Ich kenne von Tanja Heitmann Morgenrot *gähnt* und Wintermond (Hörbuch) (grottig)
Morgenrot: *** Lea macht ein Auslandssemester im ehemaligen Ostblock. Dort verliebt sie sich in den gutaussehenden, mysteriösen Adam. Schon bald erfährt sie, dass Adam und ihr Literaturprofessor Vampire sind, die jedoch ihre menschliche Seite zu bewahren suchen. Zunächst ist es Lea egal was Adam ist, die Liebe macht sie blind. Als Adam und Professor Carrière, von feindliche gesinnten Dienern eines anderen Vampirs überfallen werden und Lea dabei beinahe selber umkommt, wird ihr zum ersten Mal erschreckend bewusst, wie gefährlich und gewalttätig ein Vampir wirklich sein kann. In Panik flüchtet sie vor Adam. Jahre später gelingt es Adam dennoch Lea aufzuspüren. Er beginnt ein perfides Spiel mit ihr zu spielen, um sich an ihr zu rächen. Er behandelt sie wie ein unwilliges Spielzeug, führt sie wie ein Schmuckstück vor, benutzt sie als Lockvogel und bringt sie so in Lebensgefahr. Als ihm schließlich endlich doch klar wird, dass er sie immer noch liebt, ist es bereits zu spät. Lea ist ins Kreuzfeuer konkurrierender Allianzen geraten. Adam setzt nun alles daran seinen Fehler wieder zu korrigieren und versucht Lea zu beschützen, scheitert aber und gerät mit ihr in die Fänge des „Kollektors“, eines wahnsinnigen Artgenossen, der ihn letztendlich sogar dazu bringt Lea beinahe zu töten.
„Morgenrot“ ist Tanja Heitmanns Debütroman. Trotz des mittlerweile doch recht stark ausgereizten Themas der Liebe einer Sterblichen zu einem Vampir gelingt der der Autorin dem Vampiraspekt neues abzugewinnen, so ist der Vampir von einem Dämon besessen, den er mit starker Willenskraft meist kontrollieren kann, aber nicht immer. Man merkt das ganze Buch über sehr deutlich, dass die Autorin Germanistik studiert hat. Die Geschichte ist gespickt mit Querverweisen auf literarische Werke, wie Joris-Karl Huysmans „Gegen den Strich“, die kaum ein Leser von Vampirliteratur kennen dürfte. Auch die Verweise auf die moderne Internet und Pop-Kultur, wie auf die Presidential Suite von Super Furry Animals oder Lieder von Pulp, verpuffen durch das Fehlen eines ein erklärendes Glossars.
Wintermond ** Meta ist Galeriebesitzerin in New York und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben und ihrem Freund, bis sie sich auf einen One night stand mit dem deutlich jüngeren David einlässt. Sie ist besessen von ihm und kann ihn nicht vergessen. Auch David kann Meta nicht vergessen, denn aus einer kurzen Liebschaft wurde für beide unerwarteter Weise Liebe. Aber etwas steht zwischen den Beiden, etwas Mächtiges und Gefährliches: David ist von einem Wolfsdämon besessen, was ihre Freundin Rahel schon bald erkennt. Wintermond, der zweite Roman von Tanja Heitzmann, spielt wie ihr Debütroman in der Morgenrot-Welt. So wie Vampire von einem Dämon besessen sind, sind auch ihr Werwölfe von Wolfsdämonen besessene Menschen. Es gibt noch weitere Parallelen, in Morgenrot verliebt sich eine viel jüngere Frau in einen deutlich älteren Mann, diesmal ist es gerade umgekehrt, die deutlich ältere Frau verliebt sich in einen „Toy Boy“. Eigentlich erzählt die Zusammenfassung oben schon fast die ganze Geschichte. Die restlichen CDs handeln nur davon wie die beiden zusammenkommen und von unsagbar langweiligen Rudelkämpfen, unsäglichen belanglosen Dialogen und noch ermüdendere Querelen unter den Werwolfrudeln, OK nicht wirklich Werwölfe, aber bleiben wir der Einfachheit halber einfach bei dem Begriff. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi, es kommt nicht einen Augenblick Spannung auf und die Handlung plätschert vor sich hin, wobei das Ende extrem vorhersehbar ist mit der kleinen Zugabe, dass natürlich auch Meta eine besondere Gabe hat, sonst wäre es doch langweilig und eine echte Heldin kann doch kein normaler Mensch sein, sondern muss auch eine Gabe haben, die ihr bei ihrem Geliebten nützlich ist. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich nur das Hörbuch hatte und da möglicherweise an besonders langweiligen Stellen unter mentalen Aussetzer litt, aber einige der Rudelstreitigkeiten waren doch sehr verworren. Es wurde mir auch nicht klar wie man zum Wolf wird. Zwar wird gesagt, jeder Mensch wird schon mit dem Wolfsdämon geboren, aber wie es kommt, dass dieser aktiv wird, alles sehr mysteriös.
Die Protagonisten bleiben farb- und leblos eigentlich komplett persönlichkeitsfrei, dabei schafft es Anna Thalbach durchaus den verschiedenen Personen distinkte Stimmen zu verleihen, es liegt nicht an der Sprecherin, es liegt an den gesprochenen Charakteren und deren nicht vorhandenen Eigenschaften.
Da ich nur das Hörbuch kenne kann ich nicht beurteilen ob Handlungsstränge der gekürzten Lesung zum Opfer gefallen sind, oder im Buch tatsächlich auch fehlen. Was wurde aus Rahels Bruder, der auch zum Wolf wurde? Wie reagierte Davids Familie auf seine coming out als Wolf? Woher kommt Metas Gabe? Was unterscheiden diese vom Wolf besessenen Menschen von normalen Menschen, außer dass sie in hierarchisch organisierten Rudeln/Gangs leben und Stadtgebiete unter sich aufteilen? Wovon leben Sie?
Unglaublich aber war, insgesamt noch schlechter als Morgenrot, da gab es wenigstens ein bisschen mehr Handlung und Spannung.
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