Rosmarintage
Taschenbuch: 304 Seiten Verlag: Knaur TB (1. März 2016) ISBN-10: 3426514362 ISBN-13: 978-3426514368
Kurzbeschreibung: An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem Seniorenheim jobbt, mit ihm nach Südfrankreich zu fahren, um Rosalie zurückzugewinnen. Für beide beginnt eine Reise, auf der sie lernen, dass die Tage im Leben am schönsten sind, die nach Rosmarin duften.
Von Silke Schütze hatte ich bisher noch nichts gelesen, "Kleine Schiffe" standen bei mir schon einmal im Regal, doch sind ungelesen weitergezogen. War wohl ein Fehler, denn nach "Rosmarintage" habe ich schon vor, weitere Bücher der Autorin zu lesen.
Max Engel ist zwar freiwillig nach dem Tod seiner Frau Inge ins Altersheim gegangen, doch wohl fühlt er sich dort nicht. Es ist eher eine Aufbewahrungsstätte, in der man seine Menschlichkeit verliert. Die Pflegerin Tamara hat ihn von Beginn an als Mensch und Mann behandelt und so überlegt er sich, mit ihr die Reise nach Südfrankreich zu unternehmen, um seine Jugendliebe Rosalie zu treffen, bevor es zu spät ist. Er überrumpelt Tamara nach Dienstschluss in ihrem Auto und da Tamara ohnehin gefrustet ist und überlegt, den Job hinzuschmeißen, nimmt sie das Angebot an, seine Reisebegleitung zu werden.
Stilecht mit einer "Göttin", der Citroen DS, reisen die beiden Richtung Südfrankreich und nehmen unterwegs den Tramper Jakob mit. Später reist auch noch der kleine Luis mit ihnen, der illegal in Deutschland war und den sie in Frankreich an seinen Bruder übergeben. (kleine Nebengeschichte, zu der ich nichts weiter sagen will)
Max und Tamara sprechen über vieles, die Gedanken, die sich die Personen um ihr Leben und die Zukunft machen, sollte sich jeder immer mal wieder stellen. Bin ich glücklich? Ist mein Weg der richtige? Hab ich noch eine Rechnung offen? Kann ich mit der Vergangenheit abschließen? Was sollte ich nicht aufschieben?
"Rosmarintage" war auch über ein Jahr auf meinem SUB und ich war irgendwo schon skeptisch, ob mich der Roadtrip eines Ü70ers zu seiner früheren Jugendliebe in Frankreich mitnehmen kann. Jetzt war wohl der richtige Zeitpunkt für den Roman, ich habe ihn sehr gern gelesen und hätte so gern noch viele Kapitel mit Rosalie, Max, Tamara und Jakob verbracht und auch noch gern gelesen, dass Luis bei seiner Mutter angekommen ist. Man hat es in diesem Schmöker mit interessanten Charaktären zu tun, sperrig und liebevoll, mit Fehlern, aber mit ganz viel Herzenswärme und Hilfsbereitschaft. Da ich Bücher immer während des Lesens in eine Stoffbuchhülle packe, sehe ich jetzt das Buchcover auch mit viel mehr verstehenden Augen. Kräuter sind etwas Wunderbares!
_________________ Liebe Grüße von Christiane *********************************** "Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart
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