. B.
- Marianne (spielt gut Geige und Klavier, am Anfang)
- Carla (spielt gut Theater)
- Doris (bringt andere zum lachen)
- Claudine (kann gut nähen)
- etc.

Das gleiche gilt auch für Dolly:
- Britte (Zeichengenie)
- Irene (Musikgenie)
- Diana (Heldin, weil sie Marlies gerettet hat)

Jedoch werden Mädchen, die mit ihrem Talent zu fest angeben auch eher ausgestossen, z.B. Margot.

Ich habe mich als Kind immer gefragt, ob ich zu der Gruppe oder zu den Aussenseitern gehören würde. Denn ich war weder sportlich noch habe ich irgend ein besonderes Talent. :ka

Jetzt beim Lesen habe ich schon ein bisschen den Eindruck erhalten, dass alle Mädchen, die etwas schüchtern, zurückgezogen und nicht gerade hübsch sind eher links liegen gelassen werden.

Zudem habe ich mich immer gefragt, woher der Ausddruck "jemanden schneiden" kommt. Gibt es das im Deutschen wirklich? :kopfkratz (ich bin aus der Schweiz und kenne diese Wendung nur aus den Enid Blyton Büchern). Auch fand ich diese Methode immer recht brutal.

_________________
Grüessli Sabine

Als man einen Gelehrten fragte, warum man wohl geliehene Bücher so selten zurückbekäme, antwortete er: "Weil es leichter ist, die Bücher zu behalten, als das, was drin steht."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 17:45 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
Der Ausdruck ist bekannt - aber wohl etwas altbaksch. Ich habe ihn nie benutzt.

Also, mir haben die Bücher immer eher Mut gemacht - denn auch ohne "Dolly" ist es so, dass die Beliebtesten in der Klasse die Hübschen, Sportlichen, Frechen sind - und eher weniger die guten Schülerinnen.
Da hat EB eigentlich die Situation gut erfasst - das ist schobn ein ziemliches Abbild der Realität (vermutlich auch heute noch). Aber immerhin, Clarissas Schicksal hat mich hoffen lassen (ich hatte weder Brille noch Spange - aber wer bitte ist mit seinem Aussehen zufrieden in dem Alter???? Bei mir waren es Übergewicht, zu groß, Pickel ...)
Das meiste davon hat sich gegeben - aber auch heute habe ich manchmal noch das Gefühl, ich bin auf Burg Möwenfels. Im Leben geht es auch nicht so viel anders zu, es sind immer die Hübschen, Netten, Angepassten, die beliebt sind.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 19:58 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 25.02.2007, 16:45
Beiträge: 56
Wohnort: Wien
Sabine81, du sprichst einen interessanten Punkt an. Es stimmt, viele Mädchen haben eine besondere Begabung, und werden dafür auch meist bewundert. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie nicht so richtig in die Gruppe integriert sind. Irene, das Musikgenie übt oft allein im Musikzimmer und freundet sich mit dem anderen Genie, Britta an. Richtig viel zu tun mit den anderen Mädchen haben sie meistens nicht, soweit ich mich erinnere.
Noch deutlicher ist es bei Hanni und Nanni mit Carla und Marianne. Die beiden sind zuerst auch Außenseiter; sobald sie beliebt sind, werden ihre Musik- und Schauspielbegabungen gar nicht mehr erwähnt; sie sind nun auf einmal für Sport zuständig.
Auch was die beiden Schüchternen, Marlies und Katrin betrifft, stehen die immer irgendwie am Rand.
Claudine ist ein Sonderfall. Sie wird eigentlich schon akzeptiert, ändert sich aber nicht entscheidend. Ich finde, so sollte es öfter sein!

Gut, wegen einer Zahnspange wird heute wahrscheinlich niemand mehr verspottet, damals aber schon. Es ist natürlich schön für Clarissa, dass sie beides los wird, aber ich finde es falsch, dass nicht das Verhalten der Mädchen, sondern Clarissas Brille und Zahnspange als Makel dargestellt werden. Und als die Mädchen bemerken, dass Clarissa doch ein netter Mensch ist und man mit ihr verschiedenes machen kann, fällt es ihnen auch gar nicht ein, einmal darüber nachzudenken, ob ihr Verhalten in den vergangenen Monaten korrekt war. Dafür bemerken sie auf einmal, dass Clarissa sehr schöne Augen hat. Als ob sie das nicht früher sehen hätten können. Und als ob sie sie dadurch leichter akzeptieren könnten.

_________________
Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.04.2007, 22:53 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 15:10
Beiträge: 431
Wohnort: München
Was für ein hochinteressantes Thema! Lucia spricht mir aus der Seele. So gern ich die Bücher früher gelesen habe und teilwese immer noch lese, heute stoßen mir diese Tendenzen bei EB ganz schön auf und ich bevorzuge deswegen die neuen Dolly-Bände von Tina Caspari (die ich heiß und innig liebe). Besonders krass fand ich auch immer, wie mit dem Heimweh der Mädels umgegangen wurde (richtig grausam teilweise!) - oder die Szene mit Band 5 mit Ruth und Conny (bin mir nicht mehr si sicher mit den Namen, habe die Bücher gerade nicht hier), wo es nur heißt "Du bist durchgefallen, du hast hier nichts mehr zu suchen". Klar, der Hintergrund ist, dass die schüchterne Ruth sich von ihrer Schwester emanzipieren soll, aber die Ausdrucksweise finde ich doch sehr hart.

Nachtrag:

Auch das mit dem Sport hat mich schon immer gestört! Platt gesagt, wer nicht sportlich ist, ist blöd. Ich bin eben auch nicht sonderlich sportlich und hab da in der Schule echt drunter gelitten (ein doofes Gefühl, immer als Letzte in die Mannschaft gewählt zu werden) und ich finde, sowas sollte in Kinderbüchern nicht propagiert werden.

_________________
Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling! Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen... Lao Tse

Liebste Grüße
Anna
:blumen


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 07:38 
Online
aufmerksame Administratorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 14:19
Beiträge: 7712
Wohnort: Mauer
Ich lese gerade: Weihnachtsromane
Zitat:
Ich bin eben auch nicht sonderlich sportlich und hab da in der Schule echt drunter gelitten (ein doofes Gefühl, immer als Letzte in die Mannschaft gewählt zu werden).


Oh ja, das ist echt ein sch...-Gefühl! Ich fand das immer absolut diskriminierend.

Oder die Bundesjugendspiele :ohnmacht. Die wurden bei uns zur Benotung dazugezählt.

Ich mache heutzutage gern sport, aber als sportlich würde ich mich immer noch nicht bezeichnen. Ich denke wirklich, dass das mit dem Schulsport viel damit zu tun hatte, wie lange man auf der Bank saß. Ganz schlimm war auch noch unsere Sportlehrerin. Das war eine aus Russland und für die war Sport DAS wichtigste überhaupt und alle, die auch nur zu blöd waren den Ball zu treffen (und zu denen gehöre ich nun mal), hatten von Anfang an keine Chance.

_________________
Bild Liebe Grüße
Rabea
Bild

Gedanklich am Meer Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 08:04 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 20:36
Beiträge: 425
Wohnort: Freiburg
Zitat:
Ich bin eben auch nicht sonderlich sportlich und hab da in der Schule echt drunter gelitten (ein doofes Gefühl, immer als Letzte in die Mannschaft gewählt zu werden).

Ich fands gut, besonders wenn es eine ungerade Zahl war, da hatte ich laaaaange meine Ruhe bis ich mich bewegen musste.
Schulsport war auch der letzte Augenblick meines Lebens wo ich Sport getrieben habe. Wie heisst es so schön im Moppel ich "Das letzte Mal als ich Sport getrieben habe war Kohl noch Bundeskanzler."
Ich wurde deswegen aber nie dieskiminiert, die meisten meiner Klasse waren unsportlich (kein Wunder in einer Mädchenschule). Wir waren nie verlegen um Ausreden, damit wir auch der Bank sitzen bleiben durften, besonders alle 4 Wochen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 08:47 
Offline
aufmerksame Administratorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 15:59
Beiträge: 7660
Wohnort: Bottrop
Ich lese gerade: Isabel Allende "Der Wind kennt meinen Namen"
Zitat:
die meisten meiner Klasse waren unsportlich (kein Wunder in einer Mädchenschule).


Sind Mädchen unsportlich?
Das glaube ich nicht.

Ich war zwar auf keiner Mädchenschule mehr, zu dieser Zeit wurden bei uns auch schon Jungs aufgenommen, aber der Sportunterricht war getrennt.
Ich würde nicht sagen, dass wir unsportlich waren.
Unsere Sportlehrerin war noch eine vom ganz alten Schlag "Frl. Rüdiger",
die erinnerte mich immer ein wenig an die Lehrerinnen in "Lindenhof".
Allerdings hatte sie auch eindeutig ein zu großes Herz für die Bundesjugendspiele, vor allem fürs Geräteturnen. :kopfschuettel

Als letzte in die Mannschaft gewählt zu werden, ist ein total dämliches Gefühl.
Ich hatte das Glück, dass ich groß, sportlich und schnell war und oft selbst zu denen gehörte, die wählen durften. Meine Freundin aber war damals klein und rund und eher unsportlich. Aber sie war meine Freundin und deshalb nie lange auf der Bank. :friends

_________________
Bild Liebe Grüße Ulrike
In einer Welt, in der du alles sein kannst: Sei freundlich!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 10:03 
Offline
gebildeter Gepard
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 15:50
Beiträge: 652
Wohnort: Kamp-Lintfort
Ich saß auch immer mit als letzte auf der Bank. Sportlich war ich nie und bin es auch nicht wirklich, das einzige, was immer klappte, war dem Ball bei Völkerball auszuweichen, da war ich fix. Der Nachteil wieder, dass ich als letzte im Feld stand und die dann draufgewummert haben. Seitdem hab ich Angst vor Bällen (wenn sie geworfen werden).
Ausgegrenzt wurde ich dadurch nicht, aber ich erinnere mich, dass ich früher wegen meiner Segelohren, Brille und Größe verspottet worden bin und ich bin in den 80ern aufgewachsen.
Heute wird viel wegen Klamotten verspottet.
Es wird immer was geben, was der Großteil nicht gutfindet und es wird immer Außenseiter geben. Mancherorts fällt es stärker auf, anderswo weniger oder es wird weniger hart ausgedrückt.

Also unterscheiden sich die Ausgrenzungen im Großen und Ganzen von damals zu heute nur unwesentlich.

_________________
LG von Shirley

- In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden. -
William Somerset Maugham


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 10:11 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 17.02.2007, 14:02
Beiträge: 365
Wohnort: Frankfurt
Shirley hat geschrieben:
wegen meiner Segelohren, Brille und Größe verspottet worden bin


Größe? :lachanfall

OK, der war gemein :chen

Mir sind übrigens keine Segelohren aufgefallen :lupe und ich find dich wunderhübsch :kuss Kinder sind so gemein (ok, und Ankes manchmal auch)

_________________
Vorwitzige Grüße,
Anke Bild

Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Die zehnte summt die Melodie von Tetris....


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 11:14 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 20:36
Beiträge: 425
Wohnort: Freiburg
Zitat:
Ich saß auch immer mit als letzte auf der Bank. Sportlich war ich nie und bin es auch nicht wirklich, das einzige, was immer klappte, war dem Ball bei Völkerball auszuweichen, da war ich fix

He Shirley, da können wir uns die Hände schütteln. Nur war ich da nicht fix, ich habe mich auch da nur so weit bewegt, dass ich dem Ball ausgewichen bin *G*, darin war ich aber gut. Und wenn es mir irgendwann zu anstrengend wurde bin ich einfach stehengeblieben und habe mich abschießen lassen und dem Ganzen einfach ein Ende gesetzt.
Das Verspotten wegen Klamotten kenne ich und ich weiß auch wie es ist Aussenseiter zu sein. Ich war eigentlich die komplette Grundschulzeit der Aussenseiter: Brille, Zahnspange, gute Noten, unsportlich, Bücherratte = der klassische Nerd eben. Ich hatte noch in meiner Teenizeit Komplexe deswegen (Wenn irgendwo jemand lachte, dachte ich immer sie lachen über mich), aber das geht zum Glück mit einem guten Selbstbewusstsein vorbei. Vielleicht bin ich aber auch deswegen bis heute eher Einzelgänger, wer weiß.
Leider ist es so, dass es in jeder Klasse immer einen Außenseiter gibt und gab, so wie es den klassischen Beliebten / die klassische Beliebte gibt und gab. Das ändert sich auch in der weiterführenden Schule nicht, nur dass der Nerd versucht diese Rolle loszuwerden und hofft, dass ein anderre das Opfer ist. Selbst an der Uni gibt es diese Nerds die von allen gemieden werden...
Ich denke, am besten ist mal als unauffälliger Durschnitt dran.
Aber wie die Geschichte zeigt ist es manchmal sogar gut, wenn mal von allen verlacht wird. So überlebte Kaiser Claudius seine ganze beliebte und begabte Verwandschaft. Alle lachten ihn aus und niemand nahm ihn ernst bis er der letzte lebende Claudier war. Letztendlich wurde er der mächtigste Mann der damals bekannten Welt. Vom verlachten Gelerten zum gottgleichen Caesar, so kann es gehen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 11:23 
Offline
gebildeter Gepard
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 15:50
Beiträge: 652
Wohnort: Kamp-Lintfort
Zitat:
Mir sind übrigens keine Segelohren aufgefallen :lupe


Mittlerweile habe ich ja auch keine mehr. Ein paar Operationen und dann hat man keine mehr, sondern nur noch komische Ohren :fg

Ja, genau wegen der fehlenden Größe bin ich ja ausgelacht worden :chen

Zitat:
Anke
und ich find dich wunderhübsch


Vielen Dank! :kleid :kuss

_________________
LG von Shirley

- In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden. -
William Somerset Maugham


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 12:56 
Offline
gesprächiges Gnu
Benutzeravatar

Registriert: 17.02.2007, 14:02
Beiträge: 365
Wohnort: Frankfurt
"Hockey, Volleyball, Basketball etc." als typische Nicht-Gruppensportarten?
:zwinkern

_________________
Vorwitzige Grüße,
Anke Bild

Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Die zehnte summt die Melodie von Tetris....


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 14:26 
Offline
sonnige Serengeti
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 18:27
Beiträge: 2662
Wohnort: Bad Arolsen
Ich hab mir auch nicht viel aus Sport gemacht und Völkerball habe ich gehaßt, wie die Pest. Das einzige, was mir richtig gut gefallen hat, war dieses Ballspiel, wo man von Station zu Station laufen mußte (Brennball?). Da galt es ja dann auch nur, Kurzstrecken zu bewältigen. :fg

In einem Donald Duck Heft äußerte sich besagte Ente einmal wie folgt:

[schild=11 fontcolor=00008B shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=71701783nx79400]Sport ist Mord - und ein Fitneßcenter ein gefährlicher Ort [/schild]

Dem stimme ich (was meine Person angeht) voll und ganz zu. :chen

_________________
Bild LG Iris

Life ist better at the beach :) :sonne


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 14:48 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 15:52
Beiträge: 756
Wohnort: Runkel
Was ich an Schulsport immer sehr unfair gefunde hab, war dass nicht der Fortschritt benotet wurde, sondern nur das Resultat an sich.
Wenn dort jemand ist, der in seiner Freizeit Leistungssport betreibt, weil es ihm Spaß macht und es sein Hobby ist, und er dadurch das geforderte Ziel im Sportunterricht (z.B. eine Übung am Reck) ohne Probleme und fehlerfrei ableistet bekommt er seine 1. Aber derjenige, der sich vorher noch nicht mal hochziehen konnte und dann die Übung aber ganz manierlich ableistet wird an dem Leistungssportler gemessen und bekommt nur eine 3 oder 4. Das konnte ich nie verstehen.
Außerdem sind Sportnoten immer total Lehrerabhängig oder?

Ein Beispiel:
In der 12. war ich im Volleyballkurs zusammen mit einer Reihe Jungs aus der 13, die alle im Verein spielten. Da habe ich 6 Punkte bekommen.

In der 13. war ich wieder im Volleyballkurs bei einem anderen Lehrer mit lauter Anfängern, die wie ich alles von Grund auf lernen mussten. Da gabs am Ende 12 Punkte.

:ka

_________________
Liebe Grüße von Brina mit Jonna :newwer und Jarno & Justus Bild
Die Arbeit läuft nicht davon, während du dem Kind den Regenbogen zeigst,
aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit deiner Arbeit fertig bist.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 15:44 
Online
aufmerksame Administratorin
Benutzeravatar

Registriert: 15.02.2007, 14:19
Beiträge: 7712
Wohnort: Mauer
Ich lese gerade: Weihnachtsromane
@Brina: Da kann ich dir nur zustimmen. Sowohl zu der Beurteilung als auch zu dem Thema Lehrer! Denn aber 8. Klasse hatten wir eine andere Sportlehrerin, die mich irgendwie supergut leiden konnte und bei er hatte ich dann immer eine 2. Bei dieser dämlichen Russin hatte ich nämlich immer eine 4. Einfach weil ich total ungelenkig bin (selbst heute noch - nach 4 Jahren Yoga!!) und sie nicht akzeptieren konnte, dass es für mich schon eine Leistung war, wenn ich auf dieses bescheuerte Pferd überhaupt hoch gekommen bin.

Ich fand es immer so unfair, dass es für die bessere Noten gab, die uach in der Freizeit extrem viel Sport gemacht haben.

Am allerliebsten habe ich übrigens Hockey gespielt. Da war keine von uns ziemperlich und 1x mussten von uns 12 Mädels 6 Stück danach zum Arzt :rotwerd.

_________________
Bild Liebe Grüße
Rabea
Bild

Gedanklich am Meer Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 18:26 
Offline
tiefsinniger Tiger
Benutzeravatar

Registriert: 19.02.2007, 02:41
Beiträge: 970
Wohnort: Hannover
Naja, wenn jemand eine Mutter hat, die aus England stammt oder ein Instrument spielt, dann hat er iin Englisch und Musik vermutlich auch Bestnoten. Das gilt ja irgendwie für alle Fächer, wenn man sich auch privat damit beschäft, dann ist man halt besser. Und unsportlich ist genau wie unmusikalisch und wenig für Mathe begabt - alles lässt sich durch Fleiß verbessern - aber bewertet wird halt die absolute Leistung, nicht der Fortschritt.
Ich habe mich allerdings immer gefragt, ob es überhaupt nötig ist, in solchen Fächern wie Sport , Kunst, Musik auf die praktischen Leistungen hin Noten zu verteilen. Eigentlich bringt das nichts.
Wir hatten in der Oberstufe dann aber auch Sporttheorie, genau wie Kunstgeschichte - da konnte man dann aufholen, wenn es an den sonstigen Fähigkeiten mangelte.
Blöd ist es eben, wenn einem durch miese Schulerfahrungen die Freude an der Bewegung eine für alle mal vergrätzt wird. Dabei macht das echt Spaß - und es gibt auch irgendwie für jeden die passende Sportart.

_________________
Wenn du die Antwort weißt, ändert das Leben die Frage ...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.04.2007, 20:56 
Offline
debattierende Dikdik-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 25.02.2007, 16:45
Beiträge: 56
Wohnort: Wien
Interessant, diese Ansammlung von Schulsport-Geschädigten ;-) Da kann ich mich gleich dazuzählen. Eigentlich bin ich nicht unsportlich, beim Geräteturnen war ich ganz gut. Leider haben wir in der Oberstufe fast nur noch Ballspiele gemacht, und dafür bin ich etwas unbegabt. Beim Schlagball muss mein Rekord so ungefähr 20 gewesen sein. Aber das liegt bei mir in der Familie.
Beim Völkerball wurde ich immer ziemlich bald abgeschossen und habe es fast nie geschafft, mich freizuschießen. Das war natürlich schon frustrierend, und ebenso kenne ich das Gefühl, als letzte in die Mannschaft gewählt zu werden. Ich habe mich natürlich schon verbessert, die anderen aber auch, und so gehörte ich beim Ballspielen immer zu den schlechteren. Aber wegen Sport ist bei uns zum Glück niemand diskriminiert worden, das hätte die halbe Klasse betroffen...
Was mich aber am meisten gestört hat: Die Turnlehrerinnen haben nie mitgemacht, sondern sind nur herumgestanden und haben kommandiert! Und das soll motivieren...
In der Oberstufe wurde natürlich sehr viel Turnen geschwänzt. Und ich bin (fast) immer brav gekommen und habe nur mit Müh und Not einen Einser bekommen, während andere, die eben besser waren, dafür fast nie anwesend waren, leicht einen Einser bekommen haben. Aber gut, darüber muss ich mich nicht aufregen...
Die Benotung hängt übrigens wirklich sehr von den Lehrern ab. Manche honorieren Verbesserungen, manche nicht.
@Taki: Du hast schon recht, aber Leistungssportler sind meistens weit über dem Niveau, das der Lehrplan verlangt. Da ist es unfair, die anderen daran zu messen. Ich finde, jeder, der die Übungen halbwegs zusammenbringt, sollte dafür honorert werden!
Ich finde es auch schade, dass man in Turnen Noten geben muss. In der französischen Schweiz gibt in diesem Fach keine Noten - und kaum jemand schwänzt! Außerdem machen da die Lehrer auch beim Aufwärmtraining mit und man macht überhaupt viel coolere Sachen :)
Hätten wir das auch besprochen. Möchte noch jemand was zu Enid Blyton sagen?

_________________
Wenn Rumkugeln um Rumkugeln rumkugeln, kugeln Rumkugeln um Rumkugeln rum.

LG Lucia


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 12.06.2007, 16:16 
Offline
informierte Impala-Antilope
Benutzeravatar

Registriert: 27.02.2007, 00:44
Beiträge: 218
Wohnort: Schellenberg/Liechtenstein
Ich lese gerade: Enid Blyton
Ich denke die Kinder sind heute genauso grausam wie zu Zeiten von Enid Blyton, wenn nicht noch schlimmer. Wenigstens spielte es in Lindenhof und Möwenfels nicht so eine grosse Rolle, was man besass, sondern viel mehr wer man war.

Heutzutage habe ich jedoch manchmal das Gefühl, dass es nur noch auf das Geld ankommt. Ein Kind ist ganz schnell ein Aussenseiter, wenn es nicht die neuesten Markenklamotten trägt und mindestens ein Handy besitzt.

_________________
Grüessli Sabine

Als man einen Gelehrten fragte, warum man wohl geliehene Bücher so selten zurückbekäme, antwortete er: "Weil es leichter ist, die Bücher zu behalten, als das, was drin steht."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Buch: Enid Blyton und Mobbing
BeitragVerfasst: 05.10.2011, 17:57 
Offline
korrespondierender Kaiserschnurrbarttarm
Benutzeravatar

Registriert: 11.09.2011, 22:06
Beiträge: 30
Wohnort: Glückstadt
Ich lese gerade: Carsten Gansel: Ich bin so gierig nach Leben - Brigitte Reimann Die Biografie
Es stimmt, dass in der Dolly- Serie wie auch in der Hanni- und Nanni- Serie teilweise sehr unverblümt mit Außenseitern umgegangen wird.
Für mich sind es die Fehler, die so im Zwischenmenschlichen Miteinander vorkommen - davor sind ja auch Erwachsene nicht gefeit, geschweige denn Mädchen in der Pubertät.
Für mich ist es näher an der Realität als ein ständig einfühlsames Miteinander der Mädchen es wäre.Meistens reinigen solche Kräche ja die Luft, und hinterher ist ein neues aufeinander zu Kommen möglich.

Zum Thema "Mobbing" muss ich noch mal auf den zweiten Malory- Towers- Band kommen. In dem hat ja Alice/Alicia sich von ihrer "reizendsten" Seite gezeigt, Sally/Susanne gegenüber aus Neid auf deren Position als Klassensprecherin, womit sie gleichzeitig Dolly/Darrel zur Weißglut bringt.
Was sie mit Eileen/Ellen macht,als sie sie öffentlich des Diebstahls bezichtigt, das ist schon eine ganz fiese Geschichte. Das hat mich schon gestört, als ich das englische Original noch nicht kannte. Dort stichelt sie ja noch viel mehr.
Leider wird dem deutschen Publikum vorenthalten, dass es wenigstens ein Mädchen gibt, die den Mumm hat, Alice zu sagen, dass sie allmählich mal die Klappe halten soll.
Dies ist meine Lieblingsszene in "Second Form at MT":

(Als die Mädchen in den Schlafsaal gehen, liegt Ellen regungslos im Bett - nachdem Alice sie im Geneinschaftsraum öffentlich des Diebstahls bezichtigt hat.)

"Pretending to be asleep",said Alicia.
"Shut up,"said Jean, unexpectedly, in a low voice."You`ve done your bit already, Alicia Johns!We`ll have no more jeering tonight. Hold your toungue."
Alicia was taken aback and glared at Jean.Jean glared back.Alicia said no more. (S.108)

"Sie tut nur so, als ob sie schläft", sagte Alice.
"Halt deinen Mund," sagte Jenny unerwartet und mit leiser Stimme. "Du hast dir genug geleistet,Alice Jahn!Heute abend wird niemand mehr verhöhnt. Halte deine Zunge im Zaum!"
Verblüfft/überrascht/ bestürzt(lt. Langenscheidt)
starrte Alice Jenny an. Jenny starrte zurück.Alice sagte nichts mehr.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 19.10.2016, 18:36 
Offline
geniale Giraffe

Registriert: 22.11.2012, 19:15
Beiträge: 1346
Wohnort: Hamburg
Bei Enid Blyton sind die Bösen "dunkel" und die Guten "hell"? Das finde ich witzig, denn so habe ich das nie gesehen, im Gegenteil - böse Mädchen sind bei ihr doch eigentlich immer blond und blauäugig (Evelyn, Margret, Angela ...)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 43 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Buch neu binden
Forum: Sonstiges
Autor: Rabea
Antworten: 11
Buch: Hanni und Nanni - Unterschiede und Kürzungen
Forum: Hanni und Nanni
Autor: Gisela
Antworten: 42
Wem aus 'Dolly' bist Du am Ähnlichsten?
Forum: Dolly
Autor: Christiane
Antworten: 18
Film über Enid Blytons Leben
Forum: Enid Blyton
Autor: Nadja
Antworten: 15

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Hosted by iphpbb3.com
Beliebteste Themen: Bücher, Erde, Liebe

Impressum | Datenschutz