Annik Saxegaard – Biographie
Erstellt von Sandra am Sonntag, März 14, 2004 @ 16:41:20:
Ihr Lieben, beim Aufräumen meines Computers habe ich folgenden Text gefunden, den ich irgendwann mal von irgendwo kopiert habe - die obligatorische Räuberei im Netz eben Wenn Ihr noch wisst, von wem er ist, sagt Bescheid.
Sandra
Annik Saxegaard - Versuch einer Chronologie
(alias Bente Bratt, Berte Bratt, Ulla Scherenhof, Nina Nord)
„Biografische Angaben waren schwierig zu finden, und zum Teil erwies sich der Inhalt als fehlerhaft.“ (Zitat KB Vold)
Annik Saxegaard wurde am 21.05.1905 in Stavanger geboren. Der Vater war Ingenieur und Jurist, gut ausgebildet und hatte eine gute Stellung. Die Mutter, die ebenfalls in Stavanger geboren war, hatte Musik studiert. Sie hatte deutsche Verwandte und ihre Ausbildung in Deutschland gemacht. Die Großmutter stammte aus einer bekannten Pfarrersfamilie aus Bergen. Annik Saxegaard hatte noch eine Schwester, mit der sie im erwachsenen Alter jedoch keinen Kontakt hatte. Die Familie zog später nach Oslo um, wo sie 1925 ihr Abitur machte. Nach dem Abitur versuchte sie es ein Jahr als Schauspielerin:, hatte u.a. eine Rolle im Stummfilm "Brudeferdan i Hardanger" von 1926, wurde sich aber rechtzeitig darüber klar, dass sie auf einer Bühne fehl am Platze war.
Annik Saxegaard verdiente sich schon von 1925 an in Oslo ihren Lebensunterhalt mit Schreiben. Sie war Gelegenheitsdichter und produzierte Erzählungen und Lieder auf Bestellung, außerdem Wochenblattnovellen, Reklameverschen, sowie Zeitungs- und Wochenblattartikel. Darüber hinaus war sie Rundfunkmitarbeiter.
Als sich die Eltern scheiden ließen, zogen Annik Saxegaard und ihre Mutter nach Bergen und wohnten viele Jahre lang zusammen. Die Mutter nahm Klavierschüler an. Annik leitete vor und auch noch nach dem Krieg "Piketimen", die Mädchenstunde im Radio, die jeden zweiten Mittwoch von Bergens Rundfunk gesendet wurde.
Sie hielt häufig Vorträge u.ä., schrieb Unterhaltungsprogramme, Revuen und Chansons, die sie selbst vorführte. Sie machte Werbetexte, assistierte im Kinderfunk und leitete die Hausfrauenprogramme. Annik Saxegaard begann Tiergeschichten für Kleinkinder zu verfassen, von denen schon das erste Buch ins Deutsche übersetzt wurde und 1937 im Franz Schneider Verlag erschien. Nach den ersten Erfolgen folgte ein Roman, und dann fing sie mehr und mehr an, Mädchenbücher zu schreiben.
Da sie ihre Mutter unterstützte, war Annik Saxegaard abhängig von einem anständigen Einkommen und sagte später, dass sie es sich niemals hätte leisten können, Künstler zu sein. Dagegen hatte sie beruflichen Stolz als tüchtiger Handwerker. Sie nannte sich selbst einen "Literarischen Lohnarbeiter". Insgesamt hat sie ungefähr 90 Bücher geschrieben, davon sind über 40 auf Deutsch erschienen.
Als die Mutter nicht mehr länger zu Hause wohnen konnte, sorgte sie dafür, dass sie in eins der feineren Altersheime der Stadt kam und lud sich damit eine relativ schwere Versorgerbürde auf; sie unterstützte die Mutter weiter, bis diese Beginn der 50er starb.
Annik Saxegaard selbst war zweimal verheiratet, hatte aber keine Kinder. Während des Krieges lebte sie mit ihrem Mann Christian Joachim Mohn das ganz Jahr in ihrem Sommerhaus 20 Kilometer von Bergen entfernt, in Milde. CJ Mohn war 29 Jahre älter als sie, geboren 1876. Das könnte eine Erklärung für ihre Kinderlosigkeit sein. CJ Mohn war Elektroingenieur und arbeitete von 1897-1899 für die Wagon-Union in Berlin. Von 1899-1900 half er mit, Berliner Straßenbahnen in Oslo zu etablieren und ging danach nach New York, um für Westinghouse zu arbeiten. 1912/1913 kam er zurück in seine Heimatstadt Bergen um dort zu arbeiten. CJ Mohn wurde 1942 pensioniert.
Viele der Stadtbewohner zogen es währen des Krieges vor, aus Sicherheitsgründen außerhalb der Stadt zu leben. Während dieser Zeit muss Annik Saxegaard auch Kontakt zu Mitgliedern der Heimfront bekommen haben, und als die ersten Gefangenen aus Deutschland nach Hause kamen, hörte sie von ihnen Geschichten über eine deutsche Ärztin, die aktiv Gefangenen in Not Hilfe geleistet hatte. Annik Saxegaard war sehr interessiert daran, kontaktierte die Ärztin und bekam als einer der ersten Journalisten eine Einreiseerlaubnis. Sie suchte die Ärztin auf und berichtete dann über die Praxis dieser Kinderärztin in den Ruinen der Stadt Kiel. Zwischen diesen beiden entstand eine dauerhafte Freundschaft.
Für viele Jahre pendelte Annik Saxegaard alle halbe Jahre zwischen Norwegen und Kiel, bis sie 1958, einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes, endgültig nach Deutschland zog und in Kiel mit ihrer deutschen Freundin zusammenzog. In Kiel wohnte sie im „Haus am Flüßchen“ bis sie am 16. August 1990 starb. Annik Saxegaard wurde 85 Jahre alt.
Durch ihre seit Anfang der 50er Jahre regelmäßig ins Deutsche übertragenen Mädchenbücher wurde Annik Saxegaard unter ihrem Pseudonym Berte Bratt zu einer der meistgelesenen Mädchenbuch-Autorinnen in Deutschland, mit einer Gesamtauflage, die in den 80ern schon weit über 5 Mio allein in Deutschland betrug.
Quellen: diverse deutsche Fragmente (Christines Seites.u. entnommen); Auduns Ergänzungen (siehe Forums.u.); sowie der Artikel von KB Vold „Om og for ’selverhvervende kvinner i den lavere lønningsskala’ " aus: Nye studier i barnelitteratur. – Dragvoll, 1995.
*****************************
Erstellt von Marianne am Donnerstag, März 18, 2004 @ 14:10:28
Audum ist 1935 geboren. wohnte neben Berte Bratt und kam in einem ihrer Kinderbücher vor.
Er hat vor ca. 1 1/2 Jahren einiges im Forum geschrieben.
Vorgestern habe ich beim aufräumen noch einen Beitrag von ihm gefunden, den ich mir irgendwann mal ausgedruckt hatte.
Geschrieben von Audum am Dienstag, 3. September 2002
Thanks for the questions related to my short item on Berte Bratt/ Annik Saxegaard.
I remember Annik as a very lively and intence lady who often visited our home during the forties.
She presented all her books to us and I was a shy nine year old boy when she in 1944 published “Burre Bums” in which I appeared with my real name Audum. At that time I was so embarrasses that I burned the
book before my comrades would have a chance to read it. Her attention, of course, was soon forgiven. And when I today searched Internet for available copies of the book, I discovered the Internet pages taking interest in her works.
Annik Saxegaard , born 1905 , was married to the director of the Municipal street car Company in Bergen, Mr. Christian Joachim Mohn. He was born in 1876, being 29 years older than her. That might explain her not having any children. Mr. Mohn was an electric engineer. He worked with Wagon Union in Berlin 1897-1899. Than he helped install
streetcars from Berlin in Oslo 1899-1900 and went there after to New York to work for Westinghouse. In 1912/1913 he came back to his home town Bergen to work there. I Remember him as a round, gentleman with a grey moustache, friendly, but a bit remote to children as myself.
Mr. Mohn retired 1942, but I cannot remember when he died.
During the war I remember some lively parties in our house when Annik, my mother and some other ladies baked very odd cakes with no sugar and no flour and handed them out to guests in exchange for clippings in self made ration cards. Food was not aboundant in Norway during the war, but I remember that the spirit still was very high and that Annik, my mother and others contributed with songs and gags.
At some point after the war, Annik moved to Kiel. My mother wrote regularly with her And visited her a few times in Kiel. Myself never got around to pay her a visit in spite of many travels to Germany.
Audum
_________________ Viele Grüße von Rabea, Ulrike, Christiane und Joana
|